Umfrage: Ist der MBT als Konzept überholt?
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MBT sind ein Auslaufmodell
18.75%
3 18.75%
MBT sind auch in Zukunft absolut wesentlich
81.25%
13 81.25%
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Zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahrzeugen
(25.06.2022, 08:55)Sieghard schrieb: Wofür soll ein MBT da sein und wie ist dieser zu Bewaffnen?
Vorab: In meiner Gliederung der Armee habe ich für den einfacheren Nachschub Einheiten geschaffen die komplett auf einem Fahzeug basieren und diese dann in schwer (KPz), Mittel-Schwer (SPz), Mittel (Boxer) usw. gegliedert.
Nach meinen Überlegungen war die schwere Einheit dazu dar Stellungssysteme zu durchbrechen, feindliche Einheiten zu zerschlagen und den Kampf um Städte zu führen. Der schnelle und weite Vorstoß in die Tiefe des Raumes entfiel und wurde auf die mittel-schwere Einheit umgelagert.
Ich wollte also einen schweren Kanonenträger mit einer schweren Kanone.
Der Gedanke ist für die schweren Einheiten nachvollziehbar. Zur weiteren Beurteilung stellt sich aber die Frage, ob die mittleren Kräfte immer auf die Unterstützung durch schwere Kräfte angewiesen sind, so wie es bisher der Fall ist, oder ob alle drei Kräftekategorien jeweils über ein Infanterieelement UND eine Art von "Hauptkampfpanzer" verfügen sollen. Bei letzterem ist die Frage nach dem KPz-Konzept der mittel-schweren und mittleren Kräfte die viel interessantere Fragestellung als die nach dem schweren Allround-Kanonenpanzer.

Allgemein ist zu erwähnen, dass die Vereinheitlichung der Plattform auf bspw. Ebene Bataillon logistisch wenig nützt, erst bei ganzen Brigaden wird das wirklich relevant, da ansonsten die Inst/Logistik einfach von der nächsthöheren Ebene gestellt wird, auf der dann eh wieder alle Systeme eingesetzt werden. Die Mobilität allerdings ist natürlich ein Argument, aber dann kommt eben die Notwendigkeit auf, in jeder der "Mobilitätsklassen" auch alle auf der Organisationsebene erforderlichen Waffensysteme vorhalten zu können.

Zitat:Diese Kanone sollte allerdings sehr flexibel einsetzbar sein. Mit der Flak 88mm wurden sehr gut Panzer zerstört. Das AGM mit 155mm wurde als Luftabwehrkanone für den Feldlagerschutz eingesetzt. Auf Schiffen dienen 127mm und 155mm als Flugabwehr mit. Deshalb wollte ich die Kanone als Artilleriegeschütz, als Flugabwehrkanone und gleichzeitig als Panzerkanone einsetzen.
Die Waffen an sich können vielseitig Aufgaben übernehmen, jedoch sind teilweise die Systeme drumherum überfordert oder nicht entsprechend ausgelegt. Daher muss man aufpassen, nicht zu viel in ein Fahrzeug zu stecken. Bspw. kann eine MK mit entsprechender Munition zur Flugabwehr eingesetzt werden. Nur benötigt sie zur Zielauffassung und -verfolgung ein Radar und entsprechende Sichtmittel. Dafür braucht man min. einen Spezialisten als Bediener. Gibt man also nun dem SPz mit MK diese technischen Mittel an die Hand, kann er zwar auch in der Luftabwehr agieren, muss aber sicher auf zwei seiner Grenadiere verzichten und legt trotzdem noch an Gewicht zu. Hinzu kommt, dass für die Flugabwehr sinnvollerweise bestimmte Stellungen bezogen werden sollten, die nicht unbedingt die gleichen sind wie für die anderen Aufgaben des Fahrzeugs.

Was nicht heißen muss, dass es falsch wäre, Aufgaben zusammenzufassen, es müssen nur viele Aspekte berücksichtigt werden. Bspw. ist es durchaus sinnvoll, zur Abwehr von Nächstbereichsdrohen alle Kampffahrzeuge über deren Hauptwaffen oder z.B. erweiterte Waffenstationen zu qualifizieren.
Auch sind die Aufgaben von Panzermörsern und aktuellen Kampfpanzern teilweise nah beieinander, auch wenn die Fähigkeiten sich unterscheiden. Da kann man tlw. auch kombinieren (Sturmgeschütz).

Außerdem gibt es noch die Möglichkeit über Vernetzung und Verwendung im Verbund, Systeme "zweckentfremdet" einzusetzen. Bspw. die angesprochene Luftabwehr durch Panzerhaubitzen (oder auch SPz). Dann fungiert dieses zweckentfremdete System aber lediglich als Wirkmittel eines Systemverbunds, zu dem dann noch separat Aufklärungs- und Feuerleitsysteme beitragen, ähnlich wie es bei moderner Artillerie auch ist. Ob das AGM nun Zieldaten für ein Boden- oder ein Luftziel erhält, ist dem Geschütz erstmal egal, sofern es die geeignete Munition in ausreichender Menge bereithalten kann.

Zitat:Der Einfachheit halber, und weil die Munition dazu schon entwickelt war, plante ich mit dem Geschütz der PzH 2000. ...
Du musst beachten, dass die PzH keine Patronen verwendet, sondern Treibladung und Geschoss separat geladen werden, u. a. um eine Skalierbarkeit in der Reichweite zusätzlich zur Rohrerhöhung zu erhalten. Das ist bei der PzK anders. Man kann zwar beide Systeme -mit entsprechenden Einschränkungen- auch für die andere Verwendung einsetzen, aber die Munition ist nicht austauschbar, weil das Prinzip ein anderes ist.

Für ein Sturmgeschütz als Zwitter zwischen Artillerie und Panzerkanone muss man sich also entscheiden, ob man Geschosse mit Patronen, Granaten mit Treibladungen oder sogar Mörsergranaten verwendet.
Meine Persönliche Meinung ist hier, dass von den vorhandenen Systemen das Kaliber 105mm am ehesten geeignet ist, solch eine Funktion zu erfüllen, da größere Kaliber ab 130mm aufwärts nicht mehr zu handhaben sind, wenn man eine hohe Elevation der Waffe benötigt. (Eine 127mm-Entwicklung wäre mMn das Optimum/Maximum, ist aber eher unrealistisch)
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