Vor 3 Stunden
(Gestern, 07:53)Helios schrieb: Der NETD ist meines Erachtens noch zu hoch und die Rechnung für mich so nicht nachvollziehbar, allerdings ist das, wie ich zuvor bereits ausführte, nicht der entscheidende Punkt.Den NETD-Wert habe ich schon etwas günstiger gewählt als die in dem PDF verwendeten Werte. Für die Durchlässigkeit habe ich den Spitzenwert genommen, realistischer wäre vermutlich der (schlechtere) Durchschnittswert im Spektralband. Und da die Ergebnisse nicht mal ansatzweise im Bereich "könnte funktionieren" liegen erübrigt sich glaube ich jedes Feilschen um 1-2 mK NTED oder welche Temperatur ein AShM im Head-on-engagement überhaupt aufweist. Daten und Berechnungsformel sind wie gesagt aus dem PDF.
Zitat:"Sollte"? Du betreibst sehr viel Aufwand, um im (vermeintlichen, denn genau werden wir es nie wissen) Detail die Grenzen eines IR-Suchers darzustellen, nimmst aber für "ein Radar" an, dass das schon funktioniert. Das ergibt für mich wenig Sinn. Entweder sprechen wir über eine eher oberflächliche Betrachtung, dann braucht es keine Formeln und Aufsätze, vielmehr reicht die Erkenntnis, dass alle Systeme unterschiedlich geartete Grenzen haben und diese ominöse "Allwettertauglichkeit" bei allen Systemen immer mit Vorsicht bzw. Einschränkungen zu genießen ist (im maritimen Kontext passt das englische "with a grain of salt" ganz gut). Oder aber es geht um die Details, dann muss die Betrachtung aber auch ganzheitlich entsprechend konkret erfolgen, sowohl was die Sucher selbst angeht, aber auch was die Häufigkeit der verschiedenen Szenarien und die Wechselwirkung verschiedener Komponenten angeht (damit meine ich die komplette Detektionskette von Schiffsradar über Suchkopf bis zum Annäherungszünder und Sprengkopf). Und ich fürchte, das werden wir hier weder in dem gebührenden Umfang noch in der notwendigen Tiefe leisten können.Also zunächst einmal ist hier natürlich jeder herzlich eingeladen bei Bedarf Thesen und Argumente mit Daten zu hinterlegen

Und ja das "sollte" nehme ich an der Stelle einfach mal für mich in Anspruch da die atmosphärische Dämpfung bei Regen grundsätzlich auch nicht so dramatisch ist (siehe unten) wenn man wie weiter oben beschrieben nur 2 km Reichweite als Ziel gesetzt hat. Natürlich könnte man hier jetzt in ausufernde Berechnung starten nur um dann in einer Diskussion zu Enden, die sich um jeden einzelnen Parameter dreht. Ich will auch gar nicht verschweigen, das man (vermutlich) auch Radarsuchköpfe und Extremwertbetrachtungen finden wird bei denen die 2 km am Ende doch unterschritten wird. Bei den IR-Suchern habe ich aktuell aber keinen Grund anzunehmen, das es überhaupt möglich ist in den oben beschriebenen Wetterbedingungen irgendwie 2 km Reichweite zu erzielen.
An der Stelle ist meine verfügbare Zeit einfach auch begrenzt und aktuell interessieren mich die meterolischen Aspekte tatsächlich mehr. Leider habe ich für das Nebelthema aber noch keinen vernünftigen Angriffspunkt gefunden. (Falls jemand Ideen hat)
Als "Abfallprodukt" kann ich aber Daten bezüglich Niederschlagshäufigkeit beisteuern. Dazu habe ich die stündlichen Niederschlagswerte der Meteostat Stationen in Deutschland und dazu noch mal aller Stationen in einem Fenster "Europa/Nordatlantik" (siehe Karte) von 2020 bis 2024 ausgewertet.
Ergebnisse Deutschland:
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251024/fhowcrjb.png]
Ergebnisse Europa/Nordatlantik:
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251024/7nf7uvg3.png]
und noch ein Kartenausschnitt mit den Stationen:
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251024/dm4aowcf.png]
Natürlich sind die Daten auch nicht perfekt (Land statt See, Überrepräsentation des Wetters in Deutschland da alle Datensätze ungewichtet verwendet werden etc.) aber man sieht das schon die 16 mm/hr nicht unrealistisch gewählt sind. Niederschläge von 25 mm/hr oder mehr treten nur noch knapp 15 (DE) bzw. 11 (EU) Minuten pro Jahr auf. Im X-Band ist man bei 25 mm/hr immer noch deutlich unter 1 db/km und im K-Band bei 2 bis 7 db/km. Ja im Ka-Band bei 40 GHz wird es in den 11 Minuten im Jahr dann vermutlich schwer. Im X-Band sind wir aber selbst bei 100 mm/h erst bei 3,5 db/km und da sprechen wir dann von 0,3 bzw. 0,1 Minuten Häufigkeit pro Jahr. Wenn man es genau wissen will muss man es zwar differenziert betrachten aber das Radarsucher bei starkem Regen querschnittlich nicht funktioniert kann ich auf der Basis beim besten Willen nicht erkennen.
