Leichte Infanterie
Schaddedanz:

Zitat:Der RPO ist zumindest in dem Sinn unkonventionell das er aufgrund seiner thermobarischen Detonation sich nicht für den Einsatz bei starkem Wind eignet.

Big Grin Du hast wirklich einen herrlich einzigartigen Stil ! Gefällt mir.

Zitat:Was ist an einer improvisierten Sprengfalle, im englischen dann Improvised Explosiv Devise, bitte unkonventionell?

IED werden im deutschen Sprachgebrauch halt so genannt. Verwende dafür als Name was immer du als Begriff verwenden willst, Hauptsache wir meinen das gleiche.

Zitat:AFG sowie weite Teile Afrikas bieten PET oder Dosen mehr nicht

Ich habe selbst schon eine leicht zerknüllte Coladose (mit etwas Dreck gefüllt fürs Gewicht) als Auslöser verwendet, unter der Annahme, dass ein vorbeikommender Soldat sie da am Straßenrand stehen sieht und dann damit Dosenkicken macht. Wenn er sie wegkickt, löst dass dann entsprechend aus. Hat funktioniert - merke auf, niemals irgend etwas ohne absolut notwendigen Grund anfassen, geschweige denn in der Gegend herum kicken.

Und selbst mit einer einfachen PET Flasche und Wasser kann ich ebenso einen Auslöser bauen, nichtmetallisch, sehr zuverlässig und praktisch nicht aufspürbar, wie genau werde ich hier mal intentional nicht näher beschreiben. Wurde in AFG eingesetzt, nachdem unsere Abwehrmaßnahmen immer elaborierter wurden, insbesondere was Funkfernzündung angeht, entsprechend wurden die Auslöser und Zünder technisch einfacher und günstiger, während wir immer mehr in die Abwehr investieren mussten.

Zitat:Die interessanten 5g Minen aus China bringen selbst in Massen nur vereinzelte Ausfälle und lassen sich mit einem 2-3m Stock und einer Zeltbahn direkt im Vorrücken räumen.

Also bitte, zum einen gibt es wesentlich elaboriertere, deutlich wirkungsvollere und besser einsetzbare Minen, zum anderen kommt es sehr darauf an wie man die Minen genau einsetzt und keineswegs lassen die sich nach belieben mit einem Stock und einer Zeltbahn räumen, wenn man sie richtig verlegt, auch wenn in der Ukraine aktuell solche Minen sogar mit einem einfachen Paddel geräumt werden. Das zeit eigentlich nur die bizarre Unfähigkeit der Russen in der Minenkriegsführung (eigentlich in jeder Art der Kriegsführung) an.

Zitat:etwa 30kg zusätzliche Ausrüstung, geht man von üblichen Motorradkoffergrößen aus. Die Jäger haben ebenfalls 30kg zusätzlich an ihren E-Motorrädern, ansonst werden die höheren Ladeintervalle der Pionier die gesamte Einheit ausbremsen?

Ich habe schon ganz bewusst überhaupt keine Fahrzeuge auf dieser Ebene angeführt. Wir haben da beide meiner Ansicht nach ein grundlegendes Missverständnis. Vom grundlegenden Konzept her soll eigentlich niemand in dieser Einheit fest zugeteilte, spezifisch für die jeweilige Untereinheit beschaffte / bzw. vorgehaltene Fahrzeuge haben. Also auch keine Motorräder als feste Ausrüstung. Die Ausrüstung welche fest vorhanden ist und gestellt wird, habe ich angeführt. Das heißt aber eben nicht, dass sonst nichts vorhanden wäre, sondern dass jedwede Zusatzausrüstung eben von woanders her requiriert wird:

Zitat: bringt aber nur was wen die Pioniere auch die Ausrüstung haben um die Infanteristen entsprechend besser aus zu rüsten.

Vom grundlegenden Konzept her soll der gesamte Verband stattdesen so weit wie möglich mit improvisierten und requirierten zivilen Gerät sowie requierierten zivilen Fahrzeugen agieren. Ich will also etwas von A nach B transportieren - entsprechend nehme ich einfach zivile Fahrzeuge. Ich benötige einen Traktor und Motorsägen - diese werden aus dem Zivilen requiriert - ich benötige Pionierwerkzeug, entsprechend sieht man halt zu, was man vor Ort lokal aus dem vorhandenen beziehen kann.

