16.11.2004, 15:44
Neue Meldungen aus dem Irak.
Die schnelle Befriedung Fallujahs lässt weiter auf sich wartn. Gestrige Meldungen Mossul sei unter amerikanischer Kontrolle stellten sich heute ebenso als falsch heraus.
Zitat:Ungarns Regierung will Truppen im Irak unter NATO-Kommando stellen
Budapest (AFP) - Nach der im ungarischen Parlament gescheiterten Verlängerung des Irak-Einsatzes erwägt die sozialliberale Regierungskoalition in Budapest nun eine Rückkehr der Truppen in das Land unter NATO-Kommando. Ein kleineres Kontingent als bisher könnte sich im kommenden Jahr an der von der NATO geplanten Ausbildung irakischer Soldaten beteiligen, kündigte Regierungschef Ferenc Gyurcsany am Dienstag im öffentlichen Rundfunk an. Am Vorabend waren seine Pläne, das Ende Dezember auslaufende Mandat um drei Monate zu verlängern, auf die Ablehnung der rechtskonservativen Opposition im Parlament gestoßen. Für einen NATO-Einsatz der ungarischen Soldaten bräuchte die Regierung keine Zustimmung der Abgeordneten.
Zitat:USA prüfen Vorwurf von Kriegsverbrechen in FalludschaQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reuters.de/newsPackageArticle.jhtml?type=topNews&storyID=621793§ion=news">http://www.reuters.de/newsPackageArticl ... ction=news</a><!-- m -->
Dienstag 16 November, 2004 10:48 CET
Washington (Reuters) - Das US-Militär hat eine Untersuchung wegen des Vorwurfs von Kriegsverbrechen während der Offensive in Falludscha eingeleitet.
Anlass ist ein Bericht des Fernsehsenders NBC, wonach ein US-Soldat in einer Moschee von Falludscha einen verwundeten und wehrlosen Iraker mit einem Kopfschuss getötet hat. Die US-Armee teilte am Montagabend mit, sie habe die Einheit des Soldaten vom Fronteinsatz abgezogen und eine Untersuchung wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Kriegsrecht eingeleitet.
Der Iraker war dem Bericht zufolge einer von fünf Verletzten, die US-Soldaten in einer in der Nacht zu Samstag erstürmten Moschee zurückgelassen hatten. NBC-Korrespondent Kevin Sites berichtete, Rebellen hätten die Moschee als Hinterhalt für Angriffe auf US-Soldaten genutzt. Nach der Erstürmung der Moschee seien die verletzten Iraker in einen Hinterraum gebracht worden, wo sie medizinisch versorgt und von anderen Soldaten abgeholt werden sollten. Warum dies nicht geschah, war unklar. Eine weitere Gruppe Marines habe am Samstag die Moschee betreten nach Berichten, diese sei von Rebellen zurückerobert worden. Fernsehaufnahmen zeigen Sites zufolge die fünf Verletzten von denen einige schon dem Tode nahe schienen.
Ein US-Soldat habe bemerkt, dass ein gefangener Iraker noch atme, sagte Sites. Auf dem Reuters vorliegenden Videoband ist ein US-Soldat mit den Worten zu hören: "Verdammt noch mal, er stellt sich tot. Er versucht verdammt noch mal so zu tun, als ob er tot ist." Der Reporter berichtete, dass der Soldat daraufhin sein Gewehr auf den Mann gerichtet und diesen in den Kopf geschossen habe. "Die Bilder sind zu drastisch, um sie auszustrahlen", sagte Sites. Seinen Angaben zufolge war der Soldat einen Tag zuvor von einem Schuss im Gesicht getroffen worden und zum Einsatz zurückgekehrt. Der Iraker sei anscheinend weder bewaffnet noch in irgendeiner Weise eine Gefahr gewesen.
NBC strahlte den Beitrag in den USA am Montagabend aus. Dabei machte des Sender das Gesicht des Soldaten unkenntlich, der Schuss ist lediglich zu hören, aber nicht zu sehen. NBC stellte jedoch das ganze Band Medien zur Verfügung.
Zitat:US-Truppen starten Offensive in MossulQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reuters.de/newsPackageArticle.jhtml?type=topNews&storyID=621835§ion=news">http://www.reuters.de/newsPackageArticl ... ction=news</a><!-- m -->
Dienstag 16 November, 2004 11:38 CET
Mossul (Reuters) - Die US-Truppen im Irak haben am Dienstag gemeinsam mit irakischen Sicherheitskräften eine Offensive gegen Aufständische in der Stadt Mossul begonnen. Damit soll die in der vergangenen Woche in der drittgrößten Stadt des Landes ausgebrochene Gewalt eingedämmt werden.
