(See) Next Generation Frigate F127 (F124 Nachfolger)
(23.11.2025, 22:38)ede144 schrieb: Und warum ein deutsches VLS, es gibt doch Aster? Ansonsten wäre das ein gutes Konzept, aber kriegt man damit BMD hin?

Weil wir uns nicht von der Naval Group bzw. Frankreich abhängig machen dürfen und eine Sylver-Integration unserer Effektoren höchst fragwürdig ist.
Warum wollen wohl die Briten von Sylver wieder weg?

Wenn wir unser VLS machen, muss das aber selbstverständlich
1. eine offene Systemarchitektur haben
2. sollte das weder von TKMS noch von Diehl kommen, um einer "Befangenheit" vorzubeugen und
3. sollten wir direkt anderen Staaten Angebote unterbreiten, ihre Effektoren zu integrieren.

Aber ihr braucht mir nicht erzählen, dass man dann eine US-Abhängigkeit durch eine noch größere Frankreich-Abhängigkeit ersetzen soll.
Das ist dann wirklich lächerlich.

OT: Ich habe natürlich bei meinem Entwurf RAM vergessen. Der ist gesetzt.
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(23.11.2025, 23:14)HeiligerHai schrieb: Weil wir uns nicht von der Naval Group bzw. Frankreich abhängig machen dürfen und eine Sylver-Integration unserer Effektoren höchst fragwürdig ist.
Warum wollen wohl die Briten von Sylver wieder weg?

Wenn wir unser VLS machen, muss das aber selbstverständlich
1. eine offene Systemarchitektur haben
2. sollte das weder von TKMS noch von Diehl kommen, um einer "Befangenheit" vorzubeugen und
3. sollten wir direkt anderen Staaten Angebote unterbreiten, ihre Effektoren zu integrieren.

Aber ihr braucht mir nicht erzählen, dass man dann eine US-Abhängigkeit durch eine noch größere Frankreich-Abhängigkeit ersetzen soll.
Das ist dann wirklich lächerlich.

OT: Ich habe natürlich bei meinem Entwurf RAM vergessen. Der ist gesetzt.

Eine Abhängigkeit von Frankreich sollte es natürlich nicht geben, trotzdem kann Sylver Ausgangspunt für ein neues, europäisches VLS mit offener Architektur sein. Man muss das Rad nicht immer neu erfinden, sondern kann von Sylver gut funktionierende Lösungen übernehmen, während man die Fehler der ersten Version behebt.

"Befangeheit" kann nur vermieden werden, wenn das VLS von einer Firma ohne bisherige Aktivität im Bereich Flugkörper kommt. Und dann fehlt die Expertise um schnell zu einem für Jahrzehnte brauchbaren Produkt zu kommen. Daher lieber ein europäischen Konsortium mit Naval, Diehl, MBDA, Leonardo und BAE. Die mögen sich zwar alle gegenseitig nicht besonders und Anfangs wird es ein Hauen und Stechen über die Aufgabenverteilung geben, aber so wäre sichergestellt, dass dieses VLS am Ende in allen großen europäischen Marinen Fuß fasst und jeder seine Waffen ohne Blockierer integrieren kann.

Und ja, RAM hab ich auch vergessen, ist aber über Diehl zur Hälfte deutsch und daher gesetzt.
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(23.11.2025, 23:46)DarthHelmchen schrieb: Eine Abhängigkeit von Frankreich sollte es natürlich nicht geben, trotzdem kann Sylver Ausgangspunt für ein neues, europäisches VLS mit offener Architektur sein. Man muss das Rad nicht immer neu erfinden, sondern kann von Sylver gut funktionierende Lösungen übernehmen, während man die Fehler der ersten Version behebt.

