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Thomas Wach schrieb:Daher auch an unsere schweizerischen Freunde hier: Sieht die politische Landschaft, die politische Kultur in der Schweiz derart stark polarisiert aus? Das werden die Wahlen vom kommenden Sonntag zeigen. Ich bin kein Politologe, habe aber eine Polarisierung schon bei den letzten Wahlen beobachtet. Man darf nicht vergessen: bei den letzten Wahlen wurde eine jahrzehntealte Ordnung in der Schweizer Politik gesprengt: Die Zauberformel. Einerseits ist dies ein Resultat der vorangegangenn Polarisierung, andererseits wurde die Polarisierung dadurch in der vergangenen Legislaturperiode nicht entschärft, sondern eher noch angeheizt. Der Kompromiss der Zauberformel hat die vier grossen Parteien der Schweiz in eine komfortable Situation gebracht: man konnte ohne grossen Aufwand seinen Sitz im Bundesrat halten, und das während Jahrzehnten. Mit dem Ende der Zauberformel gilt die Sitzverteilung im Bundesrat nicht mehr (also 2 CVP, 2 FDP, 2 SP, 1 SVP) und jede Partei muss darum fürchten, dass sie ihren Sitz (oder einen davon) verliert (bei den letzten Wahlen verlor die CVP einen Sitz an die SVP). Daher wird natürlich auch der Wahlkampf mit härteren Bandagen geführt. Zudem ist neuerdings mit der Umweltbewegung (Grüne Partei, sowie evtl. die Grünliberale Partei) eine neue politische Richtung dabei, sich in Position für einen Bundesratssitz zu bringen, was natürlich die Lage für die bisherigen Parteien verschärft.
Jetzt zur SVP, ihrem Wahlplakat und Blocher:
Die SVP schürt Ängste, welche die Volksseele vieler Schweizer empfindlich treffen: Angst vor Überfremdung, Angst vor Wohlstandsverlust (wegen der Überfremdung), Sicherheitsbedenken. Das ist nichts Neues, das macht die SVP schon seit langem. Darüber würde ich mir auch nicht den Kopf zerbrechen, denn solche Strömungen gibt es überall. Braunes Gedankengut? Damit haben glaub ich prinzipiell die Deutschen ein Problem (Vergangenheitsbewältigung). Für die Schweiz mache ich mir deswegen im Moment noch keine Sorgen, die Schweizer sind viel zu harmlos. Die Gemeinsamkeit mit den Nazis würde ich darin sehen, dass die SVP nichts Fremdartiges im eigenen Land duldet. Es geht ihr aber, anders als den Nazis, nicht darum, die ganze Welt in die selbe Richtung zu bringen, sondern einfach nur die Schweiz. Sprich: Integration von Ausländern, und wenn das nicht klappt (was ja offensichtlich der Fall ist), dann eben Rausschmiss. Letzterer funktioniert aber schlecht, da eben die "Netten" häufig was dagegen haben und die ganze Sache sowieso nicht lohnenswert ist (Rückschaffung ist teuer und es kommen immer mehr Ausländer rein).
Ich glaube, was die SVP möchte, ist folgende Botschaft an die Ausländer: "Ihr seid willkommen, wenn ihr unsere Wirtschaft fördert, euch integriert und euch an unsere Spielregeln haltet. Falls ihr das nicht hinkriegt, dann schert euch zum Teufel (bzw. wir helfen nach)!" Ich persönlich unterstütze diese Botschaft, obwohl ich die SVP nicht wähle ;-) Straffällige Ausländer sollten raus aus der Schweiz und nicht noch in den Genuss unserer Luxusgefängnisse kommen; das grosse Problem dabei ist häufig die Bestimmung des Zielortes (Asylsuchende aus Afrika sind häufig Sans-Papiers, damit sie Flüchtlingsstatus erhalten) und generell die Bewertung der Straftat (man kann kaum jemanden ausschaffen, der einmal vergessen hat, seine Steuern zu bezahlen). Bei Verbrechen gegen Leib und Leben (Prügelei, Mord usw.), bei Verbrechen wie Diebstahl, Einbrüchen, etc., aber auch bei wiederholten schweren Verkehrsdelikten (Raserei) wünschte ich mir ein härteres Durchgreifen der Behörden, bei allen Straftätern, egal woher die dann kommen. Das haben wir in der Schweiz aber nicht, und das ist glaub ich das, was die SVP am liebsten ändern würde (Blocher ist ja passenderweise Justizminister), nämlich, dieses Land unattraktiver für Kriminelle und Trittbrettfahrer zu machen. Das härtere Durchgreifen muss aber von allen Parteien gebilligt werden, also auch ohne die SVP funktionieren. Vielleicht schaffen wir das ja eines Tages.
