COIN Flugzeuge
#41
Quintus Fabius schrieb:Ein Messer und ein Gewehr sind zwei verschiedene Waffen für zwei verschiedene Entfernungsbereiche.
Stealth ist übrigens das Gleiche, du nimmst dem Gegner die Sicht und somit auch Waffenreichweite. Du machst ein über 100 Mio. teuren Legacy Abfangjäger zu einem annähernd nutzlosen Ressourcenverschwender.

Zitat:Ein Gewehr aber ist für eine ganz andere Entfernung gedacht und kann daher mit einem Messer nicht verglichen werden. Das Kriegsgerät von Saddam nun war nicht das technologisch auf dem neuesten Stand befindliche.
Der Raptor ist im Irak auch nicht geflogen. Das Militär hat nie die Neueste Technologie am Start. Weil zwischen Entwicklung und der Serie 10 Jahre vergehen. Das Gejammer von der russischen Seite kennen wir ja, abgesehen von einzelnen Entwicklungen hängen die Russen 10 Jahre in der Entwicklung hinter den USA her. Brauchst nur mal die Einführung vom Raptor/F-117/B-2 und PAK-FA anschauen, dort ist der Abstand noch viel grösser.

Zitat:Beispielsweise waren die irakischen Schützenwaffen wie Maschinenkarabiner und MMG den US Systemen zu diesem Zeitpunkt deutlich überlegen. Nur dass dies im Gesamten nichts genützt hat.
Spielt doch keine Rolle, bei den Waffen ist das ein Kampf um die goldene Ananas. Wenn es isoliert um den Infantierkampf gehen würde, könnte das einen kleinen Einfluss haben, mehr aber nicht.

Zitat:Je komplexer natürlich, desto anfälliger für Störungen, desto schwieriger ist die notwendige Robustheit herstellbar. Trotzdem ist die Robustheit notwendig.
Genau, es sollte nicht so sein wie beim Raptor. Wenn der Raptor aber 20:1 Legacy-Flugzeuge vom Himmel putzen kann, rechnet es sich trotzdem.

Zitat:Es setzt sich eben nicht einfach die komplexere Waffe durch, sondern es setzt sich von zwei vergleichbar komplexen Waffensystemen die robustere Waffe durch. Robustheit kann sogar in bestimmten Fällen Komplexität schlagen, zumindest im Bodenkrieg.
Solche Behauptungen halt ich für unzutreffend. Hier gehts um Ausfallwahrscheinlichkeiten die weit über dem liegen, welche grössere Gefechte entscheiden können.

Zitat:Laß beispielsweise mal die Versorgung mit Schmiermitteln zusammenbrechen (ist im Irakkrieg tatsächlich geschehen), dann können die ganzen AR-15 Systeme (M16, M4) schon nach kurzer Zeit kaum mehr schießen. Die brauchen Schmiermittel um zu funktionieren. Selbst uralte AK-Systeme mit Rost schießen aber dann immer noch weiter.
Du bist von so vielen anderen Dingen im Infanteriekampf abhängig, da ist das Schmiermittel das kleinste Problem.

Zitat:Je widriger die Bedingungen, je schlechter die Logistik, je größer die Friktionen, desto mehr muß ein System robust sein. Das heißt nicht, dass man keine komplexeren Systeme braucht, sondern das diese eben so robust wie möglich sein müssen.
Die Waffe müsste aber auch leicht sein, gut im Serienfeuer oder Burst beherrschbar, präzise im Einzelschuss u.s.w.. Schlussendlich ist es ein Kompromiss. Dass man immer über das meckert, wass nicht perfekt ist, ist auch klar.

Zitat:In Bezug auf eine einzelne Drohne. Was ich aber meinte ist, dass die Datenmenge immens zunimmt, wenn mehr Drohnen eingesetzt werde, also mehr Pakete unterwegs sind. Sehr viele Drohnen bedeutet sehr viele Pakete, bedeutet sehr viel Datenvolumen. Das ist schon jetzt ein Problem beim Einsatz von Drohnen, wie soll es dann erst werden, wenn man die Zahl der Drohnen immens erhöht?
Satellitenkapazität ausbauen. Teile vom Bild in der Qualität reduzieren, wird aber sicher jetzt schon gemacht. Nur jedes x.te Bild senden und der Rest wird bei Bedarf nachgeordert / erfordert Speicherkapazität in der Drohne.

Zitat:Drohnen bringen in einem konventinellen Krieg auch nicht so viel, wenn sie keine Stealth Drohnen sind. Und IR Tarnnetze und IR Tarnkleidung bringen gerade in einem konventionellen Krieg immens viel und Methoden IR Tarnung am Boden zu improvisieren sind gerade in einem konventionellen Krieg für Bodentruppen ebenfalls immens wichtig.
Du kannst nicht wissen wie Drohnen im konventionellen Krieg abschneiden. a) Gabs noch keine Beispiele für b) werden die Drohnen erst in den Nischen eingesetzt c) wird sich das bald ändern (x-47).
Ein Kriegsgerät was zur Tarnung stillgelegt werden muss, ist völlig unnütz, wenn man das mit der Drohne erreicht hat, hat man schon viel gewonnen. Für einen Kampfflugzeugpilot sind viel geringere Tarnmethoden schon erfolgreich, das bemannte Flugzeug schneidet da nicht besser ab / speziell bei höherem Tempo und sowieso wenn wegen MANPAD mehr Abstand eingehalten werden muss. Es ist elementar wichtig, dass man die Bodenzielsuche mit dem Computer automatisiert und deutlich verbessert / die F-35 ist da sicher auf gutem Weg.

