(Land) KMW & Nexter Defense Systems (KNDS Group)
#91
Landwaffen : Die deutsch-französische Gruppe KNDS kündigt die Gründung einer Tochtergesellschaft in der Ukraine an.
OPEX360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 1. Oktober 2024
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...220528.jpg]
Die ukrainischen Streitkräfte stehen angesichts der Anzahl der verschiedenen Arten von militärischer Ausrüstung, die in mehr als zwei Jahren geliefert wurden, vor erheblichen Problemen bei der Beschaffung von Ersatzteilen, ohne die eine Aufrechterhaltung des Betriebszustands [OCM] nicht möglich ist.
Eine Lösung besteht darin, beschädigte Ausrüstung in einem Grenzland instand setzen zu lassen, wie z. B. in Litauen, wo KNDS Deutschland und Rheinmetall eine Struktur aufgebaut haben, die für die MCO der an die ukrainische Armee gelieferten Panzer Leopard 1 und Leopard 2 zuständig ist. Nur ist dies mit einem recht aufwändigen logistischen Manöver verbunden.

Daher entstand die Idee, die Wartung und Instandsetzung dieser militärischen Ausrüstung in der Ukraine durchzuführen. Oder sogar Fabriken in der Ukraine zu errichten, um die ukrainischen Streitkräfte schneller mit Waffen versorgen zu können.
Im September 2023 kündigte BAE Systems die Unterzeichnung von Vereinbarungen mit Kiew an, um die „Unterstützung“ zu „erhöhen“ und die „Lieferung von Kleinwaffen“ an die ukrainischen Streitkräfte zu „erforschen“.

Andere Industrieunternehmen taten es ihm gleich, wie Rheinmetall, das sich mit Ukrainian Defense Industry JSC [UDI, ehemals Ukroboronprom] zu einem Joint Venture mit dem Namen „Rheinmetall Ukrainian Defense Industry LLC“ zusammengeschlossen hat. Seitdem wurde ein Wartungszentrum für die Instandhaltung von Marder-Schützenfahrzeugen eingerichtet, und Kiew gab grünes Licht für den Bau einer Fabrik für Artilleriemunition.

Auf französischer Seite hatte Armeeminister Sébastien Lecornu im März angekündigt, dass drei französische Industrieunternehmen [Delair, Arquus und KNDS France] „Partnerschaften“ eingehen würden, um Ersatzteile in der Ukraine herzustellen. Dann hatte er mit seinem deutschen Amtskollegen Boris Pistorius über eine gemeinsame Initiative gesprochen, um die Präsenz von KNDS auf ukrainischem Boden zu etablieren.

Daher die Ankündigung, die der deutsch-französische Konzern nun am 1. Oktober gemacht hat.

„KNDS hat eine Niederlassung in Kiew eröffnet. Unter dem Namen KNDS Ukraine LLC wird sie die Zusammenarbeit zwischen den ukrainischen Regierungsinstitutionen, der ukrainischen Rüstungsindustrie und KNDS unterstützen“, teilte der Konzern mit.
Ziel der Initiative sei es, „die ukrainische Industrie zu stärken und sie in die Lage zu versetzen, die Wartung, Reparatur und Überholung von KNDS-Systemen - darunter die Panzer Leopard 1 und 2, das Artilleriesystem CAESAr, den AMX 10RC und die Selbstfahrhaubitze PzH 2000 - effizienter durchzuführen und damit die Einsatzbereitschaft der Systeme deutlich zu erhöhen“.
Darüber hinaus plant KNDS, in der Ukraine Produktionslinien für 155-mm-Artilleriegeschosse und „Ersatzteile“ unter Verwendung „modernster Technologien“ zu eröffnen.

Es bleibt abzuwarten, wann diese Initiative Früchte tragen wird, da die ukrainische Armee keine Zeit zum Warten hat. Im vergangenen Monat hatte die deutsche Bild-Zeitung berichtet, dass die an die ukrainische Armee gelieferten PzH-2000-Haubitzen größtenteils aufgrund eines Mangels an Ersatzteilen nicht mehr einsatzbereit seien.

„Es ist ein ausgezeichnetes System, aber der Verschleiß ist sehr hoch“, sagte ein ukrainischer Artillerist. „Wir haben darauf hingewiesen, dass die Kanonen nach einer gewissen Zeit ausgetauscht werden müssen ... aber die Auswechslung geht nur langsam voran, was zum Teil auf die Knappheit zurückzuführen ist“, fügte er hinzu.

