muck:
Dein primärer Wahrnehmungsfehler in Bezug auf die aktuell vorherrschenden rechten Positionen ist, dass diese nicht den Dienst für Deutschland ablehnen, sondern den Dienst für diese Bundesrepublik und beides für diese Personenkreise eben nicht deckungsgleich ist. Deshalb:
Zitat:sich in den sozialen Medien zu rühmen, im Falle eines Angriffs werde man nach Argentinien auswandern und Deutschland vor die Hunde gehen lassen.
Ist die Aussage eben nicht, Deutschland vor die Hunde gehen zu lassen, sondern die Bundesrepublik vor die Hunde gehen zu lassen. Weil man beides gedanklich scharf trennt.
Im übrigen könnte man darauf verweisen, dass die Bereitschaft Deutschland im Falle einer Invasion tatsächlich unter Aufopferung des eigenen Lebens zu verteidigen tatsächlich nach einer Studie dazu bei Ostdeutschen (!) AfD-Anhängern (!) am höchsten ist, mit weitem Abstand. Was also rechte Vordenker in den sozialen Medien in diesem Kontext äußern entspricht nicht der vorherrschenden Ansicht ihrer Wähler / Anhänger, welche sehr viel wehrbereiter sind als der Rest der Bevölkerung.
Zitat:Ich hätte nie gedacht, dass die Rechte mal "frage, was dein Land für dich tun kann" predigen und es gesellschaftsfähig machen würde,
Die tatsächliche Ansicht ist, dass der Staat so wenig wie möglich für seine Bürger tun soll. Und diese Ansicht kann ich durchaus teilen. Der Staat sollte so wenig wie möglich für mich tun, und umgekehrt sollte ich nicht staatlichen Zwängen unterworfen werden.
Die Menschen sollten endlich mal wieder auf eigenen Füßen stehen, sich um sich selbst kümmern und ihre Autonomie zurück erlangen.
Aber das greift natürlich die Macht und die Pfründe der Herrschenden an und stellt diese in Frage, und genau deshalb will man die Menschen hierzulande immer weitergehender vom Staat abhängig machen und diesem unterwerfen. Der Staat schafft dabei selbst sein eigenes Narrativ und setzt dieses durch, in welchem seine ständig ausufernde Übergriffigkeit unersetzlich und notwendig erscheint.
Die Menschen müssten stattdessen endlich stück für stück vom Staat befreit werden. Und umgekehrt auch nichts von ihm erwarten, sondern ihre Probleme und Aufgaben selbst lösen. Denn das ist Freiheit - und nicht diese Karikatur von Sozialismus in welcher wir gerade vor uns hin vegetieren.