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Mit den zuletzt vernommenen Tönen aus der deutschen Regierung bezüglich Waffenexporten nach Indien, käme doch sogar ein direkter Export eines frühen Entwicklungsstands des E-MBT in Frage, ohne die deutschen Komponenten zu ersetzen. Bei einem derart großen Auftragsvolumen wird man sicher beträchtliche Industrieanteile im Käuferland haben wollen, wofür sich ja auch am ehesten die Produktion von Stahl- und Maschinenbauteilen eignen dürfte, also Komponenten, die primär Teil des deutschen Parts (Wanne, Antrieb) beim E-MBT sind.
Dann braucht es nur noch einen Deal, dass die alten T-Modelle der Inder dann nicht nach Russland zurückgehen, sondern an uns als Inzahlungnahme mit Weitergabe an die Ukraine.
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Der E-MBT ist doch ein reines Schaufahrzeug um zu zeigen, wohin eine mögliche Entwicklung gehen kann. Wenn man irgendetwas neues exportieren will, muss man zuerst überhaupt mal etwas konkret entwickeln. Wie lange können und wollen die Inder also warten?
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Zitat:Wie lange können und wollen die Inder also warten?
Die indischen Uhren ticken ????? Es gibt die Uhren der Bürokratie, und es gibt die Uhren der Politik. Modi hat Wahlen nächstes Jahr, und ist Ehrengast in Paris am 14 Juli, mit einer Kompanie die auf den Champs Elysee paradiert, und mit indischen Rafales im Himmel.
Am Ende was Indien will ist doch MGCS
Zitat:ie vom Kampfpanzer über Pionierpanzer, Pontonierpanzer, Flugabwehrpanzer, Schützenpanzer bis hin zu Panzerjägern auf Rädern reichen soll
aber mit "Made in India",
Macron arbeitet doch schon seit Jahren an seiner Südallianz, von Griechenland, über Ägypten, Saudi Arabien, Emirate,Indien Indonesien.
Ein Artikel in Le Monde (hinter Bezahlschranke)
Zitat:Armdrücken zwischen Saudi-Arabien und Russland über die Ukraine und Öl
Autor
Jean-Pierre Filiu
Universitätsprofessor an der Sciences Po
Mohammed bin Salman hat zwei Wochen, nachdem er den ukrainischen Präsidenten zum arabischen Gipfel in Jeddah eingeladen hatte, ernsthafte Einschränkungen der russischen Ölproduktion verhängt.
Ich denke das Macron einige der zitierten Staaten als Garanten der Sicherheit der Ukraine einbinden will, und wenn das klappt , dann werden manche Projekte, gesellschaftlich akzeptable.
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Landwaffen: Nexter und Krauss-Maffei Wegmann werden zugunsten der einheitlichen Marke "KNDS" verschwinden.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 14. Juni 2023
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...220904.jpg]
Das im Juli 2014 enthüllte Projekt "KANT" zielte darauf ab, einen europäischen Champion in der Landwaffenindustrie zu schaffen, indem das französische Unternehmen Nexter mit dem deutschen Unternehmen Krauss-Maffei Wegmann [KMW] zusammengeführt wird. Daher wurde beschlossen, eine Holdinggesellschaft zu gründen, deren Kapital zu gleichen Teilen von den Hauptaktionären der beiden Konzerne, nämlich Giat Industries [im Besitz des französischen Staates] und Wegmann & Co Gmbh, gehalten werden sollte. Dies führte zur Gründung von KNDS [für KMW+Nexter Defense Systems].
Bis 2020 wurde das Unternehmen von Stéphane Mayer und Frank Haun, den damaligen Geschäftsführern von Nexter und KMW, unter der Aufsicht eines siebenköpfigen Aufsichtsrats gemeinsam geleitet. Diese Organisation war nur vorübergehend und sollte den beiden Unternehmen Zeit geben, sich kennenzulernen und ihre Annäherung zu konsolidieren.
