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[Video: https://www.youtube.com/watch?v=Bt71KTw_iWc]
https://www.hudsonbaycapital.com/documen...System.pdf
Zitat:Scott Bessent, a Trump advisor floated as potential Treasury Secretary, has proposed putting countries into different groups based on their currency policies, the terms of bilateral trade agreements and security agreements, their values and more. Per Bessent (2024), these buckets can bear different tariff rates, and the government can layout what actions a trade partner would need to undertake to move between the buckets In this manner, tariffs create negotiating leverage for incentivizing better terms from the rest of the world on both trade and security terms. America would encourage other nations to move to lower tariff tiers, improving burden sharing. One can imagine a long list of trade and security criteria which might lead to higher or lower tariffs, premised on the notion that access to the U.S. consumer market is a privilege that must be earned, not a right. For example, maybe the U.S. wants to discriminate based on:
- Does the nation apply similar tariff rates to their imports from the U.S. as America does on their exports here?
- Does the nation have a history of suppressing its currency, for instance via the accumulation of excessive quantities of foreign exchange reserves?
- Does the nation open its markets to U.S. firms in the same way America opens its markets to foreign firms operating stateside?
- Does the nation respect American intellectual property rights?
- Does the nation help China evade tariffs via re-export?
- Does the nation pay its NATO obligations in full?
- Does the nation side with China, Russia, and Iran in key international disputes, for instance at the United Nations?
- Does the nation help sanctioned entities evade sanctions, or trade with sanctioned entities?
- Does the nation support or oppose U.S. security efforts in various theaters?
- Does the nation harbor enemies of the United States, e.g. terrorists or cybercriminals?
- Do the nation’s leaders grandstand against the United States in the international theater?
Because of the concern of the impacts of such a system on global markets, a Trump Administration may want to pursue a rate phase-in approach as described above, starting with low tariffs and only hitting the maximum 10% rate over time. Moreover, such a system is likely to begin with a small number of criteria as it is tested out, and then the criteria can grow in number. If the system is effective over time either at raising revenue or incentivizing more favorable treatment from trading partners, it could eventually have a top tariff rate significantly in excess of 10%, that applies to a small number of countries. Similar to the domestic tax code, once the government starts carving out exclusions and deductions for various behaviors, it needs to raise rates to achieve the same revenue goals. Such a system can embody the view that national security and trade are joined at the hip. Trade terms can be a means of procuring better security outcomes and burden sharing. In Bessent’s words, “more clearly segmenting the international economy into zones based on common security and economic systems would help … highlight the persistence of imbalances and introduce more friction points to deal with them.” Countries that want to be inside the defense umbrella must also be inside the fair trade umbrella.
Neue " fair trade" Weltordnung: Nicht mehr nur Schokolade mit dem "fair trade" Siegel kaufen, sondern neu auch Regenschirme made in USA. Oder so ähnlich.
Mehr vom Autor Stephan Miran hier: https://www.youtube.com/watch?v=RMB_OYqV-HE&t=672s
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(19.04.2025, 12:52)lime schrieb: Die Abschaffung der FED ist längst überfällig. In einem freien Markt sollte keine Institution das Recht haben Zinssätze von oben herab festzulegen.
... es geht nicht nur um die Zinssätze sondern um eine gesunde volkswirtschaftliche Entwicklung.
Die ist aufgrund der Erfahrungen von Hyperinflationen und Weltwirtschaftskrisen, bei denen unendliche Werte vernichtet, Millionen in Armut gestürzt wurden, eingeführt worden - auch, um die Geldwirtschaft dem unkontrollierbaren Zugriff der Finanzhyänen zu entziehen.
Man spricht von einem gesamtwirtschaftlichen Gleichgewicht durch "magisches Viereck"
Zitat:Das "magische Viereck" umfasst laut Stabilitätsgesetz folgende Ziele:
stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum
stabiles Preisniveau
hoher Beschäftigungsstand
außenwirtschaftliches Gleichgewicht
das Zinsniveau ist eines der Werkzeuge, um dieses Stabilitätsziele zu erreichen.
