Sechster Nahostkrieg
@Schneemann:
Wir haben also im Gaza-Streifen solange einen minimalen "Kollateralschaden", bis keine
Palästinenser mehr übrig sind - oder verstehe ich Dich da falsch?

Du weißt, ich zitiere gerne den "Islanisten nahe stehende Seiten" wie diese hier:
Zitat:64 Euro für ein Kilo Zucker, 18 Euro für ein Kilo Tomaten
Caritas international: Leid in Gaza kaum in Worte zu fassen

Bonn/Freiburg ‐ 2,1 Millionen Menschen in Gaza leiden akut unter Hunger – und das, obwohl Tonnen an Hilfsgütern nur wenige Kilometer entfernt lagern. Oliver Müller, Leiter von Caritas international, übt im Interview mit katholisch.de scharfe Kritik am Vorgehen der israelischen Regierung.
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und
Zitat:Hilfe stehe weiterhin aus
Kirche rückt Militär-Erklärung zu Hunger in Gaza zurecht


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Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem hat Darstellungen Israels zur humanitären Lage in Gaza zurechtgerückt. In einer Mitteilung des israelischen Militärs hieß es am Mittwoch, man habe die Einfuhr von Hilfsgütern für die katholische Pfarrei "ermöglicht". Dazu stellte die Kirchenleitung klar, dass die Hilfe weiterhin ausstehe. Die vorgeschriebenen behördlichen Prozeduren seien noch nicht abgeschlossen.

Am Dienstag hatten der katholische Patriarch Pierbattista Pizzaballa und sein griechisch-orthodoxer Amtskollege Theophilos III. die humanitäre Not in Gaza öffentlich angeprangert. Der Hunger sei sichtbar, Kinder bäten um Brot, erklärte Pizzaballa nach einem Besuch in der seit zwei Jahren umkämpften Enklave. Hilfslieferungen weiter hinauszuzögern, komme einem Todesurteil gleich und sei moralisch inakzeptabel.
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Den nachfolgenden Kommentar aus der Berliner Zeitung kann ich kaum widersprechen:
Zitat: Staatsräson oder Völkerrecht: Deutschland braucht eine neue Erinnerungskultur
Welche Lehren sind aus den NS-Verbrechen für die Gegenwart zu ziehen und wie prägen diese die Wahrnehmung auf den Krieg in Gaza? Ein Gastbeitrag.


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ja, das heißt für mich eben nicht Staatsräson mit Waffenlieferungen zugunsten eines Staates, der völkerrechtliche Normen mit Füßen tritt, sondern Verantwortung für die Einhaltung der Normen, die letztendlich gerade in Folge der Gesetzlosigkeit Nazi-Deutschlands geschaffen wurden - bis hin zum Internationalen Strafgerichtshof.
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@Kongo Erich
Zitat:Wir haben also im Gaza-Streifen solange einen minimalen "Kollateralschaden", bis keine
Palästinenser mehr übrig sind - oder verstehe ich Dich da falsch?
Ja, du verstehst es falsch bzw. du ziehst die falschen Schlussfolgerungen. Wink

Darüber hinaus erbringt das Verlinken von zumindest vorsichtig zu nutzenden Quellen (hier v. a. Scharjil Khalid und sein Beitrag in der Berliner Zeitung, dem du leider relativ ungefiltert zuzustimmen scheinst) meinem subjektiven Empfinden nach keinen nennenswerten informativen Mehrgewinn und dieses hilft auch Dritten nicht, die Komplexität der Lage besser einzuordnen.

Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die Lage in Gaza ist extrem desolat und es gibt dort bereits mehrere dutzend Hungertote, v. a. trifft des Kinder und Kranke. Das ist unbestreitbar. Der Vorwurf aber, dass die Israelis gezielt eine Aushungerungskampagne vorantreiben würden, ist jedoch nicht belegbar. Und darum ging es mir mit meinem Einwand vom 25. Juli.

Schneemann
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(Vor 3 Stunden)Kongo Erich schrieb: Ist Deutschland dann nicht auch und gerade gegenüber den Palästinensern in ener besonderen Verantwortung?

Warum gibt es diese Sichtweise, eine Verantwortung aus der Geschichte abzuleiten, eigentlich nur in Deutschland und vielleicht noch ein paar anderen westlichen Staaten? Ich bin im Leben viel auf der Welt herum gekommen und kenne solche Ansichten aus anderen Ländern sonst überhaupt nicht.

Ich persönlich zeige mich solidarisch mit Israel, allerdings nicht aus irgendeiner "historischen Verantwortung heraus, die man haben muss" sondern weil ich es als richtig ansehe, zum Beispiel weil Israel das einzige demokratische Leuchtfeuer im Nahen Osten ist.
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@Kongo Erich

Deinen letzten Beitrag habe ich entfernt. Ich möchte explizit darum bitten, auch wenn es verklausulierte Sätze waren und es ein hitziges Thema ist, Formulierungen wie v. a. "Täterregierung" (da werden bei mir unsägliche Erinnerungen wach) aus dem Diskurs herauszuhalten. Jedwede Sätze, die so etwas in Zukunft beinhalten, werde ich unkommentiert entfernen.

Schneemann
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