Nun zum Plakat: ein gefundenes Fressen für die Medien, für Menschenrechtler und für schockierte Afrikaner. Meine Diagnose: es ist harmlos, verfehlt aber total die Aussage, die es eigentlich machen will. Man will damit "schwarze Schafe", also eben Trittbrettfahrer bezeichnen, welche von der SVP ja v.a. bei Ausländern geortet werden (was natürlich nicht stimmt, es gibt auch genügend Schweizer, die das System ausnützen). Die Kernbotschaft, dass die Schweiz zu lasch im Durchsetzen ihrer eigenen Gesetze im eigenen Land ist, geht dabei leider unter. Das Plakat ist also ein Riesenfehler und kostet die SVP hoffentlich Stimmen.
Tja, und dann gibts noch Christoph Blocher: Personenkult à la Führer? Unsinn! Bitte nicht immer alles glauben, was der Spiegel schreibt! Sicher Blocher ist die Gallionsfigur der SVP (ohne ihn wäre die SVP wohl kaum der Rede wert). Aber Blocher hat absolut kein staatsmännisches Format. Er ist Unternehmer und führt auch sein Departement so: effizient und möglichst unbürokratisch. Doch auf diplomatischer Ebene ist Blocher eine totale Nullnummer, wie er bei verschiedenen Gelegenheiten unter Beweis gestellt hat (z.B. beim Türkeibesuch). Das zeigt sich leider auch im Bundesrat.
Zudem ist Blocher kein gescheiterter Kunstmaler, sondern Jurist und erfolgreicher Unternehmer (Ems-Chemiewerke). Er weiss, was er darf und was ihn vor den Richter bringen würde. Er bewegt sich bei seinen Aussagen häufig in juristischen Grauzonen, lässt sich aber immer noch ein Hintertürchen offen, um notfalls zurückzukrebsen. Kurz: seine Ausbildung macht ihn zwar gefährlich, aber auch vorsichtig, da er weiss, dass er nicht einfach gewisse Grenzen überschreiten kann.
Ach ja, Bern gestern Samstag. Ich kann nur sagen, die Aktivisten vom Schwarzen Block und alle, die da sonst noch auf die SVP Kundgebung eingedroschen haben, sind - Verzeihung- DIE ALLERGRÖSSTEN VOLLIDIOTEN!!! Möglicherweise verhilft das der SVP am nächsten Sonntag zu einem Wahlsieg. Denn die Behörden waren erstens nicht in der Lage, die Gewalt zu verhindern, was die SVP in ihrem Wunsch nach stärkerem Durchgreifen nur bestätigt. Und zweitens kann die SVP mit dem Finger auf ihre politisch extremsten Gegner zeigen und sagen: "seht her, während wir auf einer bewilligten, friedlichen Wahlkundgebung sind, demontiert die Linke den Rechtsstaat, demoliert fremdes Eigentum, bricht alle Gesetze. Und die Polizei schaut zu!"
Meinen Glückwunsch, Schwarzer Block! Das habt ihr echt fein gemacht.
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So, es ist passiert:
Zitat:Die SVP und die Grünen sind die Sieger der Wahlen vom Wochenende. Während die SVP sieben zusätzliche Nationalratssitze gewann, schicken die Grünen sieben Vertreter mehr in die Grosse Kammer und nehmen erstmals Einzug ins «Stöckli». Grosser Verlierer ist dagegen die SP, die neun Sitze abtreten musste; die FDP verlor fünf Mandate.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/aktuell/wahlen_erster_artikel_1.572636.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/a ... 72636.html</a><!-- m -->
Die beiden extremsten Parteien legen stark zu. Während die Grünen dies auf Kosten der Sozialdemokraten tun (links bleiben die Kräfteverhältnisse gleich) holt die SVP ihre Mandate auf Kosten der Mittepartei FDP. Letzteres ist, insbesondere für die Situation im Bundesrat, sehr schlecht für die bürgerliche Mitte. Die FDP wird dort vermutlich einen Sitz abgeben müssen.