"Befangeheit" kann nur vermieden werden, wenn das VLS von einer Firma ohne bisherige Aktivität im Bereich Flugkörper kommt. Und dann fehlt die Expertise um schnell zu einem für Jahrzehnte brauchbaren Produkt zu kommen. Daher lieber ein europäischen Konsortium mit Naval, Diehl, MBDA, Leonardo und BAE. Die mögen sich zwar alle gegenseitig nicht besonders und Anfangs wird es ein Hauen und Stechen über die Aufgabenverteilung geben, aber so wäre sichergestellt, dass dieses VLS am Ende in allen großen europäischen Marinen Fuß fasst und jeder seine Waffen ohne Blockierer integrieren kann.

Und ja, RAM hab ich auch vergessen, ist aber über Diehl zur Hälfte deutsch und daher gesetzt.
Die Naval Group ist ein noch größeres Problem als MBDA. Das sieht man regelmäßig.
Wie gesagt: Ich werde niemals ein Sylver akzeptieren.
Aber ich bin auch nicht das Maß aller Dinge.
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@DarthHelmchen
Zitat:Was passiert wenn sich die USA nicht mehr als zuverlässiger Lieferant erweisen und sogar Deutschland gezwungen ist, auf eine rein europäische Lösung zu setzten. Das Szenario ist zwar unwahrscheinlich, aber leider nicht mehr unmöglich.
Da würden wir aktuell doof in die Röhre gucken.
Für so unwahrscheinlich halte ich diesen Fall aber gar nicht. Aktuell testen man, bspw im Rahmen des aktuellen Ukraine-Plans, ein wenig die Grenzen aus. Lange bis zum „großen Knall“ wird es wahrscheinlich nicht mehr sein.
Zitat:Momentan gibt es in Europa für vieles was die USA liefern keinen gleichwertigen Ersatz. Jedoch ist bis zur Indienststellung der ersten F127 noch mindestens ein Jahrzehnt Zeit und die Androhung einer konkreten Bestellung hilft R&D-Projekte zu beschleunigen.
Das ist so nicht wirklich der Fall, jedenfalls nicht im Detail betrachtet.

Die F127 so wie sie jetzt ist, kann man bereits vollständig durch europäische Technik ersetzen, ausgenommen die SM-6. Hier muss man ein wenig zwischen dem theoretischen Leistungsmaximum der verschiedenen Komponenten und ihrer tatsächlichen Anwendung unterscheiden.

Bspw gibt es aktuell kein System, dass (vermutlich) vergleichbare Leistungsdaten zu einem AN/SPY-6 liefern kann. Da wir dessen volles Leistungsspektrum aber überhaupt nicht nutzen, stellt sich natürlich die Frage, ob ,an hier entsprechend ein „identisches“ System benötigt, oder ein annähernd Ähnliches es auch tut.

Selbiges gilt bspw für die SM-6 Ia. Diese soll auf der F127 primär als ABM Effektor fungieren, kann sekundär aber auch als ULR Effektor herhalten. Aktuell laufen zwei EDF Programme, HYDIS und HYDEF, die für ersteres Aufgabenprofil gedacht sind und darin voraussichtlich deutlich potenter als die SM-6 sein werden, dafür aber über keine Sekundärolle verfügen. Für dieses gäbe es zwar nach wie vor die erfolgreichen Projektstudien einer nasalisierten METEOR-SL, die wird aber aktuell nicht verfolgt. Gibt für und wieder.
——

Wie eine solche F127 dann konkret aussieht, ist etwas für einen anderen Thread, aber die Effektorfrage ist hier nach wie vor interessant.

Industriepolitisch wäre hier eine Bewaffnung auf IRIS-T Basis sinnvoll, würde diese Effektoren auch vermutlich für andere Nutzer interessant machen. Aktuell lässt sich damit aber nur ein Teil der Effektorpalette abdecken, da es nach aktuellen Planung keinen Effektor der Familie geben wird, der für die Verbandsflugabwehr geeignet sein wird.
Zwischen den ~160km SM-2III & ~150km der ASTER 30 B1 und den nur ~80km der SLX liegen leider Welten. Da wäre es interessant, ob man hier die Reichweite via Booster bis auf ein akzeptables Level bringen kann, aber das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt Zukunftsmusik.

