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Art. 87a I GG schrieb:Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf.
Das Bundesverfassungsgericht sollte sich mal dazu äußern ob um diesem Satz gerecht zu werden nicht gewisse Mindeststandards erfüllt werden müssen.
Etwa Mannstärke oder Etat relativ zum BIP.
Die lesen schließlich eh jeden Scheiß nachträglich ins GG.
Was solls, dann haben eben abld nur noch das Versailler 100.000 Mann Heer.
Wobei, schön wärs wenn wir ein solches Feldheer überhaupt hätten :?
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Die Gesetzesänderungen wären der perfekte Zeitpunkt, um endlich mal für Frauen die Pflicht zum Dienst einzuführen :twisted: .
Nicht das das geschehen wird :roll: .
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Den Tatsachen ins Auge blickend, kann man guten Gewissens sagen, dass die Wehrpflicht weg kann - erst recht, wenn das wichtigste Argument für ihren Beibehalt ist, dass dann die Zivis im Gesundheitssystem fehlen. Vielleicht gibt das dann mal dort Anstoß für richtige Modernisierungen.
Über die Verkleinerung der Streitkräfte kann man momentan viel spekulieren, das letzte Wort ist ja aber noch in keinem Fall gesprochen.
Dass die Bundeswehr momentan als "nicht belastbar" erscheint, liegt m.E. nicht an den alten, auf den Kalten Krieg ausgerichteten Strukturen, sondern daran, dass sich unsere Armee seit etwa 20 Jahren zu Tode reformiert: Ständig wurden neue Strukturen verordnet - und bevor die eine eingenommen werden konnte, wurde schon die nächste Strukturreform verkündet - Das Ergebnis sieht man heute: Ein riesig aufgeplusterter Aparat an Stäben, Führungskommandos und Verwaltungen die Teilweise überflüssiger nicht sein können (Bsp. Kdo FOSK) - alles zu Lasten der "kämpfenden Truppe"
Eine Reduzierung der Truppenstärke auf etwa 160.000 Mann halte ich aber auch für unsinnig, weil sich dadurch in der Hinsicht nicht viel verändern wird. Gerüchten zufolge wird es v.a. die Truppen des Heeres schwer treffen (Halbierung der Pz-Battailone, Reduzierung der Artillerie, CH-53 an die Lw abgeben, etc.) - eine Verschlankung der Verwaltung findet man nirgends.
Aber was soll man sich jetzt groß drüber aufregen, die nächste Reform kommt bestimmt. Das scheint ja mittlerweile ein beliebter Sport geworden zu sein, dass jeder Verteidigungsminister seine "Große Bundeswehrreform" machen darf.
Und weil es ja bei allem um Steuereinnahmen geht - hier noch ein ganz wichtiges Argument:
Wenn unsere Armee nur noch wenige Tausend Soldaten mehr hat, wie die der Schweiz, dann verlieren die Schweizer jede Angst vor uns. Das lädt doch die Steuerhinterzieher geradezu ein! :wink:
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Wenn ich die Schweiz wäre würde ich mir ein Stückchen Süddeutschland einverleiben.
Das Problem liegt zwischen den Ohren der meisten Bundesbürger und Politikeren, die Glauben doch alle das wir in einer heilen Welt leben. Die Probleme gehen Deutschland nichts an. Wozu braucht man dann Streitkräfte, der Russe ist doch weg.
Das die Welt heute viel unsicher ist, als vor 20zig Jahren ist noch nicht bei den Volk angekommen. Darum wird die Bundeswehr als Steinbruch für Haushaltsmittel gesehen.
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es gibt inzwischen erste Geheimdienstberichte (wo kommen nur die undichten Stellen her), die in einer Analyse über die künftige Ausstattung der Marine mit Schiffen berichten <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1410469">http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1410469</a><!-- m -->
Die Expeditionskräfte der Bundeswehr werden überigends mit diesen zum Lufttransport fähigen Geländefahrzeugen ausgestattet
(Quelle)
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Dann hoffen wir mal, dass es die modernen Tretboote mit Propellerantrieb werden. Die restlichen Seestreitkräfte dieser Welt werden uns wegen unserer hochtechnologischen Ausstattung beneiden.
