Söldner(un)wesen
#16
So toll sind die verdienstmöglichkeiten in der Legion auch nicht...

@Marc79
Die von Dir genannte Gruppe habe ich nicht vergessen sondern mit Absicht nicht mit aufgenommen. Sicherlich fallen auch sie im weiteren Sinne unter Söldner, entsprechen aber mit Ihren festen Strukturen häufig nicht mehr dem üblichem Söldnertum. Außerdem übernehmen Solche Gruppen meist eher Ausbildung und Unterstützung als tatsächliche Kampfhandlungen, Auch im Sicherbereich sind sie häufiger zu finden. Alles in allem würde ich sie jedoch eher im Bereich der Legion sehen als sie zu dem zu zählen was ich noch als Söldner bezeichnen würde.
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#17
Ja aber das ist ein anderes Verhältnis. Die Gurkhas und die Fremdenlegion insgesamt verkaufen sich nicht, sondern sind staatliche Organisationen. Während diese Firmen doch sich verkaufen. Außerdem sind bei den Sicherungen der Rohstoffe in Afrika und bei der Unterstüzung der dortigen Regierungen auch Gefechte drin.
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#18
Sie sind nicht "verstaatlicht" das ist klar, trotzdem würde ich sie in den meisten Fällen eher als international agierende Sicherheitsdienste oder Kriesenmanager betrachten. Nicht einfach als Söldner. Ist aber Einstellungs- / Ansichtssache.
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#19
Hier mal ne Story Söldner im Kongo (sogar auf Deutsch)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.kriegsreisende.de/soeldner/geschichte.php?artikel=wieder/serben-kongo.htm&td=13122003">http://www.kriegsreisende.de/soeldner/g ... d=13122003</a><!-- m -->
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#20
Ja da sit die Frage wie eng sie an den sie protegierend Ländern hängen. Die USA protegieren z.B. glaub ich Dyncorp stark. Ein Hauptaugenmerk ist halt die Ausrichtung der einzelnen un der Gruppe zum Motiv. Ist es das Geld dann seh ich sie als Söldner an. Sicherheitsaufgaben in Afrika können schnell zu Kampfeinsätzen führen.
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#21
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cdi.org/issues/mercenaries/merc1.html">http://www.cdi.org/issues/mercenaries/merc1.html</a><!-- m -->
Zitat:Soldiers of Fortune Ltd.:
A Profile of Today's Private Sector Corporate Mercenary Firms
By
David Isenberg
Center for Defense Information Monograph
November 1997
Guter Artikel ueber Soeldnerunternehmen

@Tom also fuer mich sind Organisationen wie Sandline eindeutig Soeldner und kaum vergleichbar mit Fremdenlegion oder Gurkhas. Es sind Unternehmen und was ist das Ziel von Unternehmen? Einen Gewinn erwirtschaften.
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#22
@Merowig
Würdest Du also auch den angestellten eines Sicherheitsunternehmens, dass den Geldtransport von Aldi zur Bank organisiert als Söldner bezeichnen?
Das Problem das ich mit den meisten dieser "Söldnergruppen" habe ist, dass wenige "Kampfeinsätze" bekannt sind. In allen mir bekannten Fällen waren es beratende oder ausbildende "Einsätze" oder halt Aufgaben aus dem Personen- oder Objektschutz. Als Söldner verstehe ich "Tagelöhner", welche dafür bezahlt werden in einem Krieg mit der Waffe in der Hand zu kämpfen. Und eben in der Ausrichtung sehe ich bei diesen Organisationen ein Problem. Bei einem Söldner gehört für mich der definitive Kampfeinsatz dazu. Schließlich ist der Krieg das eigentliche Handwerk des Söldners. Und wenn ich mir die Homepage von "Sandline" z.B. mal anschaue gibt es da ne Menge Ausschlüsse bei potentiellen Auftraggebern und die angebotenen Leistungen sind nahezu durchgehend nicht im direkten Kampf zu sehen. Ausnahme hierbei sind lediglich die angebotenen Sondereinsatzkräfte welche aber, wenn ich das richtig verstehe, eher "polizeiliche" Aufgaben erledigen oder aber für Evakuierungen und Anti-terroreinsätze vorgesehen sind.
Aber wie gesagt, das ist ne reine Ansichtssache.

PS.: Ups, hätte ich doch fast was vergessenBig Grin Wer sich die Seite selber noch mal anschauen möchte:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sandline.com/site/index.html">http://www.sandline.com/site/index.html</a><!-- m -->
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#23
Zitat:Tom postete
@Merowig
Würdest Du also auch den angestellten eines Sicherheitsunternehmens, dass den Geldtransport von Aldi zur Bank organisiert als Söldner bezeichnen?
Nö - aber du vergleichst meienr Meinung nach auch Aepfel mit Birnen

