13.05.2017, 09:38
Auch wenn Comey als Nicht-FBI-Chef deutlich deutlicher vor dem Ausschuss aussagen hätte können als andersherum - was Trump durchaus Schwierigkeiten hätte bereiten können -, wenn er denn noch in seiner Führungsposition wäre, scheint er sich dazu entschlossen zu haben, erst einmal überhaupt nichts zu sagen:
Rein spekulativ betrachtet, könnte ich mir vorstellen, dass Comey seine Aussage nicht wegen Trumps Twitter-Kommentar zurückhält. Eher könnte ich mir vorstellen, dass Comey schon auf eine Position in der Nach-Trump-Zeit spekuliert. Und einen Ex-FBI-Chef, der munter seinen ehemaligen Präsidenten ins Messer hat laufen lassen, wird keine Regierung, egal ob Demokraten oder Republikaner, mehr in irgendeine Führungsposition, egal nun bei welchem Dienst, hineinlassen. Insofern: Comey weiß, dass er als ein Trump-Opfer dasteht - was ihm auch gewisse Sympathien einbringen dürfte -, er hat also keinen Grund, sich hinsichtlich einer notwendigen Vertrauensbasis noch durch eine möglicherweise unzureichend belegbare Aussage zu diskreditieren, sondern braucht nur vier Jahre abzuwarten, um dann irgendwo einen Neueinstieg zu wagen.
Schneemann.
Zitat:Nach Entlassunghttp://www.tagesschau.de/ausland/fbi-com...p-103.html
Comey will nicht aussagen
Der entlassene FBI-Chef Comey will vorerst nicht vor dem Geheimdienstausschuss des Senats aussagen - eine entsprechende Einladung lehnte er offenbar ab. Zuvor hatte ihn US-Präsident Trump in einem Tweet davor gewarnt, mit Informationen an die Öffentlichkeit zu gehen.
Nach seiner Entlassung will der ehemalige FBI-Chef James Comey vorerst nicht vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats aussagen. Wie mehrere Medien unter Berufung auf Mitarbeiter des Ausschusses meldeten, hat Comey eine Einladung für Dienstag zu einer Sitzung hinter verschlossenen Türen nicht angenommen. Das Komitee hatte gehofft, bei einer geschlossenen Sitzung von Comey mehr über dessen abrupte Entlassung durch Präsident Donald Trump zu erfahren. [...]
US-Präsident Donald Trump hatte Comey am Dienstag überraschend entlassen. Die genauen Hintergründe sind unklar, widersprüchliche Aussagen aus dem Weißen Haus sorgten für Verwirrung. Die Gegner des US-Präsidenten vermuten, dass die Ermittlungen des FBI zu dubiosen Russland-Kontakten von Trumps Umfeld der Auslöser waren. [...]
Bevor er Interna weitergebe, solle Comey "besser hoffen, dass es keine 'Aufzeichnungen' von unseren Gesprächen gibt", schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der Präsident wollte damit offenbar andeuten, dass er für Comey unangenehme Informationen in der Hinterhand hat.
Rein spekulativ betrachtet, könnte ich mir vorstellen, dass Comey seine Aussage nicht wegen Trumps Twitter-Kommentar zurückhält. Eher könnte ich mir vorstellen, dass Comey schon auf eine Position in der Nach-Trump-Zeit spekuliert. Und einen Ex-FBI-Chef, der munter seinen ehemaligen Präsidenten ins Messer hat laufen lassen, wird keine Regierung, egal ob Demokraten oder Republikaner, mehr in irgendeine Führungsposition, egal nun bei welchem Dienst, hineinlassen. Insofern: Comey weiß, dass er als ein Trump-Opfer dasteht - was ihm auch gewisse Sympathien einbringen dürfte -, er hat also keinen Grund, sich hinsichtlich einer notwendigen Vertrauensbasis noch durch eine möglicherweise unzureichend belegbare Aussage zu diskreditieren, sondern braucht nur vier Jahre abzuwarten, um dann irgendwo einen Neueinstieg zu wagen.
Schneemann.