Russland
Demonstrationen in Russland gegen Putin bzw. einen möglichen Versuch seinerseits, bei den Wahlen 2018 noch einmal anzutreten (womit die meisten Beobachter aber rechnen; evtl. wird auch eine Rochade im Kreml erfolgen):
Zitat:Russland

Demonstration gegen Putin trotz Verbots

Die Moskauer Behörden hatten eine für diesen Samstag angekündigte Demonstration gegen den russischen Präsidenten Putin untersagt. Trotz Verbot fanden sich nun hunderte Oppositionsanhänger und Regierungsgegner ein. [...] Ein Großaufgebot der Polizei war am Samstag vor einem Büro der Präsidialverwaltung in Moskau im Einsatz, griff aber zunächst nicht ein. Die Demonstranten standen vor dem Gebäude Schlange, um dort Briefe an Putin einzureichen, in denen sie ihn aufforderten, 2018 nicht erneut bei der Präsidentenwahl anzutreten. [...]

Offenes Russland ist eine Bürgerbewegung mit Verbindungen zum Kremlkritiker und früheren Geschäftsmann Michail Chodorkowski, der im Ausland lebt. Kremlchef Putin hat sich noch nicht öffentlich geäußert, ob er kommendes Jahr für eine vierte Amtszeit kandidieren wird. Viele in Russland rechnen aber fest damit.
http://www.handelsblatt.com/politik/inte...36688.html

Mutmaßlich dürfte aber nicht diese Gruppe um Chodorkowski irgendeine größere Rolle spielen. Beobachter sehen z. B. die Bewegung um Aleksej Nawalnyj als ein größeres Problem für die Kreml-Regenten an. Während die Chodorkowski-Bewegung eher wenige bessersituierte oder bessergebildete Kreise in den größeren Städten erreicht und ziemlich überschaubar bleibt (zumindest bislang) - und deswegen auch von weniger Begüterten jenseits von Petersburg oder Moskau oft verschmäht wird -, gelang es Nawalnyj, vor allem auch auf dem Lande, viele Anhänger und Sympathisanten zu gewinnen, besonders auch unter den ärmeren Schichten.

Seine - durchaus populistischen - Ankündigungen, dass man vor allem erst einmal das durchschnittliche Monatseinkommen (ca. 250 Euro) und die desolate Infrastruktur in Russland in Angriff nehmen solle als irgendwelche Kriege in Syrien oder der Ukraine zu führen, kam ziemlich gut an. In Kombination mit Berichten über die (mutmaßliche) Bereicherung der Kreml-Führung, namentlich Medwedew, hat dies die Moskauer Führung viele Sympathien gekostet. Vor allem junge Leute auf dem Land, die eine gewisse Perspektivlosigkeit im "Putin-System" erleben, haben sich Nawalnyj angeschlossen und eigene Unterstützergruppen aufgebaut, etwas, was es so bislang bei anderen Oppositionsgruppen nicht gab.

Insofern: Chodorkowskis "Offenes Russland" dürfte keine große Rolle spielen, die Nawalnyj-Bewegung könnte aber noch interessant werden.

Schneemann.
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(30.04.2017, 10:55)Schneemann schrieb: Demonstrationen in Russland gegen Putin bzw. einen möglichen Versuch seinerseits, bei den Wahlen 2018 noch einmal anzutreten (womit die meisten Beobachter aber rechnen; evtl. wird auch eine Rochade im Kreml erfolgen):
Zitat:Russland

Demonstration gegen Putin trotz Verbots

Die Moskauer Behörden hatten eine für diesen Samstag angekündigte Demonstration gegen den russischen Präsidenten Putin untersagt. Trotz Verbot fanden sich nun hunderte Oppositionsanhänger und Regierungsgegner ein. [...] Ein Großaufgebot der Polizei war am Samstag vor einem Büro der Präsidialverwaltung in Moskau im Einsatz, griff aber zunächst nicht ein. Die Demonstranten standen vor dem Gebäude Schlange, um dort Briefe an Putin einzureichen, in denen sie ihn aufforderten, 2018 nicht erneut bei der Präsidentenwahl anzutreten. [...]

