(Sonstiges) Ausstattung Spezialkräfte Bundeswehr
#16
Ein G22 im Kaliber .300 Win Mag und MK 22 im Kaliber .300 Norma sind praktisch gleich. (die theoretischen Unterschiede sind für den praktischen Einsatz vernachlässigbar).

https://ammo.com/comparison/300-win-mag-vs-300-norma

Nur die besten Schützen können da im realen Einsatz irgendwelche geringen Unterschiede generieren.

Frank353:

Zitat:habe gehört, dass sich das Barrett MK22 weltweit durchgesetzt hat. Vorteile: Modular, leicht, klappbar, drei Kaliber und schneller Laufwechsel

Hat sich nicht weltweit durchgesetzt, ganz im Gegenteil ist das immer noch eine seltene Waffe. Es wurden bis jetzt gar nicht so viele davon hergestellt. Die Schulterstütze des G22A2 kann auch abgeklappt werden. Modularität ist kein Vorteil. Drei Kaliber sind kein Vorteil und der schnelle Laufwechsel auch nicht.

Rein persönlich (wenn ich die freie Wahl hätte), würde ich keines von beidem nehmen, sondern eine SAKO TRG 22 A1.

https://www.youtube.com/watch?v=iqwYa29OjgM

Würde ich in jedem echtem Einsatz sowohl G22 als auch dem MK 22 jederzeit vorziehen. Ich weiß nicht warum sich diese Idee so durchgesetzt hat, dass man für ein SSG ein großes Kaliber benötigt. Vermutlich war der Gedanke, damit auch gegen Material vorgehen zu können und etwaig gegen leichte Panzerung etc, aber ich würde immer eine 6,5mm vorziehen.
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#17
Quintus Fabius

Vielen Dank. Ich konnte die aktuelle Situation selbst nicht gut beurteilen. Ich freue mich, dass wir hier gut aufgestellt sind, auch wenn es immer Verbesserungsmöglichkeiten (Sako TRG) gibt. Grosse Kaliber sind auf lange scheinbar Strecken angeblich stabiler und haben generell höhere Kampfentfernubg habe ich gedacht.
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#18
Zitat:auch wenn es immer Verbesserungsmöglichkeiten (Sako TRG) gibt.

Die Frage ist in diesem Bereich immer, ob die Mehrleistung im realen praktischen Einsatz überhaupt relevant ist und überhaupt genutzt und abgegriffen werden kann. Es nützt nichts, wenn die Waffe präziser ist, wenn Fehler des Schützen hier im echten Einsatz jedes mehr an Präzision völlig vernachlässigbar machen. Dazu treten noch andere Faktoren wie Zuverlässigkeit, Robustheit, Unempfindlichkeit gegen Witterungseinflüsse, Stöße, Fallen lassen usw. usf. Extrem präzise Waffen sind hier oft empfindlicher.

Darüber hinaus muss man die realen Einsatzentfernungen betonen. Im echten Einsatz schießen gerade Scharfschützen oft auf deutlich geringere Distanzen als dies allgemein angenommen wird. Sie dienen auf größere Distanzen oft mehr der Aufklärung (weshalb es so sinnvoll und geboten wäre, sie immer gleich auch als Feuerleitkräfte auszubilden, aber dass ist ein anderes Thema).

Kurz und einfach: die von der Bundeswehr bei Sondereinheiten verwendeten Präzisionsgewehre sind allesamt gut und sie sind allesamt völlig ausreichend von der Leistung her. Und allein schon die Unterschiede in den Optiken usw. übertreffen hier die Unterschiede in den Gewehren selbst deutlich.

Zitat:Grosse Kaliber sind auf lange scheinbar Strecken angeblich stabiler und haben generell höhere Kampfentfernubg habe ich gedacht.

Allgemein ja. Dazu kommt noch, dass man damit Schutzwesten (Stichwort SK4 / VPAM 9) besser durchschlagen kann, etwaig den Motor eines Fahrzeuges zerstören kann und bei bestimmten Kalibern auch sonst damit ähnlich wie mit einem AMG wirken kann. Gar keine Frage.

Aber: die tatsächlichen Einsatzdistanzen sind oft deutlich geringer und gerade bei einem Einsatz gegen Menschen sind die Vorteile kleinerer Kaliber oft deutlich. Spaßige Randnotiz in diesem Kontext: die Russen setzten in der Ukraine gar nicht so selten Kleinkaliber-Scharfschützengewehre ein. Scheinbar ein Widerspruch in sich, hat aber seine Gründe.

Die von mir benannte 6,5mm Creedmoor hat beispielsweise Überschall bis 1300 m (natürlich abhängig von der Ladung, Geschossgewicht usw., dass ist nur ein Mittelwert). Man kann damit problemlos bis auf 1000 m gegen Mannziele wirken. Nun könnte man auf die Idee kommen, dass man beispielsweise mit einer .338 Lapua Magnum auf Mannziele dann doch deutlich weiter wirken könnte und theoretisch ist das der Fall. Und einzelfallweise wurde das auch gemacht. Tatsächlich aber finden die meisten Schüsse eher so auf maximal 800 m statt. Damit hat das größere Kaliber einfach aus den praktischen Notwendigkeiten der Umstände keine größere effektive Reichweite für den Gros aller Schüsse. Und in einem großen konventionellen Krieg stellt sich die Frage, ob Scharfschützen Ziele auf größere Distanzen überhaupt selbst angehen sollten, statt sie weiter zu melden und weiter zu beobachten, was oft deutlich wertvoller sein kann.
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