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Bezüglich des Flugunfalls, von Trump habe ich nicht weniger erwartet als besserwisserisches Dreinreden. Der behauptet ja heute noch, er hätte damals den Parkland-Amoklauf im Alleingang gestoppt.
Aber dass der Ex-Soldat Hegseth der toten Blackhawk-Crew in den Rücken fällt und sie verantwortlich macht, kam doch unerwartet. Reiht sich freilich ein in jede Menge abfällige Bemerkungen über Veteranen und deren Familien, und auch in die Begnadigung von Schlägern, die Angehörige der Kapitolspolizei auf die Intensivstation geprügelt haben.
Vielleicht kapieren Polizei und Militär in den USA ja doch noch, dass die Trumpansen nicht ihre Verbündeten sind. Es stimmt zwar, dass Regierungen rechts der Mitte für die Wertschätzung und Ausstattung der Sicherheitsorgane prinzipiell besser sind, aber MAGA ist nun mal keine konservative Ideologie. Staatsdiener sind für MAGA in erster Linie Vertreter eines verhassten Systems. Wenn sie sich nicht als ideologisch willfährig erweisen, lässt man sie fallen.
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Was soll Hegseth denn da gesagt haben ?
Meiner Kenntnis nach äußerte er sich wie folgt, ich zitiere:
"The Army unit involved was with Bravo Company, 12th Aviation Battalion at Fort Belvoir. It was an annual proficiency training flight.”
“We do know on our side who was involved. It was a fairly experienced crew and that was doing a required annual night evaluation. They did have night vision goggles,”.......
https://www.youtube.com/watch?v=5PvNe-Hx6zQ
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Hegseth hat heute auf Nachfrage durch 'Fox' die Aussage Trumps bekräftigt, dass DEI an dem Absturz Schuld sei. Ein weibliches Crewmitglied wurde auf Wunsch der Familie nicht namentlich identifiziert, aktuell geht durch das MAGA-Lager wie ein Lauffeuer die Behauptung, es habe sich um eine Transfrau gehandelt.
Ziemlich schäbig, das Ganze. Und ziemlich vielsagend, wie abgedriftet die radikalen Ränder bereits sind, dass man sich zu ordinären Vorgängen wie einem Flugunfall alternative Fakten zurechtzimmern muss.
Zumal die FAA schon 2023 davor gewarnt hatte, dass es 1.000 offene Stellen für Fluglotsen gäbe. Zum Zeitpunkt des Absturzes waren wohl auch nur 19 von 30 Lotsen am DCA im Dienst. Die verunglückten Flüge wurden von einem einzigen Lotsen überwacht, der zwei Arbeitsplätze gleichzeitig zu besetzen hatte.
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Ah ja, habs gefunden:
https://www.dailymail.co.uk/news/article...crash.html
Zitat:"We are looking at altitude, and the president was clear about that, someone was at the wrong altitude,"......"‘Was the Black Hawk too high? Was it on course? Right now we don’t quite know."
"The environment around which we choose pilots or air traffic controllers, as the president pointed out correctly yesterday, better be highest possible standard," ........ "The best of the best who are managing, you know … a flight a minute and managing radio traffic."
"I don’t care what background they come from, what their race is, what their gender is, if they are rich or poor. I just need them to be good at their job because I need my flight to land safely."
"For too long under Biden cared about this things, emphasize those things, pushed real or perceived quotes at the Defense Department"
"We are ending all of that, it’s been made very clear across all of our services and commands, is it merit only and this means we will get the best of the best."
Ganz so falsch sind die Aussagen nicht. Und ganz genau genommen benennt er DEI nur indirekt als verantwortlich.
