18.04.2009, 20:42
Schneemann schrieb:Nö. Damals war's 'ne Ecke härter. Nix mit Schlafentzug, Waterboarding oder sensorischer Debrivation oder so "weißes" Zeugs. Damals hat's gleich gekracht und gespritzt. Wenn man heute drei Tage braucht, um jemanden zum Sprechen zu bringen, dann brauchte man damals nur einen.Ja zum Sprechen.
Der Punkt ist das ein Verhörexperte von heute aber genügend Tricks beherrscht um hier nicht buchstäblich mit dem Vorschlaghammer anzurücken und irgendetwas rauszuprügeln.
Robuste Verhörmethoden müssen gezielt als Mittel unter vielen eingesetzt werden um den Willen des Gefangegen zu brechen.
Nur so kann man überhaupt irgendetwas Nützliches erfahren.
Das dauert länger als die Streckbank aber das ist ja nicht das Problem.
Schneemann schrieb:Oder um es auf den Punkt zu bringen: Ich bin sicher jemand, der in manchen Fällen eine harte Linie befürwortet, aber in puncto Folter bin ich strikt dagegen, da ich der Meinung bin, man würde die eigenen Ideale, angefangen bei der Aufklärung und beim Humanismus, verraten.Wie gesagt, auf Ideale die ich mit dem Blut westlicher Zivilisten bezahlen muss verzichte ich gerne.
Wenn ich mich vor dem Altar der Menschlichkeit an meinen ach so tollen Idealen ergötze und hinter mir die eigenen Leute massakriert werden nur weil ich nicht bereit bin über den Schatten zu springen habe ich versagt.
Wie viele Menschenleben sind die Ideale der Menschlichkeit gegenüber solchem Abschaum wert?
Muss erst die schmutzige Bombe in der Großstadt hochgehen bis man mal versteht wie menschenverachtend dieser Opferschutz überhaupt ist?!
Schneemann schrieb:Man hat in unseren Breiten lange gebraucht und viel erdulden müssen, ehe die Folter endlich abgeschafft war. Und das war - Terrorismus hin oder her - eine große Errungenschaft dieser und unserer Zivilisation! Außerdem will ich nicht auf einer Stufe mit Staaten wie Nordkorea, Syrien oder dem Iran stehen.Der Zweck heiligt die Mittel. Wenn es nötig ist muss man bereit sein alles anzuwenden was man so im Werkzeugkasten hat. Auf die Stufe des Feindes begibt man sich damit nicht.
Denn das Ziel ist gerecht, richtig und gut.
Schneemann schrieb:Abgesehen davon weiß man auch, dass Leute unter Folter irgendwann jeden Scheiß aussagen, den man hören will, was dann jede Anstrengung dahingehend irrelevant macht.Siehe das Quote von mir weiter oben