Russland vs. Ukraine
Der Oberbefehlshaber der ukr. Streitkräfte Zaluzhnyi will scheinbar die russische Propaganda bestätigen. Bei Twitter hat er ein Bild von sich gepostet und wenn man es vergrößert erkennt man dass er am rechten Handgelenk ein Armband trägt auf dem ein Hakenkreuz zu sehen ist.
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So wie ich das sehe, kann es mit Putin keinen Frieden mehr geben.
Wie sollte eine Basis dazu vorhanden sein, wenn ihm keinen Meter weit zu trauen ist?
Meiner Meinung nach bekommen die Russen eins auf den Sack, auch weil die Ukraine spätestens in einem Jahr extrem hochgerüstet ist.
Die russischen Eliten und/oder Militär stellen sich gegen Putin, der aus dem Fenster fällt.
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(12.10.2022, 19:50)lime schrieb: Der Oberbefehlshaber der ukr. Streitkräfte Zaluzhnyi will scheinbar die russische Propaganda bestätigen. Bei Twitter hat er ein Bild von sich gepostet und wenn man es vergrößert erkennt man dass er am rechten Handgelenk ein Armband trägt auf dem ein Hakenkreuz zu sehen ist.

Zitat: "The alleged swastika, however, turned out to be a graphic artifact created as a result of the enlargement of the photo, while the actual symbol depicts a Celtic knot."

https://fakenews.pl/en/general/no-valeri...-swastika/

Es wäre nicht verkehrt, gerade solche Meldungen zu prüfen, bevor man sie in irgendeiner Form weiterverbreitet.
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(12.10.2022, 21:03)Helios schrieb: Zitat: "The alleged swastika, however, turned out to be a graphic artifact created as a result of the enlargement of the photo, while the actual symbol depicts a Celtic knot."

https://fakenews.pl/en/general/no-valeri...-swastika/

Es wäre nicht verkehrt, gerade solche Meldungen zu prüfen, bevor man sie in irgendeiner Form weiterverbreitet.

Ich habe mir das selbst auf Twitter angeschaut. Foto vergrößert und das was man sieht ist eindeutig. Das ist übrigens ein keltischer Knoten https://www.letsgoireland.com/de/keltisc...bedeutung/ Die Kette die auf der polnischen Seite gezeigt wird um den Effekt zu beweisen ist aber augenscheinlich nicht die Gleiche die der Mann trägt. Sieht man an den Symbolen daneben.
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Es gibt in der Ukraine eine ganze Reihe Leute die Hakenkreuze benutzen, als Schmuck, als Tätowierung, als Flagge, als Zierde im Einkaufszentrum (ernsthaft - https://www.timesofisrael.com/staircase-...-swastika/)

Das sagt zum einen nur allwenig aus, zum anderen springen auch und gerade auf der russischen Seite jede Menge Neonazis rum die exakt das gleiche tun.

Das ist nur bei uns bzw. für uns ein Problem. Die sehen das sehr viel lockerer und das Tragen eines Hakenkreuzes sagt bei Ukrainern nicht einmal wirklich etwas über die politische Einstellung aus, die sind also keineswegs Neonazis nur weil sie das Symbol mögen.

Stichwort Fake News: dazu noch eine amüsante Anekdote: die Russen verbreiteten vor kurzem Bilder von angeblichen ukrainischen Nazis mit Hitlergruß, aber nach einiger Zeit stellte man dann fest, dass die Bilder in Wahrheit ausgerechnet russische Nazis zeigen, welche zwei Jahre zuvor in Moskau aufgenommen worden waren. Sehr witzig.

