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USA vs. Venezuela
Hmm, also meinem Empfinden nach umschiffst du hier bewusst die unangenehmen und nicht ganz ins Konzept passenden Tatsachen. Und weil ich weiß, dass du es besser weißt oder zumindest wissen könntest, solltest du deswegen auch in einigen Punkten deutlich nachschärfen.

1. Bsp.:
Zitat:Venezuela hat so viele Landgrenzen, dass den Venezolanern das "bessere Südamerika" direkt nebenan präsentiert wird.
Wer?

Kolumbien? Hat ebenso unter dem eher linken Präsidenten Petro seine leider wieder zunehmenden Probleme - siehe das Wiedererstarken der FARC-Ableger und der Drogenproduktion und damit von Kartellen. Petro versuchte zwar den sanfteren Weg, aber das Scheitern zeichnet sich ab.

Guayana? Ja, das mag sein. Das kleine Land hat durchaus große Chancen, zumal dort Öl gefunden wurde und das Land als relativ demokratisch und als stabil gilt. Das hatte ich im Guayana-Strang kürzlich auch angesprochen. Und wenn die Ölausbeutung nicht mit Umweltverschmutzungen einhergeht, dieses Risiko besteht leider immer, dann kann das Land ein kleines, lebenswertes Juwel werden - aber man könnte vielleicht noch darauf hinweisen, dass gerade Venezuela diesem kleinen Land kürzlich mit Gewalt gedroht hatte.

2. Bsp.:
Zitat:Russland ist wohl am Ende seiner Möglichkeiten, durch den Ukraine-Krieg ausgelastet - und möchte sich den Verrat der DT-Administration an den Ukrainern nicht durch irgendwelche ferne Auseinandersetzungen kaputt machen lassen.
Alleine in Erwägung zu ziehen, dass sich Russland in Venezuela weiterführend engagieren könnte, entbehrt doch einer gewissen Ironie. Das hat auch nichts mit Putins Anbandelei mit Trump zu tun, sondern man wird sich keinesfalls in der Neuen Welt in irgendetwas einmischen - man hofft vermutlich im Stillen eher, dass man aus der Ukraine-Nummer ohne größere Beschädigungen herauskommt (auch wenn man es nicht sagen wird). Zumal man, wenn es zum "Frieden" in der Ukraine kommen sollte, das wunderbar als "Sieg über den Westen" innenpolitisch-propagandistisch verkaufen kann. Das zu riskieren, indem man einen Bear-Bomber oder irgendeinen asthmatischen Kolcher über den Atlantik schickt, ergebe keinen Sinn.

3. Bsp.:
Zitat:Zumal der von US-Truppen gestürmte Tanker wohl vor allem auch Öl nach China liefern sollte. Mit dieser Aktion ist DT den Chinesen also direkt auf die Zehen getreten.
Der Tanker hätte nicht "vor allem auch Öl nach China liefern sollen", das ist wieder mal Focus-Style. Der Tanker hat bis 2022 offiziell auch teils Öl nach China geliefert und fuhrt ansonsten seine Route zwischen Venezuela, Nahost und Fernost ab. Und ja, dabei hat er auch chinesische Häfen angelaufen. Danach und nach Verhängung von Sanktionen (übrigens unter Biden) verliert sich die Spur des Schiffes bzw. man konnte allenfalls über Satellit noch nach ihm suchen.

Seit 2022 ist der Tanker nirgendwo mehr richtig erfasst worden, 2024 nahmen ihn auch Schiffstracker aus ihrer Listung. Er fuhr ohne Transponder und unter falscher Flagge. Wegen so einem rogue tanker, der ab und an mal vor Chinas Küsten anbandelte, wird Peking mit Sicherheit nichts unternehmen. Hier also von einem "auf die Zehen treten" zu sprechen, ist wirklich witzlos. Vermutlich sind die Chinesen sogar eher froh, dass dieses schwimmende Sicherheitsrisiko nicht mehr bei ihnen anlegt.