Die Zeit des Manchester-Kapitalismus ist vorbei, auch wenn DT versucht, die Entwicklung um ein Jahrhundert zurück zu drehen.
Wir haben den Begriff "soziale Marktwirtschaft" in unserer Verfassung stehen, geprägt durch Kanzler Erhard und eine Reihe solider Wirtschaftsminister. Und das ist gut so - denn der Staat ist seinen Bürgern - allen Bürgern - verpflichtet, und nicht nur einer Finanzmafia.
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Im Konflikt zwischen DT und der FED scheint letztere die Oberhand behalten zu haben:
Fed-Chef Powell entscheidet den Machtkampf mit Trump für sich
Anscheinend sind die Auswirkungen der erratischen Wirtschafts- und Zollpolitik von DT so katastrophal, dass DT sich (momentan) nicht weiter aufs abschüssige Glatteis begeben will Zitat:Die USA sind der größte Verlierer von Trumps Zollpolitik
In seiner Wachstumsprognose kappt der Internationale Währungsfonds (IWF) nach dem US-Zollschock die Aussichten für die Weltwirtschaft. Und es wird klar: Es trifft vor allem den Verursacher. ...
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Im Konflikt zwischen Wissenschaft (Universitäten) und DTs Regierung wird aktuell berichtet:
FAZ Zitat:Trump vs. Harvard: „Dummheit ist eine Ressource“
Wegen der angedrohten Kürzung von Zuschüssen in Milliardenhöhe verklagt die Harvard-Universität die Trump-Regierung. In der Klage heißt es, das Vorgehen der Regierung verstößt gegen Meinungsfreiheit und Bundesgesetze. Der Konflikt schwelt schon seit einigen Wochen, jetzt droht die Eskalation.
...
FAZ Zitat:Harvard-Professor Bronski über Trump: „Man darf einem Bully nicht nachgeben“
Herr Professor Bronski, Sie forschen an der Universität Harvard über Aktivismus und die Geschichte politischer Bewegungen. Der Konflikt zwischen Harvard und der Regierung von Donald Trump hat sich in den letzten Wochen stark zugespitzt. Zuletzt wurde behauptet, der Brief mit den Forderungen an Harvard könnte versehentlich in der bekannten Fassung versendet worden sein. Inzwischen klagt die Hochschule gegen die Regierung.
...
(Kopie hier)
NZZ Zitat: Die Regierung Trump kürzt einer US-Universität nach der anderen die Fördermittel. Jetzt wappnet sich Berkeley für den Kampf
Sie gilt als eine der progressivsten Hochschulen des Landes, deswegen dürfte die Universität Berkeley bald ins Visier der Regierung rücken. Die Stimmung auf dem Campus ist angespannt, vor allem unter internationalen Studenten.
...
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Geht's noch?
Zitat:Streit um Abschiebung
FBI nimmt US-Richterin fest
Aktualisiert am 25.04.2025, 20:32 Uhr
Die US-Regierung von Präsident Trump fährt einen harten Kurs gegen illegal eingereiste Migranten. Nun erhebt die Bundespolizei FBI Vorwürfe gegen eine Richterin – und nimmt sie in Gewahrsam.
... Nach einer ersten Anhörung vor Gericht kam die Richterin zunächst wieder auf freien Fuß, wie die "Washington Post" berichtete.
Die Festnahme einer Richterin ist eine weitere Eskalation im Streit der Regierung von Präsident Donald Trump mit der Justiz über Abschiebungen. "Niemand steht in diesem Land über dem Gesetz", verteidigte US-Justizministerin Pam Bondi im Gespräch mit dem Sender Fox News das Vorgehen. "Sie hat das Leben unserer Strafverfolgungsbeamten in Gefahr gebracht, (...) das unserer Bürger." Dieses Verhalten werde nicht toleriert – egal, um wen es sich handele, so Bondi weiter.
....

