16.11.2004, 20:22
Zitat:hunter1 posteteAltruismus habe ich den Amerikaner auch nicht unterstellt. Die Entmachtung Saddams war eher ein notwendiges Nebenprodukt der Invasion, um den Irak unter Kontrolle bringen zu können. Ich habe nur diese Tatsache betont, mehr nicht. Andere Punkte habe ich bewusst außen vor gelassen aber zumindest diesen Punkt, den Sturz Saddams, sollten sich die Iraker im Gedächntnis erhalten.
Zitat:Saddam hat sein Volk tyrannisiert und die Amerikaner haben die Iraker befreit. Zwar war dies eher ein Nebeneffekt aber es ändert nichts ander Tatsache: Das irakische Volk muss nun nicht mehr unter diesen Despoten leiden.Dann sollten die Iraker den Amerikanern, Briten, Italienern, Polen, Japanern, Australiern, etc. danken. Und diese sollten darauf schleunigst aus dem Irak verschwinden. Sie sind dort offensichtlich nicht sonderlich erwünscht. Die Vielfalt an irakischen Interessensgruppen zeigt, dass die Saddam-Ära die Opposition bzw. eben diese Vielfalt nicht ausmerzen konnte, es sind also nicht nur Saddam-Anhänger im Land, welche unbedingt von internationalen Truppen bekämpft werden sollen. Wir müssen den Irakern nun die Möglichkeit geben, von sich aus als pluralistische Gesellschaft ein neues Staatsgebilde zu gründen. Das wird nicht ohne Blutvergiessen vor sich gehen, ich scheibe das jetzt mal eiskalt. Gerade wegen der Saddam-Verbrechen wird es im Irak noch viele offene Rechnungen geben, die im schlimmsten, aber auch wahrscheinlichen Fall, mit Blut bezahlt werden. Aus diesem Grund, aber auch aus der Furcht, dass sich beim Abzug der Truppen ein islamistischer Staat oder eine neue Diktatur entwickelt, bleiben die westlichen Truppen vor Ort. Ich habe aber das Gefühl - und je länger der Krieg andauert, desto mehr - dass die Iraker selbst am besten dafür geeignet sind, im eigenen Land für Ordnung zu sorgen, sie kennen schliesslich ihre Heimat und haben am ehesten eine Idee davon, was sie sich für die post-Saddam-Zeit wünschen. Daraus entwickelt sich mit der Zeit hoffentlich ein stabiler Staat. Die Architekten dieses Staates müssen Iraker sein, nicht vom Westen gesteuerte Marionetten-Politiker und nicht die Amerikaner selbst. Das Geld des Westens ist im Irak sicher willkommen und auch notwendig, doch kriegen es seine Bewohner nicht umsonst. Leider werden wir es vermutlich nie erleben, dass ein Staat uneigennützig einem anderen hilft. Die Amerikaner sind die letzten, die sowas tun würden, trotz ihrer christlichen und moralischen Propagandamaschinerie. Also müssen sie sich auch nicht darüber wundern, wenn ihren Soldaten statt Blumensträusse Granaten zufliegen.
Zitat:Skywalker posteteGewiß, existieren Listen die sich mit den Verbrechen der USA befassen. Ich möchte Vorkommnisse wie in Vietnam auch keinesfalls glorifizieren aber es bringt auch nichts die USA zu verteufeln. Jeder Staat hat dunkle Momente in seiner Vergangenheit vorzuweisen. Nur Saddam hat rund eine Million Bürger des Iraks umgebracht und das ohne UN-Mandat. Er griff eine souveränen Nachbarstaat an, führte einen Krieg in dessen Verlauf Giftgas eingesetzt wurde (die USA spielten in der Lieferung dieser Materialien eine eminente Rolle) und er schlachtete Kurden ab und begang noch viele weitere Verbrechen. Ich hoffe zumindest in dieser Hinsicht sind wir nicht konträrer Meinung.
Gast159 postete:
Zitat:Hier eine kurze Zusammenfassung der Verbrechen die von diesem Mann befehligt wurden oder auf das Konto seiner Partei geht:Toll ! Ich könnte dir bei intensiver Recherche im Netz eine lange Liste von Verbrechen des Vergangenjahrhunderts und der Gegenwart geben die durch US-Truppen begangen wurde. Man denke nur an Vietnam, dazu fallen einen gleich Begriffe wie "Agent Orange", Napalm, Vergewaltigungen usw. ein.:pillepalle:
Mal eine andere Frage, welche Grossmacht hat dem Irak in Zeiten des Iran-Irak Krieges von 1980 - 1988 Saddam grosszügig unterstützt um einer möglichen Expansion der "islamischen Revolution" entgegenzuwirken. Das war die USA, trotzt sie wussten welche Verbrechen "Saddam Hussein" am eigenen Volk beging. Beispiele hierfür sind die Giftgasangriffe auf Hallabja, die die USA am Anfang den Iranern in die Schuhe schieben wollten.>