Dieses Modell der Unternehmensführung wurde vor drei Jahren grundlegend geändert. Das Prinzip der Doppelspitze wurde aufgegeben und Frank Haun trat von seiner Funktion bei KMW zurück und übernahm die Leitung von KNDS unter der Ägide eines Verwaltungsrats, der von dem Franzosen Philippe Petitcolin geleitet wurde. Nexter und KMW behielten jedoch eine gewisse Autonomie, da beide von einem Geschäftsführer geleitet wurden [Nicolas Chamussy und Ralf Ketzel].
Die französischen industriellen Interessen wurden durch eine "spezifische Aktie" des Staates am Kapital von Nexter gesichert.
"Nach einer ersten Phase, in der sich die beiden Tochtergesellschaften unter der Leitung von zwei Co-CEOs kennenlernten und mit dem Aufbau von KNDS begannen, ist es nun an der Zeit, in die nächste Phase der Integration und Entwicklung einzutreten. Die neue Struktur wird eine effizientere und kohärentere Verwaltung der KNDS-Unternehmen und die optimale Nutzung ihres Potenzials und ihrer Synergien ermöglichen", freuten sich die beiden Anteilseigner dieser Holding im Dezember 2020.
Seitdem haben Nexter und KMW über KNDS den Kampfpanzer EMBT [Enhanced Main Battle Tank] enthüllt, die bislang einzige gemeinsame Entwicklung. Beide Unternehmen sind am MGCS-Programm [Main Ground Combat System] beteiligt, das 2017 unter deutscher Führung gestartet wurde und noch nicht richtig in Gang gekommen ist...
Dennoch ist es für KNDS offensichtlich an der Zeit, in eine neue Phase einzutreten, da die Bestellungen für Panzer [Leopard 2A8], Kanonen [CAESAr, PzH2000] und andere gepanzerte Fahrzeuge eintreffen, und dies in einem Kontext, der durch einen deutlichen Anstieg der Militärausgaben in Europa im Zuge des Krieges in der Ukraine gekennzeichnet ist.
In einer lakonischen Mitteilung kündigten die beiden Unternehmen an, dass die Marken "Nexter" und "Krauss-Maffei Wegmann" zugunsten von KNDS aufgelöst werden.
"KNDS, die Allianz der deutschen und französischen Anbieter von Bodenverteidigungssystemen Krauss-Maffei Wegmann und Nexter, vereinheitlicht ihren Markenauftritt. In Zukunft werden Krauss-Maffei Wegmann, Nexter und ihre Tochtergesellschaften nur noch unter der einheitlichen Marke KNDS auftreten", heißt es in der Pressemitteilung.
Das bedeutet, dass die CAESAr und der Leopard 2A8 unter dem Markennamen "KNDS" vermarktet werden...
In der Regel beginnt man mit der Einführung einer einheitlichen Marke [deren Name später immer noch geändert werden kann], bevor man sich mit den "Duplikaten" befasst, um die Rentabilität zu steigern [oder sie zu erhalten, wenn es schwierig wird]... Das ist jedenfalls das, was die Pressemitteilung zwischen den Zeilen suggeriert.
"KNDS unterstreicht damit seinen Willen, ein Schlüsselakteur bei der notwendigen Konsolidierung der Landverteidigungsindustrie in Europa zu sein. Bisher bestand diese Industrie aus mehreren nationalen Herstellern, die eine breite Palette von Produkten und Systemen anboten", heißt es in der Erklärung. Die Konsolidierung und die gemeinsame strategische Führung werden wesentlich zur Standardisierung der europäischen Armeen und anderer Kunden der europäischen Verteidigungsindustrie beitragen", schloss er.
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Dann sind wir mal gespannt, wie lange es dauert, bzw. ob es jemals soweit kommt, dass man bei einem KNDS-Produkt nicht mehr unterscheiden kann, ob es ein deutsches oder französisches ist. Bei Airbus Helicopers hat man das ja bis heute noch nicht erreicht.
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(14.06.2023, 18:43)Broensen schrieb: Bei Airbus Helicopers hat man das ja bis heute noch nicht erreicht.
Was bedeutet denn "französisches Produkt" oder "deutsches Produkt" in dem Zusammenhang, und wie lässt sich das heute bei Airbus Helicopters klar unterscheiden, zum Beispiel am H160?