Überraschend ist das Resultat nicht; die Grünen haben mit dem Klimawandel gepunktet, die bürgerliche Schweiz ist der SVP-Propaganda auf den Leim gegangen. Dass die FDP dermassen verloren hat, erstaunt auch nicht. Die Partei ist im Moment farb- und profillos, hat kein eindeutiges Programm (im Vergleich zu den Parteien links und rechts) und polemisiert viel zu wenig, um den Wählerinnen und Wählern ihre Kandidaten schmackhaft zu machen.
Punkto Bundesratswahl dieses Jahr: hier wirds spannend! Die Grünen und die CVP hätten den zweiten FDP-Sitz sehr gerne. FDP und SVP werden sich dagegen wehren. Es ist zudem fast grotesk, dass die Grünen und SVP-Bundesrat Christoph Blocher in derselben Regierung hocken und Konsenspolitik betreiben. Blocher wird aber garantiert wiedergewählt, dazu ist die SVP einfach zu stark. Daher vermute ich, dass die Grünen keinen Bundesratssitz bekommen und dieser dafür von der CVP abgestaubt wird.
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Gestern Montag, 12.12.2007: Die Vereinigte Bundesversammlung (National- und Ständerat) der Schweiz wählt den siebenköpfigen Bundesrat, die Regierung des Landes. Die amtierenden Bundesräte müssen, falls sie weitermachen wollen, vom Paralment bestätigt werden. Es sind dies: Moritz Leuenberger (SP), Samuel Schmid (SVP), Pascal Couchepin (FDP), Micheline Calmy-Rey (SP), Christoph Blocher (SVP), Hans-Rudolf Merz (FDP) und Doris Leuthard (CVP). Die ersten vier werden problemlos wiedergewählt. Dann jedoch der Paukenschlag: Von einem Kommunisten(!) wird die Bündner Regierungsrätin Eveline Widmer-Schlumpf (SVP) zur Wahl anstelle von Christoph Blocher vorgeschlagen. Zwei Wahlgänge später ist die Sensation perfekt, Christoph Blocher hat die Wahl gegen seine Parteikollegin verloren. Die anderen beiden amtierenden Bundesräte werden nachher problemlos bestätigt.
Eveline Widmer-Schlumpf, gewählte neue Bundesrätin, ist zum Zeitpunkt ihrer Wahl noch im Kanton Graubünden. Sie muss nun nach Bern reisen, um zu erklären, ob sie die Wahl annehme oder nicht. Sie bittet um Bedenkzeit bis heute Dienstag 08.00...
Heute Dienstag, 13.12.2007, kurz vor 08.00: Fernseher einschalten, auf die Erklärung von Eveline Widmer-Schlumpf (SVP) warten, ob sie die Wahl zur Bundesrätin annimmt. Ein paar Minuten später lächeln, sie hat ja gesagt. Blocher ist draussen! Seine Gefolgschaft heult Rotz und Wasser...
Thomas Wach schrieb:Was ist bloß los bei unseren schweizerischen Nachbarn?? Es brechen neue Zeiten an: Christoph Blocher ist nicht mehr Mitglied des Bundesrates, die SVP kündigte heute morgen offiziell einen Oppositionskurs an. Die beiden aktuellen SVP-Bundesräte, Samuel Schmid (bisher) und Eveline Widmer-Schlumpf (neu, anstelle von Christoph Blocher gewählt) werden ohne Unterstützung der SVP-Fraktion regieren müssen.
Ein Oppositionssystem hat die Schweiz noch nie gehabt. Falls doch, dann ist das so lange her, dass sich niemand dran erinnert. Jedenfalls wird das jetzt kommen, falls die SVP geschlossen Ernst macht.