"Der Angriff hat westlich des Flusses begonnen, um die letzten Zentren aufständischer Kämpfer zu beseitigen", sagte eine Sprecherin des US-Militärs für den Nordirak. "Das ist eine wichtige Operation, um Polizeistationen in dem Gebiet zu sichern und zu garantieren, das diese wieder genutzt werden können."
Insgesamt würden am Dienstag mehrere hundert US-Soldaten unterstützt von irakischen Nationalgardisten und einem Sonderkommando der Polizei eingesetzt. Eine Brigade der US-Truppen - rund 5000 Mann -, und eine Brigade der irakischen Nationalgarde stünden für den Einsatz zur Verfügung. Aber nur ein Teil von ihnen werde eingesetzt.
Vergangene Woche waren Gruppen von bis zu 50 Aufständischen an den Ufern des Tigris durch die Stadt gestürmt und hatten Polizeiwachen angegriffen. Dort hatten sie unter anderem Waffen und Fahrzeuge erbeutet und die Wachen dann angezündet. Neun der 33 Polizeistationen wurden überrannt, einige befanden sich kurzzeitig unter der Kontrolle der Rebellen.
Nach Angaben der US-Armee halten die Rebellen derzeit keine Polizeiwachen mehr. Viele stünden nach den Angriffen aber leer und müssten nun gesichert werden. Während der Kämpfe waren zahlreiche irakische Polizisten desertiert und hatten sich Augenzeugen zufolge auf die Seite der Aufständischen geschlagen. Die irakische Übergangsregierung in Bagdad entließ den Polizeichef von Mossul.
Im Verlauf des vergangenen Jahres hat es in Mossul immer wieder Gewaltausbrüche gegeben. Angesichts der US-geführten Offensive auf die Rebellenhochburg Falludscha kam es in der vergangenen Woche allerdings zu den schwersten Ausschreitungen.
Zitat:US-Armee nimmt in Falludscha mehr als 1000 Rebellen gefangenQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reuters.de/newsPackageArticle.jhtml?type=topNews&storyID=621813§ion=news">http://www.reuters.de/newsPackageArticl ... ction=news</a><!-- m -->
Dienstag 16 November, 2004 11:24 CET
Washington (Reuters) - Während der Offensive gegen die irakische Rebellenhochburg Falludscha sind nach US-Angaben mehr als 1000 Aufständische gefangen genommen worden.
Armeesprecher Michel Regner teilte am Montag US-Journalisten telefonisch aus Falludscha zudem mit, die Stadt sei nach der einwöchigen Offensive der US-Truppen und verbündeter irakischer Verbände nun vollständig in der Hand der USA. Nur rund zwei Dutzend der Gefangenen seien keine Iraker. Die US-Armee hatte zuvor in ersten Schätzungen eine Zahl von rund 500 gefangenen Kämpfern genannt.
Bei der Offensive sind dem Sprecher zufolge zudem mehr als 1000 Aufständische getötet worden. Vergangene Woche hatten US-Kommandeure die Zahl der in der Stadt verschanzten Kämpfer mit 2000 bis 3000 beziffert. Bei der Großoffensive auf die 50 Kilometer westlich von Bagdad gelegene Stadt sind der US-Armee zufolge 38 eigene Soldaten gefallen und 320 weitere verletzt worden.
Falludscha gilt als Schlüssel für die Befriedung des Landes vor den Ende Januar geplanten Wahlen im Irak. Gruppen um den Al-Kaida-Verbündeten Abu Mussab al-Sarkaui haben allerdings ihre Anhänger dazu aufgerufen, nach dem Fall der Rebellenhochburg Falludscha ihren bewaffneten Kampf gegen die US-Truppen bis in den letzten Winkel des Golfstaates zu tragen. Auch Al-Sarkaui war in Falludscha vermutet worden, hatte sich nach US-Angaben aber offenbar vor der Großoffensive aus der Stadt abgesetzt.
Die schnelle Befriedung Fallujahs lässt weiter auf sich wartn. Gestrige Meldungen Mossul sei unter amerikanischer Kontrolle stellten sich heute ebenso als falsch heraus.