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(14.06.2023, 19:03)Helios schrieb: Was bedeutet denn "französisches Produkt" oder "deutsches Produkt" in dem Zusammenhang, und wie lässt sich das heute bei Airbus Helicopters klar unterscheiden, zum Beispiel am H160? Jede Antwort darauf von mir wäre sicher zu unfundiert. Deshalb hier ein Hinweis darauf, von jemandem, der mehr davon versteht als ich:
(22.03.2023, 20:36)Helios schrieb: Im übrigen kann man davon ausgehen, dass die Entscheidung für den H145M vor allem aus nationalen Interessen gefallen ist, schon bei der Erstbeschaffung. Und würde der H160M (oder ein anderes Muster) in Deutschland gebaut, dann würden wir über den kleineren Bruder gar nicht sprechen. 
Aber ganz ins Grobe gesprochen: Frankreich und Deutschland beauftragen unabhängig voneinander jeweils für sich Weiterentwicklungen alter Modelle ihrer jeweiligen nationalen Hersteller und dementsprechend verbleiben dann auch die Arbeitsanteile zu großen Teilen im jeweiligen Land und so entstehen Modelle, die man eben weiterhin als deutsch oder französisch identifiziert.
Und entsprechend halte ich es bei KNDS auch für nicht allzu wahrscheinlich, dass DINGO und VBMR einen gemeinsamen Nachfolger erhalten, dem nicht eine gewisse Nationalität anhaftet.
Der Fairness halber muss man aber natürlich die nationalen Interessen der Auftraggeber mit einbeziehen, für die KNDS selbst wenig kann.
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(14.06.2023, 19:36)Broensen schrieb: Aber ganz ins Grobe gesprochen: Frankreich und Deutschland beauftragen unabhängig voneinander jeweils für sich Weiterentwicklungen alter Modelle ihrer jeweiligen nationalen Hersteller und dementsprechend verbleiben dann auch die Arbeitsanteile zu großen Teilen im jeweiligen Land und so entstehen Modelle, die man eben weiterhin als deutsch oder französisch identifiziert.
Ich kann bei den von zivilen Mustern abgeleiteten Militärmodellen zumindest deinen Eindruck nachvollziehen, aber insgesamt betrachtet trügt dieser. Die Produktpalette ist vollständig bereinigt, es gibt hinsichtlich der Leistungsdifferenzierung keine Doppelungen mehr, zudem sind jeweils nationale Entwicklungsstränge zusammengeführt und in die unterschiedlichen Altprogramme übernommen worden. Vor allem aber wurde mit den X-Programmen die Neuentwicklung multinational aufgestellt. Der H160 ist das erste und bisher einzige Resultat (die Serienversion des X4), und wenn man sich das Muster anschaut sieht man wie integriert inzwischen Entwicklung und Produktion abläuft. Dieses Muster kann man nicht mehr national betrachten, es sei denn man will es auf die reine Endmontage reduzieren. Und das ist ja durchaus eine Krux, denn medial und politisch passiert genau das. Davon darf man sich allerdings nicht blenden lassen.
Das Problem an der Sache ist, dass man die Produktpaletten von Airbus Helicopters und KNDS in weiten Teilen nicht vergleichen kann. AH hat anderthalb rein militärische Muster, die Auftragsentwicklungen darstellen (Tiger und NH90), der Rest sind lediglich im Auftrag abgeleitete Varianten von nach zivilen Erfordernissen entwickelten Hubschraubern. Bei KNDS sieht das anders aus, der Anteil der Auftragsarbeiten ist deutlich höher, und hier wird man einen Weg beispielsweise durch Komponenten- und Plattformentwicklungen finden müssen. VBMR und Dingo werden dann vielleicht keinen gemeinsamen Nachfolger erhalten, aber dürften sich (prinzipiell ähnliche Auslegungen voraus gesetzt) technisch recht ähnlich sein. Und wenn man dem Weg von AH folgen würde, dann würde es sich jeweils auch nicht mehr um ein nationales Produkt handeln. Aber bis dahin ist es auf jeden Fall noch ein langer und vermutlich sehr steiniger Weg.
