08.10.2023, 17:10
Zitat:Die Saudis haben genug Geld, um diese Flüchtlinge aufzunehmen. Besser, als eine Linie in die Wüste zu bauen.Wobei man davon ausgehen kann, dass die Saudis sich irgendwelcher Palästinenser - sollte es nach einem Großangriff zu einem Exodus aus Gaza kommen - nicht annehmen werden. Es zieht sich wie ein leidiger roter Faden durch die Geschichte: Entweder haben sich die arabischen Nachbarn für das Schicksal der Palästinenser nicht interessiert (oder allenfalls nur dann, wenn man sie als moralisches Druckmittel gegenüber Israel nutzen konnte) oder aber die Palästinenser haben sich in den Staaten, die sie tatsächlich aufgenommen haben, mit ihrem wirren Separatismus und Extremismus derart daneben benommen (Jordanien etwa), dass man sie wieder vor die Türe gesetzt hat. D. h. man kann nicht damit rechnen kann, dass es eine große Begeisterung gibt, sie irgendwo aufzunehmen.
Hinzu kommt, dass es sich bei den Hamas-Leuten nicht wirklich um den Kern der Palästinenser handelt, sondern um eine Gruppierung sunnitischer Fundamentalisten, die in allen Anrainern wenig Sympathien genießen dürften, ja geradezu verhasst sind. Das gilt für säkular-diktatorische Staaten, z. B. Ägypten, Syrien oder Jordanien, aber auch für religiös ausgerichtete Regime, wie Saudi-Arabien. Der schiitische Iran dürfte ebenso ausfallen, obgleich man derzeit offiziell dort jubelt, da die Mullahs keine großen Freunde der radikalen Palästinenser sind (die Abneigung reicht noch bis zum Libanonkrieg in den 1980ern zurück, als Arafat seine PLO auf die Schiiten der Amal hetzte). Daneben gibt es noch instabile Staaten (Libyen, Libanon, Sudan, Irak), die es sich eigentlich gar nicht leisten können, nun noch irgendwelche Extremisten aufzunehmen.
Aber wer weiß, vielleicht erbarmt sich ja die Türkei oder irgendein nordafrikanischer Staat westlich von Libyen.
Schneemann