(Amerika) Alba, CELAC, Mercosur, UNASUR, Telesur (u. a.)
Die FR schreibt aktuell:
Zitat:Machtkampf in Südamerika: Trumps „Donroe-Doktrin“ zielt direkt auf China
Stand:09.12.2025, 05:49 Uhr

Die neue US-Sicherheitsstrategie zielt auf die Vorherrschaft in Lateinamerika. Auch China wird zum Rivalen erklärt. Die Rückkehr einer bekannten Doktrin.

Washington, D. C. – Die Vereinigten Staaten setzen das einst als „Hinterhof“ verunglimpfte Lateinamerika wieder oben auf die Prioritätenliste der nationalen Interessen. Die wirtschaftliche und politische Kontrolle über das unter den vorhergehenden Präsidenten vernachlässigte Lateinamerika sei „grundlegend für den Schutz des Heimatlandes“, heißt es in der neuen nationalen Sicherheitsstrategie, die am Freitag in Washington vorgestellt wurde.
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Drohung, Erpressung, Zölle: Alte Südamerika-Doktrin kehrt unter Trump wieder

Es ist die Wiederkehr der „Monroe-Doktrin“ und des „Amerika den Amerikanern“-Anspruchs, mit dem Washington im 19. Jahrhundert eine auch über Interventionen dominierte Ära prägte. Benannt ist sie nach dem damaligen US-Präsidenten James Monroe. Diese Politik kehrt jetzt gewissermaßen als „Donroe-Doktrin“ zurück, indem Staatschef Donald Trump mit Drohungen, Erpressungen, Zöllen und Freihandelsabkommen die Länder Zentral- und Südamerikas gefügig machen will.

„Die Vereinigten Staaten müssen in der westlichen Hemisphäre eine führende Rolle einnehmen, um unsere Sicherheit und unseren Wohlstand zu gewährleisten. Diese Voraussetzung ermöglicht es, uns in der Region jederzeit und überall selbstbewusst zu behaupten“, schreibt das Konzeptpapier fest. Ziel sei es, „die amerikanische Vorherrschaft in der westlichen Hemisphäre wiederherzustellen“.
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Die USA haben gleich zu Beginn von Trumps Amtszeit vor knapp einem Jahr das Zugriffsrecht auf den Panama-Kanal erhoben und behauptet, er werde von China verwaltet. Trump drohte Mexiko an, im Kampf gegen die Kartelle auch auf deren Territorium aktiv zu werden. Und auch Kolumbiens Staatschef Gustavo Petro steht im Fokus des Weißen Hauses, weil er angeblich nicht genügend gegen den Anbau von Koka tue.

Einmischung in Wahlen und militärischer Druck: Trump will mit den USA Präsenz in der Karibik zeigen
Auch auf andere Weise greift Trump drastisch in die Politik der lateinamerikanischen Staaten ein. In Argentinien knüpfte er ein 40-Milliarden-Hilfspaket an einen Erfolg der Partei von Staatschef Javier Milei bei den Kongresszwischenwahlen. Honduras drohte er gerade mit der Einstellung der US-Hilfe, sollte nicht der Favorit Washingtons bei der Präsidentenwahl gewinnen.

In diesem Rahmen muss man auch den massiven Aufmarsch der US-Marine und Luftwaffe vor den Küsten Venezuelas interpretieren. Die Streitmacht ist nicht nur dazu da, Druck auf Machthaber Nicolás Maduro auszuüben, sondern auch, um dauerhaft Präsenz in der Karibik zu zeigen.

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so gesehen lassen sich unsere Diskussionen über
Bandenterror in Zentralamerika, den USA und in Europa
USA vs. Venezuela
USA vs. Mexiko
usw. eigentlich als "Untergeordnete Konflikte innerhalb einer größeren strategischen Auseinandersetzung" verstehen.

Ich habe hier *klick* ja schon deutlich gemacht, wie ich dieses Agieren der DT-Administration einschätze, und was die logische Konsequenz aus deren Handlungen sowohl gegenüber Lateinamerika wie auch gegenüber Westeuropa wäre.
Sicher scheint mir, dass die unmittelbar von den USA bedroht fühlenden Staaten Lateinamerikas unter dem "Druck aus dem Norden" näher zusammenrücken werden, auch wenn es einige schwächere Länder gibt, die dem Druck nachgeben könnten. Damit sind wir beim Thema dieses Strangs.
Ob es zu einer "transatlantischen Partnerschaft" mit den Westeuropäern reicht, kann man allerdings bezweifeln.
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Das mit der "transatlantischen Partnerschaft" mit den Europäern kann man wohl abschreibene:
Zitat:Südamerika schüttelt über Europa nur noch den Kopf
Das Freihandelsabkommen ist für die EU die absehbar letzte Chance, geopolitisch eine Position der Stärke einzunehmen. Doch Brüssel zeigt eklatante Führungsschwäche.
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Sollte die EU diese Woche keine Einigung zwischen ihren Mitgliedern erzielen, dann wären die EU-Mercosur-Verhandlungen gescheitert. Bisher gehen die Diplomaten der Mercosur-Staaten (Argentinien, Brasilien, Uruguay, Paraguay) davon aus, dass das Abkommen am 20. Dezember beim Gipfel der südamerikanischen Wirtschaftsgemeinschaft in Brasilien unterzeichnet wird. Das ist nun jedoch völlig ungewiss.

Denn nun haben sich Frankreich und Polen erneut gegen das Abkommen ausgesprochen. Vor allem Frankreich will das Abkommen in seiner jetzigen Form nicht akzeptieren und verlangt zusätzliche Sicherheiten für seine Landwirte. Auch Italien, Österreich und Belgien gelten als Wackelkandidaten.

In Südamerika gibt es zunehmend Unmut und Unverständnis über das europäische Zögern auf den letzten Metern. ...

Die EU gilt in Südamerika zunehmend als schwach
In Südamerika hat man genau verfolgt, wie Brüssel gegenüber Donald Trump eingeknickt ist und aus Sorge vor Strafzöllen große Zugeständnisse gemacht hat.
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Ein EU-Mercosur-Vertrag hat für die Südamerikaner schon lange nicht mehr oberste Priorität, da das uneinige und wirtschaftlich schwache Europa nicht mehr so attraktiv ist. Der Mercosur sucht bereits seit einiger Zeit nach neuen Partnern für Abkommen in Asien. Auch die USA sind vorgeprescht und haben Argentinien ein Freihandelsabkommen angeboten. Das Abkommen mit dem Mercosur ist deshalb für die EU die absehbar letzte Chance, geopolitisch eine Position der Stärke einzunehmen.
(Kopie hier - man kann sich dem "Kopfschütteln" eigentlich nur anschließen)
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