Allerdings gäbe es für mich ein Kriterium das gegen eine Bewaffnung auf IRIS-T Basis sprechen würde, nämlich das jüngste Schmusen von Diehl Defense und Lockheed Martin. Wenn sich meine böse Vorahnung bestätigt und Diehl-LM zukünftig gemeinsam an der Entwicklung von Effektoren der IRIS-T Familie arbeiten wollen, würde dies für mich entsprechend eine Nutzung von SLX und HYDEF in der DM ausschließen. Ohne AEGIS wäre dies vermutlich sowieso nicht möglich, da hätte sich Diehl dann ein ganz schönes Ei gelegt.
https://news.lockheedmartin.com/2025-11-...-the-World
Aber vielleicht wird ja doch noch alles gut, immerhin kann Diehl HYDEF nicht einfach so alleine gegen die Wand fahren.

Ob hierfür ein eigenes VLS sinnvoll ist sei mal dahingestellt, ich persönlich tendiere inzwischen eher zum Sylver NG, dass sich gerade in Rahmen von FC/ASW und AQUILLA (HYDIS) in der Konzeption befindet. Dieses System baut in großem und ganzem auf dem aktuellen Sylver auf, wird allerdings physisch größer (was diverse aktuelle Probleme bezüglich quadpacking beseitigt) sowie softwaretechnisch offen sein, womit so ziemlich alle aktuellen Nachteile des Sylvers behoben werden.
Geplant ist mWn die Integration diverser MBDA Produkte, sowohl Systemvertrauter (ASTER, MdCN, etc) wie Systemfremder (CAMM/CAMM-ER/FC/ASW), wie auch EDF Projekte wie AQUILLA.

Insofern würde ich es begrüßen, sich bereits jetzt in diesen Entwicklungsprozess einzuschalten um diesen aktiv mitgestalten zu können. Auch die Beteiligung Deutscher Firmen als Zulieferer für dieses System sind denkbar, da ist NavalGroup deutlich weniger engstirnig als bspw Dassault.
Das jetzige Sylver ist auch nicht 100% Französisch, soweit ich weiß sind italienische und britische Firmen ebenfalls an diesem System beteiligt-

Zudem würde uns das den Zugriff auf es MBDA Protfolio ermöglichen, womit wir bspw auch Tomahawk durch MdCN oder andere Effektoren ersetzen könnten.
Sofern es keine SLX-ER gibt wird dies aufgrund der ASTER 30 so oder so vonnöten sein.
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In der Dezember-Printausgabe der ESuT steht zu Beschaffungsprojekten:

erstes einsatzbereites Schiff: 2034
insges. ist nun der Bau von acht Einheiten vorgesehen

weltweiter Einsatz
Hauptaufgabe: Verbands- und streitkräftegem. Gebietsschutz
Zus. Fähigkeit: Long-range Precision Strike
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(Gestern, 12:37)Frank353 schrieb: In der Dezember-Printausgabe der ESuT steht zu Beschaffungsprojekten:

erstes einsatzbereites Schiff: 2034
insges. ist nun der Bau von acht Einheiten vorgesehen

weltweiter Einsatz
Hauptaufgabe: Verbands- und streitkräftegem. Gebietsschutz
Zus. Fähigkeit: Long-range Precision Strike

2034? Ich biete mindestens 2 Jahre mehr Big Grin
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es heisst: mit Vertragsabschluss 2026 wird das erste Schiff 2034 vertragsgemäss bereitgestellt... 😬
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(Gestern, 15:22)Frank353 schrieb: es heisst: mit Vertragsabschluss 2026 wird das erste Schiff 2034 vertragsgemäss bereitgestellt... 😬
Na da wünsche ich den Beteiligten aber viel Glück. Der nationale Schiffbau stößt hier ja schon alleine an seine Grenzen, jetzt kommen noch parallel der Integration Workshop (LM) und das BMVg hinzu mit denen man sich zusätzlich noch abstimmen muss, immerhin ist dieses Projekt ja im top down Verfahren entstanden. Naja, abwarten.

