15.11.2004, 22:38
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Zitat:15. November 2004
FALLUDSCHA
Widerstand in einer zerstörten Stadt
Den US-Truppen ist es noch nicht gelungen, den Widerstand in Falludscha ganz zu brechen. Die Stadt gleicht einer Trümmerwüste, auf den Straßen liegen verkohlte Leichen - doch die Gefechte dauern an. "Die waren bereit, bis zum Tode zu kämpfen", berichtet ein US-Soldat. In anderen Städten gibt es neue Auseinandersetzungen
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Verwundete US-Soldaten berichteten im Militärkrankenhaus Landstuhl in der Pfalz von den Kämpfen. Ein Hauptgefreiter nennt den Einsatz zermürbend: "Wir kämpften dort Haus für Haus, Dach für Dach." Die Aufständischen setzten demnach kleine Gruppen maskierter Scharfschützen ein, die vor allem von Dächern aus feuerten.
Am meisten überraschte die Amerikaner wohl die gute Bewaffnung ihrer Gegner. "Die schienen Mörser und Granatmunition ohne Ende zu haben", beschreibt einer der Verletzten die Lage. Seine Einheit sei bereits unter heftigen Beschuss gekommen, als sie nur 400 Meter in die Stadt eingerückt war. "Die haben uns mit Mörsern und Granaten regelrecht eingeschlossen, die sie von überall um uns abfeuerten. Die haben die Dinger einfach wild umhergeworfen." Sogar aus Moscheen sei geschossen worden.
Neue blutige Auseinandersetzungen gab es auch in Bagdad sowie in Bakuba und Ramadi. Bei einem Granatangriff im südlichen Bagdader Stadtteil Dura kamen sieben Iraker ums Leben, sieben weitere wurden verletzt. Bei stundenlangen Feuergefechten wurden rund 40 Kilometer weiter südlich sieben irakische Sicherheitskräfte getötet. Nach Polizeiangaben griffen Bewaffnete fast gleichzeitig eine Polizeistation und einen Stützpunkt der Nationalgarde in Suwaira an.
In Bakuba nordöstlich von Bagdad kam es ebenfalls zu Gefechten zwischen Aufständischen und der irakischen Polizei. Dabei wurden nach US-Angaben mindestens 20 Rebellen getötet. Mindestens 15 Menschen wurden verwundet, darunter vier US-Soldaten. Die amerikanische Luftwaffe warf eine 2250 Kilogramm schwere Bombe auf mutmaßliche Stellungen der Aufständischen ab. Diese hatten zuvor aus einer Moschee in Bakuba auf die irakische Polizei gefeuert und auch eine Polizeistation im Nachbarort Buhris angegriffen
Heftige Kämpfe wurden ferner aus Ramadi gemeldet, das wie Falludscha im so genannten sunnitischen Dreieck westlich von Bagdad liegt. Augenzeugen zufolge detonierten zwei Autobomben in der Nahe von US-Konvois. Über etwaige Opfer lagen zunächst keine Angaben vor. Im Norden des Iraks setzten Aufständische abermals eine Ölpipeline bei Kirkuk in Brand und griffen auch ein Erdöllager mit Pumpstation bei Mossul an. Die Öllieferungen in die Türkei mussten daraufhin unterbrochen werden.