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Ich weiß nicht - mir kommt der Zeitpunkt der Ankündigung etwas merkwürdig vor. Normalerweise würde man das doch im Rahmen des Starts einer neuen gemeinsamen Produktentwicklung machen. Davon kann aber nicht die Rede sein.
Möglicherweise ist es ein verzweifelter Versuch MGCS zu retten ? Wird aber nicht helfen …
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KNDS-Roboter erobern neue Märkte
FOB (französisch)
Nathan Gain 19. Juni, 2023
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Von Spanien bis zum Irak erobert die Robotersparte des deutsch-französischen Konzerns KNDS neue Märkte, während sie gleichzeitig ihre Positionen in anderen Ländern festigt und neue Aufträge in Aussicht stellt.
"Wir erhalten immer mehr Anfragen aus dem CBRN-Bereich, bei denen es um die gleichen Herausforderungen geht, nämlich das Personal zu erkennen und von der Bedrohung fernzuhalten", erklärt ein Vertreter dieser Tochtergesellschaft, die nun unter dem einheitlichen Banner von KNDS firmiert. Dies ist der Fall in Spanien, wo ein Nerva LG-Roboter an die CBRN-Einheit der Guardia Civil verkauft wurde. Dieser Auftrag könnte sich bald auch auf die Kollegen der Militärtechnik auswirken, deren NRCB-Einheiten über die Integration eines Roboters in ihre Fahrzeuge nachdenken.
Die Gespräche mit dem örtlichen Fahrzeughersteller UROVESA laufen auf Hochtouren, um den Nerva LG zu positionieren, heißt es. Ein Exemplar wurde bereits zu Testzwecken geliefert. Die Herausforderung besteht darin, den Versuch zu wiederholen und 15 bis 20 Fahrzeuge mit einem Kit aus dem Roboter und mehreren Nutzlasten auszustatten, darunter der AP4C-Detektor, der von unserem Partner PROENGIN geliefert wird.
In Griechenland nutzte die Tochtergesellschaft die letzte DEFEA-Verteidigungsmesse und den Verkauf eines ersten Nerva S an die EKAM - die örtliche GIGN -, um bei anderen potenziellen Nutzern zu punkten. Diese Kampagne wurde durch Vorführungen und mit Unterstützung des lokalen Partners Lyssos durchgeführt. "Das ist sehr ermutigend für die Zukunft", sagt die Tochtergesellschaft, die in den nächsten zwei Jahren etwa zehn Roboter liefern will, nicht nur Nerva LG für die EKAM, sondern auch an andere Polizei- und Militärtechnikeinheiten.
Nach Dänemark machte sich der taktische Roboter ULTRO im vergangenen Herbst auf den Weg nach Belgien, wo er zwei Wochen lang für die Pionier- und Infanterieeinheiten getestet wurde. "Die Ergebnisse waren sehr überzeugend, da sie es uns ermöglichten, die genauen Bedürfnisse der belgischen Armee in Bezug auf die Mitnahme von Waffen oder Material besser zu definieren", so die Tochtergesellschaft.
Nach dieser ersten Annäherung an das Feld wird KNDS mit dem Nerva XX die Roboterkapazität der belgischen Minenräumungseinheiten erneuern. Ursprünglich sollte der Auftrag für acht Exemplare im Rahmen der französisch-belgischen Partnerschaft "Capacité Motorisée" (CaMo) vergeben werden, doch wird er schließlich in der klassischen Form einer europaweiten Ausschreibung durchgeführt. Es wird erwartet, dass drei oder vier Konkurrenten in den Startlöchern stehen. Der französische Robotiker, der voll in die für diese Woche geplanten Bewertungen integriert ist, wird sich davon nicht abschrecken lassen. Wenn nichts dazwischen kommt, wird die Veröffentlichung der Ausschreibung für den kommenden Herbst erwartet.