Offenes Russland ist eine Bürgerbewegung mit Verbindungen zum Kremlkritiker und früheren Geschäftsmann Michail Chodorkowski, der im Ausland lebt. Kremlchef Putin hat sich noch nicht öffentlich geäußert, ob er kommendes Jahr für eine vierte Amtszeit kandidieren wird. Viele in Russland rechnen aber fest damit.
http://www.handelsblatt.com/politik/inte...36688.html

Mutmaßlich dürfte aber nicht diese Gruppe um Chodorkowski irgendeine größere Rolle spielen. Beobachter sehen z. B. die Bewegung um Aleksej Nawalnyj als ein größeres Problem für die Kreml-Regenten an. Während die Chodorkowski-Bewegung eher wenige bessersituierte oder bessergebildete Kreise in den größeren Städten erreicht und ziemlich überschaubar bleibt (zumindest bislang) - und deswegen auch von weniger Begüterten jenseits von Petersburg oder Moskau oft verschmäht wird -, gelang es Nawalnyj, vor allem auch auf dem Lande, viele Anhänger und Sympathisanten zu gewinnen, besonders auch unter den ärmeren Schichten.

Seine - durchaus populistischen - Ankündigungen, dass man vor allem erst einmal das durchschnittliche Monatseinkommen (ca. 250 Euro) und die desolate Infrastruktur in Russland in Angriff nehmen solle als irgendwelche Kriege in Syrien oder der Ukraine zu führen, kam ziemlich gut an. In Kombination mit Berichten über die (mutmaßliche) Bereicherung der Kreml-Führung, namentlich Medwedew, hat dies die Moskauer Führung viele Sympathien gekostet. Vor allem junge Leute auf dem Land, die eine gewisse Perspektivlosigkeit im "Putin-System" erleben, haben sich Nawalnyj angeschlossen und eigene Unterstützergruppen aufgebaut, etwas, was es so bislang bei anderen Oppositionsgruppen nicht gab.

Insofern: Chodorkowskis "Offenes Russland" dürfte keine große Rolle spielen, die Nawalnyj-Bewegung könnte aber noch interessant werden.

Schneemann.

Warum sollte Putin nicht antreten? Seine Partei hat letztes Jahr 55% der Stimmen bekommen. Weit abgeschlagen bekamen die Kommunisten und Liberaldemokraten (Partei von Schirinowski) mit jeweils 13% ins Parlament. Gerechtes Rußland (Sozialisten) kamen auf 6%. Die vom Westen unterstützte Jabloko kam mit 2%nicht einmal in die Duma.
Der neue Star gegen Putin soll jetzt also Nawalny sein, der teilweise Positionen vertritt, die bei uns von der NPD vertreten werden? Ein strammer Nationalist, der mit russischen Neonazis zusammen arbeitet. Aber da scheint der Westen genauso wie in der Ukraine wenig Skrupel zu haben. Hauptsache man kann zu Hause einen auf Antifaschisten heucheln.
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Im Interview (u. a. SPIEGEL Print von vorletzter Woche) gab Nawalnyj zu, dass er i. d. T. schon nationalistische Politiker und Positionen vertreten habe, was er als Fehler einräumte (wobei es indessen keine NPD-Positionen sind). Ob dies nun seine Sache besser oder glaubwürdiger macht, sei dahingestellt. Es ging mir viel eher darum, dass er jemand sein könnte, der eine reele Chance in Russland haben könnte, um gegen das System Putin anzutreten. Zudem kommt eben dazu, dass er durchaus starken Zulauf hat - und dies nicht, weil der Westen, Geheimdienste, NGOs (um gängige Verschwörungstheorien zu bedienen) es wollen, sondern weil ihm schlicht viele in Russland folgen. Und das treibt auch den Kreml um. Vor allem hat man ihn schon einmal unterschätzt, z. B. bei der Bürgermeisterwahl in Moskau im September 2013.

Was Putin betrifft, so gehe ich fest von aus, dass er wieder im Amt sitzen wird. Irgendwas wird ihm einfallen, dass er Präsident bleiben kann. Und ich vermute sogar, es wird relativ legal aussehen.