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Unabhängig von spezifischen, lokalen Gegebenheiten dieses Einzelfalls ist der Luftraum der USA vergleichsweise überschaubar komplex. Kein Vergleich zu Europa. Hier ist viel mehr Action auf engem Raum, mehr verschieden kontrollierte Lufträume, mehr Übergaben kleineren Lufträumen, verschiedene Systeme und Arbeitsweisen, etc. Das haben die dort so nicht. Auch die militärischen Sperrzonen sind in den USA zumeist viel klarer, separierter, als hier.
Die Gehälter die in dem Tätigkeitsbereich weltweit gezahlt werden sind zudem derart attraktiv, dass es an der schieren Zahl der Bewerbungen nicht scheitern sollte. Die Auswahl ist sehr hart und es sollten daher eigentlich nur die Besten übrig bleiben. Die USA beschäftigen und benötigen auch erheblich weniger Fluglotsen als die Europäer. Insofern so pauschal nicht nachvollziehbar, warum hier Probleme bestehen, falls hier überhaupt Probleme bestehen. Piloten sind natürlich nochmal ein ganz anderes Thema. Aber das klingt ansonsten für mich eher wie ein schamloses, politisches Ausschlachten von solchen Unglücken in der MAGA üblichen "wir machen ab heute alles besser" Art. Also ab morgen dann in dem Fall..
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@Kheibar
Der Luftraum über den Ballungsräumen der USA quillt aus allen Nähten, zugleich hat man große Schwierigkeiten, neue Lotsen zu rekrutieren bzw. die ausgebildeten Lotsen auch zu halten. Heißt: Personalmangel trifft auf immer größeren Workload. Mit absehbaren Folgen. Seit einigen Jahren nimmt denn auch die Zahl der Beinaheunfälle im Nahbereich von US-Flughäfen und auf Rollbahnen stetig zu. Für die Fachpresse galt es schon 2022 nur noch als Frage der Zeit, bis es mal zur Kollision kommt.
Erschwerend kommt hinzu, dass visuelle Separation (Piloten müssen nach Sichtflugregeln den Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern selbständig einhalten) sogar bei Nacht in den USA üblich ist. In Europa wird das selbst bei Tag vermieden, und bei Nacht findet es aus Sicherheitsgründen quasi überhaupt nicht statt.
Wer das Video von der Kollision gesehen hat, kann sich den Grund dafür denken. Vor dem Hintergrund einer nächtlichen Skyline verschwinden selbst blinkende Lichter. Es ist sogar möglich, dass die CRJ aus der Perspektive der UH-60-Crew stationär erschien.
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Bei einem frontalen oder frontal-seitlichem Kollisionskurs erscheint das Licht des Konfliktverkehr aus dem Blickwinkel des anderen Verkehrs fast immer stationär.
Selbst am Tag bei leichtem Dunst kann Konfliktverkehr weder früh erkannt noch in der Entfernung abgeschätzt werden.
Konkret hatten wir mal bei Overcast und Dunst ein Near Miss Ereignis, das einzige, was zu sehen war, war ein beinahe stationär erscheinendes Licht unter uns. Zunächst sah es aus, als würde es vom Boden kommen, z.B. ein falsch eingestellter, nach oben strahlender Scheinwerfer eines Autos. Die Entfernung eines einzelnen Lichts ist unmöglich abschätzbar. Dann war das Licht eine Weile nicht mehr zu sehen. Ca. 30 s. später tauchte es plötzlich frontal leicht seitlich unter uns wieder auf. Auf dem Flug saß ich rechts. Ich habe meinen Kollegen auf das Licht hingewiesen, zunächst hat er es gar nicht gesehen. 5 Sekunden später tauchten die rasch grösser werdenden dunklen Umrisse eine Absetzmaschine für Fallschirmspringer im Steigflug auf, welche sich um das Licht herum aufbauten. Auf Kollisionskurs. Nach einer Schrecksekunde dann unser Ausweichmanöver nach rechts. Was wir gesehen hatten, war der im Steigflug angeschaltete Landescheinwerfer einer Pilatus PC-6. Und das war in ländlicher Gegend am Nachmittag, ohne Lichtverschmutzung.