also: jede Person, die - auch als Richter*in - anderer Meinung ist als die oberste US-Executive steht in Gefahr, von der Executive inhaftiert zu werden.
Langsam ist der Umgang der US-Regierung  mit unabhängigen Personen und dem Begriff "Rechtsstaat" nur noch zum
Weitere Berichte:
FAZ - FBI-Direktor: Bundespolizei nimmt Richterin fest
FR - Festnahme eines Migranten „behindert“: FBI nimmt US-Richterin fest
Tagesschau - Trump-Regierung und Justiz: FBI nimmt US-Richterin fest
Welt: Richterin soll Verfolgung eines Migranten „behindert“ haben – FBI nimmt sie kurzzeitig fest
ZDF - Nach Festnahme in Abschiebestreit: Von FBI festgenommene Richterin zunächst wieder frei
ZEIT online: FBI nimmt Richterin aus Wisconsin fest
Zum Thema US-Wirtschaft schreibt dann der SPIEGEL:
Zitat: US-Konsumlaune bricht weiter ein
Die zunehmende Inflationsangst wegen der Zollpolitik von Trump lässt die Konsumlaune in den USA weiter einbrechen. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen sackte im April überraschend deutlich auf 52,2 Punkte – nach 57,0 Zählern im Vormonat, wie die Universität Michigan nun zu den endgültigen Ergebnissen ihrer Umfrage mitteilte. Es war die vierte Eintrübung dieses Indikators in Folge. Nach vorläufigen Daten für April hatte das Barometer nur noch bei 50,8 Zählern gelegen.
Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate rechnen die Verbraucher aufgrund der höheren Zölle mit einer Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen von 6,5 Prozent. Das ist der höchste Wert seit 1981. Zum Vergleich: Im März wurden noch 5,0 Prozent veranschlagt.
warum das so sein würde hab ich in der Vergangenheit mehrfach erläutert. Das ist nicht nur durch die hohen Zölle bedingt, die die Preise erhöhen - sondern auch durch massive Abschiebungen, die bei vorhandener Vollbeschäftigung zu einem sektoralen Arbeitskraftmangel etwa in der Landwirtschaft oder im Bauwesen führen ...
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@Kongo Erich
Bei aller berechtigten Kritik, aber wenn die Berichterstattung stimmt, dann wurde die Richterin festgenommen, weil sie wissentlich Rechtsbeugung begangen hat. Das macht sie nicht zur Dissidentin, das ist eine Straftat. Nicht vergessen: Richter werden in den USA gewählt. Es sind durchaus nicht nur konservative Richter, die politisch motiviert handeln.
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Ist nicht so klar, ob es tatsächlich Rechtsbeugung ist.
Zitat:The Supremacy Clause and other authorities require state and local actors to
comply with the Executive Branch's immigration enforcement initiatives.
Federal law prohibits state and local actors from resisting, obstructing, and
otherwise failing to comply with lawful immigration-related commands and
requests pursuant to, for example, the President's extensive Article II
authority with respect to foreign affairs and national security, the
Immigration and Nationality Act, and the Alien Enemies Act. The U.S.
Attorney's Offices and litigating components of the Department of Justice
shall investigate incidents involving any such misconduct for potential
prosecution, including for obstructing federal functions in violation of 18
U.S.C. § 371, and violations of other statutes, such as 8 U.S.C. §§ 1324,
1373.
Aber:
Zitat:This section threatens sanctuary jurisdictions with various legal
actions. It makes some sweeping claims that misstate the law, such
as the first sentence which erroneously claims that state and local
actors have to comply with immigration enforcement initiatives.
The U.S. Supreme Court has clearly held that the federal
government can’t require states or localities to use their resources to
enforce federal programs, such as immigration.8
This section also directs US federal prosecutors and other DOJ
divisions to investigate incidents of resistance to federal
immigration enforcement, including but not limited to federal
crimes of conspiracy and harboring. This is not limited or specific
to local governments or sanctuary policies, but could also
potentially apply to organizations or individuals. This section
provides motivation for the DOJ to focus prosecutions on
immigration advocates and activists for their work.
