10.02.2007, 11:44
Ob das nun idealistisch ist oder nicht, laß ich mal dahingestellt. Immerhin war es doch Turin, der in der Vergangenheit immer wieder gern die Idealismus-Keule herausgeholt hat
.
Für mich (nach ein paar Semestern intensiveren Studiums von Sozialtheorien und a bisserl Philosophie... aber echt nur ein bisserl) ist sowieso alles nur Idealismus, weil eben eine Konstruktion (wobei diese Konstruktionen natürlich nicht beliebig sind..., aber ich werde Off Topic)
Ich finde, du übersiehst in deiner Argumentation zu viele Widersprüche und das klingt mir daher alles viel zu glatt und zu funktionsfähig. Die Argumentation der amerikanischen Neocons klang beim ersten Hören auch ganz nett und plausibel, nur dummerweise bricht sich sowas in der Regel an den Widersprüchen in der Realität.
Ich glaube eben auch, dass es keine Lösung vom Reißbrett aus gibt! Eine Lösung, so suboptimal wie sie sein wird, entsteht in der Realität, im Prozess des Versuchens und immer Reagierens. Ein so schöner Plan, wie du ihn hier entwirfst, liest sich ja nett und kann man gut promoten, nur so wie du dir das denkst, wird das sowieso nix. Dagegen stehen zig unterschiedliche Akteure im und außerhalb des Irak, die allesamt unterschiedliche Handlungen und Ziele haben und das kannst du ihn so einen schönen 12 Sätze Ansatz eben nicht unterbringen.
Der Irak ist eben schon balkanisiert, der muss es eben nicht erst werden. Denn seine Struktur ist gerade zu ein Steilpass in Richtung Balkanisierung. Nur wer hält denn die Ausbrüche in Grenzen? Es sind die Ameirkaner und die Furcht der einer Gruppe vor der Reaktion der anderen. Gehen die Amerikaner, fehlt eine Stützte, fehlt eine Strukturierung des Chaos (das eh schon da ist, das muss nicht erst kommen). Die schiitischen Milizen haben eben schon viel zu Macht und deren Angehörige sitzen eben schon in den Regierungskreisen und Sesseln! Nur eben die Amerikaner vor allem sorgen dafür, dass die Aktionen noch beschränkt sind.
Die Vorstellung, dass unter Ägide der UN (!!!) plötzlich die islamischen Staaten zusammenarbeiten um diese Rolle im Irak zu übernehmen, halte ich für Wunschdenken, reines unbegründetes Wunschdenken. Den Iran kann man erst dann voll einbinden, wenn man das Problem des Atomprogramms gelöst hat, wenn man die Machtgleichgewichte im Nahen Osten neu verteilt hat. Nur geht das alles nicht so schnell und so einfach. Die Politik des Irans bleibt auchg wegen der innenpolitischen Zwiste und Risse im Iran weiter ungewiss, das gleiche gilt für die sunnitischen Staaten. Die jetzt zur Stabilisieurng zu holen, ist auch keine Lösung und sicher keine bessere Alternative.
Außerdem würden wie gesagt die nationalistischen irakischen Schiiten und die separatistisch gesinnten Schiiten in Basra auch nicht friedlich mit den iranischen Truppen umgehen würden und die proiranischen schiitischen Milizen würden da gleichsam zu Hilfstruppen und so die Macht der Milizen eben noch weiter gestärkt und nicht geschwächt.
Und nachdem die Kreuzritter besiegt sind, würden sich die radikalen Sunniten gegen die Verräter und Helfershelfer der Kreuzritter wenden, nämlich gegen deren sunnitischen Verbündeten, die heute in Ägypten und Saudi-Arabien regieren. Das vergißt du auch.