Die Geschlossenheit der SVP ist hier die grosse Frage. Alle am Boden zerstörten/empörten/entrüsteten/entsetzten SVP-Politiker, die sich bisher zur Abwahl Blochers geäussert haben, sind der Ansicht, dass diese Abwahl einer Abwahl der gesamten SVP gleichkomme. Die Blocher-Linie ist aber vor allem in Zürich und in der Ostschweiz stark. Samuel Schmid (SVP Bern) und Eveline Widmer-Schlumpf (SVP Graubünden) stammen aus anderen Gebieten der Schweiz und können vielleicht auf die Unterstützung von lokalen SVP-Vertretern zählen. Ebenfalls unklar ist mir die Haltung der SVP-Leute aus der Romandie. Es wäre also möglich, dass sich die SVP spaltet.
Mögliche Folgen für die Schweiz:
- Blocher könnte Parteipräsident der SVP werden. Der jetztige Präsident, Ueli Maurer, hat nach der Parlamentswahl diesen Herbst seinen Rücktritt bekannt gegeben. Fakt ist jedenfalls, dass Blocher jetzt wieder dort ist, wo er hingehört: als Nicht-Mitglied der Regierung kann er sein Maul aufreissen, ohne gegen die geltenden Gepflogenheiten im Bundesrat zu verstossen (womit er sich in den vergangenen vier Jahren teils sehr schwer getan hat).
- Die SVP wird womöglich in einen gemässigten Flügel und einen linientreuen Blocher-Flügel gespalten. der gemässigte Flügel könnte sich den Mitte-Parteien (FDP und CVP) anschliessen.
- Da bisher nur grosse Parteien einen Anspruch auf Bundesratssitze hatten, nun aber zwei fraktionslose Bundesräte in der Regierung sitzen, könnten kleinere Parteien stärker auf einen Bundesratssitz zielen. Die Grünen wollen sowieso einen Vertreter in der Regierung, haben die Abwahl Blochers aber zur Bedingung dafür gemacht. Bis gestern hatte ich für dieses Anliegen nur ein müdes Lächeln übrig, aber nachdem, was passiert ist, wird ein grüner Bundesrat plötzlich sehr realistisch. Sollte beispielsweise einer der amtierenden Bundesräte vor der nächsten Wahl zurücktreten (ich denke da z.B. an Samuel Schmid), dann werden die Grünen garantiert jemanden aus den eigenen Reihen ins Rennen schicken.
- Die Politik in der Schweiz könnte durch die Opposition der SVP in den nächsten Jahren zum Stillstand kommen. Es wird alles mit Referenden und Volksinitiativen bekämpft werden, was der SVP nicht passt; solche Prozesse dauern jedesmal lange und werden das Voranschreiten der politischen Arbeit in der Schweiz massiv verlangsamen bzw. aufhalten.
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hunter1 schrieb:Ein Oppositionssystem hat die Schweiz noch nie gehabt. Falls doch, dann ist das so lange her, dass sich niemand dran erinnert.
Die Sozialdemokraten sind im zweiten Weltkrieg erstmals in die Regierung eingetreten. Seit 1959 sind sie endgültig dabei. Es gibt noch ein paar Leute, die sich an die Zeit davor erinnern. :wink:
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Nasenbär schrieb:Die Sozialdemokraten sind im zweiten Weltkrieg erstmals in die Regierung eingetreten. Seit 1959 sind sie endgültig dabei. Es gibt noch ein paar Leute, die sich an die Zeit davor erinnern. Es gab sogar Zeiten, wo der Bundesrat nur aus Freisinnigen bestand, da wäre der Ausdruck "Herz der Finsternis" aus heutiger Sicht auch nicht unpassend gewesen :lol:
Nur ist das alles sehr lange her und interessiert in den heutigen Polit-Diskussionen kaum noch jemanden, bzw. ist seit langem vergessen. Zauberformel und Konkordanzregierung schienen in der Schweiz für die Ewigkeit gemacht zu sein, obwohl die ursprüngliche Zauberformel schon vor 4 Jahren gesprengt wurde. Daher ist die demonstrative Opposition tatsächlich etwas neues, auch wenn z.B. die Grünen seit ihrer Entstehung Opposition betreiben (sie sind ja nicht an der Regierung beteiligt).