Hinter Europa erkunden die Teams neue Wege im Irak, in der Schweiz und in Vietnam. Die Nerva-Reihe sei, wie viele andere, der perfekte Einstieg, um Streitkräften oder Sicherheitskräften den operativen Nutzen der Robotik näher zu bringen, heißt es. Im Irak beispielsweise sind Drohnen aus der Luft bekannt und weit verbreitet, doch die Bodenrobotik steckt noch in den Kinderschuhen. Dieser Bereich wird nun von mehreren lokalen Akteuren erschlossen, angefangen bei der Präsidentengarde und dem Geheimdienst, die diskrete Systeme benötigen.
Schließlich öffnen sich mehrere Gebiete nach den Unwägbarkeiten der Gesundheitskrise wieder. Dies gilt für Südamerika, wo KNDS die seit einigen Jahren bestehenden Verbindungen mit dem Sondereinsatzbataillon der brasilianischen Polizei (BOPE), das auf Einsätze in städtischen Gebieten spezialisiert ist, wieder aufleben lässt. Und nutzt die Gelegenheit, um erste Kontakte mit Chile und Argentinien zu knüpfen.
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Wie KDNS [Nexter] sich neu organisiert, um acht CAESAR pro Monat produzieren zu können.
FOB französisch)
Nathan Gain 7. Juli, 2023
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Es ist schwer, dieses CAESAR-Artilleriegeschütz zu übersehen, das am Ende der Linie am Standort von Nexter (KNDS) in Roannais (Loire) thront. Es ist das erste von 30 Exemplaren, die an das Heer geliefert werden, um so viele an die Ukraine verschenkte Geschütze zu ersetzen. Er ist auch der sichtbare Teil eines Beschleunigungsprozesses, der vor einem Jahr von Nexter und seinen Partnern eingeleitet wurde, als das Konzept der Kriegswirtschaft aufkam.
"Die CAESAR-Linie wird derzeit so ausgebaut, dass wir in der Lage sind, acht Exemplare pro Monat zu produzieren", sagte Olivier Bonfils, Produktionsleiter bei Nexter Systems, am Dienstag. Das wäre das Doppelte des derzeitigen Maximalvolumens oder ein Fahrzeug, das alle zwei bis drei Tage zusammengebaut wird. Parallel dazu verkürzt sich der Produktionszyklus eines CAESAR drastisch. Vor dem Ausbruch des Konflikts in der Ukraine betrug er noch 30 Monate, jetzt sind es nur noch 17 Monate. Und die Bemühungen werden fortgesetzt, um ihn schließlich auf 12 Monate zu senken.
Die Gewährleistung dieser Fristen und Mengen hängt nicht nur von Roanne ab, sondern ist vielmehr das Ergebnis einer grundlegenden Arbeit, die seit einem Jahr mit den Zulieferern durchgeführt wird. Dabei ging es darum, die Robustheit jedes einzelnen Glieds der Kette zu gewährleisten und schrittweise von einer Logik des Flusses zu einer Logik der Lagerhaltung überzugehen. Einige Schlüsselkomponenten werden nunmehr antizipiert. Zum Beispiel bei Aubert et Duval, dem Lieferanten der Kanonenrohlinge, und bei Arquus, dem Hersteller des Fahrgestells. Nexter lagert mittlerweile mehrere Dutzend Rohlinge in seiner Kanonenfabrik in Bourges, um dem durch den Ukraine-Konflikt verursachten Rückgang zu begegnen und bereit zu sein, die zweite Kanone in Betrieb zu nehmen, wenn ein Kunde dies wünscht.
Als letztes Glied in der industriellen Kette wurde die Integrationslinie in Roanne nicht nur wieder in Betrieb genommen, um den französischen Bestand aufzufüllen, sondern auch völlig neu organisiert, um "mehr und schneller zu produzieren", was das Hauptziel des vom Heeresministerium vertretenen Prinzips der Kriegswirtschaft ist. Die bisher vorherrschende "Boxenlogik", bei der ein CAESAR an einem festen Standort und von ein und demselben Team vollständig zusammengebaut wurde, ist passé.
