22.02.2007, 00:11
@Erich:
Die Niederlage der Koalition, so sie denn kommt (davon bin ich fast überzeugt), wird also keine militärische, sondern ähnlich wie in Vietnam, eine politische sein, die an der Heimatfront entschieden wird. Und die wird sich weniger Sorgen um die Toten und Verletzten machen, sondern eher um die verschleuderten Gelder und die Aussichtslosigkeit auf schnelles Gelingen der "Mission". Klar, der Krieg bzw. v.a. die Besatzungszeit hat über 3000 Tote und ein Vielfaches davon an Verletzten gefordert. Ich fürchte aber, um damit wirklich Druck auf die Regierung zu machen, müsste die Zahl der Gefallenen um ein Mehrfaches ansteigen. Man bedenke, Vietnam hat in einem Zeitraum von 8 Jahren ca. 50000 Soldatenleben gekostet, während der Irak in der Hälfte der Zeit "erst" ca. 3000 gekostet hat. Zugegeben, die Schmerzgrenze ist heute für einzelne Leben viel tiefer als damals, aber es reicht wohl kaum aus, um in den USA die entscheidende Trendwende zur Gehör findenden Friedensbewegung zu schaffen.
Zitat:auch wenn man den Kampf "aus politischen und finanziellen Gründen" aufgeben wird, bedeutet das letztendlich eine Niederlage, und wenn die "politischen Gründe" mit Tausenden von Toten - ohne dass ein Ende absehbar ist - entstehen,Da muss ich präzisieren, ich meine selbstverständlich nicht Niederlage an sich, sondern militärische Niederlage. Eine solche hat die US-Armee, von einzelnen Schlachten abgesehen (z.B. Little Big Horn), bis dato noch nie erlitten. Das wird auch im Irak kaum passieren, es sei denn, der irakische Widerstand verbündet sich landesweit und greift wirklich ausschliesslich nur noch Koalitionseinheiten an. Dazu wird es aber nicht kommen, da Schiiten und Sunniten sich dazu nicht durchringen werden. Auch eine befristete Zweckallianz wie z.B. bei den chinesischen Bürgerkriegsfraktionen im Kampf gegen die Japaner kann ich mir im Irak nicht vorstellen, dazu ist der gegenseitige Terror zu gross, zudem sind die Gruppierungen sehr viel fragmentierter.
Die Niederlage der Koalition, so sie denn kommt (davon bin ich fast überzeugt), wird also keine militärische, sondern ähnlich wie in Vietnam, eine politische sein, die an der Heimatfront entschieden wird. Und die wird sich weniger Sorgen um die Toten und Verletzten machen, sondern eher um die verschleuderten Gelder und die Aussichtslosigkeit auf schnelles Gelingen der "Mission". Klar, der Krieg bzw. v.a. die Besatzungszeit hat über 3000 Tote und ein Vielfaches davon an Verletzten gefordert. Ich fürchte aber, um damit wirklich Druck auf die Regierung zu machen, müsste die Zahl der Gefallenen um ein Mehrfaches ansteigen. Man bedenke, Vietnam hat in einem Zeitraum von 8 Jahren ca. 50000 Soldatenleben gekostet, während der Irak in der Hälfte der Zeit "erst" ca. 3000 gekostet hat. Zugegeben, die Schmerzgrenze ist heute für einzelne Leben viel tiefer als damals, aber es reicht wohl kaum aus, um in den USA die entscheidende Trendwende zur Gehör findenden Friedensbewegung zu schaffen.