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Irak
Interner UNICEF-Bericht: USA internieren Kinder auf unbestimmte Zeit ohne Prozess

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Zitat:PRESSEINFORMATIONEN:



Montag, 05.07.2004

Berichte über Misshandlungen an Mädchen und Jungen in irakischen Gefängnissen: "Entkleiden, Schläge und kaltes Wasser"
Interner UNICEF-Bericht: USA internieren Kinder auf unbestimmte Zeit ohne Prozess

Mainz. Nach Recherchen des ARD Politikmagazins REPORT MAINZ verdichten sich die Hinweise, dass US-Soldaten in irakischen Gefängnissen sogar Kinder und Jugendliche misshandelt haben. Zwei Zeugen beschreiben in REPORT MAINZ unabhängig voneinander die unmenschliche Behandlung gefangener Minderjähriger im Skandalgefängnis Abu Ghreib.

Samuel Provance, ein Unteroffizier des US-Militärgeheimdienstes, der in Abu Ghreib stationiert war, berichtet in einem Exklusivinterview mit REPORT MAINZ, US-Verhörspezialisten hätten ein Mädchen in ihrer Zelle bedrängt. Militärpolizei sei erst eingeschritten, als die 15 bis 16 Jährige zum Teil entkleidet war.

Ein 16-jähriger Junge sei laut Provance mit Wasser überschüttet und durch die Kälte gefahren worden. Danach hätten Vernehmungsspezialisten den Jungen "mit Schlamm beschmiert" und seinem ebenfalls inhaftierten Vater vorgeführt. "Nachdem er dann seinen Sohn in diesem Zustand gesehen hatte, brach es ihm das Herz", so Provance. "Er weinte und versprach alles zu sagen, was er wusste."

Ein Reporter des arabischen Fernsehsenders Al-Jazeera, Suhaib Badr-Addin Al-Baz, der 74 Tage in Abu Ghreib inhaftiert war, beschreibt in REPORT MAINZ, wie ein etwa 12 Jahre altes Mädchen von US-Soldaten verprügelt wurde. Der Journalist berichtet erstmals von einem Gefangenenlager für Kinder. "Als sie mich von der Zelle ins Camp gebracht hatten, gab es dort ein eigenes Camp für Kinder, jung, unter dem Pubertätsalter. Sicherlich gab es in diesem Camp Hunderte von Kindern."

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) bestätigt die Gefangennahme von irakischen Kindern durch ausländisches Militär. REPORT MAINZ liegt ein interner Bericht des Kinderhilfswerks vor, aus dem deutlich wird, dass die Besatzungstruppen irakische Kinder wie Kriegsgefangene in Internierungshaft festhalten. Wörtlich heißt es in dem bislang unveröffentlichten Dokument vom Juni 2004: "Kinder, die in Basra und Kerbala für angebliche gegen die Besatzungsmächte gerichtete Aktivitäten festgenommen worden waren, wurden Berichten zufolge routinemäßig in eine Internierungseinrichtung in Um Quasr überstellt. Die Einstufung dieser Kinder als ‚Internierte' ist besorgniserregend, da sie unbestimmten Gewahrsam ohne Kontakt mit der Familie, Erwartung eines Verfahrens oder Prozess beinhaltet."

Zudem erwähnt das UNICEF-Dokument eine neue, von Koalitionstruppen in Bagdad errichtete Haftanstalt für Kinder. Im Juli 2003 beantragte UNICEF einen Besuch dieser Anlage. Der Zugang wurde UNICEF jedoch verweigert. Im Bericht heißt es "Unzureichende Sicherheit im Gebiet der Haftanstalt" habe den Besuch von unabhängigen Beobachtern "seit Dezember 2003 verhindert".

Auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bestätigte die Inhaftierung von Kindern und Jugendlichen durch Koalitionstruppen, unter anderem im berüchtigten Foltergefängnis Abu Ghreib. Florian Westphal, Sprecher des IKRK in Genf erklärte REPORT MAINZ gegenüber: "Wir haben zwischen Januar und Mai dieses Jahres insgesamt 107 Kinder registriert und zwar während 19 Besuchen in sechs verschiedenen Haftorten. Dazu muss man betonen, das sind Haftorte, die wirklich von den Koalitionstruppen kontrolliert werden." Die Zahl der gefangen gehaltenen Kinder könne auch höher sein.

Dem internen UNICEF Bericht zufolge versucht das Kinderhilfswerk "über eine Vielzahl von Kanälen" mehr über die Haftbedingungen der Kinder zu erfahren und "sicherzustellen, dass ihre Rechte eingehalten werden".

Das britische Verteidigungsministerium teilte REPORT MAINZ mit, derzeit keine Kinder im Irak in Haft zu halten. Das US-Verteidigungsministerium reagierte auf eine Anfrage bislang nicht.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordert in REPORT MAINZ Aufklärung über die Gefangennahme von Kindern. Barbara Lochbihler, Generalsekretärin der Sektion Deutschland erklärte: "Die US-Regierung muss sich natürlich zu diesem Bericht äußern. Sie muss konkrete Informationen geben: Wie alt die Kinder sind, was die Haftgründe sind, unter welchen Umständen sie inhaftiert wurden und ob Kinder eben Folter und Misshandlung ausgesetzt wurden."

Weiter sagte Barbara Lochbihler: "Der Bericht ist ja von Juni 2004 und das Empörende daran ist ja, dass die US-Verantwortlichen und die Regierungen es nicht ernst gemeint haben anscheinend, dass sie alle solche Vorfälle aufklären wollen. (...) Und hier wissen wir nicht einmal, wie die Kinder heißen, wie viele Kinder dort sind. Unabhängige Inspektionen sind nicht erwünscht. Das ist skandalös."

Auch das interne UNICEF-Dokument übt deutliche Kritik an der Inhaftierungspraxis der Besatzungstruppen. Wörtlich heißt es: "Die wahrgenommene ungerechtfertigte Inhaftierung von männlichen Irakern, einschließlich Jugendlicher, wegen des Verdachtes auf Aktivitäten gegen die Besatzungsmächte ist zu einem Hauptgrund für die wachsende Frustration unter irakischen Jugendlichen geworden und ein Potenzial für Radikalisierung dieser Bevölkerungsgruppe."
alles zitiert

Dazu fällt mir nur ein Begriff ein .... barbarisch. Die Verantwortlichen für diese Barbarei gehören vor Gericht und ins Gefängnis!
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