Quelle
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(09.05.2025, 22:07)Kongo Erich schrieb: Die US-Regierung setzt jedenfalls Maßstäbe im Bildungswesen
https://x.com/maddenifico/status/1919909095458410692
https://x.com/maddenifico/status/1919909...92/photo/1
https://x.com/maddenifico/status/1919909...92/photo/2 Persönlich halte ich eine solche Kritik für kontraproduktiv. Abgesehen davon, dass Grammar Nazis nirgends beliebt sind, fällt die überwiegende Zahl der "Fehler" in den Bereich der Stilfragen bzw. orthografischen Varianten. Das führt zu nichts. Der Blick in den Twitter-Faden sagt doch schon alles. Anstatt über Politik wird über Kommasetzung gestritten. Es geht um Rechthaberei und Selbstvergewisserung, nicht um die Sache.
(09.05.2025, 22:07)Kongo Erich schrieb: und deshalb kann Harvard mit Fug und Recht als eine „Bedrohung für die Demokratie“ bezeichnet werden. Bei aller berechtigten Kritik an Trumps Neigung zur verbalen Hyperventilation … Die Zustände an vielen amerikanischen Universitäten, auch in Harvard, verletzen demokratische Normen. Die Leitung der Universität hat selbst zugeben müssen, dass sie völlig dabei versagt hat, vor allem jüdische Studenten vor Anfeindungen auch durch den Lehrkörper zu schützen.
Die Entscheidung der Regierung, der Universität die Zuschüsse zu kürzen, ist durchaus nicht der Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit, als der sie in unseren Medien immer dargestellt wird. Warum sollte der amerikanische Steuerzahler die im Artikel geschilderten Missstände finanzieren?
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(09.05.2025, 22:07)Kongo Erich schrieb: Die US-Regierung setzt jedenfalls Maßstäbe im Bildungswesen
https://x.com/maddenifico/status/1919909095458410692
https://x.com/maddenifico/status/1919909...92/photo/1
https://x.com/maddenifico/status/1919909...92/photo/2
und deshalb kann Harvard mit Fug und Recht als eine „Bedrohung für die Demokratie“ bezeichnet werden.
Das rote Gekritzel ist nicht von Havard, und sondern offenbar von ihm hier, und wenn man’s sich genauer anschaut, gibt’s auch nur wenig sprachlichen Grund dafür. Mal davon abgesehen, daß es für eine professionnelle Korrektur Regeln gibt, die solcherlei Schmiereien mitten in der Seite verhindern sollen.
Ist halt mal wieder innenpolitischer Informationskrieg, an Steilvorlagen mangelt es in den USA zur Zeit nicht.
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(10.04.2025, 23:05)muck schrieb: Trump tritt schon seit über dreißig Jahren vehement für Zölle ein, insofern ist die ideologische Überzeugung vorhanden, selbst wenn er sich zeitgleich an seiner Politik bereichern sollte. Vordergründig hat er sogar in Teilbereichen Recht; einige Staaten stellen US-Importe schlechter als umgekehrt. Aber seine Betrachtungsweise ist, dem Niveau des Betrügers Navarro angemessen, unglaublich simplifizierend. Er berücksichtigt in seiner Darstellung nur die Handelsbilanz für Industrieprodukte. Rechnet man auch Dienstleistungen ein, kann von einem Übers-Ohr-Hauen keine Rede mehr sein. inzwischen zeigen sich die dramatischen Folgen der Zollhürden - auch auf dem US-Arbeitsmarkt: Zitat:Trump-Zölle
Container-Krise in Kalifornien: Wenn am Hafen von Los Angeles plötzlich Stille herrscht
...
Trucker, Spediteure und Lagerarbeiter bangen um ihre Existenz. Mit Blick auf die größte Handelsdrehscheibe der USA wird schnell deutlich: Diese Krise trifft nicht nur Kalifornien, sondern könnte die ganze Wirtschaft erschüttern.
