Umfrage: Ist der MBT als Konzept überholt?
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MBT sind ein Auslaufmodell
22.22%
4 22.22%
MBT sind auch in Zukunft absolut wesentlich
77.78%
14 77.78%
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Zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahrzeugen
#5
Zitat:Grundsätzlich scheint sich so etwas wie ein Interessen- und Anforderungsunterschied zu etablieren. Im Westen wünscht man vor allem luftverladbare Systeme, also müssen sie leicht sein. In Staaten wie China dagegen mit ausgeprägterem Bedürfnis nach Landesverteidigung (obwohl auch hier abnehmend bzw. verlagernd) könnten sich dagegen schwere Systeme leichter halten.
Genau auf diesen Anforderungskonflikt zielten meinen Fragen unter anderem auch ab. Prinzipiell halte ich Luftverlastbarkeit ja auch für eine sehr wichtige Sache, vor allem in der heutigen Zeit, in der Konflikte häufig gegen technologisch unterlegene Feinde in weit entfernten Regionen geführt werden. Dennoch frage ich mich, ob die Luftverlastbarkeit nicht doch überbewertet wird, einfach aus dem Grund, dass es eben noch schwere Systeme wie Kampfpanzer gibt. Okay, momentan scheinen Länder wie China sich relativ ruhig zu verhalten, aber dennoch wird dort konsequent weiterentwickelt und aufgerüstet, und immer droht im Hintergrund das Damoklesschwert Taiwan-Konflikt und damit die Konfrontation mit dem Westen. Wenn ich aber jetzt ein 60 Tonnen Fahrzeug habe, und da ein 40 Tonnen Gefährt dagegen setzte (ähnlicher Technologiegrad vorrausgesetzt), dann dürfte in den MEISTEN Szenarien ein 60 Tonnen Panzer überlegen sein, einfach durch das Mehr an Panzerung.
Wenn es nicht so wäre, dann hätten sich so schwere Panzer ja kaum durchgesetzt. Die Frage ist eben immer, ob man sich zwei parallele Systeme für ähnliche Szenarien leisten kann.
Ein Planspiel: Mit der heutigen Technologie könnte man sicher ohne Probleme einen kampfkräftigen, luftverlastbaren 40 Tonnen MBT bauen, der wohl allen derzeit auf dem Schlachtfeld anzutreffenden MBTs (also vor allem russische T-Serien bis modernisierte t-72) klar überlegen sein dürfte.
Wenn allerdings Länder wie China weiter konsequent ihre MBTs weiterentwickeln, mit immer besserer Technologie, Panzerung und Bewaffnung ausstatten, diese dann zu einem vernünftigen Preis auf den Weltmarkt bringen (oder sogar selbst zum Einsatz bringen, was zugegeben derzeit unwahrscheinlich ist), dann bin ich mir nicht mehr so sicher, ob Luftverlastbarkeit um jeden Preis oberste Maxime sein soll.

Mir ist durchaus klar, dass es zum HEUTIGEN Zeitpunkt finanziell einfach nicht drin ist, diese zweigleisige Strategie zu fahren, also, einen schweren und einen leichteren MBT zu bauen, vor allem nicht für Armeen wie die Bundeswehr, aber konsequent nur auf Luftverlastbarkeit zu achten halte ich dennoch für riskant. Wir könnten einmal einen Rüstungsvorsprung einbüßen, der für uns noch wichtig sein könnte...

@ Quintus:
Was verstehst du unter Hybridantrieb? Einen Antrieb aus konventionellem Diesel, der seine Kraft per Elektroantrieb auf dei Ketten überträgt, wobei man sich das Getriebe sparen könnte, oder das ganze noch um Batterien erweitert, um für kurze Distanzen den Motor komplett ausschalten zu können? Oder statt den Batterien gar Brennstoffzellen?

Zitat:Was auch kommen wird sind Türme ohne Besatzung, wie jetzt schon beim Puma, auch für KPz. Das spart Größe, Gewicht und ermöglicht einen besseren Schutz für die Besatzung. Im Zweiten Weltkrieg schon zeichnete sich klar ab, daß das Material in dem Fall weniger wichtig ist wie eine gute Besatzung, Panzer kann man schneller ersetzen.
Aber haben diese unbemannten Türme nicht auch gravierende Nachteile? Ich hab mal gelesen (weiß leider nicht mehr wo Rolleyes), dass auch heutzutage bei MBTs der Kommandant selbst im Gefecht mit offener bzw. zumindest nicht verriegelter Luke fährt, weil man nur so einen genauen Überblick über das nähere Umfeld des Panzers bekommen könnte (trotz Winkelspiegel). Bei einer umfassenden Elektronikausstattung des Panzers könnte man dieses Manko durch eine Vielzahl von Kameras natürlich etwas ausgleichen, nur möchte ich mal behaupten, dass solche Kameras in einem Gefecht sehr schnell den Geist aufgeben können, und sei es nur durch die Druckwelle eines Artillerienahtreffers. Das gleiche gilt natürlich auch für Direkttreffer mit AT-Waffen. Wiegen diese Türme solche Nachteile wirklich auf?
Ich meine, es ist zwar sinnvoll der Besatzung zu mehr Schutz zu verhelfen, aber wenn das Fahrzeug deswegen durch einen gar nicht mal so schweren Treffer außer Gefecht ist, weil alle Optiken futsch sind, dann kann das auch nicht das Wahre sein, zumindest nicht in einem ausgedehnten Konflikt. Bei Szenarien, wie sie derzeit im Irak auftreten, hat eine solche Konzeption natürlich Vorteile gegenüber den herkömmlichen Türmen haben, das bestreite ich nicht.

Noch etwas: War es nicht besonders im Kalten Krieg so, dass man viel mehr Besatzungen hatte als Panzer und deshalb der Totalverlust eines Panzers "schwerer" wog als der einer Besatzung?
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