Zitat:Das Problem das ich mit den meisten dieser "Söldnergruppen" habe ist, dass wenige "Kampfeinsätze" bekannt sind. In allen mir bekannten Fällen waren es beratende oder ausbildende "Einsätze" oder halt Aufgaben aus dem Personen- oder Objektschutz. Als Söldner verstehe ich "Tagelöhner", welche dafür bezahlt werden in einem Krieg mit der Waffe in der Hand zu kämpfen. Und eben in der Ausrichtung sehe ich bei diesen Organisationen ein Problem. Bei einem Söldner gehört für mich der definitive Kampfeinsatz dazu. Schließlich ist der Krieg das eigentliche Handwerk des Söldners. Und wenn ich mir die Homepage von "Sandline" z.B. mal anschaue gibt es da ne Menge Ausschlüsse bei potentiellen Auftraggebern und die angebotenen Leistungen sind nahezu durchgehend nicht im direkten Kampf zu sehen.
Auch ein Logistiksoldat ist ein Soldat - ist bei denen nicht anders.

Zitat:Ausnahme hierbei sind lediglich die angebotenen Sondereinsatzkräfte welche aber, wenn ich das richtig verstehe, eher "polizeiliche" Aufgaben erledigen oder aber für Evakuierungen und Anti-terroreinsätze vorgesehen sind.
Aber wie gesagt, das ist ne reine Ansichtssache.
Och heutzutage werden Militaereinsatze oft als "Polizeiaktionen" verkauft - ich hasse Euphemismen.

Aus meinem weiter oben geposteten Artikel:
Zitat:Sandline's best-known operation to date was to try to quell a nine-year armed independence movement in Bougainville, PNG (Papua New Guinea). A British firm, Defense Security Systems, informed Spicer that the government of PNG was interested in hiring mercenaries to defeat the rebels.
...
Although the PNG government denied that Sandline personnel would participate in direct combat, Sandline confirmed front-line participation.
Wenn das keine Soledner sind fress ich n Besen
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#24
Aber sie schliessen es nicht aus. Außerdem wenn du eine Diamanten Mine im Kongo bewachst und um dich herum der Bürgerkrieg tobt, bist du selten nicht in Kämpfe verwickelt. Außerdem gehört es auch zu den Aufgaben dieser Firmen die Minen zu befreien. Und die gehen anders vor als die Polizei mit Hausbestzern.

Objektschutz zähle ich auch zu Aufgaben der Infanterie. So bildet die Luftwaffe ihre Objektschützer extra in der Infanterie Schule in Hammelburg aus (:hand: Frosch)
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#25
.:hand:
Um mal wieder dazwischen zu Quatschen....
Der Begriff "Söldner" ist meiner Meinung nach nicht mehr verwendbar, die Zeiten von "Kongo Müller" Mike Hoare und Bob Denard sind vorbei.
Regierungen nehmen ganz offen die Dienste von PMC's an (Iraq,Afg.) und sogar Kofi Annan sagte Angesichts der Situation in Afrika das er, wenn er dürfte lieber PMC's statt UN Truppen einsetzen würde da sie um ein Hundertfaches billiger und außerdem schneller und Efektiver sind.
Somit kann man, glaube ich, sagen dass der Begriff Söldner mit seinem Image ausgedient hat.

Zum Objektschutz, in der LW wird der Objektschutz in 3 Phasen Unterteilt :Bewachung,Sicherung,Verteidigung
Zur Verteidigung gehört dann alles was von einem "normalen Infanteristen" beim Heer auch verlangt wird z.B. OHK,Waldkampf,Confusedchock:JagdkampfConfusedchock:,Konvoisicherung u.s.w. und das in allen 3 Einsatzarten(Angriff,Verzögerung,Verteidigung,)
Klingt zwar konfuss aber kommt daher das dass Konzept der LwSich vorsah Objekte der LW zu halten (WP vs. NATO) bie alle Flieger und wichtigen Sachen verlegt waren, und da jedem mit ein wenig Grips klar war dass das Utopie ist (Umfang der LwSich Einheiten) wurde die Ausbildung etwas breiter als nötig angelegt
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#26
@Frosch
Da scheinen wir bei der Definition eines Söldners recht dicht beeinander zu liegen. :hand:
@Merowig
Wie ich schon sagte, es ist Ansichtssache. Ich jedenfalls sehe einen großen Unterschied zwischen jemandem der in einen Krieg geht und seine Dienste AN DER WAFFE gegen Bezahlung anbietet und jemandem der einer Gruppe angehört die nur im Härtefall wirklich in ein Kampfgeschehen eingreift und normalerweise nicht direkt in Kampfhandlungen verwickelt wird. Natürlich steht die Option offen. Dann müßte man aber auch jeden anderen Menschen, der normalerweise etwas oder jemanden bewacht und dabei Gefahr läuft in Gewaltsame Auseinandersetzungen zu geraten als Söldner bezeichnen.
Das was in solchen Kreisen als Logistik bezeichnet wird ist normalerweise die Herstellung von Kontakten zur bzw. die Beschaffung von Waffen, Gerät und Ausrüstung. Ist nun jeder Waffenhändler auch ein Söldner?
Und wie Militäraktionen genannt werden ist noch ne ganz andere Sache.
Die GSG9 hat auch polizeiliche und antiterror-operationen durchgeführt.
Es gibt keinen Grund bei einer Organisation sofort an der Richtigkeit einer solchen Definition zu zweifeln. Im übrigen gibt es inzwischen diverse "Söldnervereine" die mit Versicherungen zusammenarbeiten und im Falle von Entführungen von Menschen, Flugzeugen oder Schiffen oder bei Evkuierungen aus Kriesengebieten zum Einsatz kommen. Auch hier halte ich die Definition der Einsätze für angemessen.
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#27
Ich glaube hier wird die Grenze was als "Polizei" und was "Militär" angeht falsch gezogen. Das kann man an der Ausrüstung fest machen, ich hab noch nie einen Wachdienst in Deutschland mit einem MI 24 gesehen.