Schneemann.
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(01.05.2017, 13:12)Schneemann schrieb: Im Interview (u. a. SPIEGEL Print von vorletzter Woche) gab Nawalnyj zu, dass er i. d. T. schon nationalistische Politiker und Positionen vertreten habe, was er als Fehler einräumte (wobei es indessen keine NPD-Positionen sind). Ob dies nun seine Sache besser oder glaubwürdiger macht, sei dahingestellt. Es ging mir viel eher darum, dass er jemand sein könnte, der eine reele Chance in Russland haben könnte, um gegen das System Putin anzutreten. Zudem kommt eben dazu, dass er durchaus starken Zulauf hat - und dies nicht, weil der Westen, Geheimdienste, NGOs (um gängige Verschwörungstheorien zu bedienen) es wollen, sondern weil ihm schlicht viele in Russland folgen. Und das treibt auch den Kreml um. Vor allem hat man ihn schon einmal unterschätzt, z. B. bei der Bürgermeisterwahl in Moskau im September 2013.

Was Putin betrifft, so gehe ich fest von aus, dass er wieder im Amt sitzen wird. Irgendwas wird ihm einfallen, dass er Präsident bleiben kann. Und ich vermute sogar, es wird relativ legal aussehen.

Schneemann.

Ein Interview mit dem SPIEGEL ist nun nicht der Maßstab für mich. Schon alleine wie er seine 14 Tage Arrest beschreibt zeigt was von ihm zu halten ist. Er hat mehrfach bei dieser jährlichen Demonstration teilgenommen https://de.wikipedia.org/wiki/Russischer_Marsch was hierzulande einem Aufmarsch der NPD plus mit ihr verbündeter Neonazigruppen gleich kommt. Die Teilnehmer bezeichnet er als mehrheitlich normale Bürger, was am Ende nur bedeutet, dass er das Ganze aus politischen Gründen herunter spielt. Natürlich hat er bei Jüngeren und auch bei ärmeren Schichten viele Fans, weil in diesen Gruppen eben viele beinharte Nationalisten sind, denen Putin zu lasch ist, vorallem in Bezug auf den Islam. Dieses Spektrum deckt allerdings auch Schirinowski als eine Art Blockpartei für Putin ab. Ich habe beruflich viel mit Osteuropäern (meist Russen) zu tun und kenne da einige schon seit vielen Jahren. Der überwiegende Mehrheit ist für Putin. Hauptkritikpunkt an ihm ist, dass er angeblich nicht hart genug gegen Islamismus und Migration durchgreift. Das was die westlichen Medien an ihm kritisieren scheint jedenfalls für die wenigsten Russen kritikwürdig zu sein. Nawalny muss also diesen Punkt bedienen, wenn er überhaupt eine Chance haben will langfristig politisch mitzuspielen. Korruption anprangern reicht da nicht, weil sowieso die meisten Russen die ich kenne davon ausgehen, dass sowieso jede Regierung korrupt sein wird.
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Zitat:Ein Interview mit dem SPIEGEL ist nun nicht der Maßstab für mich.
Was es auch nicht sein muss. Aber es ist eine Facette.
Zitat:Schon alleine wie er seine 14 Tage Arrest beschreibt zeigt was von ihm zu halten ist. Er hat mehrfach bei dieser jährlichen Demonstration teilgenommen https://de.wikipedia.org/wiki/Russischer_Marsch was hierzulande einem Aufmarsch der NPD plus mit ihr verbündeter Neonazigruppen gleich kommt.
Durchaus richtig. Nur fällt es ziemlich schwer, hier auseinander zu dividieren, wer in Russland noch Patriot oder Nationalist und wer gar schon Neonazi ist, wobei Nawalnyj bislang wenigstens im Lande blieb. Ich meine, Putin war sich nicht zu schade, über seine Partei westeuropäische Rechtsradikalengruppierungen sogar indirekt einzuladen, zu finanzieren und zu hofieren. Und es waren hierbei "illustre" Gruppen dabei wie die NPD (die übrigens Putin lobt), der FN, Jobbik und die griechische Morgenröte-Partei. Und sogar die AfD-Jugend soll Finanzconnections mit dem Kreml pflegen. Ist also Nawalnyj hier der schlimmere "Rechte"?

