19.08.2004, 21:56
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Zitat:Al Sadr weist Ultimatum zurück
"Entweder Märtyrertum oder Sieg"
Der radikale schiitische Prediger Muktada al Sadr hat ein Ultimatum der irakischen Übergangsregierung zur Entwaffnung seiner Miliz zurückgewiesen. Nach Angaben eines Vertrauten sagte er: "Entweder Märtyrertum oder Sieg". Der irakische Ministerpräsident Ijad Allawi appellierte daraufhin erneut an Al Sadrs Anhänger, ihre Waffen niederzulegen. Es handle sich um den "letzten Aufruf", die Imam-Ali-Moschee in Nadschaf zu räumen, sagte Allawi auf einer Pressekonferenz in Bagdad. Eine konkrete Frist nannte er allerdings nicht.
Am Abend meldete die Nachrichtenagentur Reuters Luftangriffe der amerikanischen Truppen aus Nadschaf. Große Rauchwolken seien über einem alten Friedhof aufgestiegen, wo sich die Rebellen seit zwei Wochen verschanzt halten. In Basra im Süden des Irak überfielen Auständische den Sitz der Ölgesellschaft und setzten Büros und Lagerhäuser in Brand. Radikale Schiiten hatten mit Angriffe auf die irakische Ölindustrie gedroht, sollten US-Truppen gegen Al Sadrs Anhänger vorgehen.
Regierung droht mit Erstürmung der Moschee
Bereits am Vormittag hatte die irakische Übergangsregierung ein erstes Ultimatum gestellt, das ebenfalls unkonkret war. Der Prediger müsse innerhalb der nächsten Stunden bei einer Pressekonferenz persönlich die Auflösung seiner Miliz und deren Abzug von den heiligen Stätten in Nadschaf bekannt geben, so die Forderung. Andernfalls werde die irakische Armee die Milizionäre mit militärischer Gewalt aus der Imam-Ali-Moschee vertreiben, sagte Verteidigungsminister Hasem al Schaalan.
US-Soldaten übernehmen Kontrolle über Sadr City
In Bagdad übernahmen unterdessen US-Truppen die Kontrolle über Straßen und Plätze im Schiitenviertel Sadr City. Über Lautsprecher forderten sie die Anhänger Al Sadrs auf, sich zu ergeben. Das Viertel gilt als Machtbasis des radikalen Predigers in der Hauptstadt. Beim Vorstoß in den Bezirk wurde laut amerikanischen Angaben ein US-Soldat getötet.
Stand: 19.08.2004 21:11 Uhr