Jemen
#41
Der Jemen ist eine äußerst instabile Größe hinsichtlich des "Kriegs gegen den Terror". Es wäre i. d. T. nicht verwunderlich, wenn al-Qaida das Land als neue Basis entdeckt hätte; die Probleme des Landes hinsichtlich interner Zersplitterung in ehemalige Bürgerkriegsfraktionen, Stammes- und Familienstrukturen, verfeindete schiitische und wahhabitische bis sektiererische Gruppierungen würden die Söldnerterroristen der Qaida geradezu einladen. Dazu kommt noch eine schwache Zentralinstanz, die in der Provinz nicht allzu viel ausrichten kann, wie auch die relativ hilflosen "Gegenmaßnahmen" bei Entführungen westlicher oder asiatischer Touristen oder Hilfsarbeiter zeigen. Dazu kommt die offenbar deutliche Bereitschaft Saudi-Arabiens, die schiitisch orientierten Kräfte im Jemen notfalls mit schlichter Gewalt zu vernichten, was das Land weiter destabilisieren dürfte. Rechnet man dazu noch die geheimen und offziellen Anti-Terror-Operationen der Amerikaner im Jemen dazu (etwa die 2002 per Drohne erfolgte Liquidierung von sechs Qaida-Terroristen oder auch die Politikabsichten in deinen Beiträgen) und die teils starken antiwestlichen Tendenzen (Ermordung von Missionaren und auch weiblichen Hilfsarbeitern christlicher Organisationen), so erhält man eine prekäre Mischung und einen guten Nährboden für terroristische Gruppen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt. Saudis und Amerikaner sind an einer Stärkung der Regierungsgewalt wohl (vermutlich) interessiert, aber in dieser wiederum streiten auch diverse Gruppen (Sozialisten, Konservative). Wird auf jeden Fall interessant bleiben.

Schneemann.
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