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vor allem, wenn dann noch die Bewaffnung dazu kommt
zur Flugabwehr FIM-92 Stinger
und schwere Geräte zum Landbeschuss
:lol:
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Erich hast mich zum lachen gebracht. Das ist geniale Saitire(für meinen Geschmack).
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Und zur Piratenabwehr sollte man dieses System einrüsten <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=0GAUnuuBkW4">http://www.youtube.com/watch?v=0GAUnuuBkW4</a><!-- m --> :lol:
Edit Mod: Voilà
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omg er hat den Link unterstrichen... :roll:
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Verzeihung, sowas kommt vor, wenn man nebenher noch an ner Arbeit schreibt, bei der das so verlangt wird. Da is das Hirn nicht ganz bei der Sache :oops:
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Zitat:Guttenbergs Reformmodelle im Überblick
Fünf Modelle ließ Verteidigungsminister zu Guttenberg entwickeln, die einen Abbau von 40.000 Zeit- und Berufssoldaten zugrunde legen. Die Ideen zeichneten sich in Grundzügen schon vor der Sommerpause ab, jetzt hat Guttenberg sie detailliert dargelegt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~ED22DBBE712994BED950B34B2030CA7BD~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Für nächste Woche ist ein endgültiger Bericht des Generalinspekteurs in Aussicht gestellt worden, auf den Guttenberg in der Koalitions-Fachrunde verwies, als insbesondere Abgeordnete der Union unzufrieden nach mehr Details fragten, etwa konkreten Folgen für die Teilstreitkräfte und die Standorte. Nur für Modell vier kursieren schon länger konkrete Zahlen. Demnach stünden (abzüglich rund 20.000 Soldaten auf Schul- und Ausbildungsstellen) rund 135.000 Zeit- und Berufssoldaten für Einsätze zur Verfügung: rund 54.500 im Heer, 34.500 in der Streitkräftebasis, 20.500 in der Luftwaffe, 12.500 im Sanitätsdienst, 11.500 in der Marine.
In der größten Teilstreitkraft, dem Heer, gäbe es unter diesen Voraussetzungen nur mehr vier Divisionen und zwei Brigaden (Deutsch-Französische Brigade und das Kommando Spezialkräfte); die Führungsebene der Brigaden würde ansonsten abgeschafft. Die vom Heeresinspekteur ursprünglich geplanten sechs Infanteriebrigaden, die eine Entlastung der Infanteriekräfte in den Einsätzen sicherstellen sollten, könnten nicht mehr aufgestellt werden. Es blieben nach einer vorläufigen Planung vom Sommer vier Panzergrenadierbataillone, ein Fallschirmjäger- und ein Jägerregiment sowie sechs Jägerbataillone, ferner zwei Panzerbataillone und zwei Panzerartilleriebataillone. Eine seither veränderte, immer noch vorläufige Planung sieht drei Panzerbataillone mit insgesamt 132 Leopard-II vor.
Ohne Worte
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Mir fallen da so einige Worte ein.
Aber mal zu Guttenberg's Modell: Die Einsatzkommandos/Divisionen (Warum muss man dafür wieder einen neuen Namen erfinden?) erinnern mich stark an die Division Daguet der Französischen Armee im Golfkrieg 1990/91. Hat da jemand Informationen dazu wie sich diese Struktur bewährt hat?
Zu dem Rest kann ich nur sagen, dass die deutsche Verteidigungspolitik einfach nur noch peinlich ist. Wie General Kujat bereits gesagt hat, liegt der neuen Struktur keine Diskussion über die Ziele deutscher Sicherheits- und Verteidigungspolitik (und der entsprechenden Strategie zur Erreichung eben dieser Ziele) sondern alleine eine Spardiskussion zu Grunde.