Es ist völlig illusorisch, bei Nacht im Lichtermeer einer Großstadt einen Konfliktverkehr anhand seiner Positions- und Landescheinwerfer zu identifizieren. Es waren mehrere Flugzeuge im Anflug, eines war gerade beim Landen. Mit "Traffic in sight" übernimmt der Hubschrauberpilot die Verantwortung für die Separierung. Solange es noch der Lotse macht, sind 1000 ft vertikal erforderlich bzw. Standard. Unmöglich beim Unterfliegen der Platzrunde auf 200 ft. Weshalb die Verantwortung auf den Helipiloten abgeschoben wird, der den Verkehr in Sicht melden muss, sonst müsste einer der beiden in ein Holding bzw ein Ausweichmanöver fliegen.
Wobei diese 200 ft über dem Fluss leider noch nicht mal respektiert wurden.
Bei eingeschränkten Sichtverhältnisse sollten diese Art Manöver gar nicht erlaubt sein. Es musste erst was passieren, damit hier reagiert wurde.
Ein systemisches Problem, schliesslich hat damals Reagan selbst gegenüber den Lotsen, welche wegen schlechter Arbeitsbedingungen streikten, mit harter Hand seine gewerkschaftsfeindliche Politik durchgesetzt.
Konkret fehlten an dem Tag zwei Lotsen im Team, davon der Lotse, der sonst den Hubschrauberverkehr koordiniert.
Quo vadis, USA?
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Ideologie, egal ob sie links oder rechts vom "gesunden Menschenverstand" bzw. einer nüchternen sachlichen Analyse abweicht, ist immer suboptimal.
In dem Zusammenhang sei der NY Artikel erwähnt:
https://nypost.com/2025/01/31/us-news/fa...hatgpt.com
Zitat:The crux of the lawsuit is that the FAA, under the Obama administration, dropped a skill-based system for hiring controllers and replaced it with a “biographical assessment” in an alleged bid to boost the number of minority job applicants.
Wenn da tatsächlich was dran ist, wäre dass schon ein ziemliches Ding.
Siehe auch: https://mslegal.org/cases/brigida-v-faa/
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(01.02.2025, 13:04)Zardo schrieb: Wenn da tatsächlich was dran ist, wäre dass schon ein ziemliches Ding.
Da ist was dran, allerdings nicht in der Form, wie das aktuell teilweise politisch dargestellt wird:
https://123atc.com/biographical-assessment
Soweit ich das damals verstanden habe ging es darum, die formalen Anforderungen zu senken und sich mehr auf die Fähigkeiten selbst zu fokussieren, etwas, das weitaus weniger Aufmerksamkeit erregt hätte, wenn es nicht als Maßnahme für DEI verkauft worden wäre. Trump hat das System einkassiert (wie auch im Link steht), aktuell sieht es so aus:
https://123atc.com/how-to-apply
Diese Diskussion um die Fähigkeiten lenkt davon ab, dass schon Jahre vorher die notwendigen Einstellungen mangels qualifizierter Bewerber nicht erreicht werden konnten. Die Probleme haben mit DEI gar nichts zu tun, auch nicht mit irgendwelchen Einstellungsvoraussetzungen oder ähnlichem. Es geht nicht darum, dass irgendwo die (von den Fähigkeiten her) falschen Leute sitzen, sondern dass massiv zu wenig Personal vorhanden ist. Das sind Zahlen und Umstände, die auch in Trumps erster Amtszeit nicht besser wurden (im Gegenteil, Coronabedingt wurde damals sogar der Tiefpunkt erreicht).