Der Hafen von Los Angeles – einst ein pulsierender Knotenpunkt des Welthandels – steht derzeit erschreckend still. Container bleiben aus, Schiffe stornieren ihre Anläufe, Arbeiter bangen um ihre Jobs. Was sich derzeit in Long Beach und San Pedro abspielt, ist mehr als nur eine lokale Krise. Experten sprechen von einem Frühwarnsignal für eine mögliche wirtschaftliche Erschütterung, die bald ganz Amerika treffen könnte.
...
"Die Importeure haben Anfang des Jahres ihre Lager gefüllt, um den Zöllen zuvorzukommen", sagt Gene Seroka, Direktor des Hafens von Los Angeles, wie "Newsweek" berichtet. Doch dieser Puffer sei laut Seroka bald aufgebraucht. "In fünf bis sieben Wochen werden wir weniger Auswahl in Geschäften und höhere Preise sehen."
...
Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind bereits heute deutlich spürbar. Mehr als 60 Schiffsladungen wurden allein im Mai gestrichen, was einem Minus von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das bedeutet weniger Arbeit für die rund 10.000 Hafenarbeiter, Trucker und Lagerarbeiter, die direkt vom Containerumschlag leben.
"Unsere Leute stehen vor einem drastischen Rückgang der Arbeitsstunden", sagte Gewerkschaftschef Danny Vilicich gegenüber dem US-Sender "ABC7". Auch Gary Herrera von der Dockarbeitergewerkschaft ILWU Local 13 warnt: "Einige unserer Mitglieder bekommen nicht mehr ihre 40 Stunden – Jobverluste sind wahrscheinlich."
Einer Studie zufolge würde ein Rückgang des Frachtaufkommens in den Häfen von Los Angeles und Long Beach um nur ein Prozent 2.769 Arbeitsplätze vernichten und bis zu 4.000 weitere gefährden. Besonders dramatisch ist die Lage auch für die selbstständigen Trucker, die pro Lieferung bezahlt werden. Wenn keine Container ankommen, gibt es für sie auch kein Einkommen. Eine existenzielle Bedrohung für viele.
"Wenn keine Ladung kommt, gibt es kein Geld. Und wir spüren schon jetzt, dass es schlimmer wird", berichtet eine betroffene Truckerin und Dreifach-Mutter gegenüber der "Los Angeles Times".
Auch ein Speditionsunternehmer der Firma Ocean Rail Logistics schlägt Alarm. Er transportiert normalerweise 50 Container pro Woche – aktuell sind es nur noch zehn bis 15. Eine gefährliche Entwicklung, denn: "Wir haben Fixkosten wie Versicherungen. Ohne Aufträge verlieren wir Geld."
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Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind bereits heute deutlich spürbar. Mehr als 60 Schiffsladungen wurden allein im Mai gestrichen, was einem Minus von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das bedeutet weniger Arbeit für die rund 10.000 Hafenarbeiter, Trucker und Lagerarbeiter, die direkt vom Containerumschlag leben.
"Unsere Leute stehen vor einem drastischen Rückgang der Arbeitsstunden", sagte Gewerkschaftschef Danny Vilicich gegenüber dem US-Sender "ABC7". Auch Gary Herrera von der Dockarbeitergewerkschaft ILWU Local 13 warnt: "Einige unserer Mitglieder bekommen nicht mehr ihre 40 Stunden – Jobverluste sind wahrscheinlich."
Einer Studie zufolge würde ein Rückgang des Frachtaufkommens in den Häfen von Los Angeles und Long Beach um nur ein Prozent 2.769 Arbeitsplätze vernichten und bis zu 4.000 weitere gefährden. Besonders dramatisch ist die Lage auch für die selbstständigen Trucker, die pro Lieferung bezahlt werden. Wenn keine Container ankommen, gibt es für sie auch kein Einkommen. Eine existenzielle Bedrohung für viele.
"Wenn keine Ladung kommt, gibt es kein Geld. Und wir spüren schon jetzt, dass es schlimmer wird", berichtet eine betroffene Truckerin und Dreifach-Mutter gegenüber der "Los Angeles Times".