Eine Lösung vom reißbrett gibt es nicht so einfach, auch keine klaren Perspektiven. Man muss funktional denken, nicht mit irgendwelchen fernen Zielvorgaben: jetzt geht es darum, die Milizen einzuschränken, nichts anderes kann da jetzt auf der Agenda stehen. Blumige nette Abzugspläne oder gar umfassende Lösungspläne von heute sind nämlich morgen nämlich schon seit vorgestern überholt

Für mich (nach ein paar Semestern intensiveren Studiums von Sozialtheorien und a bisserl Philosophie... aber echt nur ein bisserl) ist sowieso alles nur Idealismus, weil eben eine Konstruktion (wobei diese Konstruktionen natürlich nicht beliebig sind..., aber ich werde Off Topic)
Ich finde, du übersiehst in deiner Argumentation zu viele Widersprüche und das klingt mir daher alles viel zu glatt und zu funktionsfähig. Die Argumentation der amerikanischen Neocons klang beim ersten Hören auch ganz nett und plausibel, nur dummerweise bricht sich sowas in der Regel an den Widersprüchen in der Realität.
Ich glaube eben auch, dass es keine Lösung vom Reißbrett aus gibt! Eine Lösung, so suboptimal wie sie sein wird, entsteht in der Realität, im Prozess des Versuchens und immer Reagierens. Ein so schöner Plan, wie du ihn hier entwirfst, liest sich ja nett und kann man gut promoten, nur so wie du dir das denkst, wird das sowieso nix. Dagegen stehen zig unterschiedliche Akteure im und außerhalb des Irak, die allesamt unterschiedliche Handlungen und Ziele haben und das kannst du ihn so einen schönen 12 Sätze Ansatz eben nicht unterbringen.
Der Irak ist eben schon balkanisiert, der muss es eben nicht erst werden. Denn seine Struktur ist gerade zu ein Steilpass in Richtung Balkanisierung. Nur wer hält denn die Ausbrüche in Grenzen? Es sind die Ameirkaner und die Furcht der einer Gruppe vor der Reaktion der anderen. Gehen die Amerikaner, fehlt eine Stützte, fehlt eine Strukturierung des Chaos (das eh schon da ist, das muss nicht erst kommen). Die schiitischen Milizen haben eben schon viel zu Macht und deren Angehörige sitzen eben schon in den Regierungskreisen und Sesseln! Nur eben die Amerikaner vor allem sorgen dafür, dass die Aktionen noch beschränkt sind.
Die Vorstellung, dass unter Ägide der UN (!!!) plötzlich die islamischen Staaten zusammenarbeiten um diese Rolle im Irak zu übernehmen, halte ich für Wunschdenken, reines unbegründetes Wunschdenken. Den Iran kann man erst dann voll einbinden, wenn man das Problem des Atomprogramms gelöst hat, wenn man die Machtgleichgewichte im Nahen Osten neu verteilt hat. Nur geht das alles nicht so schnell und so einfach. Die Politik des Irans bleibt auchg wegen der innenpolitischen Zwiste und Risse im Iran weiter ungewiss, das gleiche gilt für die sunnitischen Staaten. Die jetzt zur Stabilisieurng zu holen, ist auch keine Lösung und sicher keine bessere Alternative.
Außerdem würden wie gesagt die nationalistischen irakischen Schiiten und die separatistisch gesinnten Schiiten in Basra auch nicht friedlich mit den iranischen Truppen umgehen würden und die proiranischen schiitischen Milizen würden da gleichsam zu Hilfstruppen und so die Macht der Milizen eben noch weiter gestärkt und nicht geschwächt.
Und nachdem die Kreuzritter besiegt sind, würden sich die radikalen Sunniten gegen die Verräter und Helfershelfer der Kreuzritter wenden, nämlich gegen deren sunnitischen Verbündeten, die heute in Ägypten und Saudi-Arabien regieren. Das vergißt du auch.
Eine Lösung vom reißbrett gibt es nicht so einfach, auch keine klaren Perspektiven. Man muss funktional denken, nicht mit irgendwelchen fernen Zielvorgaben: jetzt geht es darum, die Milizen einzuschränken, nichts anderes kann da jetzt auf der Agenda stehen. Blumige nette Abzugspläne oder gar umfassende Lösungspläne von heute sind nämlich morgen nämlich schon seit vorgestern überholt