Siehe dazu beispielsweise:
https://www.nytimes.com/2023/12/02/busin...afety.html
https://www.cbsnews.com/news/over-90-per...ata-shows/
Die Probleme wären vermutlich selbst dann nicht gelöst, wenn die von Trump schon in seiner ersten Amtszeit angekündigte Privatisierung stattgefunden hätte (die richtig umgesetzt auf lange Sicht vermutlich der sinnvollste Weg ist), denn in Kanada sieht die Situation querschnittlich nicht wirklich besser aus.
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(01.02.2025, 17:59)Helios schrieb: Da ist was dran, allerdings nicht in der Form, wie das aktuell teilweise politisch dargestellt wird:
https://123atc.com/biographical-assessment
Soweit ich das damals verstanden habe ging es darum, die formalen Anforderungen zu senken und sich mehr auf die Fähigkeiten selbst zu fokussieren, etwas, das weitaus weniger Aufmerksamkeit erregt hätte, wenn es nicht als Maßnahme für DEI verkauft worden wäre. Trump hat das System einkassiert (wie auch im Link steht), aktuell sieht es so aus:
https://123atc.com/how-to-apply
Ja, der aktuelle Test ist überzeugend. Hier z.B. soll man mit dem Keypad auf die Nummer des sich auf einem Kollisionskurs befindlichen Luftfahrzeugs klicken (bevor es kollidiert) und gleichzeitig Kopfrechnung durchführen (die Kopfrechnung soll einen zusätzlichen Stress-Level erzeugen).
[Bild: https://www.jobtestprep.com/media/zizb0gjh/new_sim.gif]
Allerdings scheint tatsächlich in 2014 der frühere AT-SAT kognitive Test durch diesen "weichen" BA Test ersetzt worden zu sein, d.h. der BA Test wurde prioritär vor die weitere kognitive Testung gesetzt.
https://justthenews.com/government/feder...rol-skills
Zitat:In December 2013, thousands of students who had participated in the FAA’s Collegiate Training Initiative (CTI)—a program specifically designed to prepare individuals to become Air Traffic Control Specialists—were informed that their previous scores on a cognitive and skills-based test—known as the AT-SAT—would be discounted. Instead, these students would have to pass a biographical survey before retaking the cognitive portion of the test.
Zitat:What the program graduates did not know is that only 14% of them would pass this new biographical questionnaire, despite half of them having previously passed the skills-based test and met all of the FAA pre-qualifications to be referred on the next step to becoming Air Traffic Control Specialists.
Die Einschätzung dieser Quelle als "moderately conservative": https://www.allsides.com/news-source/jus...media-bias
Ein Persönlichkeitstest kann Personen, die den Skill-Level-Test bestanden haben, evlt. aussortieren, wenn sie sich z.B. risikofreudig oder unzuverlässig verhalten. Ein Skill-Level-Test wie der aktuell durchgeführte ist in der Regel sehr viel objektiver (es handelt sich sozusagen um eine Messung) mit gleichen oder ähnlichen Ergebnissen bei Wiederholung, wenn der Test mit etwas Abstand erneut durchgeführt wird, während ein Persönlichkeitstest deutlich schwammigere Ergebnisse liefert und eher mit einer Schätzung vergleichbar ist.
Den BA Test vor den Skill-Test zu setzen bzw. diesen höher zu priorisieren halte ich für einen Fehler. Dies wurde in 2018 dann auch geändert.
Die Sache wird nun natürlich übermässig medial aufgeblasen, ist aber wohl nicht ganz ohne Grundlage.
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(01.02.2025, 18:52)Zardo schrieb: Die Sache wird nun natürlich übermässig medial aufgeblasen, ist aber wohl nicht ganz ohne Grundlage.
Letzteres wie dargestellt nicht, nur in welchem Zusammenhang steht das mit dem aktuellen Unfall, und mit der aktuellen Gesamtsituation?
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(01.02.2025, 19:43)Helios schrieb: Letzteres wie dargestellt nicht, nur in welchem Zusammenhang steht das mit dem aktuellen Unfall, und mit der aktuellen Gesamtsituation?