Auch ein Speditionsunternehmer der Firma Ocean Rail Logistics schlägt Alarm. Er transportiert normalerweise 50 Container pro Woche – aktuell sind es nur noch zehn bis 15. Eine gefährliche Entwicklung, denn: "Wir haben Fixkosten wie Versicherungen. Ohne Aufträge verlieren wir Geld."
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Die Zölle verteuern nicht nur die Importierte Ware für die US-Verbraucher. Bisher konnten sich die US-Verbraucher mit den günstigen Einkaufspreisen auch anderes leisten - Dienstleistungen etwa, ein neues Auto aus US-Fertigung (jetzt gibt es dafür Gebrauchtwagen), oder das eigene Haus; die günstigen Importe waren also auch ein Konjunkturantreiber für andere US-Produkte.
Diese "Streuung der Nachfrage" fällt nun weg.
Was jetzt für nötige Importe mehr ausgegeben werden muss, kann nicht an anderer Stelle für anderes ausgegeben werden. Das ist dramatisch - vor allem, weil es jetzt schon mindestens 6 Monate dauern würde, diesen Einbruch wieder auszugleichen, wenn die Zölle sofort wieder gesenkt werden.
Klar, ein Handelsbilanzdefizit führt dazu, dass mehr $ ins Ausland fließen als selbst eingenommen werden, wenn man - wie das für eine Leitwährung nunmal so üblich ist - die In- und Exporte mit der gleichen Währung verrechnet. Aber wer mehr $ verdient als er selbst für Einkäufe ausgibt, kann den $-Überschuss anlegen - daher kommt es, dass die USA sich problemlos verschulden konnten. Und das so in $-Staatsanleihen geflossene Geld wurde dann wieder von den USA ausgegeben, u.a. auch für hohe Rüstungseinkäufe. Mit dem System haben die USA über Jahrzehnte hin gut gelebt. Damit geht es zu Ende.
Die Berliner Morgenpost beschreibt aktuell, dass der US-Dollar politisch gewollt "im freien Fall" ist und damit seinen Status als "Weltleitwährung" verliert. Darauf habe ich ja auch schon vor längerer Zeit hingewiesen (#3.496 vom 14.04.2025, 19:31).
Und die aus dem Handelsbilanzdefizit abgeleitete Begründung für die US-Zölle ist nicht nur volkswirtschaftlicher Nonsens, sondern auch skurril. Das ist so, wie wenn ein Familienvater mit seiner Kreditkarte die ganze Straße entlang läuft und feste einkauft - und dann die Geschäftsinhaber dafür verantwortlich macht, dass er mehr einkauft als er selbst verkaufen kann, also ein Handelsbilanzdefizit hat.
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(11.05.2025, 15:29)Kongo Erich schrieb: Und die aus dem Handelsbilanzdefizit abgeleitete Begründung für die US-Zölle ist nicht nur volkswirtschaftlicher Nonsens, sondern auch skurril. Das ist so, wie wenn ein Familienvater mit seiner Kreditkarte die ganze Straße entlang läuft und feste einkauft - und dann die Geschäftsinhaber dafür verantwortlich macht, dass er mehr einkauft als er selbst verkaufen kann, also ein Handelsbilanzdefizit hat.
Nein, das beschreibt genau die bisherige Situation, die auf immer höherer Verschuldung aufbaut!
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(11.05.2025, 20:19)lime schrieb: Nein, das beschreibt genau die bisherige Situation, die auf immer höherer Verschuldung aufbaut! Du tust so, als ob Einnahmen und Ausgaben nur aus Käufen und Verkäufen generiert werden. Demnach wären 99,9 % der Privathaushalte pleite, weil sie nur aus "Käufer" auf dem Markt auftreten.