Und am meisten Nazi Symbole - einschließlich Hakenkreuze - tragen die Kämpfe von Wagner. Da sieht man dann immer deutlich mehr davon als bei jeder Einheit des Azov Regimentes. Einige der heutigen Kerneinheiten von Wagner bestehen vollständig aus richtigen Neonazis, welche sich vor allem aus den Kreisen um Alexei Milchakov und Yulia Kharlamova und der St. Petersburger Skinheadszene im Jahr 2014 bildeten, und damals bereits im Donbass kämpften. Der erstgenannte ist heute mit der Rusich Einheit von Wagner wieder in der Ukraine zum allgemeinen Foltern und Morden, die letztgenannte ist derweilen eine Art Internetstar für russische (und viele europoäische) Neonazis und andere Rechte geworden, sozusagen ein Nazi It Girl (und sie ist wirklich einfach nur hübsch)

https://d1y8sb8igg2f8e.cloudfront.net/im...th-800.png

https://en.wikipedia.org/wiki/Rusich_Group


Werter Nightwatch:

Zitat:Der Krieg kann unter den gegebenen Umständen nicht beendet, eingefroren oder sonstwas werden.

Das ist es eben, was meine Frage ist und was ich Frage stellen möchte.

Russland würde aktuell aus innenpolitischen Gründen einen Frieden annehmen, wenn dieser irgendeine gesichtswahrende Lösung beinhaltet, welche nicht den Tot der aktuellen Regierungsspitze zur Folge hat. Und die Ukraine ist erpressbar, sie existiert ja vollständig nur noch durch unsere Hilfe, item müsste sie theoretisch tun was wir ihr sagen.

Es spielt dafür meiner Meinung nach auch gar keine Rolle ob die Russen vertrauenswürdig sind oder nicht (sie sind es nicht). Die aktuellen Sachzwänge sind viel zwingender als die Frage ob man ihnen trauen kann. Und eben diese Sachzwänge für Putin führen gleich zum nächsten wesentlichen Punkt, den Nurso hier angesprochen hat:

Nurso:

Zitat:Meiner Meinung nach bekommen die Russen eins auf den Sack, auch weil die Ukraine spätestens in einem Jahr extrem hochgerüstet ist.
Die russischen Eliten und/oder Militär stellen sich gegen Putin, der aus dem Fenster fällt.

Exakt das ist meine Befürchtung. Das System Putin in einer geschwächten Form zu erhalten ist meiner Überzeugung nach in unserem ureigensten Interesse, den nichts schadet Russland mehr und hält Russland schwach, was höchstgradig unsere Zielsetzung sein sollte.

Wenn wir die ganze Sache überdrehen, dann fällt das System Putin. Das sehe ich als sicherheitspolitisch hochproblematisch an, vor allem aber ist es gar nicht im Interesse des Westens dass Putin fällt.

Meiner Einschätzung nach könnte eine intensive (Geheim)-Diplomatie diesen Krieg durchaus beenden, indem Sinne, dass man ihn erstmal als ungelöstes Problem auf dem Stand der Dinge einfriert. Das wäre meiner Ansicht nach im Interesse des Westens (und die Interessen der Ukraine sind für mich genau so irrelevant wie die Interessen Russlands).
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Klingt erst einmal viel. Aufgrund der erlaubten Ausnahmen, Rückreisen usw. könnte die Zahl aber wesentlich niedriger liegen.

https://www.welt.de/politik/ausland/arti...MwbAHJGhTg

Mich würde mal interessieren ob ukr. Studenten bisher generell nicht eingezogen werden. Und ob ins Ausland überhaupt Einberufungsbescheide verschickt werden.
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(12.10.2022, 21:11)lime schrieb: Die Kette die auf der polnischen Seite gezeigt wird um den Effekt zu beweisen ist aber augenscheinlich nicht die Gleiche die der Mann trägt. Sieht man an den Symbolen daneben.

