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Irak
Irak:
Care-Mitarbeiterin Hassan vermutlich getötet

17. November 2004 Die Entführer der vor einem Monat im Irak verschleppten Mitarbeiterin der Hilfsorganisation Care, Margaret Hassan, haben ihre Geisel offenbar erschossen und die Tat in einem Video festgehalten.


Der arabische Fernsehsender Al Dschazira teilte am Dienstag mit, er habe ein Videoband erhalten, auf dem die Erschießung einer Frau zu sehen sei. Dabei handele es sich vermutlich um die 59 Jahre alte Hassan, eine gebürtige Britin. „Wir können bestätigen, daß es ein Videoband gibt, das die Ermordung von Margaret zu zeigen scheint”, sagte ein Vertreter der britischen Botschaft in Bagdad am Dienstag. „Wir glauben, daß es authentisch ist.”

Kurz zuvor hatte bereits Hassans Familie den Tod bestätigt. Hassan wäre die erste weibliche Geisel, die im Irak getötet wurde. Ein letzte Bestätigung für den Tod von Hassan gab es zunächst noch nicht.

„In tiefer Trauer”

Der britische Außenminister Jack Straw sagte, eine Auswertung des Videos habe ergeben, daß Hassan wahrscheinlich umgebracht worden sei. Mit absoluter Sicherheit lasse sich das aber nicht sagen. Auch die amerikanischen Streitkräfte im Irak konnten ihren Tod nicht bestätigen. Die Hilfsorganisation Care erklärte am Abend: „In tiefer Trauer hat uns die Nachricht von der Existenz eines Videobandes erreicht, aus dem der Tod unserer Kollegin Frau Margaret Hassan hervorgeht.”

Hassan war am 19. Oktober auf dem Weg zur Arbeit in Bagdad entführt worden. Sie besaß die irische, britische und irakische Staatsbürgerschaft, war mit einem Iraker verheiratet und lebte seit 30 Jahren in dem Land. Sie arbeitete für Care Australien und war Wasserversorgungs- und Gesundheitsprojekte verantwortlich. Die Organisation stellte nach ihrer Entführung ihre Arbeit im Irak ein.

Auch der Ehemann der Britin hatte erklärt, es gebe wohl ein Video, das die Greueltat zeige. „Ich will wissen, ob sie getötet wurde oder noch lebt. Wenn sie tot ist, will ich wissen, wo sie ist, damit ich sie in Frieden beisetzen kann”, sagte Tahsin Hassan. „Margaret hat mit mir mehr als 30 Jahre im Irak gelebt und ihr Leben dem Dienst am irakischen Volk gewidmet”, sagte Hassan.

„Unsere Herzen sind gebrochen”

Auch das britische Außenministerium hält das Video für authentisch und veröffentlichte am Dienstag in London eine Erklärung der vier Geschwister Hassans. Darin heißt es: „Unsere Herzen sind gebrochen. Wir haben gehofft, so lange wir konnten, aber jetzt müssen wir akzeptieren, daß Margaret wahrscheinlich gegangen ist, und daß ihr Leiden endlich beendet ist.”

Der arabische Nachrichtensender Al Dschazira erklärte, das Video scheine zu zeigen, wie ein Mann Frau Hassan erschießt. Der Sender werde das Band nicht ausstrahlen. Hassan wäre die erste ausländische Frau, die von Geiselnehmern im Irak getötet wurde.

Hassans Hilferufe per Video offenbar vergebens

Zuletzt waren mehrere Videobänder der unbekannten Entführer aufgetaucht, in denen Hassan die britische Regierung anfleht, die Truppen aus dem Irak abzuziehen. Zeitweise hatte es geheißen, Hassan sei an eine Gruppe des Al-Qaida-Verbündeten im Irak, Abu Mussab al Zarqawi, übergeben worden. In einer im Internet verbreiteten Erklärung rief al Zarqawi jedoch die Entführer auf, Hassan freizulassen, wenn nicht beweisen werden könne, daß sie eine Spionin gewesen sei.

Im vergangenen Monat enthaupteten Al-Zarqawi-Anhänger den Briten Kenneth Bigley, nachdem die Londoner Regierung sich geweigert hatte, ihre Truppen aus dem Irak abzuziehen. Mit den Entführungen und Anschlägen versuchen Aufständische, die amerikanisch geführten Truppen aus dem Land zu vertreiben.


Text: FAZ.NET mit Material von Reuters, AP
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