Kelten
#38
Der Grund warum der Krieg gegen die Kelten insgesamt so lange dauerte ist höchst einfach: das es nie einen Krieg gegen DIE Kelten gab.

Es gab einen kurzen Krieg gegen einen Stamm, der Stamm wurde besiegt, oft mit Hilfe des Nachbarstammes, dann herrschte wieder Ruhe und die Römer bauten die Gegend aus. Dann griff man den nächsten Stamm an usw

Das Problem der Kelten militärisch war ihre Zersplitterung. Die jeweiligen Kriege gegen die Stämme dauerten nicht lang. Aber es gab sehr viele Stämme und Rom hatte immer weltweit damals viel zu tun.

Der einzige größere längere Krieg war der gegen die Keltiberer. Aber auch hier muß man die Details kennen. Die Keltiberer waren keine Kelten, sondern Iberer die sich mit Kelten vermischt und diese Assimiliert hatten.

Iberien ist sehr gebirgig, umgekehrt war die römische Truppenpräsenz wegen anderer Kriege an allen Fronten (Numidien, Pontos, Kleinasien, Makedonien, Karthago 3, Griechenland, Parther usw usw) nie sehr groß.

Und trotzdem siegte auf Dauer Rom, es dauerte zwar 100 Jahre aber am Ende waren die Keltiberer assimiliert.

Die Germanen dagegen hat man nie nachhaltig unterwerfen können, obwohl man Teile Germaniens mehrmals eroberte und dort massiv Truppen einsetzte und auch Truppen verlor.

Das liegt allerdings nicht allein an den Germanen sondern ebenso wiederum an der Gesamtsituation und auch an dem Gelände (Sümpfe und Urwald)

Die Römer hatten nie genug Truppen, im Gegensatz zum Krieg in Iberien und in Gallien gab es keine nennenswerte Beute und der Krieg kostete viel mehr als er brachte. Dazu kamen militärische Bedrohungen an anderen Fronten:

z.b. der große Pannonische Aufstand kurz vor der Schlacht im Teutoburger Wald oder der Druck der Parther in Armenien.

Rom hätte die Germanen vermutlich auf Dauer doch besiegen können, aber man kam nach Jahrzehnten extrem heftiger Kriege zu dem Schluß, daß die immensen Kosten inzwischen jeden Rahmen sprengten und eben überhaupt nichts dort zu holen war. Daher gab man es dann auf.
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