(Land) Marine will landgestützte Seezielflugkörper beschaffen
#1
So meldet die 'Bild' en passant unter Berufung auf Vizeadmiral Frank Lenski, Befehlshaber der Flotte. Ihm zufolge sollen im Seebataillon Küstenbatterien mit Seezielflugkörpern und Überwachungsradar aufgestellt werden. (Quelle)

An und für sich gute Neuigkeiten und überfällig.

Allerdings wundert mich die Zuordnung zum Seebataillon.
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#2
(20.06.2025, 20:01)muck schrieb: Allerdings wundert mich die Zuordnung zum Seebataillon.

Welchen ausgebildeten Kampfverband an Land hat die Marine denn noch?

Die Zuordnung macht aus meiner Sicht insofern Sinn, dass das Seebataillon den notwendigen Schutz durch Infanterie im Einsatzgebiet sicherstellen kann und man muss in Zeiten der derzeitigen Personalknappheit nicht noch einen neuen Verband aus dem Boden stampfen.

Der reine Personalansatz zum Betrieb und Einsatz dieser landgestützten AShM sollte sich damit sehr in Grenzen halten.

Ich finde das positiv, in früheren Zeiten hätte die Bundeswehr dafür garantiert noch einen 1-Stern-Admiral inkl. Stab aus dem Boden gestampft Big Grin Sprich das wäre dann mindestens ein Stabsoffizier je "Raketen-Lkw" gewesen.
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#3
(20.06.2025, 20:01)muck schrieb: So meldet die 'Bild' en passant unter Berufung auf Vizeadmiral Frank Lenski, Befehlshaber der Flotte. Ihm zufolge sollen im Seebataillon Küstenbatterien mit Seezielflugkörpern und Überwachungsradar aufgestellt werden. (Quelle)

An und für sich gute Neuigkeiten und überfällig.

Allerdings wundert mich die Zuordnung zum Seebataillon.

Warum soll das gut und überfällig sein? Eine Küstenbatterien sind für Deutschland eine reine Verschwendung. Wer soll damit denn bekämpft werden, die ussische Ostseeflotte die einfach mal so durch die A2/AD Formationen der Dänen, Finnen, Polen &Co fahren? Das ist einfach nur Geld und Personan Verschwendung ohne einen Nutzen. Man sollte lieber Munition für die Luftwaffe kaufen.
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#4
(20.06.2025, 20:07)DeltaR95 schrieb: Welchen ausgebildeten Kampfverband an Land hat die Marine denn noch?
Das Seebataillon hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr in die Richtung einer klassischen Marineinfanterie entwickelt. Weiter im Folgenden.
(20.06.2025, 20:07)DeltaR95 schrieb: Die Zuordnung macht aus meiner Sicht insofern Sinn, dass das Seebataillon den notwendigen Schutz durch Infanterie im Einsatzgebiet sicherstellen kann
Mein erster Gedanke und Grund für die Skepsis war: "Was soll das Seebataillon denn noch alles können?" Boarding, Objektschutz, Minenkampf, perspektivisch maritimer Jagdkampf, Eroberung und Betrieb von Hafenanlagen—und jetzt auch noch Küstenartillerie? Ist das nicht ein bisschen viel des Guten für ein Bataillon?
(20.06.2025, 20:07)DeltaR95 schrieb: und man muss in Zeiten der derzeitigen Personalknappheit nicht noch einen neuen Verband aus dem Boden stampfen.
Stichwort: Rückkehr zur Wehrpflicht.
(20.06.2025, 20:07)DeltaR95 schrieb: Der reine Personalansatz zum Betrieb und Einsatz dieser landgestützten AShM sollte sich damit sehr in Grenzen halten.

