Entfremdung in der Nato - der große Graben
#61
Die Zeit beschäftigt sich mit dem Streit um die NATO-Reform zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten...


Zitat:Gesucht: Magischer Bund

Amerikaner und Europäer streiten sich, wie die Nato am besten zu modernisieren sei. Aber wenn das Bündnis im Kampfeinsatz am Hindukusch ins Straucheln gerät, ist die Frage müßig. Ein Kommentar
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/online/2006/48/nato-kommentar">http://www.zeit.de/online/2006/48/nato-kommentar</a><!-- m -->

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Zitat:Schöne neue Nato

Die USA wollen die Allianz zur weltweiten Eingreiftruppe umrüsten. Doch vor dem Gipfel in Riga weigern sich die Europäer, dabei mitzumachen
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2006/48/Nato-Gipfel">http://www.zeit.de/2006/48/Nato-Gipfel</a><!-- m -->

Als was soll denn die NATO sonst dienen?
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#62
Interessante Zukunftsvisionen verbreitet der US-Sentor Richard Lugar:

Zitat:Wenn Länder wie Russland oder der Iran Energielieferungen zu politischer Erpressung nutzen, sei dies gleichbedeutend mit einem Angriff gegen ein Mitglied der Nato, so US-Senator Richard Lugar. Dies sei, sagte der Senator, keine theoretische Frage für die Zukunft, sondern bereits Realität.
...
Zitat:Lugar schränkte in seiner Rede zwar ein, seitens der Nato sei darauf keine militärische Reaktion nötig. Er empfahl aber, regelmäßig Nato-Manöver vom Typ Reforger abzuhalten, bei denen zu Zeiten des Kalten Krieges massive Truppen- und Waffentransporte nach Europa zur Abwehr eines sowjetischen Angriffes geübt wurden.

Die neuen Reforger-Manöver müssten sich darauf konzentrieren, wie die Nato Energielieferungen an ein Mitgliedsland sicherstellen könne, das politisch erpresst wird, erklärte der US-Senator.

Ein Szenario für einen Bundeswehreinsatz auf der Halbinsel Jamal ist dies sicher noch nicht – aber die Militarisierung der Energiediskussion hat der US-Senator immerhin geschafft. Und ganz nebenbei nicht nur Russland an den Iran und die „Achse des Bösen“ angebunden, sondern auch gleich noch den Polen in kommenden Konflikten mit Russland Rückendeckung aller Art versprochen.
http://www.aktuell.ru/russland/kommentar...n_295.html


hört sich alles sehr heikel an. Energie für politischen Druck?? Und Militär für ökonomische/energiepolitische Absicherung??
Kann das gut gehen? Russland jedenfalls, bekommt eine Ohrfeige nach der anderen.
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#63
Vor allem klingt er wie ein Eroberer aus der Kolonialzeit, der auf Teufel komm raus and das Gold, Gewürze, Sklaven, whatever der Indianer, Inder oder Afrikaner möchte. Verweigern sie ihm dies, gibts Krieg?! Rolleyes

Natürlich spricht er im Interesse der meisten NATO-Mitgliedsländer. Jedenfalls vereinzelter Tonangebender. Und natürlich sind die führenden Industrienationen abhängig von Energielieferungen der genannten Staaten, wie ein Heroinsüchtiger auf seinen Dealer angewiesen ist. Mal davon abgesehen, dass das Hauptproblem in der Sucht und nicht beim Diealer liegt...seine scharfen Worte führen keineswegs zu einem produktiven, positiven Klima in dieser Hinsicht. Somitr spricht er da eindeutig als Militär und weniger als geschickter Diplomat. Es spiegelt aber in gewisser Weise eine Denke wieder, die derzeit und auch in Zukunft die Welt enorm beschäftigen und in Atem halten wird.
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#64
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aktuell.ru/russland/news/putin_ueberrascht_nato_gipfel_in_riga_mit_stippvisite_16610.html">http://www.aktuell.ru/russland/news/put ... 16610.html</a><!-- m -->
Zitat:Dienstag, 28.11.2006
Putin überrascht Nato-Gipfel in Riga mit Stippvisite
Moskau/Riga. Der russische Staatschef Wladimir Putin will am morgigen Mittwoch überraschend für ein Abendessen zum 74. Geburtstag des französischen Präsidenten Jacques Chirac zum NATO-Gipfel nach Riga kommen.