Es wird jedoch erwartet, dass andere Hersteller Rheinmetall und KNDS folgen werden. Der Vorstandsvorsitzende von Saab, Micael Johansson, sprach kürzlich von der Idee einer „Partnerschaft mit der ukrainischen Industrie in der Ukraine“. Dabei gehe es um die Produktion von Drohnen und Munition.

„Ich denke, wir bewegen uns von einer Situation, in der die Länder der Ukraine Geld spenden, was natürlich weitergehen wird, zu einer Situation, in der die Industrie direkt an die ukrainischen Streitkräfte liefert, was noch nicht ganz der Fall ist, aber allmählich der Fall wird“, sagte Johansson.
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#92
Zitat:KNDS and Hungarian company establish Leopard Hungary MRO

KNDS Deutschland and Hungarian company Currus have established the 49:51 joint venture Leopard Hungary MRO (Maintenance, Repair, Operations), the German company and the Hungarian Defence Forces (HDF) have announced. The company is based in Gödöllő, Hungary, where Currus is located.

KNDS said in a press release on 21 February that the joint venture will provide long-term logistic support to all the company's 90 systems being procured for the HDF. These include Leopard 2 main battle tanks (MBTs), Panzerhaubitze (PzH) 2000 self-propelled howitzers (SPHs), Wisent 2 armoured recovery vehicles, and Leguan armoured vehicle launched bridges. In addition, Leopard Hungary MRO will be responsible for the maintenance of the systems' simulation and training facilities.

The HDF website cited Márton Kertész, the Hungarian co-managing director of Leopard Hungary MRO, telling Hungarian state news agency MTI on 20 February that the procurement of the KNDS systems included two years of service by German specialists, after which their Hungarian counterparts from Currus will gradually take over after receiving training. The Hungarian specialists will perform MRO for the HDF's György Klapka 1st Armoured Brigade at Tata and at Currus facility in Gödöllő. Kertész said this would ensure the strategically important, up-to-date, uninterrupted, long-term maintenance of the KNDS systems and their deployability.
https://www.janes.com/osint-insights/def...ungary-mro

Schneemann
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#93
(02.10.2024, 15:59)voyageur schrieb: Landwaffen : Die deutsch-französische Gruppe KNDS kündigt die Gründung einer Tochtergesellschaft in der Ukraine an.
OPEX360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 1. Oktober 2024
....
dazu passt vielleicht die Meldung der FR: Deutsch-französische Aufrüstung – Grünes Licht für wichtiges Panzer-Projekt
Zitat:Bonn/Paris – Dem milliardenschweren deutsch-französischen Kampfpanzerprojekt MGCS steht nach Ansicht des Bundeskartellamts nichts im Weg. Die gemeinsame Entwicklung des hochmodernen Landkampfsystems durch die Firmen KNDS Deutschland (früher KMW), KNDS France (früher Nexter), Rheinmetall Landsysteme und Thales SIX sei freigegeben, teilte die Behörde mit Sitz in Bonn mit.
...
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#94
Handelsblatt
Zitat:Bund soll Einstieg bei Panzerbauer KNDS prüfen

Die aktuellen Eigentümerfamilien wollen laut Bericht ihre Anteile verkaufen. Nun könnte die Bundesregierung einsteigen, um das deutsch-französische Machtgefüge in der Balance zu halten.


Die Bundesregierung prüft einem Zeitungsbericht zufolge einen Einstieg des Staates beim deutsch-französischen Panzerbauer KNDS. Die „Börsen-Zeitung“ berichtete, die Eigentümerfamilien Bode und Braunbehrens wollten sich schrittweise aus dem „Leopard“-Hersteller zurückziehen und ihre Aktien verkaufen.

Deshalb bereite sich die Bundesregierung auf die Notwendigkeit eines Einstiegs mit einer Sperrminorität vor, um das deutsch-französische Machtgefüge in der Balance zu halten. Der Wert von KNDS werde auf rund 20 Milliarden Euro geschätzt.

Einem „aktuell erwogenen Planspiel“ zufolge würden der französische Staat und die Wegmann-Holding der beiden Familien beim noch dieses Jahr avisierten KNDS-Börsengang jeweils 12,5 Prozent der Aktien an neue Investoren abgeben. Darüber hinaus könnte die Bundesregierung von Wegmann eine Sperrminorität von 25,1 Prozent erwerben.

Der Konzern mit Sitz in Amsterdam war 2015 aus dem Zusammenschluss der deutschen Firma Krauss-Maffei Wegmann und der französischen Nexter entstanden.