Das neue Heer ist nur noch eingeschränkt zum Gefecht der verbundenen Waffen befähigt und verliert wichtige Grundfähigkeiten, deren Wiedererlangung bestenfalls nur Geld und schlimmstenfalls auch Menschenleben kosten wird. Luftwaffe und Marine werden noch am besten wegkommen, Grundfähigkeiten werden da noch, wenn auch stark reduziert, weiterhin erhalten bleiben.
Alles was wir heute einsparen, müssen wir morgen wieder doppelt und dreifach wiederausgeben. Aber das muss ja die Politiker nicht interessieren, bis dahin sind die ja längst im steuerfinanzierten Ruhestand.
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parabellum schrieb:Mir fallen da so einige Worte ein.
Aber mal zu Guttenberg's Modell: Die Einsatzkommandos/Divisionen (Warum muss man dafür wieder einen neuen Namen erfinden?) erinnern mich stark an die Division Daguet der Französischen Armee im Golfkrieg 1990/91. Hat da jemand Informationen dazu wie sich diese Struktur bewährt hat? Das geht doch am Ziel vorbei.
Glaubst du ernsthaft wir würden je eine Division geschlossen in den Einsatz bringen (können)?
Das ich nicht lache.
Faktisch sieht es so aus: In dem man die Brigadeebene auflöst gesteht man gleich von vorneherein ein, das die refomierte Bundestruppe zum Kampf mit verbundenen Waffen fähig ist.
Denn dieser findet in unseren reinen Bataillonen nicht statt. Keine Hauptkampfpanzer mehr auf dKompanieebene in den Panzergrenadierbataillonen mehr und keine Schützenpanzer auf Kompanieebene in den Panzerbataillonen.
Wenn die Brigaden aufgelöst werden zersplittern die Batailone.
Die werden dann einem administrativen Großverband "Division" - oder eben ehrlicher ! "Einstazkommandos" - zugeschlagen ohne das daraus dann eine im Einsatz verwendungsfähige Panzerwaffe erhalten bleiben könnte.
Ohne Brigadeebene direkt in einem adiminstrativen Großverband agieren die Batallione unabhängig und das ist das sichere einstazfähiger Mechanisierter Verbände.
Unsere schweren Heeresverbände taugen dann nur noch dazu Support für die leichte Infanterie in Stabilisieurngseinsätzen zu spielen.
Da sind wir dann was die Doktrin der Panzerwaffe angeht wieder auf dem Stand von 1940 angelangt - aber diesesmal auf Seiten der Briten und Franzosen.
Unsere zersplitterten Batailone kann dann poblige Panzerbrigade ohne größere Probleme zerschlagen.
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Um eine dieser "Divisionen" zu zerschlagen wird's schon etwas mehr brauchen, aber den Command and Control Aufwand stell ich mir enorm vor. Nur versteh ich überhaupt nicht warum man die Brigadeebene auflöst, aber an der Divisionsebene sowie mehreren multinationalen Korps festhält. Falls es wirklich zu einer derartigen Struktur und Reduzierung kommt, ist die Bundeswehr endgültig nicht mehr in einem konventionellen Krieg verwändungsfähig und selbst die Möglichkeit Kernfähigkeiten aufwachsen zulassen ist nicht mehr gegeben. Das einzige zu was die Bundeswehr dann noch auf absehbare Zeit in der Lage sein wird, ist als Auxiliartruppe für die Amerikaner zu dienen oder hier und da einen PSO-Einsatz in Bataillonsstärke zu absolvieren. Die der NATO versprochene deutsche mechanisierte Division in Mitteleuropa gibt's dann auch nicht mehr.
Ich kann nur hoffen, dass wenn die Struktur wirklich so kommt, bald eine Europäische Armee geschaffen wird und man die deutschen Politiker der Verantwortung für die Verteidigung entledigt, lieber lass ich einen Franzosen, Spanier, Niederländer oder Polen über die Verteidigung Deutschlands entscheiden, als einen dieser Vollhonks.
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