18.04.2009, 21:56
Schneemann schrieb:Die Inquisition bestand nicht nur aus Scheiterhäufen und Streckbänken. Manche Inquisitoren, zumeist Jesuiten, waren geradezu raffinierte Verhörspezialisten, die mit vielen psychologischen Druckinstrumenten arbeiteten. Ausnehmen würde ich nur z. B. Wahrheitsdrogen wie Natriumpentothal oder dergleichen, da es diese noch nicht gab (obwohl auch Alkohol eingesetzt wurde). Und: Gerade auch die Inquisition brauchte auch Informationen über etwaige Mitketzer und andere Häretiker.Du glaubst also ernsthaft die hatten auch nur annähernd das gleiche physische und psychologische Wissen wie ein trainierter Verhörspezialist der CIA?
Schneemann schrieb:Damit wärst du aber schon viel zu tief im „Folterkonzept“ versunken, wenn du nach dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz gehen würdest. Du müsstest dann quasi einen Folterkatalog anlegen, wo drinsteht, was bei welcher Strafe oder welchem VERDACHT anzuwenden sei. Und ich möchte ehrlich nicht in einem Staat leben, der Folterkataloge anlegt und diese nutzt. Soweit sollte es schon gar nicht kommen.Wieso Kataloge?
Robuste Verhörmethoden werden auf wenige Extremsituation beschränkt und die Entscheidungsgewalt auf Präsendialebene angesiedelt.
Schneemann schrieb:Okay, aber wenn dies so wäre, müsste man die Gewissheit haben – wenn man sonst keine Skrupel hätte –, dass die Folter ja immer die richtige Antwort erbringt und man auch den richtigen Mann foltert.Warum? Was ist der Spieleinsatz? Ein Wolkenkratzer, eine Großstadt, ein Bundesstaat?
Wie sicher muss man sich da bitte sein um ein paar robustere Verhörmethoden anzuwenden?
Es geht hier nicht um Spreisel unter Fingernägel und durchbohrte Kniescheiben.
Schneemann schrieb:Die Geschichte beweist, dass Folter selten eine richtige Antwort erbringt. [/quoite] Die jüngere Geschichte beweist das robuste Verhörmethoden bei Al Quaida Terroristen ganu ausgezeichnet funktioniert haben.Offensichtlich nicht. Besagter Terrorist konnte nur durch Waterboarding zum reden gebracht werden.
Schneemann schrieb:Und vor allem: Was, wenn man einen Unschuldigen foltert?Und was wenn dir Manhatten um die Ohren fliegt?
Bevor ich dieses Risiko eingehe entziehe ich sofort sehr vielen Tatverdächtigen den Schlaf.
Alles nur eine Frage des Einsatzes.
Schneemann schrieb:Gegenfrage: Reichen die bestehenden Maßnahmen nicht aus?
Ansonsten sage ich ja, robuste Methoden als Mittel unter vielen nach dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz.
Was heißt das man eine ganze Reihe von psychischen und physischen Tricks ausprobiert bevor man das Licht in der Zelle anlässt und den CD Player anschaltet.
In den wenigsten Fällen werden solche Maßnahmen von Nöten sein.
Aber darauf zu vertrauen das es immer so ist ist nur naiv.