Umfrage: Ist der MBT als Konzept überholt?
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MBT sind ein Auslaufmodell
18.75%
3 18.75%
MBT sind auch in Zukunft absolut wesentlich
81.25%
13 81.25%
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Zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahrzeugen
Broensen:

Zitat:Ein anderer Gedanke für die STPz-Bewaffnung könnte auch die Kombination von MGs mit 70mm-Pods sein, wenn man wirklich verstärkt auf Kampf gegen Stellungen setzt.

Exakt in die Richtung würde ich auch gehen. Statt einer 27mm MK wäre das wesentlich besser für die spezifische (spezialisierte) Aufgabe dieses Fahrzeuges.

Wenn man schon bei der 57mm MK (oder was auch immer man dann für ein Kaliber verwendet) solche "Raketen-Granaten" verwenden will (für näher heran gezogenes Steilfeuer), und diese auch von der Infanterie abgesessen eingesetzt werden sollen wäre es natürlich interessant diese auch auf dem schweren Transportpanzer zu verwenden. In einer Art Raketenpod, das hätte dann natürlich eine deutlich kürzere Reichweite im Vergleich zur MK, aber darum ginge es bei dieser Waffe ja auch gar nicht, sondern darum unmittelbar vor Ort in der Nahdistanz diese Feuerkraft dabei zu haben. Also einen Werfer anstelle einer MK, geladen mit der gleichen Spezialmunition für kurze Distanzen bzw. Steilfeuer.

Zitat:Deine Meinung würde mich interessieren zu der Frage, ob man besser ein .50cal-MG oder stattdessen 2-3 6.5/6.8/7.62mm-MGs auf einem solchen Panzer einsetzen sollte, auch mit Blick auf die Vereinheitlichung mit den absitzenden Kräften.

Ich würde mehrere MG nehmen, allerdings in einem "Zwischen-Kaliber". Das beste wäre hier meiner Meinung nach die .338 Norma Magnum und ich würde auch die abgesessen agierende Infanterie mit MG in diesem Kaliber ausrüsten. Da gibt es heute MMG in diesem Kaliber von GD oder SiG, die wiegen weniger als 11 kg. Dafür ist das Kaliber wesentlich leistungsfähiger als eine 7,62x51mm. Entsprechend, und weil wir ja hier von einer explizit auf diese Fahrzeuge abgestützten Infanterie sprechen = Panzergrenadiere - macht es meiner Meinung nach Sinn den Vorteil des Fahrzeuges und seiner Transportfähigkeit zu extrapolieren und den Panzergrenadieren solche "schwereren" MG in dem leistungsfähigeren Kaliber mitzugeben. Das ist insbesondere wegen der Wirkung gegen Stellungen interessant und weil man damit (offeneres Gelände) auch mal weiter rausreichen kann, zudem auch keine SK4 Weste des Gegners mehr hilft, auf keine Distanz.

Meine Idee zur Bewaffnung wäre daher, mehrere FWS mit MG im Kaliber .338 Norma Magnum und eine Art "Raketen-Pod" mit Spezialmunition.

Zitat:Zudem eine andere Fragestellung: Bei einem solchen SpähKampfPanzer: Besatzung in der Wanne wie bei Armata und AbramsX oder auch als Turmbesatzung denkbar

Aufgrund der expliziten Auslegung auch auf Spähaufgaben und einer Verwendung als Kampfpanzer zugleich halte ich einen bemannten Turm hier für vorteilhafter. Das bedeutet aber natürlich einen größeren und damit aufgrund der Panzerung schwereren Turm. Trotzdem halte ich die Vorteile für zu wesentlich im Vergleich zu einem unbemannten Turm.

