Sudan
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Zitat:Sudan
Friedensschluß zwischen Nord und Süd
Von Thomas Scheen

28. Mai 2004 Nach mehr als zwanzig Jahren Krieg, der 1,5 Millionen Todesopfer forderte und mehr vier Millionen Sudanern zu Flüchtlingen machte, haben der muslimische Norden und der christlich-animistische Süden des Landes die Bedingungen für einen Frieden geschaffen.
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In der Nacht zum Donnerstag konnten sich die Verhandlungspartner über die letzten strittigen Punkte, die künftige Verwaltung der drei Regionen Abyei, Nuba-Berge und die südlicher Blauer Nil, einigen. Der endgültige Friedensvertrag, um den fast zwei Jahre lang gefeilscht worden war, soll im kommenden Monat in Washington unterzeichnet werden.

Ein Referendum für den Süden

Das alleine ist schon eine Sensation, auch wenn über die Details des Rahmenabkommens nach wie vor verhandelt wird und insofern noch einige Überraschungen zu erwarten sind. Die wichtigste Entscheidung war ohnehin schon vor Monaten gefallen: Der Süden wird nach einer Übergangszeit von sechs Jahren per Referendum entscheiden können, ob er bei Khartum bleiben oder einen unabhängigen Staat gründen will.

Bis dahin wird die Rebellenbewegung „Sudan Peoples Liberation Amy/Movement“ (SPLA/M) an einer Übergangsregierung beteiligt sein. Zwei Währungen sollen eingeführt werden, zwei Armeen bestehen bleiben, die Öleinnahmen zu gleichen Teilen an den Norden und den Süden gehen.

Die Einheit Sudans steht auf dem Spiel

Mit diesem Abkommen und seiner Umsetzung steht nicht weniger als die Einheit Sudans auf dem Spiel, und das Verhalten des Südens wird über die Zukunft des gesamten Landes entscheiden. Sudan ist nicht nur der größte Flächenstaat des Kontinents, es ist wahrscheinlich auch das kulturell vielfältigste Land.
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Öl-Reserven wie in Saudi-Arabien

Natürlich geht es in Sudan nicht um altruistische Motive. Sudan hat Öl, viel Öl. Es gibt Fachleute, die sagen, die sudanischen Reserven reichen an die Saudi-Arabiens heran. Insofern darf der Schwenk der vormals islamistisch geprägten Regierung in Khartum hin zu einer Öffnung auch als Versuch gewertet werden, vor dem politischen Untergang noch einmal Kasse zu machen.

Das Programm ist ihnen mit der Entmachtung Hassan al-Turabis ohnehin abhanden gekommen. Das einzige, was die Regierung Bashir noch von den muslimisch geprägten Oppositionsparteien im Norden unterscheidet, ist das Banner eines Fundamentalismus, der sich als Staatsdoktrin gerade selbst erledigt hat. Für die Amerikaner geht es umgekehrt darum, in den lukrativen sudanischen Markt einzusteigen und die Dominanz der asiatischen Ölkonzerne zu brechen.

Blindwütige Unterstützung der Amerikaner

Dennoch kann dieser Frieden für die Zukunft Afrikas gar nicht hoch genug bewertet werden, trotz der Vorkommnisse in Darfur. Vieles von dem, was in den vergangenen zehn Jahren in Ost- und Zentralafrika schief lief, hatte seinen Ursprung in dem Bestreben der Vereinigten Staaten, den Schurkenstaat Sudan einzukreisen.
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