03.05.2011, 20:32
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Zitat:Bin Laden und die Folgen für die USAhmmm - muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen
Der Tod des Vergifters
03.05.2011, 08:28
Ein Kommentar von Nikolaus Piper
Die wirtschaftliche Lage Amerikas ist schlecht, das politische Klima so rau wie nie - das ist zwar nicht die direkte Folge des Terrors, hat aber dennoch viel mit Osama bin Laden zu tun. Dessen Tod sollte das Land nutzen, um die falschen Entscheidungen der vergangenen Jahre zu korrigieren.
Natürlich ist Osama bin Laden nicht schuld an der Finanzkrise. Aber die Terroranschläge vom 11. September 2001 und die politische und militärische Reaktion des offiziellen Amerika darauf zeitigten Folgen, die den Ausbruch der Krise und der Großen Rezession begünstigten. Sie leiteten ein Jahrzehnt der ökonomischen und politischen Unsicherheit und der Angst ein, dessen Spätfolgen die Vereinigten Staaten bis heute spüren.
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Zu Beginn des Jahrzehnts lag die Staatsschuld bei 3,4 Billionen Dollar, heute sind es neun Billionen Dollar (die Bruttoverschuldung, die für die politisch umstrittene Schuldenobergrenze relevant ist, liegt bei 14 Billionen Dollar).
Hinter all dem steht ein bemerkenswerter Verlust an Zuversicht in der Öffentlichkeit. Zwei Drittel der Amerikaner glauben, dass sich ihr Land auf dem falschen Weg befindet. Das politische Klima in Washington ist so vergiftet, dass Kompromisse kaum noch möglich erscheinen. Dies alles ist, wohlgemerkt, nicht die direkte Folge des Terrors, aber immerhin das Ergebnis von Entwicklungen, die mit dem Angriff auf das World Trade Center 2001 beginnen haben.
Amerika wird besser dastehen
Nicht zu unterschätzen ist auch die psychologische Wirkung der allgegenwärtigen Sicherheitsmaßnahmen im Alltag. Der Aufwand, der an Flughäfen und bei den Grenzkontrollen betrieben wird, schreckt Geschäftsreisende ab und gilt vielen Amerikanern selbst als sinnlos. Es gibt praktisch kein Bürohaus in Manhattan mehr, das man ohne Ausweis betreten kann. Auch unter jenen, die Verständnis für die Sicherheitsvorkehrungen haben, sorgt dies für ein ständiges Gefühl der Bedrohung.
Und schließlich dies: Die Behauptung lässt sich zwar nicht beweisen, aber die Tatsache, dass sich der amerikanische Patriotismus in den vergangenen Wochen oft so destruktiv äußert, vor allem in der Tea-Party-Bewegung, könnte letztlich mit Angst zu tun haben und dem Gefühl, in einer feindlichen Welt nichts mehr bewirken zu können.
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