In Riga selbst heißt es, der mögliche Putin-Besuch werde von dem Büro der lettischen Präsidentin Vaira Vike-Freiberga selbst organisiert. Laut lettischen Presseberichten wurde die Stippvisite seit einiger Zeit vorbereitet, auch wegen der Woche der russischen Kultur in Lettland.

(...)
Putin hat bisher Lettland noch nie offiziell besucht.

Schockiert zeigten sich amerikanische Gipfelteilnehmer. „Putin will uns nur den Gipfel stehlen“, kommentierte der US-Geheimdienstexperte Bruce Jackson laut Korrespondentenberichten.
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#65
die FAZ brachte am 26.4.2007 unter dem Titel
Zitat:"Transatlantischer Wirtschafts(t)raum"
einen interessanten Kommentar über die Verküpfung der beiden Handelsräume und eine "Freihandelszone" zwischen der EU und den Vereinigten Staaten (Tafta).
Ich zitiere mal:
Zitat:...
Handelskommissar Peter Mandelson nannte die Initiative völlig unsinnig - zur Recht. Die Verhanldungen über ein solch umfassendes Projekt hätten die Fachleute gebunden, die für die Doha-Runde benötigt werden. Tafta wäre aber auch aus ökonomischen Gründen problematisch gewesen. Denn eine Freihandelszone schafft zwar neue Handelschancen, weils ie im Inneren offen ist, zuglöeich aber lenkt sie Handelsströme um, weil sie sich nach außen abschottet. Den Vorteil größerer Freiheit im Inneren stehen also Nachteile im Handel nach außen gegenüber....
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#66
Ja Erich natürlich hat es schon Nachteile was man bei der EWG bzw.
EU ja auch anfänglich sagte und noch sagt oder bei der OST Erweiterung.

Hier ein Link was für die TAFTA plädiert.


<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/print-welt/article155066/TAFTA_Fuer_eine_transatlantische_Freihandelszone.html">http://www.welt.de/print-welt/article15 ... szone.html</a><!-- m -->

Mann muss ja das ganze aus mehreren Blickwinkeln sähen zum
einen will keiner zu diesem Zeitpunkt die DOA Runde torpedieren
und zum anderen ist es noch nicht von Nöten zu solchen Maßnahmen
zu greifen. Interessant finde ich dennoch, dass schon erste Schritte
dahin gehend unternommen wurden. Schritte wie Regelung des Flugverkehres oder die Vereinheitlichung der Sicherheitsstandards für Fahrzeuge in EU und USA. Außerdem muss man auch denn Plan der Vereinheitlichung des Patentrechtes zwischen denn USA und der EU
sähen.

All diese Handlungen und die Erklärung von Frau Merkel dieses Ziel
als langfristiges Ziel der EU zu sehen deuten darauf hin dass man eine TAFTA schon anstrebt.


Wenn ich mir die momentane Situation ansähe dann herrscht in Westen zum einen eine enorme Überheblichkeit seitens der USA die sich für unantastbar haltet. Was leider nicht so ist und sie stecken daher eine Niederlage nach der andere ein. Dagegen herrscht bei uns in der Post Schröder Zeit wenn ich sie so nennen darf immer noch ein großes Maß der Antiamerikanismus vor. Zwar nicht so wie zu Schröders Zeiten,
aber besonders in den Medien ist es noch spürbar. Die EU selbst hat
wie die USA schwere Rückschläge einstecken müssen Stichwort EU Verfassung oder das Eindringen der Chinesen in Afrika. Afrika kann
man auch als eine traditionell Europäische Interessenssphäre sähen. Beispielsweise gibt es zwischen Europa und vielen Afrikanischen Statten Partnerschaftabkommen.

Wenn man auf Dauer seine Zivilisatorische, Ökonomische und Militärische Vorherschafft sichern will, ist die TAFTA der einzige Weg dazu.
Denn jeder für sich alleine wird erst recht keine Chance haben sich
gegen die Asiaten durch zu Sätzen und zwar zum einen weil man gegen die ungeheure Maße von Arbeitskräften und zum anderen weil man gegen deren Diktatorische Methoden nichts ausrichten kann.
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#67
revan schrieb:....
Wenn man auf Dauer seine Zivilisatorische, Ökonomische und Militärische Vorherschafft sichern will, ist die TAFTA der einzige Weg dazu.
Denn jeder für sich alleine wird erst recht keine Chance haben sich
gegen die Asiaten durch zu Sätzen und zwar zum einen weil man gegen die ungeheure Maße von Arbeitskräften und zum anderen weil man gegen deren Diktatorische Methoden nichts ausrichten kann.
da bin ich - wie gesagt - anderer Meinung