So wie ich das verstanden habe, kann man sich diese Ketten aus den einzelnen Elementen selbst zusammenstellen, so ähnlich, wie Kinder das mit Glücksperlen machen. Insofern dient es nur der Illustration des Phänomens, wie diese Fehlwahrnehmung eines Hakenkreuzes zustande kommt. Und derlei sind ja gar nicht unüblich, insbesondere im ersten Moment und bei einem flüchtigen Blick - optische Täuschungen dieser Art füllen ganze Bücher. Beim genaueren Hinsehen oder sogar einer echten Bildanalyse fällt dann aber auf, dass es sich um ein anderes, aufgesetztes Muster handelt. Ein keltischer Knoten ist übrigens einfach ein endloser, verwobener Knoten, der in unzähligen Varianten existiert, von relativ einfachen bis hin zu sehr komplexen Formen.
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(13.10.2022, 07:52)Helios schrieb: So wie ich das verstanden habe, kann man sich diese Ketten aus den einzelnen Elementen selbst zusammenstellen, so ähnlich, wie Kinder das mit Glücksperlen machen. Insofern dient es nur der Illustration des Phänomens, wie diese Fehlwahrnehmung eines Hakenkreuzes zustande kommt. Und derlei sind ja gar nicht unüblich, insbesondere im ersten Moment und bei einem flüchtigen Blick - optische Täuschungen dieser Art füllen ganze Bücher. Beim genaueren Hinsehen oder sogar einer echten Bildanalyse fällt dann aber auf, dass es sich um ein anderes, aufgesetztes Muster handelt. Ein keltischer Knoten ist übrigens einfach ein endloser, verwobener Knoten, der in unzähligen Varianten existiert, von relativ einfachen bis hin zu sehr komplexen Formen.

Werde demnächst mal einen Freund von mir Fragen der im Grafikbereich arbeitet was er von der Sache hält und ob die Erklärung auf der polnischen Seite realistisch ist.
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Aktuelle Entwicklungen - die internationale Isolation Moskaus wurde vor der UN erneut deutlich, gleichwohl ist das Votum der Generalversammlung nicht bindend, und im Sicherheitsrat würde Russland jegliches Votum dahingehend verhindern können durch ein Veto:
Zitat:UN-Generalversammlung verurteilt russische Annexionen mit großer Mehrheit

Die UN-Generalversammlung hat die völkerrechtswidrigen Annexionen Russlands in der Ukraine mit überwältigenden Mehrheit verurteilt. 143 der 193 Mitgliedsstaaten stimmten im größten Gremium der Vereinten Nationen in New York für eine entsprechende Resolution - fünf Länder votierten dagegen, 35 enthielten sich. Der Beschluss ist völkerrechtlich zwar nicht bindend, zeigt aber die klare internationale Isolation Moskaus. Gemeinsam mit Russland stimmten lediglich Belarus, Nordkorea, Nicaragua und Syrien. [...]

Auch Brasilien, die Türkei und Saudi-Arabien stimmten für die Resolution. Mit China und Indien enthielten sich jedoch zwei mächtige Staaten, in denen etwa 2,8 Milliarden Menschen leben.
https://www.sueddeutsche.de/politik/ukra...-1.5670313

Der "strategische Luftkrieg" der Russen geht weiter, wenngleich auch die Intensität der Angriffe bzgl. der Zahl der abgefeuerten Raketen zurückging - stark betroffen von Raketenangriffen war wohl der Raum Mykolajiw. Offenbar kommen zudem statt der (teuren) Marschflugkörper verstärkt auch One-Way-Drohnen zum Einsatz:
Zitat:‘Kamikaze drones’ hit critical infrastructure facilities in Kyiv region

Critical infrastructure facilities in the Kyiv region were hit by loitering munitions, often known as “kamikaze drones”, early Thursday, according to the Ukrainian presidential office. Meanwhile Russian missiles pounded the southern Ukrainian city of Mykolaiv, hitting a residential building, according to local authorities. [...] "A five-storey residential building was hit, the two upper floors were completely destroyed, the rest – under rubble. Rescuers are working on the site,” Mykolaiv's Mayor Oleksandr Senkevich said in a social media post, adding that the city was "massively shelled". [...]