Insofern: Ich unterstelle Nawalnyj einen (gewissermaßen opportunistischen) Zickzackkurs, wobei er von links bis rechts schon fast alles bedient hat. Aktuell hat er aber bemerkt, dass er Zuspruch bekommt mit seiner sozial angehauchten "Russia first!"-Rhetorik - und die Tatsache, dass diese auf fruchtbaren Boden fällt, hat er indirekt Putin mit seinem langsam angestaubten nationalen Getöse zu verdanken -, und dies nutzt er eben. Der Unterschied ist aber, dass viele Putin seine nationalistisch-soziale Rhetorik nicht mehr richtig abnehmen (zu selbstsüchtig waren einige in seiner engeren Mannschaft), dem "frischen" Nawalnyj allerdings trauen viele in der jüngeren Generation zu, dass er es ernst meint. Deswegen hat er auch Zulauf...

Schneemann.
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https://www.tagesschau.de/ausland/nawaln...e-101.html
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Zitat:Putin im US-Fernsehen

"Habt Ihr alle Euren Verstand verloren?"

Es habe keine geheimen Absprachen im Wahlkampf gegeben und nein, er habe auch keine schädigenden Informationen über den US-Präsidenten: Russlands Präsident Putin hat im US-Fernsehen bestritten, einen guten Draht zu US-Präsident Trump zu haben. Entsprechende Berichte seien "Unsinn".

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach eigenen Aussagen keine kompromittierende Informationen über US-Präsident Donald Trump. Dies sei eine "Menge Unsinn" sagte er in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC News. "Haben Sie da drüben alle Ihren Verstand verloren?", gab er als Antwort auf eine entsprechende Frage zurück. [...]

Darüber hinaus bekräftigte er erneut, Russland habe sich nicht in die US-Präsidentenwahl eingemischt. Er wisse auch nichts von einer Verbindung des Wahlkampfteams von Trump nach Moskau. Mit Blick auf einen geheimen Kommunikationsdraht, den Trump-Berater Jared Kushner nach Medienberichten angeblich nach Russland aufbauen wollte, sagte Putin, auch davon wisse er nichts. Und nichts Entsprechendes habe er mit dem russischen Botschafter in den USA, Sergej Kisljak, besprochen. "Hätte es irgendetwas Bedeutendes gegeben, hätte er (Kisljak) das dem Minister berichtet (...) und der Minister mir."
https://www.tagesschau.de/ausland/putin-trump-111.html

In gewisser Weise bin ich sogar geneigt, ihm manches zu glauben. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es wahrscheinlich wirklich gar keine Kompromat-Bänder über Orgien von Trump gibt, aber ich vermute auch, dass man sich schon Hoffnungen dahingehend gemacht hat - genauso wie man seitens des Kreml auch andere Populisten in Europa hofierte -, dass man mit Trump einen rechtsauslegenden, kumpeligen Bruder im Geiste im Weißen Haus haben könnte, der es mit der Russland-Kritik nicht so ernst nimmt.

Das Problem dürfte aktuell aber sein, dass man selbst im Kreml nicht mehr so recht weiß, wie man mit Trump umgehen soll, weil alle Einschätzungen und Prognosen haben sich in Luft aufgelöst und der Kurs des Weißen Hauses ist - vorsichtig ausgedrückt - "schwer einzuschätzen". Deswegen rudert Putin hier auch klug zurück bezüglich der früheren Kumpeleien und lässt erst einmal eine gewisse abwartende Leere im Raum stehen, die man notfalls aber rasch wieder mit Realpolitik füllen könnte, je nachdem, was aus dem launischen Washington gerade kommt.

Schneemann.
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(05.06.2017, 13:13)Schneemann schrieb:
Zitat:Putin im US-Fernsehen

"Habt Ihr alle Euren Verstand verloren?"

Es habe keine geheimen Absprachen im Wahlkampf gegeben und nein, er habe auch keine schädigenden Informationen über den US-Präsidenten: Russlands Präsident Putin hat im US-Fernsehen bestritten, einen guten Draht zu US-Präsident Trump zu haben. Entsprechende Berichte seien "Unsinn".