Insofern frohes Schaffen, Hals- und Beinbruch, Segel hoch, volle Fahrt, Santiano.
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(Gestern, 12:37)Frank353 schrieb: Hauptaufgabe: Verbands- und streitkräftegem. Gebietsschutz

Steht der Begriff so im Artikel? Wenn ja, ist näher erläutert, was damit gemeint ist? Beitrag zur BMD als Cueing Sensor vielleicht?
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"...ihrer Hauptaufgabe Verbands- und streitkräftegemeinsamer Gebietsschutz... Fähigkeit Long-range Precision Strike.."

erwähnt wird auch "Beschaffung eines US Aegis/BMD Combat System"

und weltweiter Einsatz

Vll. ist mit Gebietsschutz SM6-Abdeckung von See her gemeint
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Ich glaube, dass das nur merkwürdig übersetzt wurde. Im Englischen sagt man zur Luftverteidigung auf der Langstrecke oft auch „regional air defense“, daher wahrscheinlich „Gebietsschutz“.

Zwar kann man mit der SM-6 bl.I auch landeinwärts wirken, ich bezweifle aber, dass die F127 sich überhaupt in einer Situation finden wird, in der sie dazu kommen würde. Die wird mit dem Geleit von anderen Schiffen beschäftigt sein, eher nicht in Küstennähe.
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Viel wichtiger wäre es mal zu wissen, wie der Stand der Angebotsaufforderung an die Industrie ist.

Immerhin haben wir es jetzt mit dem Joint Venture aus TKMS und Rheinmetall zu tun, nachdem NVL aufgekauft wurde.

Wie will man bitte in 6 Monaten bis zur parlamentarischen Sommerpause in 2026 so einen Vertrag verhandeln, insbesondere hinsichtlich des Preises, ohne sich als Auftraggeber sprichwörtlich über den Tisch ziehen zu lassen?

Auch die Ablieferung in 2034 erscheint mir angesichts der Sicherheitslage in der Welt "wenig" ambitioniert. Da bedarf es eher schon einer Stop-Gap-Lösung für F124, ansonsten steht die Marine ab 2030 im Bereich Verbands-AAW äußerst "lausig in Lee".
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(Vor 11 Stunden)DeltaR95 schrieb: Da bedarf es eher schon einer Stop-Gap-Lösung für F124, ansonsten steht die Marine ab 2030 im Bereich Verbands-AAW äußerst "lausig in Lee".
Ist das nicht eh längst der Fall?
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(Vor 11 Stunden)Broensen schrieb: Ist das nicht eh längst der Fall?

Schon, scheint aber trotz der "Kriegsrhetorik" keinen besonders zu stören, oder? Angel
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(Vor 11 Stunden)DeltaR95 schrieb: Schon, scheint aber trotz der "Kriegsrhetorik" keinen besonders zu stören, oder? Angel
Das ist halt schon verrückt: Beim ASW macht man sich jetzt in die Hosen, weil man vmtl. erst ab 2032 Ersatz für die dazu noch ganz passabel einsetzbaren F123B erhält, während beim AAW die dafür nur noch bedingt einsatztauglichen F124 erst Jahre später ersetzt werden sollen, was als ganz normal angesehen wird und wo niemand über Zwischenlösungen diskutiert. Im Gegenteil: man streicht sogar MLU-Bestrebungen, nur um nicht kurzfristig auf Flaggenstöcke verzichten zu müssen, wissend, dass jeder tatsächliche Waffen-Einsatz (SM2) der F124, ihre Einsatztauglichkeit weiter reduzieren wird.
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