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Japan
#58
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Der Feind im eigenen Hafen

Zitat:"Kaere", brüllen sie - geht nach Hause! Die linke Hand an der Taille, die rechte im Takt des Schlachtrufes nach oben reckend. Zehn Männer haben sich am zentralen Pier der japanischen Hafenstadt Niigata aufgebaut. "Mit diesem Schiff werden Japaner verschleppt", lärmt einer ins Megafon. Als seine Stimme nachlässt, reicht er den Stimmenverstärker weiter. "Haftbefehl für Kim Jong Il", ruft der Nächste. Derweil dirigiert ein Hafenarbeiter die nordkoreanische "Mangyongbong-92" mit ruhigen Bewegungen an ihren Bestimmungsort. Als sich das Schiff auf die Mole zudreht, wird ein roter Stern auf weißblauem Hintergrund sichtbar: Die Flagge der "Demokratischen Volksrepublik Korea", in stolzer Größe um den Kamin gemalt, reizt die Protestierer zur Weißglut.

Die zehn Männer am Pier sind Lokalpolitiker der Regierungspartei LDP, Männer in gesetztem Alter, die jedes Mal erscheinen, wenn das Schiff aus dem nordkoreanischen Wonsan einläuft - regelmäßig alle drei Wochen. Die Rechtsextremen, die dann in Niigata einfallen, lässt die Polizei aus Sicherheitsgründen schon gar nicht mehr an den Landungssteg heran, sie müssen vor der Hafenzufahrt protestieren. Zu aufgeladen ist die Stimmung. Auch die wütenden Volksvertreter werden mit Absperrungen in die Schranken gewiesen. Näher als 15 Meter dürfen sie nicht an das Schiff heran, das gerade vertäut wird. In Nordkorea ist so manches gammelig und durchgerostet, dieser 1992 gebaute Kahn hingegen sieht fahrtüchtig aus. Die Motoren sind nun abgestellt, nur noch das Radar dreht sich.

Vor kurzem hat das japanische Parlament einen Warnpfeil Richtung Pjöngjang abgeschossen: ein Gesetz, wonach "bestimmten Schiffen" verboten werden kann, Japan anzulaufen. Im Visier sind Schiffe aus Nordkorea und somit auch die einzige Verkehrsverbindung zwischen den beiden Ländern. Längst ist die Fähre zum Zankapfel geworden, zum Symbol für einen ewig währenden Streit. 2002 hatte Nordkorea eingestanden, in den 70er-Jahren ein Dutzend Japaner gekidnappt zu haben, als Lehrpersonal für angehende Japan-Spione. An der Küste von Niigata waren gleich mehrere Menschen verschleppt worden. Fünf Gefangene ließ Nordkoreas Diktator im Jahr 2002 ziehen und vor einem Monat deren Kinder. Die anderen Entführten seien verstorben, behauptet das kommunistische Regime, was in Japan kaum jemand glauben mag............
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