Zitat:Lief mir dazu gerade über den Weg: Twitter

Man langt sogar bei den Kalibern wieder da an wo man einst angefangen hat. Da ist durchaus etwas dran. Die Sache ist aber komplexer:

Der Panzergrenadier in einem Schützenpanzer und das ganze Konzept des aufgesessenen Kampfes resultierten ursprünglich mal daraus, dass die Schützenwaffen eine querschnittlich höhere effektive Reichweite hatten als die Panzerabwehrhandwaffen und zugleich die Wahrnehmung der Panzergrenadiere viel besser war als die aus einem Kampfpanzer heraus. Aus diesen Umständen heraus entstand der Panzergrenadier. Und der geschlossene moderne Schützenpanzer entwickelte sich dann daraus aufgrund der Anforderungen des nuklearen Schlachtfeldes und weil parallel die effektive Reichweite der Panzerabwehrhandwaffen zunahm. Und schließlich nahm die Absitzstärke der Panzergrenadiere ab, ihre Zahl insgesamt deutlich ab und der Schützenpanzer erhielt die Aufgabe das Absinken der Feuerkraft durch eigene Bewaffnung zu kompensieren und entsprechend wurde der aufgesessene Kampf von den Schützenwaffen der Panzergrenadiere aufs Fahrzeug übertragen. Gerade eben deshalb ist das Konzept des Panzergrenadiers heute so fragwürdig in seiner bisherigen Form, weil das was die Panzergrenadiere eigentlich leisten sollten von den Schüttzenpanzern selbst besser erledigt werden kann. Diese brauchen dann lediglich für bestimmte Spezialfälle noch eine gewisse infanteristische Ergänzung, die man aber eben nicht zwingend an die "Schützenpanzer" binden müsste und e voila, schon sind wir bei deinem Konzept !

Heute sind die Umstände eben ganz andere: moderne Sensorik ist sehr viel leistungsfähiger als es die Augen der Panzergrenadiere selbst je sein könnten. Die Bewaffnung des "Schützenpanzer" ist viel leistungsfähiger als das was man abgesessen mitschleppen könnte und aufgesessen ist es der Schützenpanzer welcher kämpft und nicht die transportieren Panzergrenadiere. In klassischem Panzergelände stellt sich daher ernsthaft die Frage, ob man überhaupt noch Panzergrenadiere als abgesessene Komponente benötigt. Und falls überhaupt, mit welchen Fähigkeiten man sie versieht (mehr in Richtung Infanterie ? mehr in Richtung Pioniere ?) und wie man sie weiter entwickelt. Folgerichtig spielt man seit Jahrzehnten schon mit dem Gedanken von Begleitpanzern herum und auch wenn der BMP-T der Russen immer wieder kritisiert wird, so hat er sich in Wahrheit extrem bewährt und immense Leistung im Einsatz gezeigt. Es gibt nur viel zu wenige davon, dass ist viel eher das Problem als die grundsätzliche Auslegung.

Den Kampfpanzer (MBT) entsprechend in Richtung des bisherigen Konzeptes eines Begleitpanzers weiter zu entwickeln - und in die andere Richtung in Form einer Feldartillerie um damit die Panzerhaubitzen abzulösen ist daher ebenso absolut folgerichtig und logisch. Entsprechend hätte man statt MBT und Panzerhaubitzen im weiteren Spähkampfpanzer und Kampfpanzerhaubitzen. Diese Verschiebung der Fähigkeiten vom aktuellen Konzept wäre gar nicht so dramatisch, und trotzdem regt sich bei solchen Vorschlägen sofort massiver Widerstand, es wird nicht einmal versucht das gedanklich nachzuvollziehen oder auch nur einer genaueren Untersuchung und Testung im Vergleich zum bestehenden zu unterziehen.

Aus dieser Herkunftsgeschichte der Panzergrenadiere und ihrer Entwicklung heraus macht dein Konzept also absolut Sinn und ist die logische Fortsetzung einer Kausalkette die eben die heutigen Umstände berücksichtigen müsste, statt wie das aktuell der Fall ist aufgrund vergangener, nicht mehr vorhandener Umstände weiter Strukturextrapolierung zu betreiben.
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