05.08.2013, 16:03
Quintus Fabius schrieb:Zwischen viel ins Militär investieren und der Kampfwertsteigerung von ein paar wenigen hundert Panzern ist ein gewaltiger Unterschied. Zudem werden Brücken vom Staat in Stand gehalten. Um sie in Stand zu halten braucht der Staat Steuern. Diese werden sowohl von Rüstungsunternehmen wie auch von deren Mitarbeitern gezahlt. Und die Einnahmen der Rüstungsfirmen aus denen diese Steuern bezahlt werden, werden nur zum Teil durch die Bundeswehr gezahlt, weshalb das ganze für den Staat ein Plus-Geschäft ist.Nein, also das stimmt nicht. Das Militär ist immer ein Minusgeschäft wenn der Staat selbst beschafft. Das Militär nützt dir ja streng genommen nur im Kriegsfall was. Nein, da zahlt man ohne Ende drauf, das bisschen Steuern was man da aus den Rüstungsbetrieben und deren Angestellten ziehen kann, ist ein lächerlicher Bruchteil im Vergleich zu den verlochten Milliarden.
Aber so einseitig kann man es natürlich nicht sehen, wenn man wirklich angegriffen wird, dann wirds noch viel, viel teurer. Dann wird vieles was Wert hat (meistens Bausubstanz und Infrastruktur), zerstört, sind es 100te Milliarden die zerstört werden. Unter dem Strich ... man muss sich schon verteidigen können, aber auch nicht überrüsten, denn das straft die eigene Wirtschaft wie @Onto richtig erwähnt hat.
Zitat:Das gilt erst recht, wenn man das Geld in die BW steckt, da wirtschaftliche Kriterien in Sachen Finanzen nur eine untergeordnete Rolle spielen. Is ja schließlich kein Unternehmen. Da ist die Geldvernichtung wesentlich höher, als bei anderen staatlichen Einrichtungen.Niemals, Unternehmen können doch nicht überleben wenn sie mehr Geld vernichten als sie einnehmen. Der Staat schon, der geht nicht so schnell Pleite, im Notfall erhöht er einfach irgendwo die Steuern. Das wiederum entwertet das Geld der Bürger, aber der Staat ist dann fein raus. Der Staat kannst du nicht wirklich mit einem Unternehmen vergleichen, Ersterer kann sich aus der Kasse einfach bedienen ... ein Unternehmen wenns einmal als kreditunwürdig eingestuft wurde, geht pleite.
Zitat:Dass man diese Ineffizienz ausrotten muss, ist natürlich klar. Dass die BW aber Geld verschwendt ist doch kein Argument dafür, ihr kein Geld mehr zu geben.Wieso nicht, das ist das einzige was funktioniert. Hinter jeder Beschaffung muss die ökonomische Seite mit die höchste Priorität haben. Möglichst universell einsetzbare Waffen, möglichst wenig Spezialisten, das muss das Ziel sein. In Friedenszeiten kosten dich die Spezialfälle viel zu viel Geld und bringen praktisch Null Sicherheit, weil sie eben nur in einem ganz engen Einsatzspektrum performen können.
Zitat:Bereitet man sich aber gar nicht vor, beträgt die Abweichung vom zukünftigen Kriegsbild immer mehr, weil man dann nur die Streitkräfte von Gestern zur Verfügung hat. Jede Art von Vorbereitung ist daher besser als keine Vorbereitung.Du musst dich doch nicht für einen unwahrscheinlichen Fall hochrüsten. Du musst dich wenn schon um ein gutes, stabiles Verhältnis mit deinen Nachbarn kümmern (NATO, EU, UNO). Wenn du selber über die Gebühr rüstest, machst du doch die Region nicht sicherer. Im Gegenteil, du bewirkst nur eine Rüstungsspirale die du nicht mehr im Griff hast (kalter Krieg). Deutschland ist sicher im Vergleich zur wirtschaftlichen Stärke eher zu niedrig gerüstet. Das gilt aber für viele EU-Staaten, nicht zuletzt weil man sich in einem starken Verteidigungsbündnis befindet und sich das auch erlauben können.
Zitat:Die meisten vernichtenden totalen Niederlagen entstanden aus mangelnder Vorbereitung und mangelhafter Rüstung.In der Regel entsteht die Niederlage meistens durch einen überrüsteten Aggressor der nicht dort bleibt wo er hingehört. Die Logik dass dann alle wie der Unvernünftige hochrüsten müssen, find ich nicht wirklich schlüssig.
Zitat:IIch benenne dir potentielle Gegner: Syrien, Ägypten, Algerien, Mali, Niger, Marroko, Tunesien, Libyen, Iran, Saudi-Arabien, Katar, Jemen, usw usfUnd soll man sich überall einmischen? Find ich nicht, da pumpst du die Gelder besser in Infrastruktur und Bildung deines Landes. Du musst dir mal vorstellen was z.B. die USA in diese beiden Kriegen an Geld gepumpt haben, da profitieren ein paar wenige Rüstungsfirmen und beim ganzen Rest ist die Chance auf eine rezessive Phase deutlich erhöht.
Zitat:Glaubst du ernsthaft, dich bei einem NATO Bündnisfall verweigern zu können?! Oder dass du dich dann aufgrund mangelnder Rüstung in der Etappe herum drücken kannstJa aber der Bündnisfall ist doch in Afghanistan nicht gegeben. Und all die Staaten die da aufgezählt hast, was soll man bei denen und deren eigenen Problemen erreichen?
Zitat:Zur Zeit halten wir ohnehin nicht mal die Mindestforderungen der NATO an die Rüstung ein, insbesondere ist unser Militärhaushalt zu gering.Das würde ich auch unterschreiben.
Zitat:Das Problem ist der Wille, die Entschlossenheit in der Politik. Dass Politik und Justiz nicht hinter den Soldaten stehen. Die Masse der Bevölkerung ist völlig irrelevant. Die plappern nach was ihnen vorgeplappert wird. BW Soldaten kämpfen, wenn dies entschieden befohlen wird.Die Politik in Deutschland lag ja richtig. Die angezettelten Kriege von der Regierung Bush, waren weder begründet noch erfolgreich. Zum Glück ist in den USA keine republikanische Regierung mehr am Werk. Man kann nur hoffen, dass die Republikaner wieder zur Vernunft zurückfinden.
Zitat:Wer nicht bereit ist zuzuschlagen, der wird allein dafür geschlagen werden. Das läuft so auf der Straße, das läuft so in der Natur, dass läuft so zwischen Staaten. Wir provozieren schon durch unsere Schwäche den Angriff auf uns.Du bist doch heute nicht schwach, wenn du etwas weniger gerüstet bist. Wenn du auf die ganze Welt Güter exportieren kannst, ist das auch ein wertvoller Schutz den du mindestens so hoch wie das eigene Militär gewichten kannst.