Nunmehr steht der "Pull-Flow" im Vordergrund. In dieser neuen "taktierten" Linie, die von den Fahrzeugen des SCORPION-Programms inspiriert ist, werden die 20 Operateure in aufeinanderfolgende Stationen aufgeteilt. Jede Station hat ihre eigene Rolle, so viele Etappen, die nach einem ganz bestimmten Zyklus durchlaufen und getaktet werden. Der daraus resultierende Zeitdruck wird eine Bewegungsdynamik erzeugen, die notwendig ist, um die Verpflichtungen einzuhalten. "Diese Linie wurde gebaut, um größere Mengen schneller zu liefern. Sie passt perfekt in den Rahmen der Kriegswirtschaft", fasst Olivier Bonfils zusammen.
Diese vollständige Neugestaltung will Nexter bis September abschließen. Das bedeutet jedoch nicht, dass zum nächsten Schuljahr acht CAESARs Roanne verlassen werden. Denn auch wenn das Unternehmen dann "in der Lage sein wird", hängt jede tatsächliche Erhöhung der Taktzahl von der Entscheidung eines Kunden ab.
Diese Linie ist vielseitig und umfasst sowohl die CAESAR Mk I 6×6 und 8×8 als auch die bevorstehenden Arbeiten am CAESAR Mk II. Dieser wird über eine neue, von Nexter hergestellte gepanzerte Kabine verfügen, für die bereits jetzt ein eigener Raum bereitgestellt werden musste. Nach den Aufträgen aus Belgien und Litauen muss Frankreich noch den Kauf der 109 geplanten CAESAR Mk II (oder NG) beschließen. Dies könnte ein erster interessanter "Stresstest" für die Teams in Roanne sein, da die Herausforderung im Militärprogrammgesetz für 2024-2030 verankert ist. Demnach soll der gesamte Komplex vor 2030 in Betrieb genommen werden, ein Jahr früher als ursprünglich geplant.
In der Zwischenzeit muss der Bestand so schnell wie möglich aufgefüllt werden, um wieder das Format zu erreichen, das die Armee für Ausbildung, Training und Projektionen benötigt. Von den dreißig neuen CAESAR Mk I, die für Frankreich bestellt wurden, werden die ersten bis Ende des Jahres zur Überprüfung durch die französische Rüstungsbehörde (Direction générale de l'armement, DGA) vorgelegt. Die anderen werden bis zum Sommer 2024 folgen.
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Eine Trumpfkarte in Rumänien für KNDS
Nathan Gain 5 August, 2023
FOB (französisch)
Rumänien sucht offiziell nach einem selbstfahrenden 155-mm-Artilleriesystem. Das am Mittwoch eingeleitete Beschaffungsverfahren erweist sich als ungünstig für CAESAR, schließt aber dennoch ein Angebot, das von KNDS getragen wird, nicht aus.
Für das rumänische Militär geht es darum, ein Artilleriesystem auf Bataillonsebene zu erwerben, das "die damit ausgerüsteten Strukturen in die Lage versetzt, Operationen mit hoher Intensität durchzuführen und direkte Feuerunterstützung für große Einheiten und Verbände zu leisten". Die rumänischen Behörden beabsichtigen, in zwei Phasen bis zu 2 Mrd. EUR für diese Fähigkeit bereitzustellen, die derzeit in dem aus der Sowjetära stammenden Arsenal nicht vorhanden ist.
Mit "System" meint Rumänien ein komplettes Paket, das aus 18 Artilleriegeschützen, 12 Transport- und Nachladefahrzeugen, neun Artilleriebeobachtungsfahrzeugen sowie einem Dutzend Wetter-, Evakuierungs- und Feuererkennungsplattformen besteht.
Der Wert der ersten Phase beläuft sich auf mehr als 845 Millionen Euro und umfasst auch fast 20.000 Stück Spreng-, Rauch-, Leucht- und Übungsmunition. Damit können drei der fünf geplanten Bataillone ausgerüstet werden. Mindestens drei Angebote werden von Romtehnica, dem staatlichen Unternehmen, das für die Durchführung von Rüstungsgeschäften für das rumänische Verteidigungsministerium zuständig ist, ausgeschrieben. Das erste vollständige System wird spätestens 30 Monate nach der Vertragsunterzeichnung erwartet.