Ich würde andere Kriterien für diese Organisationen festlegen:

- Wahl der Mittel ( z.B. militärische Waffen)

- Einsatzgebiet, ob siein im friedlichen Europa, oder mitten im Bürgerkrieg von
Zaire arbeiten

- Art der Leistungen, bilden sie nur aus, oder gibt es mehr, dann ist die ganze
Organisation eine Söldnerfirma, denn ich kann Tom nicht nachvollziehen, die Mafia macht auch riesigen Anteil legale Geschäfte und trotzdem ist sie eine Verbrecher Organisation.
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#28
@Marc79
Die Wahl der Waffen dürfte kaum entscheidend sein. Bei uns hat die Polizei auch Schnellfeuerwaffen, Einheiten wie die amerikanischen SWAT-Teams sind in Ihrer Feuerkraft mancher militärischer Einheit überlegen. Sie verwenden dir gleichen Waffen wie das US-Militär.
Das Einsatzgebiet halte ich für irrelevant. Wichtiger würde ich den Auftraggeber sehen. Und da fängt es dann nämlich an. Ein Söldner wird von einer Kriegspartei dafür bezahlt für sie zu kämpfen. Ein Unternehmen, dass Leute zum Schutz einer Mine, gewisser anderer Einrichtung oder Personen bezahlt gehört in meinen Augen im Normalfall nicht zu einer der Kriegsparteien.
Ebensowenig wie ein Versicherungsunternehmen, dass die Evakuierung von Firmenangehörigen aus einem Bürgerkriegsgebiet veranlasst. Hier liegt einfach kein ausreichendes Interesse am eigentlichen Kriegsgeschehen vor, sondern die wirtschaftlichen Interessen eines Unternehmens.

Mal ganz nebenbei, wenn wir in Deutschland Bürgerkrieg hätten, würde Wach-und-Schließ wahrscheinlich auch bald in Schützenpanzern rumfahrenWink Die Wahl der Mittel ist natürlich immer auch vom aktuellen Umfeld abhängig.
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#29
etwas älter (15.08.2003)

Link <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/pt/2003/08/15.nf/mondeText.artikel,a0055.idx,15">http://www.taz.de/pt/2003/08/15.nf/mond ... 055.idx,15</a><!-- m -->

DIE FRANZÖSISCHEN SÖLDNER UND IHR VERHÄLTNIS ZUR OFFIZIELLEN POLITIK

Marktchancen für harte Jungs

ANFANG April hat die französische Regierung ein Gesetz verabschiedet, das alle Arten von Söldnertum unter Strafe stellt. Aber so einfach ist die Sache mit der Unterscheidung zwischen der offiziellen Armee und den "illegitimen Söhnen der Geheimdienste", wie sich die Söldner selbst manchmal bezeichnen, gar nicht. Denn das Kapital eines jeden Söldners sind gerade seine verdeckten Verbindungen, nicht selten seine Loyalität gegenüber den offiziellen Auftraggebern.

Lesenswert :daumen:
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#30
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bmlv.gv.at/omz/ausgaben/artikel.php?id=188">http://www.bmlv.gv.at/omz/ausgaben/artikel.php?id=188</a><!-- m -->

Krieg als Geschäftszweig
Private Sicherheitsdienstleister und Söldner im Lichte des Kriegsvölkerrechts

Zitat:Seit Beginn der 90er-Jahre erleben private Anbieter von Sicherheitsdienstleistungen im Rahmen von bewaffneten Konflikten einen kontinuierlichen Aufschwung. Das sich ständig erweiternde Aufgabenspektrum hat mittlerweile zu einer zunehmenden Frontnähe vieler Sicherheitsdienstleister geführt, sodass deren Angestellte dem Kampfgeschehen oft in ähnlichem Ausmaß ausgesetzt werden wie Angehörige von Streitkräften. Fragen hinsichtlich des kriegsvölkerrechtlichen Status dieser Unternehmen und ihrer Mitarbeiter gewinnen damit ständig an praktischer Bedeutung..........
[Bild: http://www.bmlv.gv.at/omz/grafiken/thumb...er1204.png]
PMCs und PSCs - Tätigkeitsfelder und primäre Auftraggeber.

[Bild: http://www.bmlv.gv.at/omz/grafiken/thumb...er2204.png]
Überblick über gegenwärtige Einsatzräume von PMCs Stand: Sept. 2003.
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