Meiner Ansicht nach denkst du hier zu konventionell in dem Sinne, dass du von einer Einheit ausgeht, die Material gestellt bekommt und dann mit diesem durch die Armee beschafften und bevorrateten Material handelt. Die ultraleichten Pioniere erhalten also Bandstacheldrahtrollen usw. und dann bauen sie damit eine Sperre. Das ist eben nicht das Konzept. Alles was diese Einheit, auch in ihren anderen Untereinheiten benötigt (und da fehlt ja auch sonst für viele Aufträge einiges) wird eben weder von der Armee gestellt noch nachgeführt, noch kommt es von irgendwelchen Logistikeinheiten - sondern es wird vor Ort aus dem Zivilen bezogen. Und entsprechend kann die tatsächliche gesamte Ausstattung eines solchen ultraleichten Verbandes je nach den Umständen auch höchst unterschiedlich ausfallen. Zur Frage der Einsatzmittel ein Beispiel:

Zitat:es gibt keinen Treibstoff mehr der für Brandsätze zweckentfremdet werden kann.

Dieser wird eben nicht auf irgendeiner Versorgungskette nach vorne gebracht und zur Verfügung gestellt, entsprechend hat die Einheit keinen aus ihrem eigenen Bestand. Stattdessen wird dieser lokal vor Ort so weit möglich requiriert.

Mach dich also bitte nicht so sehr an der Frage der Transportkapazität in Kilogramm und jeweiliger Ausrüstung in Kilogramm fest, dass ist eben nicht das Konzept.

Zitat:für den Nah-/Häuserkampf sind die längeren Waffe auch nur unpraktisch

Um das nochmal zu betonen: MGX können ohne jede Probleme selbst im Feld mit völlig unterschiedlichen Lauflängen versehen werden, entsprechend kann man auch leicht verschieden lange Läufe verwenden (je nach Verwendung). Und nein, längere Waffen sind im Nahkampf / Häuserkampf eben nicht unpraktisch, auch wenn das noch so oft behauptet wird. Das viele Soldaten in solchem Terrain mit den längeren Waffen nicht so gut umgehen können ist mangelndem handwerklichen Können und Wissen geschuldet. Man kann auch mit einem ganz normal langen Sturmgewehr problemlos in engen Gängen und Räumen agieren und es hat im Kampf in bebautem Gelände sogar einige Vorteile eine Waffe mit längerem Lauf zu haben.

Ich könnte noch anmerken, dass man beim MGX den Schaft abklappen kann, sollte es wirklich eng sein - aber noch ein Gegenbeispiel: die Marines hatten im Irak im Orts- und Häuserkampf mit ihren M16 (ohne Klappschaft) weniger Probleme als die US Army mit ihren kürzeren M4. Ich würde daher die Frage der Länge der Waffe nicht ansatzweise so bewerten wie du das hier tust.

Zitat:Die ..... Menge der gesamten Einheit ist zu niedrig um Sie in das regulär Distanzgefecht klassisch zu integrieren......Sollte nach dem verschießen aller GwHGr wirklich noch längere Waffen benötigt werden sind diese durch die ausfälle der Jäger sowieso verfügbar.

Zugegebenermaßen hast du da konzeptionell einen Punkt dem ich zustimmen kann.

Aber um das nochmal zu betonen (weil das vielleicht nicht ankam): nur weil ich MGX schreibe heißst das eben nicht, dass die Waffe lang ist. Mit kurzem Lauf und mit Klappschaft sind die MGX extrem kompakt. Und ich hatte dir ja schon zugestimmt, dass die MG fragwürdig sind und nicht zwingend notwendig. Aber MGX bedeutet eben nicht automatisch lange Waffe, auch wenn ich wie geschrieben das Problem nicht so sehe und selbst mit langen Waffen bereits Orts- und Häuserkampf ohne jede Probleme gemacht habe.

Zitat:Durch eine ordentliche Drahtsperre bist du anscheinend noch nicht gefahren, denn alles was keine Ketten hat, hat danach alle Bremsleitungen 2m hinter dem Fahrzeug liegen und die Reifen sind auch hin. Auch bist du anscheinend noch nicht im Bandstacheldraht hängengeblieben sonst wüsstest du was für einer herrliche Kralle das ist um damit eine Granate aus einer Dose/Rohr zu ziehen.

