(Allgemein) Personalgewinnung, Wehrpflicht und der Aufbau von Reserven
Das spielt am Ende eigentlich keine Rolle , wenn man die Zahlen nicht voll bekommt wird halt Zwangs eingezogen. Es geht am Ende nur um das generieren von Reservisten .
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Das ist das einzige was mal absolut gesichert ist: es wird zwangseingezogen werden. Und dann immer mehr zwangseingezogen werden. Natürlich nur zum Schutz der Freiheit der jungen Männer welche da zwangseingezogen werden, und natürlich keineswegs zum Schutz des Reichtums der Wohlhabenden, sondern der Zwang dient allein der Freiheit versteht sich.
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Als jemand, der seinen Wehrdienst geleistet hat, habe ich absolut kein Problem damit, dass auch die mir nachfolgenden Generationen einem solchen Zwang unterworfen sind. Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, dass sich die Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland gesellschaftlich negativ ausgewirkt hat.

Unzufriedenheit mit der Politik ist für mich kein Argument. Wenn es danach ginge, hätte die Wehrpflicht nie eingeführt werden dürfen. In der Wiederbewaffnungsdebatte, der "Studentenrevolte" von 1968 und den Auseinandersetzungen um die Wirtschafts- und Umweltpolitik der 1980er Jahre zeigte sich auch große Unzufriedenheit in der jeweils betroffenen Generation.

Zweitens: Es amüsiert mich, dass in letzter Zeit ausgerechnet die politische Rechte immer mehr gegen die Wehrpflicht polemisiert, weil dieser Staat (tatsächlich oder angeblich) nicht mehr die gleichen Rahmenbedingungen für junge Menschen wie vor 25, 50 oder 75 Jahren gewährleistet.

Ob beabsichtigt oder nicht, damit redet sie letztlich nur dem radikal-individualistischen und materialistischen Hedonismus der linken Postmoderne das Wort. Kennedys Bonmot "frage, was du für dein Land tun kannst" war einst ein Ausweis konservativer Tugenden (und das in einem Land, in dem zu seiner Zeit 22% der Bevölkerung in Armut lebten).

Ich hätte nie gedacht, dass die Rechte mal "frage, was dein Land für dich tun kann" predigen und es gesellschaftsfähig machen würde, sich in den sozialen Medien zu rühmen, im Falle eines Angriffs werde man nach Argentinien auswandern und Deutschland vor die Hunde gehen lassen.

Mit dieser Haltung werden wir als Staat, als Gesellschaft das Ruder jedenfalls nicht herumreißen.

Man kann nicht beides haben. Man kann nicht den zunehmenden Egoismus, den Verfall von Strukturen und Ordnung bejammern, und dann ebendiesen Verfall als gerechtfertigt oder vernünftig bemänteln. Ja, es liegt vieles im Argen. Wenn aber in diesem Land die Stimmung schlechter ist als in anderen Staaten, die ihre Bürger objektiv schlechter behandeln und ihnen objektiv weniger bieten, dann liegt der Fehler auch bei uns.

Das einzige, was mir an der perspektivischen Wiedereinführung der Wehrpflicht nicht passt, ist der Ausschluss von Frauen, für den es nicht geringsten Grund gibt. Die Schlechterstellung des Mannes ist in diesem gesellschaftlichen Klima einfach nur heuchlerisch und nicht zu rechtfertigen. Außerdem ist er militärisch unbegründet. Natürlich ist die körperliche Eignung bei Frauen insgesamt geringer (Ausreißer bestätigen die Regel), aber es gibt dennoch genügend Aufgaben, die Frauen übernehmen könnten.
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