1. Wirtschaftlich
sind die USA sowohl im Rohstoffmarkt als auch im Export Konkurrenten und keine Ergänzung
haben die anderen Staaten und Staatengemeinschaften (Brasilien, Indien, Russland, China - Asean, Mercosur, GCC, Zentralasien - wesentlich mehr Potential als die USA
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://german.china.org.cn/news/txt/2007-05/02/content_8202998.htm">http://german.china.org.cn/news/txt/200 ... 202998.htm</a><!-- m -->
Zitat: Experte: China wird zweitgrößte Außenhandelsnation

China wird Deutschland eventuell noch dieses Jahr mit 2,1 Billionen US-Dollar als zweitgrößte Außenhandelsnation der Welt ablösen, ...

(China.org.cn, China Daily, 2. Mai 2007)

2. "Zivilisatorisch"
Ich sag mal: "Wandel durch Handel"
die Beteiligung am globalen Wirtschaftsleben verlangt einen Wandel der Gesellschaft - bestes Beispiel sind etwa China oder die Golfstaaten - hin zu mehr persönlicher Entfaltungsfreiheit

3. Militärisch:
den USA wird auch in den nächsten Jahrzehnten niemand gewachsen sein - es sei denn, die USA rüsten sich in den wirtschaftlchen Ruin, wohin sie mit ihrer Hegemonial- und Interventionspolitik (Irak ...) sowie untauglichen Rüstungsprogrammen wie dem Raktenabwehrsystem auf dem besten Weg sind
gerade dann aber möchte ich nicht an der Leine der USA liegen sondern eigenständig uns selbstverantwortlich über mein Schicksal bestimmen können - und dazu hat weltweit niemand bessere Voraussetzungen als die EU selbst
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#68
zurück zum Verhältnis über den Atlantik hinweg
Quelle:
Süddeutsche Zeitung, Print, heute S. 1
Zitat:Europäer lehnen US-Führungsrolle ab

Die Mehrheit der Europäer .... lehnt eine US-Führungsrolle ab un missbilligt den Kurs von Präsident Bush ....

und auf S. 9 näher ausgeführt:
Zitat:... Die Analyse, angefertigt auf der Grundlage von jeweils mehr als eintausend Interviews in elf EU-Staaten, der Türkei und den USA warnt: Nach wie vor beäugt die Mehrheit der Europäer den Kurs der USA und vor allem Präsident George W. Bush mit Misstrauen. Nur 36 Prozent der EU-Bürger und 38 Prozent der Deutschen sprechen sich für eine US-Führungsrolle in der Welt aus. 56 Prozent (Deutsche 59 Prozent) halten dies für "nicht wünschenswert".
....

Ein Graben trennt Europäer und Amerikaner bei der Frage, ob und Wann der Westen mit militärischer Gewalt auf Gefahren antworten soll. So befürworten 47 % der Amerikaner, aber nur 18 % de rEuropäer die US-Politik, Iran mit Militärschlägen zu drohen, falls das Regime an seinem Atomprogramm festhalte ...

Der Artikel bringt noch wesentlich mehr interessante Fakten, aber ich kann hier nicht den ganzen Artikel abschreiben.
Was mir allerdings schon wieder "Quer im Hals steckt" ist die Bezeichnung "Regime" für die Iranische Regierung, die sich immerhin auf demokratische Wahlen stützen kann und die durchaus auch kontroverse Ansichten vertritt.
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#69
Also die Bilanz dort habe ich auch schon vor einigen Tagen gesehen
doch zeigt die Politische Situation zum Glück eine andere Realität
auf und zwar die das Europa und die USA sich wieder aufeinander
zubewegen seit wann Philiorussische Regierungen verschwunden
sind also Schröderlein und Chirac. Auch sähe ich in Zukunft
keine große Gefahr mehr durch Linke wie der SPD die nochmal ein
Schröder Reloadet starten könnten. Ein gutes Zeichen das das
schlimmste überstanden ist zeigt auch der geringe Wiederstand
gegen die Raketenabwehr in Polen und vor allem das Zerwürfnis
der EU mit Russland. Zwar verlor die USA mit Blair denn besten Verbündeten doch verlor sie auch ihren größten Feind in Europa
mit Chirac und Sarkozy hat schon bestätigt das er US freundlich ist.
Auch unsere Kanzlerin hat sich als US Freundlich erwiesen und das
trotz der Tatsache das die SPD noch mitregiert. Auch hat der ganze
China Wahn bei uns spürbar nachgelassen. In großen und ganzen
hat sich die Situation seit denn Fahl Schröders und Chiracs drastisch verbessert. Es wird mit Sicherheit auch weiter Streit zwischen denn
USA und einigen Europäischen Staaten als Frankreich und Deutschland
geben doch wird es nicht mehr denn krassen Nivo der Schröder
Zeit erreichen.