Selbst Kettenfahrzeuge kann man etwaig mit Bandstacheldrahtverhauen stoppen (kommt auf das Kettenfahrzeug an) und ironischerweise bin ich sogar schon mal in eine Bandstacheldrahtrolle gefallen, bei einer Übung wie man diese so schnell wie möglich überwindet. Wohlweislich habe ich mich dann in keinster Weise mehr bewegt und trotzdem ein paar Schnittwunden davon getragen. Natürlich weiß ich, wie hervorragend Bandstacheldraht ist, aber für die hier angedachte Kampfweise macht er keinen Sinn, weil man für die notwendige Menge an Rollen zu viel Platz und zu viel Gewicht aufbraucht.

Man muss zudem schon die Frage stellen, warum der Gegner überhaupt in eine Bandstacheldrahtrolle fahren sollte, entsprechend muss diese elaboriert verbaut werden. Interessanter wären entsprechende Rollen da eher im Orts- und Häuserkampf um damit Türen / Gänge / Treppenhäuser zu sperren und den Zutritt ins Erdgeschoss zu verhindern bzw. zu verlangsamen. Und da käme dann auch deine Verminung / bzw. Sicherung des Bandstacheldraht mit Sprengfallen so richtig ins Spiel. Oder man tarnt eine entsprechende Rolle in einer Grube in dichtem Buschwerk und treibt dann den Gegner durch ein paar Heckenschützen deckungssuchend dort hinein, entsprechend auch erneut mit Sprengfallen versehen etc

Aber wie gesagt: dafür hat der ganze Verband nicht genug Transportkapazität. Entsprechend müsste eine solche Ausrüstung von anderen Einheiten her mit entsprechenden Transportmöglichkeiten geliefert werden, aber sie kann eben nicht Ausrüstung einer solchen Einheit sein.

Zitat:Das Abhacken von Ästen wäre nur beim Stellungsbau interessant für Faschinen, da willst du ja eh möglichst drauf verzichten.

Nein, geht um Tarnmaterial. Es geht also um die Gewinnung von organischem Material zum Zweck der Tarnung, auch der Verbesserung der Tarnung gegen IR usw.

Zitat:geht aber sonst auch mit Bajonett und einen Stock zum klopfen

Oder mit einem angeschliffenen kleinen Spaten. Natürlich kann man das auch anders bewerkstelligen.

Aber: eine Machete ist aufgrund der längeren Klinge hier einfach wesentlich schneller und effektiver und es ist diese Effektivität die es hier ausmacht, zudem kann eine hochwertige Säge am Rücken der Machete zugleich die Säge ersetzen (da es hier ja nicht um das Fällen größerer Bäume geht, sondern dann vor allem um geräuschloses gewinnen stärkerer Äste etc)

Eine hochwertige Machete mit einer hochwertigen Säge am Rücken ist hier meiner Überzeugung nach einfach das bessere Allzweckwerkzeug. Alles in einem.

Zitat: sobald es fester wird muss es mindesten ein Spaten, was dan bei schwerem oder steinigem Boden immer noch Probleme macht Spitzhacken sind ja ebenfalls nicht vorgesehen.

Um das nochmal zu betonen: nicht vorgesehen als fester Teil der Ausrüstung. Sondern solche Ausrüstung wird aus dem Zivilen vor Ort requiriert.

Und es macht auch keinen Sinn beispielsweise leichten Pionieren Spaten und Spitzhacken mitzugeben, wenn dann nicht sie, sondern eine Jägergruppe entsprechend graben müssen.

Zitat:der Klappspaten bietet zumindest eine Möglichkeit zu Hacken.

Mit dem von mir genannten Spaten mit kurzem und starrem Holzgriff gibt es unzählige Möglichkeiten zu improvisieren. Man kann damit daher ganz genau so hacken, und dann auch längere Stiele verbauen usw usf - aber selbst ohne jedwede Umbauten gibt es Techniken wie man mit diesem Spaten schneller und tiefer in den Boden kommt als mit einem Klappspaten, und dafür hat man ein einfacheres Werkzeug mit weniger beweglichen Teilen (nämlich gar keinen) das wesentlich robuster ist.