Die Wegmann Unternehmens-Holding hält aktuell 50 Prozent der KNDS-Anteile, die staatliche französische Beteiligungsholding APE die übrigen 50 Prozent.
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#95
Dann ist wohl auch zu erwarten, dass jetzt der Übernahmeversuch von Rheinmetall wieder kommt. Wäre naheliegend und auch vernünftig.
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#96
(16.07.2025, 09:08)Fox1 schrieb: Dann ist wohl auch zu erwarten, dass jetzt der Übernahmeversuch von Rheinmetall wieder kommt. Wäre naheliegend und auch vernünftig.

Glaube ich nun wirklich nicht. RM ist für Frankreich die Nase der amerikanischen Rüstungsindustrie. Es gibt bei KNDS einen Aktionärspakt, mit Vorverkaufsrechten. Der Auszug der KMW Erben wurde also gemeinsam diskutiert.
Ich sehe eher das Frankreich seine 12.5 % an einen Staat wie Belgien verkauft.
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#97
Problem ist bloß, sowohl Frankreich als auch Belgien sind nahezu Pleite...
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#98
(16.07.2025, 15:49)voyageur schrieb: Glaube ich nun wirklich nicht. RM ist für Frankreich die Nase der amerikanischen Rüstungsindustrie. Es gibt bei KNDS einen Aktionärspakt, mit Vorverkaufsrechten. Der Auszug der KMW Erben wurde also gemeinsam diskutiert.
Ich sehe eher das Frankreich seine 12.5 % an einen Staat wie Belgien verkauft.

Nein nein… die je 12,5% von Frankreich und KMW sollen an die Börse gehen, also frei handelbar sein.
KMW hält nach dem Börsengang weiterhin 37,5% (50-12,5). Zumindest erstmal, sie wollen sich ja langsam zurückziehen. Daher besteht die Überlegung von ihren 37,5% einen Teil an Deutschland abgeben, das sind die 25,1% für die Sperrminorität.

Also sehen die Verhältnisse nach dem Börsengang und dem ersten Schritt des Ausstiegs von KMW so aus:

Frankreich: 37,5%
Deutschland: 25,1%
KMW: 12,4%
Frei an der Börse handelbar: 25%

Wobei es natürlich möglich/üblich ist das vor einem Börsengang mit größeren Investoren gesprochen wird, die schon vorab größere Teile kaufen können. Zb könnte Rheinmetall hier gleich mit beispielsweise 5% einsteigen um den Fuß in die Tür zu bekommen. Oder irgendwelche Investmentfonds steigen mit 1-2% ein.

Wie es hier mit Vorkaufsrechten gegenüber Frankreich aussieht weiß ich nicht…
Also so hab ich das zumindest verstanden, mag sein dass ich mich in Details (groß oder klein) irre.
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#99
Ich tu' mich schwer mit der Vorstellung, Rheinmetall würde in eine Gesellschaft einsteigen, die zu 3/8 dem französischen Staat gehört.
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Mir wäre es am liebsten, wenn man KMW wieder herauslöst, anstatt es immer mehr durch Frankreich vereinnahmen zu lassen, das sich das Know-how herauszieht.
Wir bekommen ja auch keine Anteile an Dassault.
Daher: Trennung, Einstieg vom Staat und die Anteile an der Brse von Rheinmetall übernehmen lassen.

Wenn die Franzosen einen neuen Panzer brauchen, können Sie den gerne bei uns bestellen. Im Gegenzug kaufen wir SAMP-T.
Oder auf die Trappiersche Art: 80% Anteil fordern.

Kooperationen mit Frankreich funktionieren nicht, da Trappier = Trump.
Lieber ein ENde mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
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So lange man KNDS nicht wieder auftrennt, ergibt es mehr Sinn, es als multinationalen Konzern zu behalten und auszubauen, z.B. durch den IDV-Zukauf, als dass Rheinmetall da mit einem Achtel bis Viertel einsteigt. Denn die hätten als direkter Konkurrent kein Interesse am Erfolg der Firma, so lange sie nicht Mehrheitseigentümer wären.
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(16.07.2025, 23:00)Broensen schrieb: Ich tu' mich schwer mit der Vorstellung, Rheinmetall würde in eine Gesellschaft einsteigen, die zu 3/8 dem französischen Staat gehört.
Käme so oder so nicht.