Auch glaube ich bald das die NATO einen richtigen und greifbaren
Feind bekommen wird und zwar Russland natürlich nicht so wie in
kalten Krieg, Feststeht die Spannungen zwischen der Westlichen
Zivilisation und Russland nehmen immer weiter zu letztes Beispiel
die Annäherung russischer Bomber an denn Britischen Luftraum
und der Versuch seitens Russland wieder in Europa Fuß zu fassen.
Auch kann man schon eine Block Bildung erkennen und zwar durch
die Gründung der SCO 2001.

Was die Umfragewerte betrifft so würde ich innen keine große Bedeutung
zugestehen weil es schon immer wählen von Antiamerikanismus gegeben hat ohne das sie bleibenden Schaden hinterließen. Dass Busch der Europäisch amerikanischen Beziehungen geschadet hat ist klar aber umgekehrt hat Schröder und Co das selbige getan. Ich Häge die
Hoffnung das nach denn Abgang Buschs sich auch die Meinung der Masse gegenüber denn USA verbessern wird weil die meisten Leute an Sich gar nicht mall wissen was sie an denn USA hassen und mehr die USA mit Busch gleichstellen oder gar einen Trend folgen das es Cool ist die USA nicht zu mögen.
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#70
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Zitat:Nato

Neuer Streit entlang alter Fronten

Von Nikolas Busse
01. Oktober 2007

In der Nato braut sich ein neuer Grundsatzstreit zusammen, der die Lagerbildung aus den Tagen des Irak-Zerwürfnisses wiederaufleben lässt - Amerika und osteuropäische Verbündete auf der einen Seite gegen ältere Mitgliedstaaten, vor allem Deutschland, auf der anderen Seite. Anlass sind Meinungsverschiedenheiten, die weit über die öffentlich so stark beachteten Themen Afghanistan-Einsatz und Raketenabwehr hinausgehen. Auch ein möglicher Beitritt Georgiens, die Bekämpfung des Cyber-Terrorismus und die Energiesicherheit sorgen für Reibungen im Bündnis. Im Kern geht es weiter um die Frage, ob und wie die Nato auf die veränderte globale Sicherheitslage reagiert.
...

Unterschied im strategischen Denken

Am deutlichsten wird der große Unterschied im strategischen Denken, wenn es um Georgien geht. Die Regierung Bush zählt die von Minderheitenkonflikten geplagte Republik im Kaukasus seit langem zum größten Reformerfolg an der Peripherie der Nato. Georgien sei innerhalb von ein paar Jahren von einem der korruptesten Länder zu einem der besten Reformstaaten geworden, lege man die Maßstäbe der Weltbank zugrunde. Genau deshalb will Washington den Georgiern den Weg in das Beitrittsprogramm Map („Membership Action Plan“) ebnen. Ein Bündnis, das ein Exporteur von Sicherheit und demokratischen Werten sei, müsse solche Anstrengungen belohnen, lautet das Argument.

Länder wie Deutschland wenden dagegen ein, dass Georgien zwei schwerwiegende ungelöste Territorialkonflikte hat (mit den abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien), was den Beitritt zu einem Bündnis schwierig mache, das auf dem gemeinsamen Schutz der Grenzen beruht; außerdem wollen viele „Alteuropäer“ Russland nicht provozieren, das schon gegen die Ausdehnung der Nato ins Baltikum heftig protestiert hatte. Diese Sichtweise ist klassischer Geopolitik viel näher als die amerikanische, in der die Nato vor allem als liberale Wertegemeinschaft verstanden wird.
...
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#71
Zitat:Nach seiner Auffassung liege es jetzt im nationalen, europäischen und amerikanischen Interesse, die atlantische Gemeinschaft zu stärken. Deswegen sei Frankreich bereit, in die militärische Integration der Nato zurückzukehren. Allerdings müssten die Vereinigten Staaten einer unabhängigen und effektiven europäischen Verteidigung zustimmen, „losgelöst von der Bedeutung der Nato“. Als zweite Bedingung nannte Sarkozy eine stärkere Beteiligung in den Gremien und in der Führung der Nato.