Hab damit immer jeden mit Klappspaten beim Graben geschlagen, auch in stark mit Kies durchsetzen hochgradig verwurzelten Waldboden. Durch den kurzen Schaft kann ich meinen Spaten sogar mit Tritten von oben erstaunlich tief in den Boden treiben und dann mit weiterer Fußarbeit den Boden aufhebeln und insgesamt kommt man damit besser voran (ich hatte schon in meiner Armeezeit einen solchen "Speznaz" Spaten (in Wahrheit ein ordinärer russischer Pionierspaten)

Zitat:Ich weis nicht was immer alle mit Ihren Bolzenschneidern haben das sie unbedingt die langen Hebelwege wollen, spreng das blöder Schloss halt auf mit einem Galgen.

Dem kann ich absolut zustimmen. Bolzenschneider halte ich ganz genau so für absolut nicht notwendig.

[quote]Als Säge besser eine 1m Zug-Ketten-Outdoor-Säge die sich mit einem gebogen Ast zu einer bessern Bügelsäge aufwerten lässt.

Davon zusätzlich zwei oder drei mitzuführen ist ja kein Problem. Für das Gewinnen von Vegetation als Tarnmaterial (zuvorderst) ist es aber nützlicher, ein einzelnes Werkzeug zu haben statt mehrerer und mit der längeren Schneide ist eine Machete hier einfach viel effektiver und die längere Säge am Rücken ebenfalls effektiv.

Zitat:Kohlenmonoxid lässt sich nur mit Verbrennung in einem angemessenen Zeitrahmen produzieren, was nicht geht weil der Treibstoff fehlt

Das ist falsch. CO kann man auch durch chemische Reaktion in großer Menge und vor allem Schlagartig herstellen. Keineswegs also ist man hier auf Verbrennung angewiesen, wobei das "Verminen" von Räumen
in Häusern mit improvisierten "Kohlegrills" ebenfalls möglich und höchst einfach wäre. Das ist ja etwas, was ich schon vor Dekaden so gefürchtet habe als Möglichkeit, dass ich deshalb einen kleinen privaten CO Warnmelder dabei hatte, hat sich aber als Methode bis jetzt nirgendswo größer ausgebreitet.

Zitat:Die Wasserideen sind witzig aber nicht zu machen, mit Regenwasser dauert das unterspülen/wegspülen Monate

Ich schrieb zwar nichts von Regenwasser, aber Löcher unter Straßen in denen ganze Fahrzeuge verschwanden sind teilweise schon in wenigen Stunden enstanden (beispielsweise durch eine geplatzte Wasserleitung etc). Ein Loch in dem ein ganzer Linienbus einsackte brauchte nur 6 Stunden für die Entstehung. Ein anderer Krater in den ein Linienbus 8 Meter tief hineinstürzte entstand durch Grundwasser sogar binnen weniger Minuten.

Zitat:Dann Straßen schon eher hohl graben oder Sprengladungen in Dränagerohre legen.

Das eine schließt das andere ja nicht aus und ich schrieb von bewusst von usw usw

Der Möglichkeiten gibt es so viele, entsprechend sollte man so viele wie nur möglich parallel einsetzen.

Zitat:eine RUS Granate so zu platzieren ist maximal Jäger Level, die Entschärfungsmethode war schon in Bosnien bis zum erbrechen im gebrauch.

Und wurde meiner Kenntnis nach sogar schon im Zweiten Weltkrieg so eingesetzt, aber darum ging es mir gar nicht.

Sondern darum, das Improvisieren von Arbeitsmitteln aus einfachsten Gegenständen zu visualisieren. Rein persönlich glaube ich übrigens, dass die Granate bereits delaboriert war und dass mehr eine bloße Demonstration für den Informationskrieg war als irgend etwas anderes, aber darum geht es mir wie gesagt gar nicht.

Diese ganze Thematik in der Kürze und Begrenzung eines Foreneintrags darstellen zu wollen ist extrem schwierig. Das ist ja ein immens weites Feld und gerade deshalb benötigt jede Infanterieeinheit meiner Überzeugung nach Spezialisten die als entsprechende Multiplikatoren fortwährend besonders geschult werden und diese Kenntnisse dann auch in der restlichen Einheit verbreiten.

Deshalb halte ich beispielsweise die Zusammensetzung des sogenannten schweren Zuges in einer aktuellen Infanterie-Kompanie mit einer SSG Gruppe, einer GMW Gruppe und einer PALR Gruppe für unsinnig.

Besser wäre es hier anstelle der GMW einen leichten Mörser zu haben und anstelle der PALR eben eine leichte Pioniergruppe, dass würde der Infanterie-Kompanie wesentlich mehr helfen.
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