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Irak
@Kadiasker
Zitat:Nur zur Info: Das Einäschern von Städten wird von den Amerikanern betrieben. Also gibt es kein 'besonderes Verhalten' des Widerstandes, denn Widerstand ist meist eine leidenschaftliche Trotzreaktion während Luftangriffe auf Wohngebiete völkerrechtswidrig sind. Da ist der angebliche moralische Überlegenheitsanspruch dahin!
Die ganze Invasion war von Anfang an völkerrechtswidrig, doch ich glaube kaum, dass dies die Iraker oder die Amerikaner in irgendeiner Weise kratzt. Im Krieg ist das Völkerrecht, trotz der ganzen humanitären Propaganda, eh nur Makulatur. Die moralische Überlegenheit, die Du ansprichst, ist auch nur für die Heimatfront. Den Marines ist es egal, weswegen sie dort Menschen töten und misshandeln, sie sehen sich selbst nur als Mittel zum Zweck und erledigen ihren Job.
Was den Widerstand angeht, so betreibt er in meinen Augen eine ähnliche Einäscherungsmethode wie die Besatzer. Mit anderen Mitteln zwar, aber auch die Aufständischen nehmen "Kollateralschäden" bewusst in Kauf. Glaub mir, wenn der Widerstand über schwere Artillerie, Panzer und Kampfflugzeuge verfügen würde, dann würde er die Städte, wo sich grad Amerikaner aufhalten, genauso in Schutt und Asche legen wie es jetzt grad umgekehrt der Fall ist. Wir würden uns ja auch so vehalten, wenn unser Heimatland von einer nicht legitimierten Invasionsstreitmacht überrollt würde. Wir würden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln versuchen, denen das Leben zur Hölle zu machen und dabei keine Rücksicht auf zivile Verluste nehmen.

Zitat:
Zitat:Denn die Zivilbevölkerung möchte vor allem Frieden
Der Wille nach Frieden ist relativ, wenn ein Land besetzt ist und in diesem Zuge das Volk entmündigt und gedemütigt wird. Die Iraker wollen selbst über die Zukunft ihres Landes entscheiden und sich nicht irgendwelchen neokonservativen Wunschvorstellungen unterwerfen müssen. Da muss der durchaus latente Wille nach Ordnung, Ruhe, Sicherheit erstmal weichen und die Einäscherung der widerstandsleistenden Städte wird eben nicht auf die Rebellen zurückfallen - das ist ein wichtiger Umstand. Die Schuld wird, richtigerweise, bei den Amerikanern und ihren Lakaien gesucht (werden).
Die Zivilbevölkerung ist eine kritische Masse. Ich bin überzeugt, dass es auch jene Iraker gibt, die sowohl den Widerstand mit seinen Anschlägen als auch den Bombenhagel und die rücksichtslose Behandlung der Amerikaner hassen. In dieser Position, wo man vor allem seine Ruhe haben will, Frieden eben, ist man hin- und hergerissen zwischen der Angst, den Widerstand nicht zu unterstützen und die Verräterstrafe zu erleiden, oder aber sich gegen die Amerikaner zu stellen, um in deren Bombenhagel womöglich alles zu verlieren. In so einer Situation wird man sich vermutlich sehr opportunistisch verhalten, denn die gute Variante gibt es nicht, also wählt man das kleinere Übel oder sucht das Weite.
Letztendlich wird man immer dazu tendieren, die Wahl zu treffen, die den Frieden am ehesten garantiert. Momentan versuchen aber beide Parteien im Irak, die Zivilbevölkerung zu ihren Gunsten als Joker auszunutzen und für sich zu gewinnen, denn ohne sie habens beide schwer.


Zitat:Die sogenannte Nationalgarde des Irak ist genauso viel wert wie seinerzeit die Südvietnamesische Armee oder die sich bildende Afghanische Armee - das sind alles *Quisling Armeen*, sprich schlechte Moral, Loyalität ungewiss,...

Und ich finde es belustigend, wie du meinst, dass man während der Zerstörung Falludschas in irgendeinerweise (als irakischer Zivilist) Sympathie oder gar Verständnis für das Vorgehen der irakischen Nationalgarde, die im Verbund mit den Amerikanern vorgeht, empfinden könnte.
Es ist immerhin eine Armee von Irakern. Die Bevölkerung wird sich mit denen eher identifizieren als mit den Amerikanern. Dass der Widerstand die Nationalgarde bekämpft, ist schon klar.
Den Amerikanern blieb nichts anderes übrig, als schnell ein Ordnungsorgan zu schaffen, welches in ferner Zukunft irgendwann mal im ganzen Irak präsent sein wird. Wenn man das Land einfach überrollt und sich danach wieder zurückgezogen hätte, dann wäre der Irak auseinandergefallen; die einzelnen Städte/Regionen/Gemeinschaften hätten sich eigene Ordnungstruppen errichtet, ähnlich wie die Mahdi-Miliz von Al Sadr und hätten auf diese Weise vielleicht nie wieder zu einem Staat zusammengefunden. Nur eine nationale, einheitliche Armee und Polizei kann den nationalen Zusammenhalt des Iraks gewährleisten. Ich gebe zu, dass die momentan ausgehobene irakische Nationalgarde dieser Aufgabe bei weitem nicht gewachsen ist, sie ist zu klein, zu wenig ausgebildet, zu wenig akzeptiert und verfügt zudem nicht über die nötige Ausrüstung, um gegen den Zerfall des Landes vorzugehen. Die Amerikaner werden sich aus Angst vor mangelnder Loyalität hüten, die Nationalgarde mit schweren Waffen auszurüsten.
Somit steht auch etwas fest: im Moment werden die schweren Zerstörungen in den Städten von den Amerikanern verursacht. Die Nationalgarde hat gar nicht die Feuerkraft dazu. In Falludscha, aber auch schon in Nadschaf, setzen die Amerikaner die Nationalgardisten in "heikeln" Gebieten ein, also um Moscheen, Krankenhäuser und Schulen herum. Die Zivilisten können alsoo sehr wohl einen positiven Eindruck von der Garde erhalten, wenn sich diese richtig verhält und nicht einfach blind drauflosballert. Der Garde wird natürlich immer der Makel des Landesverrats anhaften, doch wie gesagt, die Zivilisten werden sie auch an ihren Taten messen und letztendlich sorgfältig abwägen, wem sie sich anhängen werden.
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