Es ist erstaunlich, auf wie viel Zustimmung der Abschied von einem Jahrzehnte alten strategischen Dogma in Paris stößt. Man verschließt nicht die Augen vor dem Verfall der strategischen Gemeinsamkeit des Westens. Und man erkennt, dass die Schwächung der Nato trotz verschiedener Adjustierungen seit dem Ende des Kalten Krieges und trotz der Einsätze in den peripheren Konfliktgebieten fortschreitet, ohne dass die Europäer in der Lage gewesen wären, daraus die Konsequenzen zu ziehen.

Weil Amerika als friedenssichernde Macht an Überzeugungskraft eingebüßt hat, schickt sich Frankreich an, über den „Ernstfall“ nachzudenken, wie Michael Stürmer das in einem Kommentar zuspitzt. Wo viele Handlungszentren entstünden, drohten „Unordnung und Steuerungsverlust“ durch mehr Interessen, Konflikte um Rohstoffe, Märkte, Seewege, Einflusszonen, kulturelle Dominanz – das verlange gesicherte Verteidigungsfähigkeit. Sarkozy wolle die gegenwärtig mangelnde Bereitschaft der Europäer, die Verteidigung ihrer Interessen selbst in die Hand zu nehmen, durch „mehr Frankreich in der Nato“ kompensieren.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.die-tagespost.de/Archiv/titel_anzeige.asp?ID=35145">http://www.die-tagespost.de/Archiv/tite ... p?ID=35145</a><!-- m -->
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#72
Dossier Nato-Staaten zweifeln am Bündnis

http://www.financialtimes.de/politik/int...57579.html

Zitat:Norwegen, Tschechien und Polen fühlen sich vom Nato-Bündnis im Ernstfall nicht genügend geschützt. Die Nato reagiert vorerst gelassen auf die Befürchtung, dass die Allianz einigen Mitgliedern die Unterstützung versagen könnte. (...)

Die NATO kommt zusehends in schweres Fahrwasser. Der Afghanistaneinsatz wird zur Zerreißprobe, weil nur einige und nicht alle im Süden die Kampfhandlungen aktiv unterstützen.

Kanadischer Frust

http://www.tagesspiegel.de/politik/inter...72,2395666

Zitat:Viele in Kanada haben genug vom Kampf ihrer Soldaten in Südafghanistan – und sind sauer auf Deutschland. Die Akzeptanz für die Sonderrolle bröckelt. (...)

Innerhalb der deutschen Bevölkerung ist der Einsatz in Afghanistan umstritten. Die Politik hat es versäumt der Bevölkerung darzulegen, warum man am Hindukusch ist.

Afghanistan: "Wir müssen durchhalten"

http://www.tagesspiegel.de/politik/deuts...22,2397523

Zitat:(...) Nur noch 33 Prozent waren in einer Umfrage im August dafür, dass die Bundeswehr am Hindukusch stationiert bleiben soll. (...)

Sollte die Türkei der NATO nach den jüngsten Ereignissen um die Genozidverurteilung aus der militärischen Zusammenarbeit mit den USA ausscheiden, dann sieht es düster für die NATO aus.

US-Abgeordnete geißeln Völkermord an Armeniern

http://www.tagesspiegel.de/politik/div/T...71,2397921

Zitat:(...) Im Fall der USA könnten die Konsequenzen wesentlich weiter reichen. Rund 70 Prozent des Luftnachschubes für die US-Truppen in Irak laufen nach Angaben des Pentagon über den türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik bei Adana. Auch 30 Prozent des US-Treibstoffes für den Irak werden über die Türkei transportiert. Neue gepanzerte Fahrzeuge, die US-Soldaten besser vor Anschlägen schützen sollen, kommen ebenfalls über die Türkei nach Bagdad. Sollte die Türkei die Basis Incirlik und den Seehafen Mersin für die Amerikaner schließen, stünde die US-Armee vor erheblichen Problemen. Auch ein Teil des Nachschubes für Afghanistan wird über die Türkei abgewickelt. (...)