Critical infrastructure facilities were hit by drone strikes early Thursday, said Kyrylo Tymoshenko, deputy head of the Volodymyr Zelensky's presidential office. "Another attack by kamikaze drones on critical infrastructure facilities," Tymoshenko said on the Telegram messaging app.
https://www.france24.com/en/europe/20221...yiv-region

Allerdings scheint es auch einige russische Verluste gegeben zu haben (ukrainische Angaben, unbestätigt):
Zitat:+++ 07:57 Ukrainische Luftwaffe meldet Abschuss russischer Kampfhubschrauber +++

Die ukrainische Luftwaffe hat eigenen Angaben zufolge am Mittwoch fünf russische Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52, 17 iranische Kamikazedrohnen vom Typ Shahed-136 sowie zwei Kamikaze-Drohnen vom Typ ZALA Lancet abgeschossen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
https://www.n-tv.de/politik/07-57-Ukrain...43824.html

Sollten dieser Berichte stimmen, so wären es empfindliche Ausfälle, vor allem unter den Hokum, von denen ja schon 18 oder 19 verloren gegangen sein sollen...

Schneemann
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@ Quintus Fabius
Zitat:Russland würde aktuell aus innenpolitischen Gründen einen Frieden annehmen, wenn dieser irgendeine gesichtswahrende Lösung beinhaltet, welche nicht den Tot der aktuellen Regierungsspitze zur Folge hat. Und die Ukraine ist erpressbar, sie existiert ja vollständig nur noch durch unsere Hilfe, item müsste sie theoretisch tun was wir ihr sagen.
Wenn ‚Russland‘ (wohl eher die aktuelle russische Führung) bereit für irgendeine gesichtswahrende Lösung wäre könnten sie jederzeit diesbezüglich diplomatische Fühler nach Westen ausstrecken. Solange sie das aber nicht tun, ist die Behauptung sie seien an einer gesichtswahrenden Lösung interessiert schwierig. Genauso ist es müßig sich darüber Gedanken zu machen, wie die gemessen am aktuellen Frontverlauf genau aussehen könnte. Nach meinem Dafürhalten sind die (aktuellen) russischen Entscheidungsträger schlicht (noch) nicht so weit.
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lime:

Zitat:Mich würde mal interessieren ob ukr. Studenten bisher generell nicht eingezogen werden.

Wurden von Beginn an eingezogen, anfangs nur wenige, inzwischen auch breitfllächig. Und durchaus auch gegen deren Willen bzw. mit Zwang. Die sich da offen verweigern sind aber eher eine Minderheit, weil der Konformitätsdruck und der extrem starke Nationalistische Überschwang aktuell jede Äußerung die nicht in Richtung Slawa Ukrajini geht praktisch verunmöglichen. Für Defätismus kassiert man da auch mal ganz schnell Schläge (aufwärts).

Und wenn du unbedingt Ukrainer die jetzt in der Armee dort Offiziersränge belegen mit NS Symbolen sehen willst, dafür brauchst du keine übel verpixelten Bilder von irgendwelchen Armbändchen:

https://www.bellingcat.com/app/uploads/2...l-tats.jpg

https://www.bellingcat.com/app/uploads/2...othala.png

https://www.bellingcat.com/app/uploads/2....41-PM.png

https://www.bellingcat.com/app/uploads/2....34-PM.png

https://www.bellingcat.com/app/uploads/2....50-PM.png

https://www.bellingcat.com/app/uploads/2....26-PM.png

https://www.bellingcat.com/app/uploads/2....32-PM.png

https://www.bellingcat.com/app/uploads/2....33-PM.png

Aber um das noch mal zu betonen - die meisten tatsächlichen Neonazis - welche auch explizit von sich selbst betont sagen, dass sie Nationalsozialisten sind und für ein Nationalsozialistisches Russland kämpfen, findest du bei den Kerneinheiten von Wagner. Querschnittlich tragen die auch am meisten Hakenkreuze und damit geht der Preis für die meisten Hakenkreuze .... (Trommelwirbel) ..... an Russland, yeah, oder so.....

