18.08.2005, 15:01
Zitat:- ist diese Kausalität zwischen der Waffen-Kultur der USA und den überproportional hohen Gewalttaten in den USA wirklich abzuweisenIch denke, da kann ich dir uneingeschränkt zustimmen. Allerdings würde ich hier nochmals unterscheiden: die Waffenpräsenz in den USA ist Verursacher der massiven Zahl an Gewaltverbrechen. Die Menschen könnten sich schlicht gesagt weniger tun, bzw. wäre die Hemmschwelle höher, müssten sie mit bloßen Fäusten oder selbst einer Klinge bewaffnet aufeinander losgehen. Die Schusswaffen als "sterile" Tötungsmittel, oft auf Distanz, und quasi ohne sich richtig die Hände schmutzig zu machen, sind daher ein sehr wirksamer Katalysator für ein Gewaltpotential, was schon präsent ist.
- ist es wirklich so abwegig, von der Waffen-Kultur in den USA auf eine geistige Grundeinstellung zu schließen, die sich politisch in den globalen Interventionen der USA - von Vietnam bis Irak - und den Drohungen gegen Iran ebenfalls zu äussern scheint
Und das ist der zweite Punkt: Die Schusswaffen erzeugen m.E. nicht die Gewalt, sondern sie wirken als ein erleichternder Katalysator, ein Weg, dieser Gewalt Luft zu machen.
Wobei vermutlich nicht von der Hand zu weisen ist, dass die auf absurde Weise historisch in der Verfassung verankerte Berechtigung, Waffen relativ frei zu erwerben und zu besitzen, im Laufe der Zeit dazu beigetragen hat, dass so mancher US-Bürger den Eindruck bekommt, Schusswaffen wären ein legitimes Instrument im Alltagsleben. Hier hat man also zumindest teilweise so etwas wie einen Teufelskreis, aus dem der Ausbruch bekanntlich schwerfällt.