Umfrage: Ist der MBT als Konzept überholt?
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MBT sind auch in Zukunft absolut wesentlich
81.25%
13 81.25%
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Zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahrzeugen
(03.10.2022, 21:53)Quintus Fabius schrieb: Bevor man diese Fragestellung weiter angeht muss man natürlich überhaupt erstmal festlegen was exakt Panzergrenadiere sein sollen, ob wir sie überhaupt haben wollen, ob das bisherige Konzept und die bisherige Definition davon überhaupt sinnvoll sind, oder was für andere Konzepte man für sie andenkt.
Exakt. Panzergrenadiere sind in meinem Verständnis jene Truppen, die im Rahmen der schweren mechanisierten Gefechtsführung infanteristisch vorgehen und dabei nur eben diesem Gefecht dienen. Sie unterscheiden sich dabei von leichter Infanterie dadurch, dass sie immer eng an ihrem Transportfahrzeug bleiben und häufig auf- und absitzen. Das Konzept des Absitzens weit vor der eigentlichen Kampfzone zwecks Vormarsch per pedes ist in meinen Augen Aufgabe leichter Infanterie. Die entsprechenden Räume müssen im mechanisierten Gefecht umgangen und für diese leichte Infanterie hinterlassen werden.

Davon zu unterscheiden sind auf- wie abgesessen agierende Kräfte (z.B. Panzerjagd- oder Spähtrupps), die keine regulären Infanterieaufgaben verfolgen, sondern lediglich im Dienste des Gesamtsystems Panzer auch Aufgaben außerhalb der Wanne übernehmen, wie bspw. die Nächstbereichskontrolle, das Ausbringen und Bergen von Sensoren, Drohnen etc.

Zitat:Aber die grundsätzliche Idee der optionalen Mechanisierung habe ich trotzdem nicht ganz aufgegeben, nur halt inzwischen nicht in Bezug auf leichte oder mittlere Infanterie, sondern in Bezug auf schwere Infanterie, oder noch spezifischer in Bezug auf Panzergrenadiere.
Da muss man jetzt aufpassen, was man mit den Begriffen leicht/schwer meint. Für mich ist die optionale Komponente - also der Panzer - immer schwer, während die obligatorische Komponente leicht ist.
Also eine optional schwer geschützte leichte Infanterie. Gerne in Verbindung mit Sturmpionieren/Sappeuren, die über den schweren Transportraum verfügen und diesen u.a. zum Transport leichter Infanterie einsetzen. (IIRC ebenfalls dein Konzept)

Zitat:ich schrieb auch explizit von einem modularen Innenraum, so dass der Innenraum des Kampfschützenpanzers eben auch mit einem anderen Modul betrieben werden kann und dass der Innenraum auch für den Personentransport so gestaltet wird, dass er möglichst vielfältig genutzt werden kann.
Eine hohe Flexibilisierung der Nutzungsmöglichkeiten des Gerätes wird mMn in den allermeisten Fällen an den eben wenig flexiblen Strukturen aktueller Streitkräfte scheitern.

Zitat:Damit hätte ein solcher Verband eben die Möglichkeit, in dem geschützten Innenraum statt Panzergrenadieren ebenso auch geschützt weitere Verbrauchs- und Wirkmittel zu transportieren.
Gutes Beispiel dafür. Wenn der Panzer die Infanterie in den Einsatz bringt, hat er keinen Platz für Material. Holt er das dann später ab und lässt solange die Infanterie allein im Feld? Fährt er hingegen schon mit Material los, muss die Infanterie ins Gefecht laufen.
Ich verstehe den Ansatz, halte ihn aber für unrealistisch in der Umsetzung.

Zitat:Beispielsweise weitere Munition für die MK. Beispielsweise weiteren Treibstoff, weitere PALR etc. Damit können entsprechende Kampfschützenpanzer dann ganz genau so wie die spezialisierten mittleren Kampfpanzer eingesetzt werden, indem die entsprechende geschützte Transportkapazität eben dann anders genutzt wird.
Das funktioniert nur mit leichten, absetzbaren Systemen, die zwar deiner Vorstellung entsprechen, die aber mMn in der schweren mechanisierten Gefechtsführung nichts zu suchen haben.