Anmerkung:

Zitat:Der "strategische Luftkrieg" der Russen geht weiter, wenngleich auch die Intensität der Angriffe bzgl. der Zahl der abgefeuerten Raketen zurückging - stark betroffen von Raketenangriffen war wohl der Raum Mykolajiw. Offenbar kommen zudem statt der (teuren) Marschflugkörper verstärkt auch One-Way-Drohnen zum Einsatz:

Wir hatten diese Personalie hier im Forum ja gar nicht genannt, aber vermutlich am 08.10. hat die russische Führung angeblich doch ein gemeinsames Oberkommando für die militärische Spezialoperation eingerichtet. Der Grund für den aktuellen strategischen Luftkrieg könnte daher völlig unabhängig von dem Angriff auf die Brücke zur Krim meiner Meinung nach auch in der Personalie des neuen (mutmasslichen) militärischen Oberbefehlshabers für diesen Kriegsraum liegen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sergei_Wla..._Surowikin

Bisher war dieser ja nur für den Bereich Süd zuständig, vor allem aber war er vorher der Oberbefehlshaber der russischen Luftwaffe und der Weltraumstreitkräfte. Surowikin ist ein starker Befürworter eines ganzheitlichen Krieges, der sich auf die feindliche Gesellschaft als ganzes richtet. Entsprechend ist er ein starker Befürworter strategischer Luftangriffe und auch während seiner Zeit in Syrien fiel er durch eine Konzentration auf solche Luftangriffe - bzw. auf Terroranangriffe aus der Luft auf.

Das aktuelle Vorgehen der Russen entspricht daher dieser Personalie und entspricht dem was er schon in Syrien als Schwerpunkt praktiziert hat.
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Schneemann:

Zitat:Ich muss hier deiner Häme widersprechen. Wir haben es mit einem generell grausamen Krieg zu tun, einem der von Hass, massiven Lügen, Marodeurtum und reiner Propaganda begleitet wird. ..........von 29 Todesfällen und anscheinend 13 Mordversuchen. ........ In einem derart aufgeheizten, brutalisierten Kriegsszenario ist diese Zahl an Opfern durch ukrainische Rachegelüste also sehr, sehr niedrig - ich wundere mich sogar, dass es nicht schon mehr sind...

Hieraus nun mit Spott und bitterer Ironie die Schlussfolgerung ableiten zu wollen, dass wir ja "für die Guten kämpfen", entbehrt m. M. n. so ziemlich der Grundlage. Genau genommen ist es erstaunlich, dass es angesichts der russischen Brutalität bislang nicht mehr Übergriffe gegeben hatte. Insofern spricht die geringe Zahl der kolportierten Übergriffe also sogar für die Disziplin der Ukrainer.

Laut der Ukraine selbst wurden bisher laut des ukrainischen Generalstaatsanwalts 186 russische Kriegsverbrecher identifziert. Spricht das nun gleichermaßen für die Disziplin der Russen ?!

Worauf ich eigentlich hinaus will ist, dass die Ukrainer keineswegs die Guten sind, nur weil die Russen die Bösen sind. Dass sind meiner Sichtweise nach beides keinerlei gut zu heißende Nationen. Die blinde Ukrainebegeisterung die jetzt sich überall Bahn bricht ist genau so falsch wie das vorherige jahrelange Ignorieren der russischen Fehlentwicklung. Aber das schreibe ich gegen Windmühlen, so wie vor dem Krieg als ich immer gegen Russland geschrieben habe und dass Russland unser Feind ist. Hat mir damals ganz genau so niemand abgenommen. Die Ukraine sollte ein nützliches Werkzeug für uns sein, stattdessen stellen wir sie inzwischen über unsere eigenen Interessen und überhöhen dieses Land in einer derart bizarren Weise, dass es einfach nicht zu fassen ist.
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Oberst Reisner:

https://www.zdf.de/nachrichten/zdfheute-...o-100.html

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/m...tType=news

Was mir bei der ganzen Berichterstattung immer auffällt ist, wie sehr die Eroberung von Orten oder Gelände hoch gewichtet wird, obwohl sie es militärisch gar nicht ist. Man erklärt dann, die Ukraine habe so und so viele Orte erobert,
obwohl dass eine militärisch völlig irrelevante Aussage ist und keinerlei Wert hat für die Bewertung wer da gerade siegt. Das gilt umgekehrt für die Russen ganz genau so. Auch diese überhöhen anscheinend den Besitz des Geländes in äußerst negativer Weise für ihre Kriegsführung und viele Probleme und Verluste welche die russischen Streitkräfte erlitten haben und immer noch erleiden resultieren aus dieser beschränkten Sichtweise, in der man dem Halten von bestimmten Stellen einen zu großen Wert zumisst.


Derweilen wird auch der Ton von EU Politikern massiv schärfer bezüglich der russischen Atomdrohungen:

https://www.euronews.com/my-europe/2022/...ep-borrell

Zitat:The Russian army will be 'annihilated' if it launches a nuclear attack, warns Josep Borrell

A Russian nuclear strike against Ukraine would trigger "such a powerful answer" from the West that the Russian army would be "annihilated," said Josep Borrell, the EU's foreign policy chief.

His comments come in response to Russian President Vladimir Putin's increasingly combative rhetoric.

After signing a partial mobilisation decree to boost the Russian army ranks on 21 September, Putin warned NATO that his country had "various means of destruction" at its disposal to defend its "territorial integrity."

"It's not a bluff," Putin said.

In blunt remarks on Thursday, Borrell directly replied to the Russian leader's threats.

"There is the nuclear threat, and Putin is saying he is not bluffing. Well, he cannot afford bluffing," Borrell said during a European Diplomatic Academy event in Bruges.

"It has to be clear that the people supporting Ukraine and the European Union and the member states, and the United States and NATO are not bluffing neither."

"And any nuclear attack against Ukraine will create an answer -- not a nuclear answer but such a powerful answer from the military side -- that the Russian army will be annihilated
, and Putin should not be bluffing," he said.


Derweilen verkündete Olexij Arestowytsch, Berater des ukrainischen Präsidenten im Interview mit der Zeit, dass er von einem Angriff mit Nuklearwaffen im Frühjahr, bzw. im Februar 2023 ausgeht, sollte der Krieg bis dahin weiter gehen.
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(13.10.2022, 22:49)Quintus Fabius schrieb: Was mir bei der ganzen Berichterstattung immer auffällt ist, wie sehr die Eroberung von Orten oder Gelände hoch gewichtet wird, obwohl sie es militärisch gar nicht ist.

Das ist einfach einer der wenigen Maßstäbe, die für Otto-Normal-Nachrichtenkonsumenten nachvollziehbar sind.
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Offenbar legen die Russen an einigen Stellen in der Ostukraine, allerdings dort, wo es keine direkte Bedrohung durch Gegenstöße gibt, verstärkt Befestigungen an. Diese erinnern ein wenig an ältere Sperrwerke aus der Zeit der Weltkriege, u. a. werden Drachenzähne und Gräben angelegt bzw. gebaut.
Zitat:"Putins Maginot-Linie"

Russen bauen altertümliche Abwehrstellung

Russische Kämpfer legen in der Region Luhansk eine Verteidigungsstellung an, die an die Zeit der Weltkriege erinnert. Ein früherer Separatistenführer bezeichnet den Wall als "Putins Maginot-Linie". Der Historiker Christian Hartmann sieht in solchen Verteidigungsbauten eher einen psychologischen Effekt.