Der Wettbewerb ist zwar offen, bezieht sich aber dennoch auf ein Raupensystem. Eine Chance für die koreanische Hanwha Defense, die mit ihrem K9 Thunder seit mehreren Monaten in der Offensive ist. Und eine wahrscheinlich verpasste Gelegenheit für Nexters CAESAR, trotz einer Argumentation, die bald um eine auf 14 Monate verkürzte Lieferzeit erweitert werden soll. Zufälligerweise ist gerade ein Zug von vier CAESAR in Rumänien eingetroffen, um die Aigle-Mission zu verstärken, den französischen Beitrag zur Verstärkung der NATO-Ostflanke.
Bei strenger Anwendung würde die Forderung nach Kettenlaufwerken den französischen Champion de facto disqualifizieren ... aber nicht daran hindern, ein Angebot unter dem Banner von KNDS voranzutreiben, das auf der Selbstfahrerkanone PzH 2000 von KMW und der von Nexter Arrowtech hergestellten Munition aufbaut. Die Antwort könnte bestenfalls im nächsten Herbst erfolgen.
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Ein ferngesteuerter T40-Turm im Katalog von KNDS bis 2026.
FOB (französisch)
Nathan Gain 13. September, 2023
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3 Jahre. So viel Zeit hat sich Nexter (oder KNDS France) genommen, um einen ferngesteuerten T40-Turm zu entwickeln, der den Anforderungen mehrerer ausländischer Interessenten entspricht, wie wir diese Woche auf der Londoner Rüstungsmesse DSEI erfahren haben.
Ohne Modelle und 3D-Visualisierungen wird der "mannlose" T40-Turm eine Lösung sein, die bis 2026 in Produktion gehen soll. Das Projekt, das am 1. Januar mit Eigenkapital finanziert wurde, ist eines der fünf Vorzeigeprojekte, mit denen die deutsch-französische KNDS-Gruppe ihre Produktpalette erweitern will. Ein Demonstrator wird nach der Hälfte des Projekts, also in etwa zehn Monaten, erwartet.
Nexter arbeitet schon seit einiger Zeit an dieser neuen Referenz. Seit Anfang der 2000er Jahre und dem Plan für vorgelagerte Studien (PEA) TOUTATIS, einer Sondierung, die teilweise mit Blick auf den Jaguar durchgeführt wurde, gefolgt von Maßnahmen zur Enttarnung ab dem Turm T40M. Ein Jahrzehnt später sind alle Planeten auf einer Linie, um einen Schritt weiter zu kommen, meint der Hersteller.
Das Thema wird nicht nur von mindestens zwei potenziellen Exportmärkten vorangetrieben, sondern die Fahrpläne für die verschiedenen geplanten Bausteine nähern sich einander an, um eine "sehr umfassende Lösung zu ermöglichen, die einem CONOPS [Operationskonzept] auf hohem Niveau entspricht". Da das SCORPION-Programm auf Kurs ist, können einige der für den Jaguar mobilisierten Ressourcen nun anderweitig eingesetzt werden.
Nach neunmonatiger Arbeit stehen die großen Architekturentscheidungen nun fest, ebenso wie bestimmte Wachstumspotenziale. Ein Beispiel dafür ist die Anzahl der schussbereiten Munition, die auf 60 festgelegt wurde, wobei die Fähigkeit erhalten bleibt, ohne Änderungen auf 70 Munitionen zu erhöhen. Im Mittelpunkt der Überlegungen standen Technologien, die bereits ausgereift und im Einsatz sind, aber noch weiterentwickelt werden müssen. Dazu gehören beispielsweise die 40-mm-Telekopkanone, die gemeinsam mit der britischen BAE Systems über CTAI entwickelt wurde, die Panzerabwehrrakete Akeron MP von MBDA oder auch die Zielsysteme von Safran.