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach eigenen Aussagen keine kompromittierende Informationen über US-Präsident Donald Trump. Dies sei eine "Menge Unsinn" sagte er in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC News. "Haben Sie da drüben alle Ihren Verstand verloren?", gab er als Antwort auf eine entsprechende Frage zurück. [...]

Darüber hinaus bekräftigte er erneut, Russland habe sich nicht in die US-Präsidentenwahl eingemischt. Er wisse auch nichts von einer Verbindung des Wahlkampfteams von Trump nach Moskau. Mit Blick auf einen geheimen Kommunikationsdraht, den Trump-Berater Jared Kushner nach Medienberichten angeblich nach Russland aufbauen wollte, sagte Putin, auch davon wisse er nichts. Und nichts Entsprechendes habe er mit dem russischen Botschafter in den USA, Sergej Kisljak, besprochen. "Hätte es irgendetwas Bedeutendes gegeben, hätte er (Kisljak) das dem Minister berichtet (...) und der Minister mir."
https://www.tagesschau.de/ausland/putin-trump-111.html

In gewisser Weise bin ich sogar geneigt, ihm manches zu glauben. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es wahrscheinlich wirklich gar keine Kompromat-Bänder über Orgien von Trump gibt, aber ich vermute auch, dass man sich schon Hoffnungen dahingehend gemacht hat - genauso wie man seitens des Kreml auch andere Populisten in Europa hofierte -, dass man mit Trump einen rechtsauslegenden, kumpeligen Bruder im Geiste im Weißen Haus haben könnte, der es mit der Russland-Kritik nicht so ernst nimmt.

Das Problem dürfte aktuell aber sein, dass man selbst im Kreml nicht mehr so recht weiß, wie man mit Trump umgehen soll, weil alle Einschätzungen und Prognosen haben sich in Luft aufgelöst und der Kurs des Weißen Hauses ist - vorsichtig ausgedrückt - "schwer einzuschätzen". Deswegen rudert Putin hier auch klug zurück bezüglich der früheren Kumpeleien und lässt erst einmal eine gewisse abwartende Leere im Raum stehen, die man notfalls aber rasch wieder mit Realpolitik füllen könnte, je nachdem, was aus dem launischen Washington gerade kommt.

Schneemann.

Prinzipiell ist es doch logisch, dass beide Seiten die jeweilig andere Opposition unterstützen, um den jeweils anderen zu schwächen. Der Westen hat doch auch kein Problem mit ukrainischen Neonazis oder russischen Nationalisten wie Nowotny zusammen zu arbeiten, Hauptsache es geht gegen die aktuelle russische Regierung.
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(05.06.2017, 13:22)manfredj schrieb:
(05.06.2017, 13:13)Schneemann schrieb:
Zitat:Putin im US-Fernsehen

"Habt Ihr alle Euren Verstand verloren?"

Es habe keine geheimen Absprachen im Wahlkampf gegeben und nein, er habe auch keine schädigenden Informationen über den US-Präsidenten: Russlands Präsident Putin hat im US-Fernsehen bestritten, einen guten Draht zu US-Präsident Trump zu haben. Entsprechende Berichte seien "Unsinn".

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach eigenen Aussagen keine kompromittierende Informationen über US-Präsident Donald Trump. Dies sei eine "Menge Unsinn" sagte er in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC News. "Haben Sie da drüben alle Ihren Verstand verloren?", gab er als Antwort auf eine entsprechende Frage zurück. [...]