Beim Unfall selbst kann eine direkte Kausalität mit DEI nicht hergestellt werden, selbst wenn man postulieren würde, dass eine unbekannte Anzahl an Kandidaten in der Vergangenheit wegen einem unglücklich konzipierten Assessment ihre Ausbildung nicht fortsetzen konnten oder wollten. Laut ATC-Audioaufnahmen hat der Lotse den Heli-Piloten zweimal vor dem Jet gewarnt und gefragt, ob dieser ihn in Sicht habe, was letzterer bejahte und um "visuelle Separierung" gebeten hat, d.h. ab dem Moment war der Heli-Pilot für die Sicherheit des Jets und der eigenen Besatzung verantwortlich. Selbst wenn der fehlende zweite Lotse anwesend gewesen wäre, hätte sich der Unfall möglicherweise genauso zugetragen. Das Problem hier scheint eher die mutmassliche Verwechslung durch den Helipiloten gewesen zu sein, wenn dieser das falsche Flugzeug für den Konfliktverkehr gehalten hat, und somit vom eigentlichen Konfliktverkehr abgelenkt war.
Mit der aktuellen Gesamtsituation kann sehr wohl ein Zusammenhang hergestellt werden. Selbst wenn das biographische Assessment nicht in der Absicht der Förderung von Minderheiten über den kognitiven Skill-Test hinweg als Filterkriterium in den Ausbildungsweg der Lotsen gesetzt wurde, scheint es doch ein ungeeignetes Filterkriterium gewesen zu sein, wenn nur 14% dieses Assessment bestehen, noch bevor sie den eigentlichen Skill-Test absolvieren. Immerhin wurde diese Methode 4 Jahre lang verwendet. Man darf daher schon postulieren, dass hier potentiell Talent und Eignung abgewiesen wurde, und sich fragen, in welchen sicherheitsrelevanten Bereichen noch. Man erinnere sich an das Trump-Shooting.
Washington Post:
Zitat:For air traffic controllers, the Obama administration in 2013 instituted a new hiring system that introduced a biographical questionnaire to attract minorities, underrepresented in the controller corps. The program was criticized, such as in a Fox News report in 2015, as making it harder for more skilled applicants to get hired as controllers.
Die DEI-Debate nur als Schaumschlägerei rechter Medien zu sehen, die mal wieder eines ihrer Lieblings-Steckenpferde reiten, scheint mir zu kurz gegriffen. Entsprechend gibt es hier kein schwarz oder weiss, sondern eher einen Grauverlauf.
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(01.02.2025, 20:55)Zardo schrieb: (...) scheint es doch ein ungeeignetes Filterkriterium gewesen zu sein, wenn nur 14% dieses Assessment bestehen, noch bevor sie den eigentlichen Skill-Test absolvieren. Immerhin wurde diese Methode 4 Jahre lang verwendet. Man darf daher schon postulieren, dass hier potentiell Talent und Eignung abgewiesen wurde (...)
Auf welcher Grundlage? Die Erfolgsquote einer Bewertung sagt nichts über deren Wirksamkeit aus, genauso wenig wie die Erfolgsquote von nachgeschalteten Tests etwas über die Wirksamkeit vorheriger Bewertungen aussagt. Wenn es da eine auch nur ansatzweise zwingende Kausalität gäbe, dann wäre die Bewertung selbst in gewisser Weise obsolet.
Ein Argument für die Relevanz für die Gesamtsituation könnte die Entwicklung der Beschäftigungszahlen bieten, denn diese sank im Zeitraum von 2013 bis 2018 signifikant (um etwa 10%). Dafür müssten aber Zu- und Abgänge sowie andere Einflussfaktoren mit berücksichtigt werden. Dass diese eine Rolle spielen zeigt die Entwicklung seit 2018, denn die Zahlen haben sich trotz der Änderungen im Bewerbungsverfahren seitdem nicht signifikant positiv verändert. Nun lässt sich anführen, dass der Covid-Knick als außergewöhnliches Ereignis eine positive Entwicklung zumindest verzögert hat, das würde aber auch bedeuten, dass dessen Einfluss auf die Gesamtsituation mindestens nicht unerheblich war. Und er bietet keine Erklärung für die Entwicklung unmittelbar davor und danach, die ebenfalls keinen grundsätzlichen Umschwung darstellen.