Das Kartellamt erlaubt ja schon jetzt Joint Ventures von Rheinmetall und KNDS nur mit der (schwachen) Begründung, dass diese eine "getrennte Kundenstruktur haben" (nämlich konkret dass Frankreich nicht bei Rheinmetall einkauft) und weil man ja auf dem internationalen Markt dafür gegen Unternehmen aus anderen Ländern konkurriert.

Konkret zuletzt für die MGCS-Project Company GmbH im April diesen Jahres.
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„Noch keine Entscheidung“: Die KNDS-Gruppe wird in den kommenden Monaten über ihren Börsengang entscheiden
BFM (französisch)
HC mit Reuters
Am 08.09. um 18:32 Uhr

Der deutsch-französische Landverteidigungskonzern KNDS hat noch keine Entscheidung über einen möglichen Börsengang getroffen, während einer der beiden Miteigentümer, die deutsche Familie Bode-Wegmann, über den Verkauf ihrer Anteile nachdenkt.

Es handelt sich um einen langfristigen Entscheidungsprozess. Der deutsch-französische Panzerhersteller KNDS dürfte in den kommenden Monaten entscheiden, ob er im nächsten Jahr an die Börse gehen wird, wie sein Geschäftsführer Jean-Paul Alary am Montag bekannt gab. Auf einer Pressekonferenz in Amsterdam, wo sich der Hauptsitz des Konzerns befindet, erklärte Jean-Paul Alary, dass „zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Entscheidung gefallen ist”, der Verwaltungsrat das Managementteam jedoch gebeten habe, sich auf einen möglichen Börsengang (IPO) „vorzubereiten”.

Der Chef des deutsch-französischen Konzerns erklärte, dass der Konzern „europäisch sein wolle” und dass ein Börsengang es ermöglichen würde, das Kapital für andere Investoren „aus anderen europäischen Ländern” zu öffnen.

Jean-Paul Alary, seit April Generaldirektor von KNDS, bestätigte, dass Gespräche mit der deutschen Regierung über den möglichen Erwerb einer Sperrminorität durch Deutschland und über weitere Punkte, die er nicht näher erläuterte, stattfinden.
Eine sich verändernde Aktionärsstruktur

KNDS, eines der Vorzeigeprojekte der deutsch-französischen militärischen Zusammenarbeit, entstand 2015 aus dem Zusammenschluss des deutschen Konzerns Krauss-Maffei Wegmann und des französischen Unternehmens Nexter. Die deutsche Familie, die Anteile an KMW hält, und der französische Staat sind zu gleichen Teilen Anteilseigner. Im Februar hatte Reuters berichtet, dass KNDS einen Börsengang bereits Ende des Jahres ins Auge fasse. Mitte Juli hatte die deutsche Presse bekannt gegeben, dass die deutsche Familie Bode-Wegmann, die die Hälfte von KNDS besitzt, eine Verringerung ihrer Beteiligung in Betracht ziehe.

Auf die Frage nach der Identität potenzieller Investoren in KNDS erklärte Jean-Paul Alary, dass Rheinmetall nicht über die „für KNDS erforderlichen strategischen Ausrichtungen” verfüge und dass Thales und Airbus „seines Wissens” keine Optionen seien.

Im März hatte Rheinmetall-Chef Armin Papperger seine Absicht bekräftigt, in KNDS zu investieren, wenn das Unternehmen an die Börse gehen würde und sich eine Gelegenheit bieten würde. Diese Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der CEO von KNDS France, Nicolas Chamussy, laut einer Warnmeldung von Challenges vor dem Ausscheiden steht.
HC mit Reuters
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Zitat:KNDS steigt bei Kymati ein

KNDS hat einen wichtigen Schritt zur Erweiterung seines Technologieportfolios unternommen: Das Unternehmen erwirbt 10 % der Anteile an der Kymati GmbH und geht damit eine strategische Partnerschaft mit dem Radarspezialisten ein. Das geht aus einer Pressemitteilung vom 14. September hervor. Ziel ist es, die Zusammenarbeit im Bereich hochmoderner Radarlösungen zu vertiefen und diese im KNDS-Portfolio zu verankern. [...]

KNDS-Fahrzeuge können künftig als mobile Start- und Landeplattformen für Drohnen eingesetzt werden – sowohl für Kurz- als auch für Langstreckenmissionen. Die präzise Navigation dieser Systeme in GPS-denied-Umgebungen soll durch Kymatis innovative lokale Radarlösungen erheblich verbessert werden. [...] Weitere Einsatzfelder für Radartechnologien sind identifiziert und werden aktiv vorangetrieben.
https://esut.de/2025/09/meldungen/63593/...ymati-ein/

Schneemann
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