Die NATO vor dem Ende?
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#73
vor dem Ende würde ich nicht sagen - sie hat nach dem Ende des Warschauer Pakts die eigentliche ursprüngliche Existenzberechtigung verloren und eine neue Rolle noch nicht gefunden

eher ist es so, dass durch den Wegfall der sowjetischen Bedrohung inzwischen die eigenen, regionalen Interessen zunehmend in den Vordergrund rücken,
und da scheint mir, dass sich eine Dreiteilung anbahnt

- die NATO-Partner westlich des Atlantik in Nordamerika
die zunehmend frustriert feststellen, dass die USA die unumschränkte Führungsrolle verlieren und die Entscheidungen der US-Regierung in Europa heftig hinterfragt werden (Stichwort: Afghanistan, Irak)

- die NATO-Partner östlich des Atlantik in Europa (innerhalb der EU),

die sich auf ihre eigenen Interessen besinnen, welche nicht immer konkludent oder sogar konträr zu den Interessen der USA stehen (und hier gibt es in Europa durchaus verschiedene Wahrnehmungen, von den USA als großem Beschützer bis zu den USA als Hegemonialmacht ist alles vertreten),
und die bisweilen erleben dass die USA alles Unternehmen, um einen gemeinsamen Nenner der europäischen Staaten zu hintertreiben (Stichwort: Raketenabwehrsystem in Polen und Tschechien)

- und der NATO-Partner in Asien (Türkei),

der insbesondere im Irak völlig andere Interessen hat als die USA (Kurden), von den USA auch noch provoziert werden (Armenien),
und der sich von der EU immer mehr zurückgestoßen sieht (Armenien - Frankreich, EU-Beitritt, Zypern),
und somit zwangsläufig zunehmend seine eigenen Interessen refliktiert
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#74
Sicher gibt es diese Tendenzen, sonst hätte ich nicht die provokative Frage in den Raum geworfen. In der Regel lassen sich solche unterschiedlichen Ansichten schlecht unter einen Hut bringen. Entweder steuert eine zukünftige US Regierung einen anderen Kurs oder ein zerfallen ist sehr wahrscheinlich.
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#75
Ich glaube kaum das die NATO in denn nächsten 50 Jahren zerfallen wird.

Keiner dieser Gründe ist so schwerwiegend das es zum Zerfall kommen
wird man hat Schröder überlebt und denn Irak überlebt warum soll es
wegen solcher kleiner Kirreren Ausnahme Türkei zu einen Zerfall der
NATO kommen.


Was die unterschiedliche Sicht der Dinge angeht so ist das eher Feigheit wenigstens bei uns Deutschen in Afghanistan man muss sich nur mal diese ganze wieder aufbau Diskussion an sähen um zu erkennen das es kein Wiederaufbau ohne die Bekämpfung der Taliban gibt.

Deutschland versucht sich aus Süd Afghanistan raus zu halten um unpopuläre Verluste zu vermeiden wohingegen kanadische, britische, niederländische, rumänische und amerikanische Truppen
ihr Leben riskieren und Verluste erleiden. Das ist aber kein Zerwürfnis
zwischen denn USA und Europas sondern einer zwischen der NATO
und Deutschland weil nicht nur die USA über diese Verhalten wütend
ist sondern auch die Europäischen Verbündeten.

Man muss sich zu erst Fragen was die alternative zu NATO währe.
Etwa Russland eine defacto Diktatur die die klassische Hegemonial
Macht schlecht hin ist, wenn man ihr die Chance gibt oder ein
vereintes Europa was nur auf dem Papier besteht und wenn es
hart auf hart kommt auseinander fliegt? Man sähe sich nur mal die Zerstrittenheit der Europäer oder genau sog gut das Verhalten Deutschlands in Afghanistan an. Was für ein Schutz kann ein solches Europa bieten in Vergleich zu einen Bündnis mit der Weltmacht Nr1?


Das ist auch denn Europäischen Regierungen bewusst. Auch die Tatsache das sich Frankreich von der Idee verabschiedet hat die Hegemonialmacht in Europas zu sein und als Gegengewicht zur USA auf zu träten sagt schon viel aus das keiner ernsthaft daran denkt die NATO auf zu lösen.

Europa ist immer noch genau so handlungsunfähig und hilflos wie sie
es 1999 in Kosovo war als die Serben (Eine echt riesige Großmacht)
einen Völkermord in Europa verübten der erst durch die US Militärmacht
gestoppt wurde.

Wenn Europa da schon versagt wie würde eine Europäische Verteidigung ohne die USA aussähen wenn Russland mal die Baltischen Länder zu recht weißt bzw überrollt. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit würde sie aus Protestnoten und Verhandlungen bestehen.
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