Ich finde das positiv, in früheren Zeiten hätte die Bundeswehr dafür garantiert noch einen 1-Stern-Admiral inkl. Stab aus dem Boden gestampft Big Grin Sprich das wäre dann mindestens ein Stabsoffizier je "Raketen-Lkw" gewesen.
Das ist allerdings ein Entwurf, der meiner Meinung nach angebrachter wäre. Es braucht nämlich ohnehin einen Aufwuchs der "landseitigen" Marine mit Objektschutz und Flugabwehr an allen stationären Einrichtungen.
(20.06.2025, 20:10)Aegrotare schrieb: Warum soll das gut und überfällig sein? Eine Küstenbatterien sind für Deutschland eine reine Verschwendung. Wer soll damit denn bekämpft werden, die russische Ostseeflotte die einfach mal so durch die A2/AD Formationen der Dänen, Finnen, Polen &Co fahren?
Ganz genau diese russische Ostseeflotte sollte damit bekämpft werden. Die Marinen der östlichen Nachbarstaaten Deutschlands und Dänemarks sind keineswegs überdimensioniert. Außerdem gehe ich fest davon aus, dass die Russen die Baltische Flotte massiv aufrüsten werden. Der Verlust der Ostsee als russisches "Mare Nostrum" ist ein Prestigeverlust und eine strategisce Niederlage Russlands, und wird von Solowjow und Konsorten im Wochentakt beklagt. Kaliningrad wäre im Kriegsfall kaum noch zu halten, und Russlands prestigeträchtigste Stadt, Sankt Petersburg, liegt in Spuckreichweite der NATO.

Warum das nun "gut und überfällig" ist?

Weil ein Tonner mit RBS15 hintendrauf deutlich billiger und weniger personalintensiv als eine Korvette oder gar Fregatte ist. Küstenschutzbatterien können die Flotte im V-Fall entlasten und zum Beispiel für Einsätze im Nordatlantik freimachen.
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#5
(20.06.2025, 20:32)muck schrieb: Stichwort: Rückkehr zur Wehrpflicht.Das ist allerdings ein Entwurf, der meiner Meinung nach angebrachter wäre. Es braucht nämlich ohnehin einen Aufwuchs der "landseitigen" Marine mit Objektschutz und Flugabwehr an allen stationären Einrichtungen.

Auf diese Rückkehr würde ich nicht bauen...

https://www.welt.de/politik/deutschland/...gbeil.html

Von daher erstmal im Seebataillon aufbauen, eine eigene Struktur kann später folgen.
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#6
(20.06.2025, 20:52)DeltaR95 schrieb: Auf diese Rückkehr würde ich nicht bauen...

https://www.welt.de/politik/deutschland/...gbeil.html
Meine Antwort darauf: (Querverweis)
(20.06.2025, 20:52)DeltaR95 schrieb: Von daher erstmal im Seebataillon aufbauen, eine eigene Struktur kann später folgen.
Der "grüne" Teil der Marine hatte immer einen schweren Stand und wurde lange vernachlässigt, ungefähr so, wie die Überbleibsel der Heeresflugabwehr in der Luftwaffe. Beispiel: Selbst nach Einführung des Sondervermögens war die Marineführung zwei Jahre lang nicht bereit, die Beschaffung der seit 2014 benötigten Kampfboote anzugehen. Obwohl ein CB90 "nur" €3.6 Mio. kostet. Gleichzeitig soll das Bataillon immer mehr können. Das scheint mir keine gute Entwicklung zu sein.

Bei aller berechtigten Kritik an der Kopflastigkeit der Bundeswehr, ihrer Neigung zur Schaffung neuer Kommandobehörden und Stäbe, wäre die Aufstellung einer Küstenkampfflotille (oder wie auch immer man sie nennen will) nicht das Verkehrteste.

Dann hätte die "grüne" Marine einen Fürsprecher im Marinekommando und wäre nicht das ungeliebte Anhängsel der Dickschiff-Flottille. Hier könnte man neben dem Seebataillon als infanteristischer Komponente auch klassische Objektschutzkräfte, Flugabwehr und eben Küstenartillerie im Bataillons- bis Regimentsrahmen bündeln. Denn die dürfte es brauchen, eben wie vor 1990.
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#7
Natürlich ist das Seebataillon der richtige Verband dafür. Und werden dessen Aufgaben zu vielfältig, kann man ja ein Regiment draus machen.
(20.06.2025, 20:10)Aegrotare schrieb: Warum soll das gut und überfällig sein? Eine Küstenbatterien sind für Deutschland eine reine Verschwendung. Wer soll damit denn bekämpft werden, die ussische Ostseeflotte die einfach mal so durch die A2/AD Formationen der Dänen, Finnen, Polen &Co fahren?
Und noch jemand, der meint, Landesverteidigung würde immer noch im eigenen Land stattfinden.
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#8
Ich verstehe nicht wie man aus dem Artikel rauslesen kann, das die Marine die Aufstellung von Küstenbatterien plant.
In den letzten Tage wird jedes Gerücht, jede Idee sofort zur nächsten Click-Bait Schlagzeile.