Die russische Nachrichtenagentur "Riafan" hat ein Video veröffentlicht, das den Bau eines russischen Verteidigungswalls in der ukrainischen Region Luhansk dokumentiert. Die zusammengeschnittene Drohnenaufnahme zeigt ausgehobene Gräben sowie lange Reihen von Panzersperren aus Beton auf einem offenen Feld. Zu dem Video schreibt die Agentur auf Telegram: "So wird die Verteidigungslinie in der Volksrepublik Luhansk aufgebaut. Höckerlinien, Gräben, Schützengräben. Alles nach Militärwissenschaft. Die technischen Einheiten der Gruppe Wagner sind im Einsatz." Auch der frühere russische Geheimdienstoffizier und Separatistenführer Igor Girkin teilte das Video auf Twitter und betitelte den Bau als "Putins Maginot-Linie". [...]

Warum der Wall errichtet wurde, ist nicht ganz klar, denn in der Region sind Moskaus Verbände eigentlich in der Offensive. Hinweise auf ukrainische Vorstöße in dieser Region sind bisher nicht bekannt. Die im Video und auf den Satellitenbildern erkennbaren Anlagen liegen aktuell weit hinter der Frontlinie. Etwa 30 Kilometer südwestlich läuft derzeit der russische Angriff auf Bachmut. [...]

Der Historiker Christian Hartmann äußert sich skeptisch über die Wirksamkeit solch starrer Verteidigungsanlagen, gerade im heutigen Drohnenzeitalter. "Solche altertümlichen Bauten haben eher eine propagandistische und psychologische Bedeutung für die Verteidiger", sagt der Leiter des Forschungsbereichs Einsatz am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr im Gespräch mit ntv.de. "Generell sind Hindernisse immer gut. Sie können nicht nur dabei helfen, einen Angriff abzuwehren, sondern ihn auch zu kanalisieren." Entscheidend für das Halten einer solchen Linie seien aber die zur Verfügung stehenden Reserven des Verteidigers.

Den historischen Vergleich mit der französischen Maginot-Linie hält Hartmann für überzogen und für ein ungewolltes Eigentor. Der Bau des Verteidigungssystems habe sich damals über Jahre hingezogen und Unsummen verschlungen. "Dennoch hat es nur wenige Wochen gedauert, bis Frankreich von der Wehrmacht besetzt war", so der Historiker. Auch andere Verteidigungsstellungen im Zweiten Weltkrieg konnten die Angreifer am Ende überwinden. Als Beispiele nennt Hartmann den Atlantikwall, die Stalin-Linie und den Westwall.
https://www.n-tv.de/politik/Russen-bauen...45223.html

Ein wenig möchte ich Hartmann hier widersprechen. Ja, er hat recht, wenn er sagt, dass man zur Absicherung derartiger Sperrlinien entsprechende Kapazitäten braucht - und die haben die Russen derzeit nicht parat. Das war auch schon das Problem mit den "festen Plätzen". Gleichwohl aber denke ich, dass solche Bauten auch in einem modernen Krieg nicht ganz ohne Nutzen sind, da sie durchaus eine gewisse Sperrwerkfunktion erfüllen und auch eine Kanalisierung des Gegners bewirken können. Und es ist auch ein Unterschied, ob ich nur Erd-/Sandwerke habe - wie etwa die Irakis im Golfkrieg 1991 -, die auch leicht von den US-Truppen überrannt bzw. eingeebnet werden konnten, oder eben tatsächlich Betonbauten.

Gerade auch die derzeitigen raschen Vorstöße der leichten ukrainischen Kräfte (Technicals) würden an solchen Bauten durchaus aufgehalten werden und müssten auf wenige Durchbrüche ausweichen, die wiederum konzentriert gesichert werden könnten - aber wie gesagt, hängt davon ab, was a) die Russen noch überhaupt an Truppen haben, um Durchbrüche auffangen zu können, und b) wie umfangreich diese Bauten insgesamt sind...

Schneemann
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