Zitat:Meiner Meinung nach ist ein Angriff auf die IT Infrastruktur viel wahrscheinlicher als ein großer konventioneller Krieg. Weil die Hemmschwelle für einen indirekten Ansatz, für einen Krieg gegen die IT Infrastruktur viel geringer ist.
Aber die Folgen sind nicht so wie beim Independence-Day im Film, wo das gesamte System bei den Aliens durch einen Akt in die Brüche geht, da gibts so viele Systeme die autark oder auf einzelne Einheiten angewiesen sind. Zudem wird nirgends mehr im realen "Krieg" als in der IT-Branche geübt, weil eben täglich Angriffe stattfinden.

Zitat:Die Israelis machen so was sogar schon mit Kamfflugzeugen. Da haben Bodentruppen „eigene“ Kampfflugzeuge im Kriegseinsatz, die speziell einer bestimmten Einheit zugeteilt sind und von dieser aus befehligt und eingesetzt werden. Das Konzept hat sich immens bewährt.
Das ist aber eher das Umgehen dieses Trennungsunsinns von Army und Luftwaffe. Das Flugzeug muss der Bodentruppe dienen. Dass man die Truppen so trennt stammt doch noch aus der Zeit von den Luftschlachten mit speziellen Abfangjägern und Bombern. Als im 2.ten Weltkrieg die USA die Jäger auch zu Bodenangriffen vorgesehen haben, gabs viel mehr direkte Bodenunterstützung aus der Luft. Es war nicht dieses reine strategische Bombardement was vorher stattfand.

Zitat:Mit Drohnen ginge das noch viel besser. Schon auf Kompanieebene könnten dezentral direkt vor Ort kleine Drohnen vorhanden sein.
Seh ich auch so.

Zitat:Dass muß gar keine solche Zukunftsmusik sein wie von dir hier vorgestellt: mit Nadeln mit Injektionen, sondern beispielsweise kleine Mini-Drohnen mit Sprengladungen! Das könnte man sofort bauen. Die werden dann vor Ort gesteuert, auf Zug- und Gruppenebene. Die Rolle des Roboters in der Mitte der Subeinheiten kann heute noch ein Mensch einnehmen, ein Infanterist der ohnehin ebenfalls vor Ort das Haus mitstürmt.
Sprengladung/Zerstörung ist natürlich einfacher. Bei der Injektion ist das Problem dass du nicht mehrere Pfeile auf eine Person abfeuern darfst, das könntest du im Schwarm automatisch koordinieren. Der Infanterist müsste nicht hineinstürmen, du kannst von Zimmer zu Zimmer übertragen, wie mit einem normalen Router heute.

Zitat:Viele kleine Einheiten, Dezentralisation, Netzwerkstrukturen, dass ist auch meiner Ansicht nach die Zukunft der Kriegsführung und wird auch von unseren Gegnern im assymetrischen Krieg heute so angewendet, mit großem Erfolg.
Damit hat man die effektivste Waffe des Gegners immer noch nicht eliminiert. Sein Stealth, das Abtauchen in der Zivilbevölkerung ohne Uniform, deine Freund-Feinerkennung ist nach wie vor nicht gelöst, auch mit der Drohne. Die Drohne hat den Vorteil dass man durch längere Beobachtung die Handlung eines Objekts erkennen kann, das ist beim Kampfflugzeug nie gegeben, man fliegt kurz übers Ziel und muss sofort über IFF entscheiden, dass da unglaublich viel falsch entschieden wird, dürfte klar sein. Zurück zur Inf-Drohne: Wenn man nicht töten müsste, könnte man sicher stürmen und dann zwischen den betäubten Personen IFF erledigen.
Kommt bei mir die Frage auf, wieso man das nicht mit einem Gas macht? Die Dosierung ist vermutlich das Problem, kriegt man vermutlich nie so hin, dass es genau zur Betäubung passt.

Zitat:Je weiter unten die Ebene, und je kleiner das Gerät, desto geringer kann die Reichweite sein. Damit löst man zudem das Reichweiten-Problem, indem die Geräte schon vor Ort sind, müssen sie nicht erst von woanders her dorthin fliegen. Hunderte kleinster Drohnen vor Ort mit Sprengladungen vergleichbar einer Handgranate könnten sowohl zugleich Aufklärung vor Ort für die Infanterie erledigen wie auch aufgeklärte Gegner in Positionen in denen man an sie mit den anderen mitgeführten Waffen nicht heran kommt auch gleich bekämpfen. Solche Mini-Drohnen könnte man in der Massenfertigung spottbillig herstellen.
Seh ich alles gleich. Analog der kleinen Helikopter die man heute in jedem Laden kaufen kann. Denke Fliegen ist effizienter, weil am Boden immer viele Probleme mit der Automatik / dem Umgehen von Hindernissen entstehen. Die einen könnte man zum Sprengen von Fenstern und Türen benutzen, die anderen lässt man dann im Inneren detonieren.
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COIN Flugzeuge - von Quintus Fabius - 05.10.2012, 22:05
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