Darüber hinaus bekräftigte er erneut, Russland habe sich nicht in die US-Präsidentenwahl eingemischt. Er wisse auch nichts von einer Verbindung des Wahlkampfteams von Trump nach Moskau. Mit Blick auf einen geheimen Kommunikationsdraht, den Trump-Berater Jared Kushner nach Medienberichten angeblich nach Russland aufbauen wollte, sagte Putin, auch davon wisse er nichts. Und nichts Entsprechendes habe er mit dem russischen Botschafter in den USA, Sergej Kisljak, besprochen. "Hätte es irgendetwas Bedeutendes gegeben, hätte er (Kisljak) das dem Minister berichtet (...) und der Minister mir."
https://www.tagesschau.de/ausland/putin-trump-111.html

In gewisser Weise bin ich sogar geneigt, ihm manches zu glauben. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es wahrscheinlich wirklich gar keine Kompromat-Bänder über Orgien von Trump gibt, aber ich vermute auch, dass man sich schon Hoffnungen dahingehend gemacht hat - genauso wie man seitens des Kreml auch andere Populisten in Europa hofierte -, dass man mit Trump einen rechtsauslegenden, kumpeligen Bruder im Geiste im Weißen Haus haben könnte, der es mit der Russland-Kritik nicht so ernst nimmt.

Das Problem dürfte aktuell aber sein, dass man selbst im Kreml nicht mehr so recht weiß, wie man mit Trump umgehen soll, weil alle Einschätzungen und Prognosen haben sich in Luft aufgelöst und der Kurs des Weißen Hauses ist - vorsichtig ausgedrückt - "schwer einzuschätzen". Deswegen rudert Putin hier auch klug zurück bezüglich der früheren Kumpeleien und lässt erst einmal eine gewisse abwartende Leere im Raum stehen, die man notfalls aber rasch wieder mit Realpolitik füllen könnte, je nachdem, was aus dem launischen Washington gerade kommt.

Schneemann.

Prinzipiell ist es doch logisch, dass beide Seiten die jeweilig andere Opposition unterstützen, um den jeweils anderen zu schwächen. Der Westen hat doch auch kein Problem mit ukrainischen Neonazis oder russischen Nationalisten wie Nowotny zusammen zu arbeiten, Hauptsache es geht gegen die aktuelle russische Regierung.

Ich nehme an Du meinst hier Nawalny? Mich wundert immer wieder welche Figuren man unterstützt nur weil sie gegen Putin sind. Rechtsextreme Bezüge sind da genug vorhanden. Wenn man mal vergleicht dann ist Nawalny in Rußland in etwa das was hier ein Attila Hildmann darstellt. Unter Anderem bezeichnete Nawalny Kaukausier pauschal als Kakerlaken.
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(06.02.2021, 12:40)lime schrieb: Ich nehme an Du meinst hier Nawalny? Mich wundert immer wieder welche Figuren man unterstützt nur weil sie gegen Putin sind. Rechtsextreme Bezüge sind da genug vorhanden. Wenn man mal vergleicht dann ist Nawalny in Rußland in etwa das was hier ein Attila Hildmann darstellt. Unter Anderem bezeichnete Nawalny Kaukausier pauschal als Kakerlaken.
Vielleicht liegt es daran, das Putins (!) Russland Nachbarländer überfällt, Journalisten und Oppositionelle ermordet und noch weitere Scheußlichkeiten begeht.
Von Nawalny sind bisher lediglich Kakerlaken-Sprüche bekannt.

Ist doch logisch, dass man da Nawalny unterstützt.
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(06.02.2021, 22:58)Mondgesicht schrieb:
(06.02.2021, 12:40)lime schrieb: Ich nehme an Du meinst hier Nawalny? Mich wundert immer wieder welche Figuren man unterstützt nur weil sie gegen Putin sind. Rechtsextreme Bezüge sind da genug vorhanden. Wenn man mal vergleicht dann ist Nawalny in Rußland in etwa das was hier ein Attila Hildmann darstellt. Unter Anderem bezeichnete Nawalny Kaukausier pauschal als Kakerlaken.
Vielleicht liegt es daran, das Putins (!) Russland Nachbarländer überfällt, Journalisten und Oppositionelle ermordet und noch weitere Scheußlichkeiten begeht.
Von Nawalny sind bisher lediglich Kakerlaken-Sprüche bekannt.