Noch ein Nachtrag zur (Ab-)Wahl: ein Film über die Gebrüder Blocher, der vor der Wahl ausgestrahlt wurde und vielleicht noch einen gewissen Einfluss auf das Wahlergebnis nahm
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=xnMWp1ORyBo">http://www.youtube.com/watch?v=xnMWp1ORyBo</a><!-- m -->
Ich muss sagen, dass mich dieses Dokument erschüttert hat, obwohl der Inhalt davon eigentlich vorher schon klar war. Fairerweise muss noch hinzugefügt werden, dass es a) nur ein Film ist (der zurechtgeschnitten werden konnte), b) ich nichts über die Macher weiss und c) das Schweizer Fernsehen tendenziell eher links der Mitte steht. Trotzdem fühle ich mich im Nachhinein erleichtert, dass Blocher nicht mehr in der Schweizer Regierung ist.
Die Sprache ist sowohl hoch- als auch schweizerdeutsch; es handelt sich aber um schaffhausischen Dialekt, sollte also nicht allzu weit vom Schwäbischen sein. Falls die Sprache ein Problem ist, bitte ich den Rest der Moderation, den Beitrag zu editieren :wink:
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Zitat:Christoph Blocher ist nicht mehr in der Regierung - aber für die Schweiz ist der gedemütigte Politiker umso gefährlicher. Blocher profitiert schon jetzt von seinem Märtyrerstatus, die SVP verzeichnet einen Mitgliederrun. Mit seinen Milliarden will der Rechtspopulist eine aggressive Oppositionspolitik finanzieren.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,523330,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 30,00.html</a><!-- m -->
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Zitat:Schweizer Börse - Grösster Tagesverlust seit 19 Jahren
Zürich (Reuters) - Die Schweizer Börse ist am Freitag im Einklang mit den andern Börsenplätzen abgestürzt. Der Leitindex SMI brach zeitweise 9,2 Prozent bis auf 5266 Punkte ein.
Das war der tiefsten Stand seit August 2004. Und es war der grösste Tagesverlust seit 19 Jahren: Am 16. Oktober 1989 war der SMI 10,5 Prozent abgesackt. Damals hatten Finanzierungs-Schwierigkeiten beim Kauf der US-Fluggesellschaft UAL einen Ausverkauf an Wall Street ausgelöst.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/marketsNews/idDEBEE4990PU20081010">http://de.reuters.com/article/marketsNe ... PU20081010</a><!-- m -->
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Zitat:STEINBRÜCKS STEUEROASEN-KRITIK
Schweiz bestellt deutschen Botschafter ein
Die Eidgenossen sind empört: Nach der Kritik von Finanzminister Steinbrück an der Steueroase Schweiz ist der deutsche Botschafter in Bern einbestellt worden. Der Nationalrat ist "unzufrieden" mit den Äußerungen des SPD-Politikers.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,585773,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 73,00.html</a><!-- m -->
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Endlich wieder ein Nazi-Vergleich...
Zitat:STEUEROASEN
Peitschen-Peer empört die Schwarzgeld-Schweizer
Nichts schweißt die Schweizer so sehr zusammen wie der Vorstoß eines Deutschen, der mit der Peitsche droht: Peer Steinbrücks Angriffe auf das Bankgeheimnis haben einen regelrechten Volkszorn entfacht. Die rechtspopulistische SVP vergleicht den Finanzminister sogar mit den Nazis.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,587352,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 52,00.html</a><!-- m -->
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Jetzt wird's ernst...
Zitat:SCHUTZ DER SCHIFFE
Schweiz schickt Soldaten gegen Somalias Piraten
Die Schweiz macht Ernst: Auch die Eidgenossen wollen ihre Schiffe mit eigenen Soldaten vor den Piraten im gefährlichen Golf von Aden schützen.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,597795,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 95,00.html</a><!-- m -->
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Zitat:SNB - Massive Rezession und wachsende Deflationsgefahr
Zürich (Reuters) - Nach Einschätzung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist die Schweiz in eine massive Rezession geraten und die Deflationsgefahr ist deutlich gewachsen.