Schwarz oder Weiß gibt es eh nie, die Realität ist stets komplexer. Gerade deswegen allerdings ist es primär "Schaumschlägerei", denn eine notwendige differenzierte Betrachtung findet ja gerade nicht oder kaum statt. Ich halte es unsinnig, diese Darstellung umzudeuten nur um den Aussagen noch eine Berechtigung zu geben.
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Wenn du aufgrund DEI Quoten quasi jeden DEI Kandidaten nehmen musst der den Test irgendwie besteht wird es zwangsläufig Kandidaten geben, die besser geeignet sind, aber nicht in DEI Quoten verwurstet werden können und entsprechend keine Stelle bekommen.
FAA embroiled in lawsuit alleging it turned away 1,000 applicants based on race — that contributed to staffing woes
https://nypost.com/2025/01/31/us-news/fa...d-on-race/
FAA’s diversity hiring practices were under scrutiny long before the air disaster in Washington
https://www.washingtontimes.com/news/202...ong-air-d/
Zitat:A major class-action lawsuit has been filed against the federal agency over claims that applications for air traffic controllers were rejected based on race.
The original lawsuit was filed on behalf of Andrew Brigida, who claimed the FAA under the Obama administration dropped a skill-based system for hiring air traffic controllers (ATCs) and replaced it with a "biographical assessment," which was allegedly used to attract more minority applicants.
Brigida, who is white and scored 100 percent on his training exam, said he was discriminated against because of his race when his application was rejected.
https://www.newsweek.com/faa-reject-air-...sh-2024097
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(01.02.2025, 22:49)Nightwatch schrieb: Zitat:A major class-action lawsuit has been filed against the federal agency over claims that applications for air traffic controllers were rejected based on race.
The original lawsuit was filed on behalf of Andrew Brigida, who claimed the FAA under the Obama administration dropped a skill-based system for hiring air traffic controllers (ATCs) and replaced it with a "biographical assessment," which was allegedly used to attract more minority applicants.
Brigida, who is white and scored 100 percent on his training exam, said he was discriminated against because of his race when his application was rejected. Das passt doch alles nicht zusammen. Erstens hat man das "skill-based" System ja nicht ersetzt sondern nur hinter das "biographische" Verfahren gestellt. Es gab vorher beides (soweit ich weiß nur unter anderem Namen) und es gibt auch nach der Rückabwicklung 2018 immer noch beides. Nacheinander. Und zweitens hat auch letzteres nichts mit DEI zu tun:
Zitat:https://123atc.com/biographical-assessment
The Biographical Assessment consists of 114 multiple-choice questions. The questions explore your personality traits and your approach to work. Topics include:
Approaches to decision making
- Handling pressure, risk, and uncertainty
- Reactions to criticism, mistakes, and setbacks
- Teamwork and communication styles and preferences
- Efficiency, accuracy, and prioritization
- Confidence and initiative
- Responsibility and reliability
- Learning styles and technological aptitude
- Et cetera
Wenn der liebe Andrew 100% Leistung gebracht hat und trotzdem abgelehnt wurde, würde ich jetzt erstmal davon ausgehen, dass er wohl im biographischen Teil versagt hat, was aber nichts über seine Rasse(sic) aussagt, sondern lediglich über seine persönliche Eignung.
Das ist in etwa so als wenn sich ein Schwerverbrecher in den Polizeidienst einklagt, weil er ja ein besonders guter Schütze ist.
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