Ist doch logisch, dass man da Nawalny unterstützt.
Ja Nawalny ist ja auch noch nicht an der Macht gewesen in Rußland. Gegen Nawalny als Präsident wäre Putin fast ein Waisenknabe. Nawalnys Verbandelung mit rechtsextremen Ideen wird hier gefließentlich ignoriert. Im Übrigen will auch Nawalny zum Beispiel die Krim behalten. Nawalny hat sich dem Westen, den er früher vehement ablehnte, nur aus taktischen Gründen angenährt. Dies wäre spätestens vorbei wenn er wirklich an die Macht kommen würde.
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(06.02.2021, 23:22)lime schrieb:
(06.02.2021, 22:58)Mondgesicht schrieb:
Vielleicht liegt es daran, das Putins (!) Russland Nachbarländer überfällt, Journalisten und Oppositionelle ermordet und noch weitere Scheußlichkeiten begeht.
Von Nawalny sind bisher lediglich Kakerlaken-Sprüche bekannt.

Ist doch logisch, dass man da Nawalny unterstützt.
Ja Nawalny ist ja auch noch nicht an der Macht gewesen in Rußland. Gegen Nawalny als Präsident wäre Putin fast ein Waisenknabe.
...
[/quote]
Ach bitte. Unseriöser geht es nicht.
Der Blick in die Glaskugel...

Es geht um das Heute.
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(06.02.2021, 23:25)Mondgesicht schrieb:
(06.02.2021, 23:22)lime schrieb:
(06.02.2021, 22:58)Mondgesicht schrieb:
Vielleicht liegt es daran, das Putins (!) Russland Nachbarländer überfällt, Journalisten und Oppositionelle ermordet und noch weitere Scheußlichkeiten begeht.
Von Nawalny sind bisher lediglich Kakerlaken-Sprüche bekannt.

Ist doch logisch, dass man da Nawalny unterstützt.
Ja Nawalny ist ja auch noch nicht an der Macht gewesen in Rußland. Gegen Nawalny als Präsident wäre Putin fast ein Waisenknabe.
...
Ach bitte. Unseriöser geht es nicht.
Der Blick in die Glaskugel...

Es geht um das Heute.
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Es gibt genügend Beispiele aus der Geschichte dass es auch immer noch viel schlimmer kommen kann. Putin verfolgt zumindest keine rechtsextremen Ideen sondern akzeptiert Rußland als Vielvölker- und multireligiösen Staat.
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(06.02.2021, 23:30)lime schrieb: Es gibt genügend Beispiele aus der Geschichte dass es auch immer noch viel schlimmer kommen kann. Putin verfolgt zumindest keine rechtsextremen Ideen sondern akzeptiert Rußland als Vielvölker- und multireligiösen Staat.
Ja lime, das stimmt fast.
Du hast deinen Beitrag aber auf die Zukunft bezogen. Und du schriebst "wäre" und nicht "könnte". Das ist ein Unterschied.
Das mit dem Vielvölkerstaat akzeptieren ist auch so ne Sache.
Wenn du in Russland heute Magomed heißt, ist es auch nicht immer einfach.
Ganz abgesehen davon, wie Frauen in Russland behandelt werden (dürfen), von Schwulen und Lesben mal ganz zu schweigen. Allein dafür sollte man, wenn man Demokrat ist, die politische Führung auf den Mars schießen.
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(06.02.2021, 23:55)Mondgesicht schrieb:
(06.02.2021, 23:30)lime schrieb: Es gibt genügend Beispiele aus der Geschichte dass es auch immer noch viel schlimmer kommen kann. Putin verfolgt zumindest keine rechtsextremen Ideen sondern akzeptiert Rußland als Vielvölker- und multireligiösen Staat.
Ja lime, das stimmt fast.
Du hast deinen Beitrag aber auf die Zukunft bezogen. Und du schriebst "wäre" und nicht "könnte". Das ist ein Unterschied.
Das mit dem Vielvölkerstaat akzeptieren ist auch so ne Sache.
Wenn du in Russland heute Magomed heißt, ist es auch nicht immer einfach.
Ganz abgesehen davon, wie Frauen in Russland behandelt werden (dürfen), von Schwulen und Lesben mal ganz zu schweigen. Allein dafür sollte man, wenn man Demokrat ist, die politische Führung auf den Mars schießen.
Und Du glaubst ernsthaft mit Leuten wie Nawalny würde sich dahingehend was zum Besseren wenden?
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