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Irak
Ich stimme Dir zu, die größten Problemgebiete sind die gemischt besiedelten Gebiete - insbesondere um Bagdad, aber das heißt noch nicht, dass die rein sunnitisch oder rein schiitisch besiedelten Gebiete ein "Hort des Friedens und der Stabilität" wären;
ganz im Gegenteil - auch in den "reinen Siedlungsgebieten" gibt es Anschläge, ringen unterschiedliche Milizen um die Vorherrschaft, es ist - wie der Interviewpartner der Süddeutschen meint - ein "Krieg aller gegen alle".

Ich glaube vor diesem Hintergrund und der steigenden Gewaltspirale nicht mehr daran, dass es den Amerikanern gelingen wird, den Irak zu stabilisieren. Die zusätzlichen Soldaten, deren Entsendung auf immer mehr Widerstand stößt, gleichen gerade mal den Abzug anderer Alliierten aus.
Vor allem aber - die Amerikaner sind offenbar nicht in der Lage, sich mental auf die Bevölkerung einzustellen. Sie provozieren Racheakte - und ihre Anwesenheit provoziert.
Natürlich kann man erwarten, dass der Irak über kurz oder lang ohnehin auseinander fällt - was wäre etwa ohne die Invasion nach dem Tode von Saddam geschehen? Ich bin überzeugt, es wird über kurz oder lang zu ehtnischen Säuberungen kommen, wie im ehemaligen Jugoslawien auch, und erst wenn die passiert sind, wird es innerhalb der so "bereinigten" Siedlungsgebiete langsam zu einem Abflauen der Kämpfe kommen.
Aber warum müssen die westlichen Truppenkontingente noch als Katalysator für diese ethnischen Konflikte wirken?
Warum müssen noch Hunderte oder gar Tausende von GIs für den bullsh!t von Bush jr. Gesundheit und Leben riskieren und drann geben?
Weil die USA die Suppe, die sie gekocht haben, auch auslöffeln sollen?
Im Grundsatz gebe ich Dir recht, nur - leider - sind die USA, wie die Entwicklung seit der Invasion gezeigt hat, nicht in der Lage, diese Suppe auch auszulöffeln, und die Leidtragenden sind die irakischen Bürger.
Mit den USA wird dieser Schrecken keine Ende nehmen - oder in einer blamablen Flucht wie in Vietnam enden.
Ein anderes Ergebnis zu erwarten ist aufgrund der Entwicklung und Faktenlage im Irak illusionär, auch wenn die "Hoffnung zuletzt stirbt".

Die von mir genannten Nachbarn des Irak hätten genug Truppen, um die USA von der Truppenstärke her zu ersetzen. Sie - vor allem die arabischen - haben einen vergleichbaren ethnischen Hintergrund, sie verstehen die Iraki nicht nur mental sondern auch in der normalen Unterhaltung. Arabische Soldaten, arabische Polizisten - und vor mir aus auch arabische Geheimdienstleute (die sowieso kommen) - die sich selbst wie Einheimische bewegen und mit den Irakis verständigen können und dann als "Hecht im Karpfenteich" die Milizenszene trocken legen, das ist es, was der Irak braucht.
Das darf aber nicht zu einer erneuten Unterdrückung der Schiiten und der Kurden führen.

Eine offizielle Einbindung aller Nachbarn - die ja ohnehin die Finger schon tief drinn haben - würde demnach das sichere Endergebnis nur vorweg nehmen, und diese Nachbarn aufgrund der offiziellen Rolle in die moralische und aktive Verantwortung nehmen.
Jetzt kann jeder im Irak seine Fäden im Dunkeln ziehen und seine Hände in Unschuld waschen, bei einer offiziellen Einbindung kann er das nicht mehr - vor allem, wenn die Sache unter UN-Mandat abläuft und neben den anderen Konkurrenten auch internationale Beobachter vor Ort präsent sind.
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