09.01.2010, 01:01
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Zitat:7. Januar 2010, 22:15, NZZ Online
Brasiliens Militär möchte lieber den Gripen als den Rafale
Differenzen mit Präsident Lula bei der Wahl des neuen Kampfflugzeugs
Lula und das Militär sind sich nicht einig bei der Wahl eines neuen Kampfjets. Zudem bietet die Vergangenheitsbewältigung Konfliktstoff.
Werner Marti, Buenos Aires
Die vorzeitige Veröffentlichung der Evaluation der brasilianischen Luftwaffe im Hinblick auf die Anschaffung von 36 neuen Kampfjets hat diese Woche neue Meinungsverschiedenheiten zwischen Präsident Lula da Silva und den Streitkräften offengelegt. Die Tageszeitung «Folha de São Paulo» hatte den 30 000 Seiten starken Bericht zugespielt erhalten und am Dienstag seine Resultate veröffentlicht.
Teure Franzosen
Daraus geht hervor, dass die Luftwaffe nicht das von Präsident Lula bevorzugte französische Kampfflugzeug Rafale, sondern den schwedischen Gripen als am geeignetsten betrachtet. Auch den amerikanischen F/A-18 Hornet zieht das Militär in seiner Evaluation dem französischen Kampfjet vor.
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Technologietransfer
Die Luftwaffe hat in ihrer Evaluation naturgemäss in erster Linie die militärtechnische Eignung der Flugzeuge untersucht. Eine wichtige Rolle scheint aber auch das Verhältnis zwischen Preis und Leistung gespielt zu haben. Der Gripen ist mit 70 Millionen Dollar etwa halb so teuer wie der Rafale. Zudem ist beim Gripen die Flugstunde einen Viertel so teuer wie bei dem in Frankreich entworfenen Kampfjet.
Frankreich andererseits macht geltend, dass nur der Rafale multifunktional im Luftkampf, im Erdkampf und auch als Aufklärer eingesetzt werden könne. Für Präsident Lula da Silva hingegen spielen nicht nur rein militärische Kriterien eine Rolle. Wie er im September erklärte, gab für den Zuschlag letztlich den Ausschlag, dass Frankreich im Gegensatz zu den beiden anderen Konkurrenten im Rahmen des Geschäftes zu einem umfassenden Technologietransfer bereit war. Brasilien soll den Rafale nicht nur für sich im eigenen Land bauen können, sondern in Zukunft dieses Kampfflugzeug auch für andere Länder der Region herstellen dürfen.
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