Generalen droht unfreiwilliger Ruhestand
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Zitat:General legt sich mit Verteidigungsminister an

Jürgen Ruwe kämpft gegen seine Entlassung und warnt vor einem "Fiasko" für die Bundeswehr - Köhler bittet Jung zum Gespräch

von Hans-Jürgen Leersch

Berlin - Die Bundeswehr hat einen handfesten Skandal. Altgediente Soldaten ziehen bereits Parallelen zur Kießling-Affäre. Günther Kießling war 1983 von Verteidigungsminister Manfred Wörner gefeuert worden. Grund waren nicht haltbare Vorwürfe, der General verkehre im Homosexuellen-Milieu und sei deshalb ein Sicherheitsrisiko. Kießling wehrte sich erfolgreich und wurde rehabilitiert, Wörner wäre fast gestürzt. Jetzt wehrt sich wieder ein General gegen seinen Rauswurf. Generalleutnant Jürgen Ruwe kämpft: Er habe sich nichts Ehrenrühriges zuschulden kommen lassen.

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Der General beklagt sich auch über Indiskretionen, über die der Vorgang an die Öffentlichkeit geriet. Schon seit Tagen heißt es in der Bundeswehr, der wirkliche Hintergrund der Entlassung von Ruwe und Dieter sei ein anderer. Danach haben beide erbitterten Streit mit Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan um Strukturreformen bei der Truppe. Schneiderhans Stellung sei so fest und sein Zugang zu Jung so gut, daß er als treibende Kraft in der Affäre angesehen wird. Ruwe fragt allgemein in seinem Schreiben, welche Rolle der erste Soldat der Bundeswehr eigentlich spiele.

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Ruwes Bitte, offenbar mit einer Fristsetzung versehen, um ein Gespräch mit Jung kam der Minister jedoch nicht nach. Daraufhin gab der General das Schreiben an Jung an die Öffentlichkeit - ein aufsehenerregender Vorgang in der Truppe, wo die meisten Generäle nach Meinungsverschiedenheiten es bisher vorzogen, unauffällig in Rente zu gehen.

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Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/data/2006/01/26/836554.html">http://www.welt.de/data/2006/01/26/836554.html</a><!-- m -->
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