In dieser Lage muss die SNB nach den Worten ihres Direktoriumsmitglieds Thomas Jordan die Liquidität der Schweizer Wirtschaft substanziell erhöhen. Die Dosierung der Geldpolitik sei dabei nicht einfach, sagte Jordan am Donnerstag in Zürich. Die Güterabwägung spreche aber "klar für eher zu viel als eher zu wenig monetären Stimulus".
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE52I0JJ20090319">http://de.reuters.com/article/economics ... JJ20090319</a><!-- m -->
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E8D0667B7609A41ABA04824F25CE15B53~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Schweizer Imperialismus
Wir wollen Deutschland!
Eine Ohrfeige für Gaddafi: Während das libysche Staatsoberhaupt die Schweiz unter ihren Nachbarstaaten aufteilen will, planen konservative Politiker nun eine Vergrößerung des Alpenlandes.
25. Juni 2010 .... Nationalrat Dominique Bättig, hat kürzlich von der Landesregierung gefordert, sie solle Vorbereitungen treffen, um die umliegenden Gebiete der Schweiz einzuverleiben: Norditalien und den Vorarlberg, Savoyen, das Elsass und den französischen Jura. Auch an Baden-Württemberg hat der Politiker gedacht.
Sein Vorschlag war zunächst eine Reaktion auf die Demütigungen des Landes durch Gaddafi, der vor den Vereinten Nationen eine Zerschlagung der Schweiz gefordert hatte. Deren Einzelteile will der Libyer den umliegenden europäischen Ländern zuschlagen. Bättigs Genossen erkannten schnell das propagandistische Potential des provozierenden Gegenvorstoßes, der eigentlich nicht ganz ernst gemeint war. Zwei Dutzend Abgeordnete, der Parteipräsident inklusive, unterschrieben die Petition an die Regierung. Ihr und den anderen Parteien ist die Sache äußerst peinlich. Bei der deutschen Botschaft hat man schon lange nicht mehr so gelacht.
Doch in den angesprochenen Gebieten, denen die SVP eine neue Heimat anbietet, ist das Echo weitgehend positiv. In Obersavoyen gibt es längst eine Unabhängigkeitsbewegung, die zur Schweiz möchte. In Como hat eine Zeitungsumfrage ergeben, dass vierundsiebzig Prozent den Anschluss gerne vollziehen würden. Auf „Vorarlberg online“ werden die Qualitäten der Schweiz unterstrichen: „Geordnete Staatsfinanzen, höherer Lebensstandard, Probleme werden gemeinsam mit dem Volk gelöst.“ Aus Baden-Württemberg tönt es ganz ähnlich: „Die Schweizer sind uns von der Mentalität her näher“, schreibt ein Leser des „Südkuriers“ in Konstanz: „Nichts wie weg von den Pleitegeiern aus Berlin.
Europa soll der Schweiz beitreten
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Der 1. April war doch schon, oder?
Und dann noch ausgerechnet von der SVP, die sonst immer zuerst "Ausländer raus!" brüllt und am liebsten eine Mauer um die Schweiz herumziehen würde.
Zudem haben die Macher der Studie den wichtigsten Teil vergessen: Norditalien bis Genua. Wenn überhaupt irgendeine Form von Angliederung, dann eine mit Meerzugang. :wink:
Um noch ein bisschen Ernst hinzuzufügen: ich habe mich schon sehr an die Umrisse meiner Heimat gewöhnt, das darf ruhig so bleiben.
Und wie realistisch wäre überhaupt eine Sezession der aufgezählten Gebiete von ihren jeweiligen Nationalstaaten?
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das mit dem Meerzugang wäre doch kein Problem, wenn Europa der Schweiz beitritt :wink:
Und das ist im Zuge der flobalen Finanzkrise doch durchaus ein Option, nicht
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Aber wir wollen doch Europa gar nicht. Stell Dir mal einen kontinentalen Föderalismus vor, das gäbe eine Katastrophe. Mailand, Turin und Genua reichen doch vollkommen: Ein anständiger Hafen, Ferrari und ein Stück Poebene zum Reisanbau. Resteuropa kann bleiben, wo es ist. :wink:
Überhaupt frage ich mich, ob die in der Petition angepeilten Regionen nicht allesamt strukturschwach sind. Das wäre dann so wie die EU-Osterweiterung...
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