Tatsächlich können die Einnahmen, um mit dem Geld etwas einkaufen zu können, auch auf anderem Wege und nicht nur durch eigene Verkäufe generiert werden. Durch Dienstleistungen als Beispiel; unterstelle dem genannten Familienvater einmal, dass dieser Familienvater mit seiner Kreditkarte den Rasen der Nachbarn mäht, Schnee schippt, das Internet für die gesamte Straße zur Verfügung stellt und vielleicht auch noch einen Wachdienst betreibt ... und sich dafür dann auch von den Nachbarn honorieren lässt.
Und schon schaut das besch... Handelsbilanzdefizit des Familienvaters immer noch besch... aus, aber die Zahlungsbilanz - und auf die kommt es an - sagt etwas ganz anderes.
Möglicherweise ist der Familienvater aus dem Beispiel sogar der Reichste unter allen Nachbarn.
Und jetzt kommen wir zur gutnachbarlichen Arbeitsteilung:
einer von den Nachbarn hat einen Rasenmäher, und nimmt sich die Grünanlagen aller Anwohner vor,
der zweite hat eine motorbetriebene Heckenschere, mit der er auch bei den Nachbarn zuschlagen kann,
der nächste Nachbar hat eine Schneefräse und kann das Räumen im Winter für die ganze Straße erledigen,
der dritte hat einen Fahrdienst mit dem er alle Frauen des Viertels zur Pilates-Gymnastik fährt,
...
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(11.05.2025, 21:50)Kongo Erich schrieb: Du tust so, als ob Einnahmen und Ausgaben nur aus Käufen und Verkäufen generiert werden. Demnach wären 99,9 % der Privathaushalte pleite, weil sie nur aus "Käufer" auf dem Markt auftreten.
Tatsächlich können die Einnahmen, um mit dem Geld etwas einkaufen zu können, auch auf anderem Wege und nicht nur durch eigene Verkäufe generiert werden. Durch Dienstleistungen als Beispiel; unterstelle dem genannten Familienvater einmal, dass dieser Familienvater mit seiner Kreditkarte den Rasen der Nachbarn mäht, Schnee schippt, das Internet für die gesamte Straße zur Verfügung stellt und vielleicht auch noch einen Wachdienst betreibt ... und sich dafür dann auch von den Nachbarn honorieren lässt.
Und schon schaut das besch... Handelsbilanzdefizit des Familienvaters immer noch besch... aus, aber die Zahlungsbilanz - und auf die kommt es an - sagt etwas ganz anderes.
Möglicherweise ist der Familienvater aus dem Beispiel sogar der Reichste unter allen Nachbarn.
Und jetzt kommen wir zur gutnachbarlichen Arbeitsteilung:
einer von den Nachbarn hat einen Rasenmäher, und nimmt sich die Grünanlagen aller Anwohner vor,
der zweite hat eine motorbetriebene Heckenschere, mit der er auch bei den Nachbarn zuschlagen kann,
der nächste Nachbar hat eine Schneefräse und kann das Räumen im Winter für die ganze Straße erledigen,
der dritte hat einen Fahrdienst mit dem er alle Frauen des Viertels zur Pilates-Gymnastik fährt,
...
Die Leistungsbilanz der USA ist seit über 30 Jahren stets negativ mit wachsender Tendenz. Ca. ein Viertel des US-Haushaltes geht inzwischen für Zinszahlungen drauf. Man nimmt also primär nur noch weitere Schulden auf um die Zinslast stemmen zu können. Und genau diese Situation erreicht man mit laxer Schuldenpolitik.
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(12.05.2025, 08:33)lime schrieb: Die Leistungsbilanz der USA ist seit über 30 Jahren stets negativ mit wachsender Tendenz. Ca. ein Viertel des US-Haushaltes geht inzwischen für Zinszahlungen drauf. Man nimmt also primär nur noch weitere Schulden auf um die Zinslast stemmen zu können. Und genau diese Situation erreicht man mit laxer Schuldenpolitik.
Wird das nur (sozusagen künstlich) durch die Stabilisierung des Dollars aufgrund seines Reservewährungsstatus kompensiert? In dem Fall müsste eine gezielte massive Abwertung des Dollars erst recht zur Pleite führen.
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