Egal on Kampfdrohnen, Raketenartillerie, Granatwerfer, RBS oder Hyperschallwaffen. Die Artikel sind schlecht recherchiert und bewusst irreführend formuliert.

Außer Spekulationen und vagen Absichtserklärungen gibt es nichts Konkretes.

Sicher ist nur, das Publikationen wie EsuT, Harpunkt oder Defence Network verdammt schlecht sind. Das journalistische Niveau ist unter aller Sau.

https://defence-network.com/ssw40-neue-s...undeswehr/
Die BW hat nicht bestellt
https://www.hartpunkt.de/bauen-schweden-...fflugzeug/
Nein, bauen wir nicht.
https://esut.de/2025/06/fachbeitraege/60...kontrolle/
Nein, tun wir nicht.

Wittgenstein - Investigator
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#9
(21.06.2025, 00:34)Wittgenstein schrieb: Ich verstehe nicht wie man aus dem Artikel rauslesen kann, das die Marine die Aufstellung von Küstenbatterien plant.
Artikel schrieb:Vizeadmiral Lenski: "Die Deutsche Marine hat gerade den Kurs2025+ vorgestellt. Darin finden sich auch Küstenradar- und Küsten-Raketen-Kapazitäten, die wir beim Seebataillon ansiedeln wollen."
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#10
Man könnte auch eine separate Einheit schaffen und diese vorläufig dem Nachfolger der Marinewaffenschule unterstellen. An der Schule bekommt man eher Personal zusammen als beim Seebtl. Man erspart sich außerdem das abstellen von Systemen für die Ausbildung ( die Beschaffung wird sicherlich überschaubar bleiben) . eine Erprobung und Ausbildung könnten trotzdem parallel laufen .
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#11
https://www.bundeswehr.de/resource/blob/...l-data.pdf

Kein Wort von Küstenbatterien.

Was ein Admiral will ist völlig irrelevant. (Falls er das gesagt hat)
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#12
Der einzige Hinweis ist die Vorbereitung von Mars 3 auf NSM. Das könnte aber auch ein Vorschlag für Dänen und Norweger sein.

Im Marine Kurs 2025 werden nur Kampfboote explizit erwähnt. Wenn man sehr sehr grosszügig ist kann man aus dem Kapitel auch den Kampf von Land auf das Wasser herauslesen. Ohne weitere Ausführungen.
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#13
(21.06.2025, 03:14)Wittgenstein schrieb: https://www.bundeswehr.de/resource/blob/...l-data.pdf

Kein Wort von Küstenbatterien.

Was ein Admiral will ist völlig irrelevant. (Falls er das gesagt hat)

Seite 27

Kann den Text nicht kopieren von meinem iPad aus.
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#14
(21.06.2025, 03:14)Wittgenstein schrieb: https://www.bundeswehr.de/resource/blob/...l-data.pdf

Kein Wort von Küstenbatterien.

Was ein Admiral will ist völlig irrelevant.
Was der Chef der Flotte gesagt hat, der sich auf das neue Anforderungsprofil der Marine bezieht, ist "völlig irrelevant"?

Bemerkenswerte Sichtweise.

Die Broschüre besagt auf S.27, dass das Seebataillon in die Lage versetzt werden soll, aus landseitigen Stellungen zu wirken. Lenski hat nun konkretisiert, dass damit Küstenbatterien gemeint sind.
(21.06.2025, 03:14)Wittgenstein schrieb: (Falls er das gesagt hat)
Hat er. Auch die 'Kieler Nachrichten' zitieren Lenski jetzt dahingehend, dass die Beschaffung von landgestützten Seezielflugkörpern (und von Seeminen) forciert werden soll: (Link)
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#15
Damit könnte genauso Mells gemeint sein am Ende oder ein Luftgewehr.
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