Leichte Infanterie
@ Quintus

Zitat: Meiner Meinung nach aber verbaust du damit die Möglichkeit entlang von mehreren Eskalationsstufen zu agieren und zwingst eher den großen konventionellen Krieg herbei, welchen unsere westlichen ™ Gesellschaften in ihrer augenblicklichen Verfasstheit nicht führen können. Innerhalb sehr kurzer Zeit wäre der Krieg vorbei und unsere Niederlage besiegelt obwohl unsere Armeen noch intakt und nicht einmal im Felde geschlagen wären oder es würde nuklear eskalieren. Es ist schlicht und einfach nicht denkbar, dass größere EU Armeen vom Baltikum aus gleich im ersten Auftakt massiv in Russland einmarschieren. Dafür ist die geostrategische Position gar nicht geeignet, das gleiche gilt für Finnland, weil: die Nachschubabhängigkeit dieser Streitkräfte und die Anfälligkeit der Nachschublinien für russische Störaktionen viel zu groß wären. Dein Panzer-Korps würde noch vor St. Petersburg ohne ausreichende Verbrauchsmittel liegen bleiben. Genau genommen würde deine Offensiv-Strategie ein immenses Risiko für inakezeptable und kriegsentscheidende Verluste bedueten, bei gleichzeitig deutlich erhöhtem Risiko der Eskalation, bei gleichzeitg fragwürdigem militärischen Wert.

Wenn wir - aus welchen Gründen auch immer - nicht zur Gegenoffensive übergehen können, dann ist es mir immer noch lieber, wenn wir in Polen, Finnland und dem Baltikum Rückzugskämpfe führen anstatt diese erst zu beginnen, wenn die Russen ihr eigentliches Ziel bereits erreicht haben.Das ich Fähigkeiten für Offensive Operationen vorhalten will bedeutet vor allem eines: Die Russen müssen sich darauf einstellen. Was z.b für "deine" leichte Infanterie im Baltikum bedeuten würde, dass sie es vielleicht nicht mit drei russischen Schützenkorps zu tun bekäme sondern nur mit einem, weil die anderen beiden anderswo gebunden sind. Ob ich die Kräfte dann auch für eine Offensive nutze steht auf einem völlig anderen Blatt. Wichtig ist vor allem die Möglichkeit.

Zitat:Die Antwort ist meiner Auffassung nach eben eine leichte Eliteinfanterie, Panzerjäger und Luftraumverteidigung und leichte Pionierkräfte welche es den Russen deutlich erschweren das Baltikum einzunehmen, ohne dabei selbst eine offensive Bedrohung darzustellen, was jeden inszenierten Aufstand und hybriden Ansatz im Keim ersticken würde und zugleich verhindert dass dieser eskaliert bzw. zu leicht und zu schnell es zum Einsatz von Nuklearwaffen kommt.

Für das Baltikum selbst ist diese Auswahl sicherlich gut durchdacht - ich würde sie noch durch eine entsprechende Küstenverteidigung ergänzen. Solange z.B. Sareema in unserer Hand ist, werden die Russen nie behaupten können, Estland unter ihre Kontrolle gebracht zu haben.


Zitat:
Zudem dienen die Milizstrukturen eben vor allem auch dem Einfluss auf die Sozialkultur und der Wiederherstellung der notwendigen psychologischen Kampfbereitschaft, den daran krankt es zuvorderst. Aktuell würde die EU und insbesondere diese Bundesrepublik jeden ernsthaften Kampf verlieren. Da reichen schon ein paar tausend Türken mit improvisierten Waffen für den Totalzusammenbruch der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in diesem Staat so wie er zur Zeit ist.

Versteh es bitte nicht so, dass ich die aktuelle Armee durch eine solche Miliz ersetzen wollte, sondern dass diese ergänzend an die Seite der Berufsarmee tritt, welche durchaus auch weiter besteht. Und gerade weil ich die Milizen im Land habe kann ich die dadurch freiwerdende Berufsarmee wesentlich offensiver einsetzen. Die überaus günstigen Milizstrukturen befreien diese von vielen Aufgaben mit welchen erhebliche Teile der Offensivwaffe sonst gebunden wären.