Während sich seine Konfiguration im Großen und Ganzen an der des Jaguar orientiert, wird der "Null-Mann"-T40 "morgen" in der Lage sein, sich der des Flugabwehrartilleriesystems RapidFIRE anzunähern. Das Aufkommen und die Verbreitung von Bedrohungen "von oben" rechtfertigte insbesondere die Entwicklung der Kanonenstellung, die künftig bis zu +60° betragen kann. Der Turm profitiert auch von großen Fortschritten bei den Mensch-Maschine-Schnittstellen (MMI).
Während das Produkt von der französischen Hälfte von KNDS hergestellt wird, kann das Know-how des deutschen Partners genutzt werden. Dies ist der Fall bei der künstlichen Intelligenz, einem Segment, in dem KMW (KNDS Deutschland) besonders weit fortgeschritten ist. "Wir befinden uns in einem frühen Stadium der Überlegungen, wie wir diese Frage der KI berücksichtigen können", sagt Nexter.
Die Herausforderung ist nicht gering, aber sie wird es ermöglichen, Marktanteile in einer Landschaft zu erobern, in der der Reifegrad der teleoperierten Systeme sehr unterschiedlich ist, und mit Kunden zusammenzuarbeiten, deren Bedarf sich in "zwei bis fünf Jahren" herauskristallisieren wird. "Zu frühes Erscheinen birgt das Risiko, dass wichtige Funktionen fehlen. Wenn man zu spät herauskommt, besteht das Risiko, den Markt zu verpassen", betont der französische Hersteller.
Die Entwicklung dieses T40 endet nicht bei den bereits identifizierten Herausforderungen der Exportfähigkeit. Es geht auch darum, die Zukunft zu antizipieren. Nexter arbeitet an der Weiterentwicklung der Hauptbewaffnung, um einen größeren Impuls beim Abfeuern der Munition zu erzielen und die Reichweite zu erhöhen. Der T40 ist zunächst mit der Panzerabwehrrakete Akeron MP kompatibel, wird aber zwangsläufig auch mit der Akeron LP und sogar mit anderen Raketen kompatibel sein", fügt das Unternehmen hinzu.
Nexter hat auch die Möglichkeit, mit ausländischen Partnern an anderen Versionen zu arbeiten, darunter ein vereinfachter Turm, der den grundlegenden CONOPS entspricht, um das Potenzial der 40CT-Kanone auszuschöpfen, ohne unbedingt alle Optionen hinzufügen zu müssen. Dies würde zu einer kompakteren Lösung führen, die den ferngesteuerten Geschütztürmen mittleren Kalibers ähnlicher ist, die das Unternehmen in kleine Fahrzeuge und Roboterplattformen einbaut.
Mit den Fortschritten bei diesem T40 legt KNDS schließlich den Grundstein für Überlegungen, die dem Kampfpanzer von morgen zugute kommen könnten. Ist das deutsch-französische MGCS-Programm, so wie es sich heute darstellt, nicht ein System von Systemen, das unter anderem ein Roboterfahrzeug mit Mittelkaliberwaffen und Langstrecken-Panzerabwehrraketen einsetzt?
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Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der Herstellung der 300. Kanone für das Kampfflugzeug #Rafale : die #30M791 Kanone.
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Der Krieg in der Ukraine hat die taktische Bedeutung von #Drohnen gezeigt. Im Schwarm können sie schnell und kostengünstig eine große Streitmacht verlegen und dem Feind erheblichen Schaden zufügen.
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haben die Initiative ergriffen, um Lösungen zu erproben, damit Studien zu diesem Thema mit den Streitkräften und der @DGA eingeleitet werden können.
. Wir haben uns dafür entschieden, verschiedene Funktionen vorzustellen: Selbstortung von Fahrzeugen, Geländescans in Echtzeit, Geolokalisierung und Angriff auf Ziele. Letztendlich werden dadurch die Fähigkeiten der Systeme von @NexterKNDS
und von @Naval_Group
und unseren Kunden einen taktischen Vorteil gegenüber ihren Gegnern verschaffen.
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Ein großer Dank geht an @navalgroup.
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, der STAT, dem CICDE, dem CDEC, dem @COM_E2CIA
und dem CReC Saint-Cyr für ihre Anwesenheit.
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