21.01.2007, 21:42
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6322698_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Für mich sieht das ganz so aus, als würde Bush jr. mit seiner Politik ein letztes Aufbäumen versuchen. Ob - und wenn überhaupt vor allem, wie lange - er das durchhalten kann, sowohl gegen maßgebliche Kräfte zu Hause wie auch im Irak eine "Besatzungspolitik der Stärke" durchzuhalten, ist die Frage.
Letztendlich wird das ganze Ringen auf die Frage hinauslaufen, wie schnell die US-Truppen aus dem Irak verschwinden.
Ich nehme an, Sadr wird eine Stationierung in den sunnitischen Gebieten noch am ehesten hinnehmen (da prügeln sich Sadrs Gegner dann selbst, während ein Abzug der Alliierten im Süden dazu dienen kann, dort die eigene Macht der Schiiiten zu festigen) und die US-Regierung wird sich möglichst lange im kurdischen Norden halten wollen (da haben die Amerikaner die geringsten Schwierigkeiten).
Im Endeffekt läuft das ganze auf eine noch länger andauernde Unruheprovinz im sunnitisch-arabischen Mittelteil des Irak hinaus, die zunächst wohl nur befriedet werden könnte, wenn die Nachbarn des Irak - vor allem Syrien und Iran - ihren Einfluss geltend machen.
Es könnte natürlich sein, dass die Amerikaner auch darauf spekulieren, dass die sunnitischen Araber eine US-Besatzungstruppe noch eher in Kauf nehmen als die Herrschaft der Schiiten, die unter Führung der Radikalen wohl eher eine Racheherrschaft werden würde.
Letzendlich läuft das Ganze auf eine Teilung des Irak hinaus - die Frage ist nur noch, wie "selbstständig" die einzelnen Regionen sein werden und mit welchen Geburtswehen - bis hin zum Bürgerkrieg - diese Teilung erfolgt.
Zitat:Angekündigte Truppenverstärkung beginntdie Bewegung von Sadr, die den US-Truppen den Status von Besatzern zuerkennt, wird alles daran setzen, die USA möglichst schnell aus der Region zu entfernen - während die Truppenverstärkung in den USA immer unpopulärer wird.
Weitere 3200 US-Soldaten im Irak eingetroffen
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19 US-Soldaten sterben bei Einsätzen und Anschlägen
Der Beginn der Truppenaufstockung fiel zusammen mit einem der verlustreichsten Wochenenden für die US-Einheiten im Irak
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Schiitenführer Sadr kündigt Boykott-Ende an
Unterdessen kündigte die Bewegung des Schiitenführer Moktada Sadr an, sich nach einem knapp zweimonatigen Boykott wieder am politischen Prozess des Landes beteiligen zu wollen.
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Stand: 21.01.2007 14:29 Uhr
Für mich sieht das ganz so aus, als würde Bush jr. mit seiner Politik ein letztes Aufbäumen versuchen. Ob - und wenn überhaupt vor allem, wie lange - er das durchhalten kann, sowohl gegen maßgebliche Kräfte zu Hause wie auch im Irak eine "Besatzungspolitik der Stärke" durchzuhalten, ist die Frage.
Letztendlich wird das ganze Ringen auf die Frage hinauslaufen, wie schnell die US-Truppen aus dem Irak verschwinden.
Ich nehme an, Sadr wird eine Stationierung in den sunnitischen Gebieten noch am ehesten hinnehmen (da prügeln sich Sadrs Gegner dann selbst, während ein Abzug der Alliierten im Süden dazu dienen kann, dort die eigene Macht der Schiiiten zu festigen) und die US-Regierung wird sich möglichst lange im kurdischen Norden halten wollen (da haben die Amerikaner die geringsten Schwierigkeiten).
Im Endeffekt läuft das ganze auf eine noch länger andauernde Unruheprovinz im sunnitisch-arabischen Mittelteil des Irak hinaus, die zunächst wohl nur befriedet werden könnte, wenn die Nachbarn des Irak - vor allem Syrien und Iran - ihren Einfluss geltend machen.
Es könnte natürlich sein, dass die Amerikaner auch darauf spekulieren, dass die sunnitischen Araber eine US-Besatzungstruppe noch eher in Kauf nehmen als die Herrschaft der Schiiten, die unter Führung der Radikalen wohl eher eine Racheherrschaft werden würde.
Letzendlich läuft das Ganze auf eine Teilung des Irak hinaus - die Frage ist nur noch, wie "selbstständig" die einzelnen Regionen sein werden und mit welchen Geburtswehen - bis hin zum Bürgerkrieg - diese Teilung erfolgt.