Eine Wehrpflichtsarmee kann auch die entsprechende Sicherung im Inland leisten - siehe das Beispiel Israel. Gleichzeitig bietet der formelle Wehrdienst, da er wesentlich länger dauert als die Ausbildung in der Miliz (ich würde etwa 2 Jahre anpeilen, je nach Waffengattung vielleicht mehr oder weniger) auch eine bessere Möglichkeit, den Leuten auf den Zahn zu fühlen. Du weißt ja, dass ich den Streitkräften und der Wehrpflicht durchaus einiges an Integrationskraft zutraue. Die Aufgabe, die Du für die Miliz vorsiehst, könnte in meinem Fall vermutlich sehr gut von älteren Wehrpflichtsjahrgängen erfüllt werden

Zitat: Versteh es bitte nicht so, dass ich die aktuelle Armee durch eine solche Miliz ersetzen wollte, sondern dass diese ergänzend an die Seite der Berufsarmee tritt, welche durchaus auch weiter besteht. Und gerade weil ich die Milizen im Land habe kann ich die dadurch freiwerdende Berufsarmee wesentlich offensiver einsetzen. Die überaus günstigen Milizstrukturen befreien diese von vielen Aufgaben mit welchen erhebliche Teile der Offensivwaffe sonst gebunden wären.

Eine Berufsarmee und ein Milizsystem sind in meinen Augen keine ideale Kombination für einen Großkrieg. Die Berufsarmee hat notwendigerweise einen zu geringen Anteil an Kämpfern, als dass sie wirklich viel reißen kann (wer hält sich schon eine große Berufsarmee, wenn er Millionen in seinen Milizen hat - und zu welchem Zweck wird diese dann ausgerüstet sein - doch vermutlich für Auslandseinsätze) - und die Miliz hat nicht die logisitischen Strukturen und Fähgikeiten, um der Berufsarmee wirklich zu Hilfe kommen zu können. Gleichzeitig dürften die meisten Milizionäre in Deinem System als leichte Infanteristen ausgebildet sein, was bedeutet, dass sie auch nicht ohne weiteres als Reserve der größtenteils anders ausgebildeten und ausgerüsteten Berufsarmee herhalten können. Daher ziehe ich ein Wehrpflichtssystem vor

Zitat: China ist nicht ansatzweise unser Feind und bei jedem Konflikt mit China sollten wir uns vollständig heraus halten. Abgesehen davon werden sich die Ostasiaten über kurz oder lang unterinander von selbst niedermetzeln, unsere Vergangenheit ist im Endeffekt deren Zukunft. Warum sich darin involvieren? Wichtiger wäre es die für den modernen Krieg notwendigen Strukturen innerhalb unseres Landes selbst zu etablieren. Da muss man langfristiger denken und man muss mit massiven disruptiven Brüchen in der Entwicklung rechnen. Wenn erst einmal Millionen von Klimaflüchtlingen geschlossen in Richtung EU Grenzen marschieren vor die Wahl gestellt zu sterben oder diese zu überwinden, dann brauchen wir eine andere Struktur unserer Gesellschaft wie unserer Streitkräfte.

Rotchina ist ideologisch der Feind schlechthin - und wir haben es wirtschaftlich so lange aufgepäppelt, dass es auch eine militärische Bedrohung für uns geworden ist. Wir sollten alles daran setzten, die derzeitige Vormachtstellung der Amerikaner und ihrer Verbündeten in Ostasien zu stabilisieren und zu verstärken, um die Selbstzerfleischung der Ostasiaten zu verhindern
Was die Klimaflüchtlinge angeht: Hier helfen ein Pressegesetz (wenn wir nicht sehen, wie Millionen Menschen sterben, dann ist es uns egal, siehe den Kongo - wenn wir es hingegen sehen und die Presse uns einredet, dass wir etwas machen müssen, dann ist Holland in Not - siehe die derzeitige Situation im Mittelmeer) und Subsidien für freundliche Nachbardiktatoren schon recht weit. Zudem würdest du für viele derartige Maßnahmen ohnehin eher eine sehr viel stärkere Marine benötigen, da die wenigsten Flüchtlinge über Land kommen werden - und eine starke Marine ist exakt das, was wir auch für Ostasien benötigen... Hinzu kommt noch der Faktor Zeit. Es dauert Jahre, ein Schiff zu bauen und es dann einsatzfähig zu bekommen. Die leichte Infanterie hingegen können wir, wie Du hier ja sehr gut ausgeführt hast, zur Not (und einen gewissen Offiziersüberschuss vorrausgesetzt) binnen einem Jahres aus dem Boden stampfen.
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