Zitat:Du schreibst ja völlig korrekt, dass die Aufgabe der Panzergrenadiere nicht so sehr der OHK ist, sondern dass man mal hier ein kleineres Waldstück abstellt, dort mal ein Dorf einnimmt usw. Aber: im Gebiet dass eine Brigade so bearbeitet kann es sehr leicht dazu kommen, dass man gleich mehrere solche Flächen hat, die man mit den Panzergrenadieren sichern muss.
Dann sind die Panzergrenadiere nach meinem Verständnis nicht mehr die richtigen Kräfte, um das alleine zu erledigen. Dann braucht es die leInf. Panzergrendiere sehe ich auch im Gemeinsamen Einsatz selten in mehr als Zugstärke agieren.
Kommt man nun im Rahmen eines Bewegungsgefechtes an eine Stelle, die mehr Infanterie benötigt und nicht umgangen werden kann, könnten die sTPz zum Beispiel Jäger-Taxi spielen, während die eigenen Grenadiere vor Ort bleiben, sichern, aufklären und von ihren Panzern nach Absetzen der Jäger wieder aufgenommen werden und der leInf das Feld überlassen.

Zitat:Die Abwesenheit von Fronten, der Zugriff feindlicher leichter Kräfte und Sondereinheiten gegen die rückwärtigen Dienste der Brigade (oder höher) und der Umstand, dass diese selbst über große Transportkapazitäten verfügen machen meiner Meinung nach eine Positionierung eines Anteils der Panzergrenadiere bei den rückwärtigen Diensten sinnvoll, von wo aus man sie bei Bedarf nach vorne holen kann.
Das wäre bei mir genau umgekehrt Aufgabe der leichten Infanterie. Insofern sind wir da ganz nah beieinander, auch wenn wir das Gegenteil formulieren.

Zitat:Dazu treten dann entsprechend noch "Feuerunterstützungsfahrzeuge", welche mit einer großkalibrigen Kanone entsprechend sowohl die bisherigen Panzerhaubitzen ablösen, als auch die Kampfpanzer. Diese werden aber eben nicht grundsätzlich mit den Kampfschützenpanzern gemischt eingesetzt, sondern getrennt von diesen in eigenen Artillerie-Einheiten vorgehalten
Ja, da sind wir uns bekanntlich einig.

Zitat:Entsprechend hätte man bei nur zwei Haupttypen von Panzern (Kampfschützenpanzer und Kampfpanzerhaubitzen) unter Wegfall dezidierter Kampfpanzer, schwerer Transportpanzer usw, eine sehr hohe Transportkapazität und eine Artillerie welche diese unterstützt und unter bestimmten Umständen auch für das direkte Richten hinzu gezogen werden kann.
Ich hab' halt einen mehr, weil ich den SpähPz noch mit einbeziehe und dem die große MK+LFK gebe statt dem SPz/TPz. Eben weil ich der Meinung bin, dass der große Transportraum und die sich daraus ergebenden Einschränkungen häufig genug (z.B. beim Einsatz als Späh-, Jagd- oder Flakpanzer) einen signifikanten Nachteil darstellen würden, um ein weiteres Modell hier zu rechtfertigen.

Zitat:Entsprechend wäre hier die einzige Lösung eine Spezialmunition, mit einer stark verminderten Treibladung. Man hätte dann aber zwei Arten Munition dabei, und bräuchte entsprechend eine doppelte Zuführung je nachdem in welchem Winkel man auf was schießen will. Dann wäre es denkbar eine entsprechende Flugbahn hinzukriegen. Das bedeutet natürlich eine höhere Komplexität (doppelte Zuführung) und eine Spezialmunition (noch mal höhere Komplexität, Logistik, Kosten usw)
Ja, so habe ich mir das vorgestellt und halte ich es gerade eben für ein solches System für angemessen.

Zitat:Im indirekten Richten ist die 75mm wesentlich besser als die 50 bis 60mm.
Da fehlt mir tatsächlich die Expertise, nur würde die Kalibererhöhung nichts an meinem Konzept insgesamt ändern.
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