4. Bsp.:
Zitat:...und Chinas Methoden sind weitaus subtiler als die "hau drauf Methodik" unter US-Führung.
Sind sie das denn? Die Chinesen schüchtern ihre Anrainer durch Manöver mit Flugzeugträgern, Bombern und Kampfjets ein und drohen unverhohlen mit Gewalt, wenn es um irgendwelche Ansprüche auf Inseln oder gar um Taiwan geht. Aber was dort leider deinerseits durchaus gerne mal etwas "verklärend" mit irgendwelchen historisierenden und gegenüber Rotchina teils wohlwollend-verständnisvollen Rückschlüssen gehandhabt wird, geht natürlich im Umkehrschluss gar nicht, wenn Uncle Sam rabaukenhaft in der Südkaribik herummanövriert.

5. Bsp.:
Zitat:Dazu gehört etwa, dass sich (bestimmt mit dem Einverständnis aus Peking) seit 2022 Chevron immer intensiver in Venezuela engagieren kann.
So kann man das natürlich auch umschreiben. Chevron ist bereits seit 1923 in Venezuela aktiv und stieg ab 1946 voll in die Prospektion ein (Boscan-Ölfeld). Als noch unter Chavez die Ölwirtschaft immer stärker verfiel, war Chevron der einzige Konzern, der seine Anlagen noch akzeptabel am Laufen hielt. Das hat selbst dieser verbohrte Ideologe von Maduro letztlich erkannt, weswegen er stillschweigend Chevron in Ruhe ließ. Und als die Chinesen (CNPC und Sinopec) kamen, fragten sie nach Fördermöglichkeiten und Verträgen. Maduro sah diese heruntergewirtschaftete Landschaft von verrosteten Wracks und Rohren und wusste, dass er wenig bieten konnte. Dann aber verwies er auf Chevron, da die Amerikaner ja schon vor Ort waren. Gegen ein gewisses "Entgelt" (das natürlich in die Taschen der hiesigen Junta floss) vermittelten die Venezolaner die Chinesen an Chevron. Und die Chinesen lächelten, nahmen das Angebot an und machten ihre shake hands mit den Amerikanern.

Du machst daraus ein nun "Einverständnis aus Peking". Das ist so nicht korrekt.

6. Bsp.:
Zitat:Zum Stil der chinesischen Diplomatie würde es auch passen, im Hintergrund an einer Stärkung der Verbindungen der lateinamerikanischen Staaten untereinander zu arbeiten und so einen gemeinsamen Widerstand Südamerikas gegen die US-Dominanz zu organisieren
Wissen eigentlich die Chinesen, was du annimmst, was sie alles so planen? Angel

7. Bsp.:
Zitat:Die "linken Regierungen" sind zwar nicht alle so extrem wie Maduro und einander durchaus auch durch Abneigung zugetan - aber der gemeinsame Gegner eint, und das Beispiel "Chevron" zeigt, dass sich auch Maduro von seinen extremen Positionen weg bewegt.
Kommt es also doch zum "stillen Wandel" in Venezuela?
Nochmal: Maduro hat Chevron zwangsläufig gewähren lassen, da es einer der großen Player vor Ort war und seine Einrichtungen funktionierten. ENI oder Total konnten die Lücke nicht füllen (und wollten es auch nicht, zumal sich Chevron einen Rückzug hätte vergolden lassen). Er hatte also gar keine andere Wahl, da der Laden schon zu marode war.

Da ich nicht glaube, dass die Logik, wonach der Feind meines Feindes automatisch mein Freund ist, sonderlich belastbar ist, schätze ich, dass es zwar Animositäten in Teilen Südamerikas - "in Teilen" deswegen, weil es auch konservative bis rechte Regierungen gibt, die Trump durchaus Sympathien entgegen bringen - gegenüber dem rabiateren Kurs Washingtons gibt, aber das darüber hinaus keine Verbundenheit sich ausbilden wird.

Ergänzend (und als nett gemeinter Abschluss):
Zitat:Keine wütenden Töne, keine Demonstrationen, keine demonstrativen Besuche in Venezuela oder erkennbare diplomatische Aktivitäten ... es herrscht Stille, so, als ob es nie irgend etwas gegeben hätte.
Hmm, naja, was erwartest du denn? Lafontaine und Handke sind halt langsam alt geworden, Wagenknecht ist noch beim Nachzählen, Stegner muss sich um Russland kümmern, Todenhöfer schreibt am 283. Buch über die Nettigkeit der Mullahs und die jungen Sprösse müssen gegen die Wehrpflicht demonstrieren.

Ich sehe schon, es bleibt an dir hängen. Big Grin

Schneemann
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